Kreis Borken
Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken (>1975 mit Kreis Ahaus)
Kurze territoriale Geschichte
- <25.02.1803 aus dem Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation kamen zum Kreis Borken
- 25.02.1803 R.D.Hs.
- Fürstentum Salm zu 2/3 Salm und 1/3 Salm Kyrburg
- 12.07.1806 Rheinbundakte
- Fürstentum Salm Mediatisierung der Standesherrschaft Herrschaft Gemen
- Kirchenbuchverordnung Salm-Salm: 11.06.1807 Die bisher geführten Kirchenbücher sollen mit laufenden Jahre 1807 geschloßen werden, und wo es die fernere Erhaltung alter Kirchenbücher erfordert, sind dieselben entweder frisch einzubinden, oder Abschriften davon zu fertigen...
- Fürstentum Salm Mediatisierung der Standesherrschaft Herrschaft Gemen
- 09.07.1807 Tilsiter Frieden
- 14.11.1808 kaiserliches Dekret
- Fürstentum Salm
- Neues Steuerwesen: Am 27.ten und 29ten July 1809 hieß es für das heutige Kreisgebiet: Das Landes = Wohl, und die Ordnung jeder regelmäßigen Staatsverfassung erfordern, daß zur Bestreitung öffentlicher Lasten eine allgemeine durchgreifende, auf billigen Grundsätzen gestützte, und die gemeinschaftliche Bürde möglichst gleich vertheilende Besteuerungs = Art eingeführt werde....Grundlage war ein Erlaß über das Steuerwesen_Salm-Salm-Kyrburg.
- Fürstentum Salm
- 13.12.1810 Senatskonsult
- 1813 Königreich Preussen, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Regierungskommision Münster, vorl. preußischer Kreis Rees
- 1815-1946 preuß. Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, ab 1816 Kreis Borken
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen
Ein preußischer Kreis
Landratstamt
- 1823 Landrat: Basse zu Pröbsting
- 1823 Kreissekretair: Diening zu Borken
Landräte
- 1816 - 1848 Georg von Basse zu Pröbsting, * Unna 19.01.1781
- 1848 - 1870 Königlicher Landrat Ferdinand Freiherr von Hamelberg * Celle 1798
- 1870 - 1904 Wilhelm Bucholtz * Münster 13.02.1830
- 1904 - 1931 Stephan Reichsgraf von Spee * Hs. Lennep / Düsseldorf 08.05.1866
- 1931 - 1945 Dr. Peter Cremerius * Sommerbergerhof/Fritzdorf (Bonn) 16.09.1893
Oberkreisdirektor
- 1957 Alfons Lengert
- 1975 Raimund Pingel
Kreisstrukturen
Nach dem "Westfalenlexikon 1832 - 1835 umfaßte der Kreis Borken
1. einen Teil des vormaligen Hochstifts Münster
2. Die Herrschaft Anholt
3. Die Herrschaft Gemen, beide die Ortschaften gleichen Namens enthaltend
- Einwohner 1832/35: insgesamt 38.817 Einwohner, nämlich 37.313 Katholiken 1.124 Evangelische und 380 Juden.
- Gebäude 1832/35: insgesamt 33 Kirchen etc., 76 zu Staats- und Kommunalzwecken, 5.942 Wohnhäuser, 113 Fabriken, Mühlen und Magazine, 2.608 Ställe, Scheunen und Schoppen
- Viehbestand 1832/35: insgesamt 2.120 Pferde, 158 Fohlen, 153 Stiere, 755 Ochsen, 10.347 Kühe, 5.118 Jungvieh, 13.971 Landschafe, 1.246 Böcke und Ziegen, 6.244 Schweine.
Standesvertreter im Borkener Landtag
Nach der Gesetzgebung für die Provinzialstände (Westfalen) setzte sich auch der Borkener Landtag (Kreistag) aus Vertretern der 4 Stände zusammen zusammen, zumindest bis 1870.
Danach bestand:
I. Der erste Stand aus den vormals unmittelbaren Reichsständen;
II. Der zweite Stand aus der Ritterschaft;
III. Der dritte Stand aus den zur Vertretung des bürgerlichen Gewerbes geeigneten Städten;
IV. Der vierte Stand aus den übrigen, im zweiten und dritten Stande nicht begriffenen, Grundbesitzern.
Landtag (Kreistag
- 1823 Landrat: Basse zu Pröbsting
- Kreisdeputierter 1835: Freiherr von Landsberg zu Velen
- 1823 Kreissekretair 1835: Prange zu Borken.
- Kreisdeputierter 1835: Freiherr von Landsberg zu Velen
- Vertreter des 1. Standes, Fürsten und Herren 1835:
- 1835 Fürst von Salm-Salm.
- Vertreter des 2. Standes, Ritterschaft 1835, die qualifizierten Besitzer der Güter
- 1. Haus Barnsfeld
- 2. Haus Diepenbrock
- 3. Herrschaft Gemen
- 4. Haus Pröbsting
- 5. Haus Raesfeld
- 6. Haus Rhede
- 7. Haus Velen.
Provinz Westfalen: Landtagsfähige Rittergüter im Kreis Borken | |
Haus Barnsfeld | Haus Diepenbrock | Herrschaft Gemen | Haus Pröbsting | Haus Raesfeld | Haus Rhede | Haus Velen | Ab 1855 mit dazu: Haus Schüttenstein | Herrschaft Anholt | Herrschaft Ahaus-Bocholt | Herrschaft Werth | |
- Vertreter des 3. Standes, je 1 Vertreter der Städte
1. , Bocholt (Kreis Borken) 1832/35: Bürgermeister Thonhausen.
2. , Borken 1832/35: Bürgermeister Kaufmann C.A. Winters.
3. , Anholt (Isselburg) 1832/35: Beigeordneter de Haas.
- Vertreter des 4. Standes,je 1 Vertreter der Landgemeinden
1. , Werth (Isselburg) 1832/35: Beigeordneter Sterneberg.
2. , Bocholt (Kreis Borken) 1832/35: Bürgermeister Verwalter Brinksmeyer.
3. , Rhede_(Kreis_Borken) 1832/35: Bürgermeister Winkler.
4. , Heiden (Kreis Borken) 1832/35: Bürgermeister Steinmann.
5. , Borken (Kreis Borken) 1832/35: Beigeordneter Thier zu Raesfeld.
6. , Ramsdorf (Velen) 1832/35: Kaufmann Pöpping zu Gemen.
Wappen des Kreises Borken
Für den Landkreis Borken war vor dem 2. Weltkriege ein Wappen entworfen worden, das einen aufrechten goldenen Ginsterzweig in rotem Schilde zeigte. Der Zweig vom Ginster oder „Braem"-Strauch sollte daran erinnern, daß sich das Kreisgebiet weitgehend mit dem alten "Amt uppen Bram" deckt, während die Farben die Zugehörigkeit zum Fürstbistum Münster versinnbildlichen sollten. In den Nachkriegsjahren hat man sich dann für ein rein territorialgeschichtliches Wappen entschieden,
das zum Ausdruck bringen soll, daß neben dem Fürstbistum Münster auch noch die Herrschaften Anholt, Gemen und Werth Anteil am Kreise haben.
Das in Form eines quadrierten Schildes gestaltete Wappen des Landkreises zeigt in seinem ersten Felde mit einem roten Balken auf goldenem Grund das Wappen des Fürstbistums Münster, im zweiten mit drei silbernen, zwei zu eins gestellten Mauerankern auf rotem Grund das Wappen der Herrschaft Anholt, im dritten mit einem rechtsschauenden rotbewehrten und goldgekrönten schwarzen Löwen auf silbernem Grund das Wappen der Herrschaft Werth und im vierten Feld als Wappen der Herrschaft Gemen einen roten mit drei silbernen Pfählen belegten Balken auf goldenem Grund. Verliehen wurde das Landkreiswappen am 10. Mai 1955.
Das Wappen des Kreises Borken gründet sich auf Elemente des vorangegangenen Wappens und Farben des aufgenommenen Kreises Ahaus.
Ehemaliges Amt im Kreis Borken (Regierungsbezirk Münster) | |
Amt Anholt | Amt Bocholt | Amt Borken | Amt Dingden | Amt Gemen | Amt Heiden | Amt Liedern | Amt Marbeck | Amt Raesfeld | Amt Ramsdorf | Amt Reken | Amt Rhede | Amt Velen | Amt Werth | Amt Weseke | Zusammenlegungen: Amt Gemen-Weseke | Amt Heiden-Reken | Amt Liedern-Werth (Kreis Borken) | Amt Marbeck-Raesfeld | Amt Velen-Ramsdorf | |
Amtsbezirke/Bürgermeistereien
Bürgermeisterei Anholt
- 1823 Umfang: Städte Anholt und Werth
- Bürgermeister Dominicus
- Zuständiger Kreis - Communal-Empfänger: Brincksmeyer zu Anholt[1]
- Bürgermeister Dominicus
- 1832/35 Bürgermeisterei Anholt mit der Stadt und Bauerschaft Anholt und Stadt Werth
- Bürgermeister: Leutnant a.D. Friederich von Plettenberg
- Beigeordneter: Jakob de Haas, Gastwirt zu Anholt
- Beigeordneter: Joh. Theodor Sterneborg zu Werth (Ziegelbrennerei u. Kohlehandel) [2]
- Bürgermeister: Leutnant a.D. Friederich von Plettenberg
Bürgermeisterei Bocholt
- 1823 Stadt Bocholt
- Bürgermeister: von Raesfeld zu Bocholt
Bürgermeisterei Liedern
- 1823 Umfang: Kirchspiel Bocholt
- 1823 Bürgermeister: Herr von Graes zu Haus Diepenbrock
- Bürgermeisterei Liedern, (= Kirchspiel Bocholt)
- Bürgermeister: Brinksmeier zu Haus Diepenbrock
- Beigeordneter: Terörde zu Liedern
- Bürgermeister: Brinksmeier zu Haus Diepenbrock
Bürgermeisterei Borken
- 1832/35 Borken mit Feldmark, Kirchspiel und Raesfeld
- Bürgermeister Conrads
- Beigeordneter: Mensinck zu Borken
- Beigeordneter: Marquis Joh. Baptiste de Vauchaussade im Kirchspiel Borken (auf Haus Döring)
- Beigeordneter: Haselhoff im Kirchspiel Borken
- Beigeordneter: Thier zu Raesfeld.
- Bürgermeister Conrads
Bürgermeisterei Dingden
- 1823 Bürgermeisterei Dingden umfaßt das Kirchspiel Dingden
- 1823 Bürgermeister Hoffmann
- Zuständiger Kreis - Communal-Empfänger: Brincksmeyer zu Anholt
- 1823 Bürgermeister Hoffmann
- 1832/35 Bürgermeisterei Dingden mit dem Kirchspiel Dingden
- Bürgermeister Hoffmann
- Beigeordneter: Nienhaus
- Kreis-Communalempfänger: Brincksmeyer zu Haus Diepenbrock
- Bürgermeister Hoffmann
Bürgermeisterei Heiden
- 1823 Umfang:Kirchspiel Heiden
- 1823 Bürgermeister: Steinmann
- 1832/35 Bürgermeisterei Heiden mit Groß Reken, Klein Reken und Heiden
- Bürgermeister Steinmann
- Beigeordneter: Lammersmann zu Groß Reken
- Beigeordneter: Lensing zu Groß Reken
- Beigeordneter: Glandorf zu Heiden (Kreis Borken)
- Communalempfänger für Heiden und Reken: Rotering zu Borken
- Bürgermeister Steinmann
Bürgermeisterei Ramsdorf
- 1823: Umfang: Kirchspiele Gemen, Velen, Ramsdorf, Weseke
- Bürgermeister Fiege zu Ramsdorf
- 1832/35 Bürgermeisterei Ramsdorf mit den Kirchspiele Gemen, Velen, Ramsdorf, Weseke
- 1834 Bürgermeister: Fiegen
- 1834 Beigeordneter: Röhling zu Ramsdorf
- 1834 Beigeordneter: Hillers zu Velen
- 1834 Beigeordneter: Bruns zu Gemen
- 1834 Beigeordneter: Everding zu Weseke
- 1834 Kreis-Communalempfänger: Rotering zu Borken
- 1834 Bürgermeister: Fiegen
Bürgermeisterei Rhede
- 1823 Bürgermeisterei Rhede, Umfang: Kirchspiel Rhede
- Bürgermeister: von Raesfeld zu Bocholt
- 1832/35 Bürgermeisterei Rhede mit dem Kirchspiel Rhede
- Bürgermeister Winckler
- Beigeordneter: Beck
- Beigeordneter: Tinnefeld
- Kreis-Communalempfänger: Brinksmeyer zu Diepenbrock
- Bürgermeister Winckler
Wohnen und Arbeiten
Wohnplätze im Kreis Borken
Spannfähige Bauernwirtschaften
- Nur die Haupterwebsbetriebe waren "spannfähig", sie waren fähig, die Bewirtschaftung ihres Landbesitzes mit Zugvieh zu leisten, sie stellten die spannfähigen Bauern.
- die Provinz Preussen wies 1816 ungefähr 23.000 "spannfähige Nahrungen" (= Höfe, Bauernwirtschaften) aus
- 1860 wurden im Kreis Borken 1.174 "spannfähige bäuerliche Nahrungen" mit einem Grundbesitz von 147.749 Morgen in Martrikeln erfaßt. Seit 1616 haben 56 "Nahrungen" (= Höfe, Bauernwirtschaften) ihre Spannfähigkeit verloren oder existieren nicht mehr durch Zerstreuung des Grundbesitzes, und nur 29 "spannfähige Nahrungen" (= Höfe, Bauernwirtschaften) bildeten sich neu. Spanndienste gehörten zu den ablösbaren gutsherrlichen Lasten.
- die Provinz Preussen wies 1816 ungefähr 23.000 "spannfähige Nahrungen" (= Höfe, Bauernwirtschaften) aus
Gebäude im Kreis Borken
Die statistischen Aufnahmen des Jahres 1861 erbrachten folgendes Ergebnis:
Öffentliche Gebäude gesamt |
Für den Gottesdienst |
für den Unterricht |
Armen-, Kranken- u. Versorgungshäuser |
Polizei, u. Gemeinde- Verwaltung |
Staats- Verwaltung |
Militär- Verwaltung |
Private Gebäude gesamt |
Private Wohnhäuser |
Fabriken, Mühlen, Magazine |
Ställe, Scheunen. u. Schoppen [3] |
133 | 33 | 61 | 12 | 21 | 6 | 1 | 10.454 | 6.573 | 321 | 3.560 |
Das waren zum Vergleich an Gebäuden 1832/35: insgesamt 33 Kirchen etc., 76 zu Staats- und Kommunalzwecken, 5.942 Wohnhäuser, 113 Fabriken, Mühlen und Magazine, 2.608 Ställe, Scheunen und Schoppen
Erweiterung des Kreises Borken
- 01.01.1975 Zusammenlegung des Kreises Ahaus mit dem bisherigen Kreis Borken
Ehemaliges Amt im Kreis Ahaus (Regierungsbezirk Münster) | |
Amt Ammeloe | Amt Gronau | Amt Epe | Amt Legden | Amt Nienborg | Amt Ottenstein | Amt Schöppingen | Amt Stadtlohn | Amt Vreden | Amt Wessum | Amt Wüllen | |
Wohlfahrtspflege
Ärzte
- 1858 / 1863 zur medizinischen Praxis berechtigte Zivilmedizalpersonen 13/12 (einer verstorben)
- 1858 / 1863 zur medizinischen Zivilpraxis berechtigte Militärmedizalpersonen 1/0 (einer pensioniert)
- Auf 3.450 Seelen der Bevölkerung kam 1 Arzt
Wundärzte
- 1858 / 1863 erster Klasse (Stadtwundärzte) keine registriert
- 1858 / 1863 zweiter Klasse (Landwundärzte) keine registriert
Zahnärzte
- 1858 / 1863 insgesamt 1/1
Heilgehilfen
- 1858 / 1863 insgesamt 2/2
Hebammen
In 19 Hebammenbezirken waren:
- 1858 / 1863 insgesamt 21/18 (3 Hebammen gingen ab, wofür Lehrtöchter in Ausbildung begriffen waren)
- Auf 2.200 Seelen der Bevölkerung kam 1 Hebamme
Apotheken
Bis zur Mitte des 19. Jahrhundert wurden Arzneimittel, nicht zuletzt wegen der mangelhaften Versorgungslage und Preisgestaltung, nicht nur von Apothekern, sondern auch vonMaterialisten, und Spezereiwarenhändlern verkauft. Angeboten wurden dabei nicht nur Simplizien als unvermischte und einfache natürliche Mittel, sondern auch freie Kompositionen mineralischen, pflanzlichen und tierischen Ursprungs. Bestehende Monopole der Apotheker waren in der Praxis aus unterschiedlichen Gründen nicht immer durchsetzbar.
- 1858 / 1863 insgesamt 7 Apotheker mit zusammen 6 Gehilfen und 1 Lehrling
- Auf 5.915 Seelen der Bevölkerung kam eine Apotheke [3]
Bekannte Entwicklungen
- Anholt (Isselburg) 1836 Apotheke
- Anholt (Isselburg) 1840 /1867 Dithmer
- Bocholt 1843 Knaup in Bocholt
- Borken (Kreis Borken) Apotheke Brinkmann
- Borken (Kreis Borken) 1809 Aphoteke Vaessen in Borken
- Borken (Kreis Borken) 1843 Apotheker Weddige in Borken
- Borken (Kreis Borken) 1846 Beschwerde des Apothekers Weddige über den Apotheker Brinkmann wg. zu billiger Abgabe von Arzneien
- Borken (Kreis Borken) 1880 Apotheker Aloys Süss in Borken
- Rhede 1840 Apotheker Grave, Verlegung nach Bocholt 1845 abgelehnt
- Velen 1859 Neubau der Filialapotheke in Velen, 1880 Apothekenverwalter H. C. Becker in Velen
- Raesfeld Konzessionsverlängerung der Zweigapotheke in Raesfeld 1905
Tierärzte
- 1858 / 1863 insgesamt 1. Klasse (geschickter Tierarzt) -/-
- 1858 / 1863 insgesamt 2. Klasse (guter Huf- und Kurschmied für die Kavallerie) 1/1
Feuerlöschwesen
- 1863: Die Organisation des Feuerlöschwesens in den Städten und übrigen geschlossenen Ortschaften basiert auf der Feuerpolizeiordnung für die Provinz Westfalen vom 30.11.1841. Spritzenverbände finden demnach überhaupt nich statt; wo es die Not erfordert, eilen die nächsten Spritzen mit der nötigen Manschaft schleunigst zur Hilfe herbei.
An Feuerlöschgerätschaften sind 1863 im Kreis Borken vorhanden:
- 33 Stpritzen
- 834 Ledereimer
- 35 Leitern
- 47 Haken, zu deren Unterhaltung jährlich 174 Taler 12 Silbergroschen und 10 Pfennig angesetzt werden.
Zustand der Häuser, Dachstühle und Feuerstätten
Preußische Gerichtsbarkeit
Jurisdiktionsverhältnisse im Kreis
- Königliches Kreisgericht Borken
- Amtsbezirk: Stadt und Feldmark Borken ; und die Gemeinden Heiden, Groß Reken, Hülsten, Klein Reken, das Kirchspiel Borken mit Burlo, Raesfeld, Stadt und Kirchspiel Ramsdorf, Velen, Stadt und Kirchspiel Gemen, Weseke und Rhede
- Königliches Kreisgerichtskommission I. und II. zu Bocholt
- Kreisgerichtsbezirk Borken (Entwicklung der Gerichtsorganisation im Kreis Borken)
Sprache
- 1863: Obschon die deutsche Sprache Bücher und Schriftsprache ist, so wird sie, selbst in den Familien gebildeter Stände, doch nur wenig gesprochen. Dagegen ist die plattdeutsche Sprache allgemein vorherrschend, die nach den drei Städten drei verschiedene Dialekte unterscheiden läßt. Wegen der der benachbarten Niederlande ist in der Nähe der Grenze dieses Idom ein Gemisch von plattdeutscher und holländischer Sprache. [3]
- 1983: Von der Mundart her deckt der Kreis Borken so ziemlich das Gebiet des westmünsterländischen Sanddialektes ab. Die sprachlich unscharfe und unbedeutende Südgrenze bildet die Lippe zum Vest Recklinghausen (auch ähnliche Familiennamenbildung) und die sprachlich scharfe Ostgrenze bildet ein früher sehr dünn besiedelter Moor-Heide Gürtel, wecher sich nördlich von Haltern Lavesum über Merfeld, Klye, Legden, Düstermühle, Heek auf Gronau zu erstreckt. Dazu entwickelte ich im Westmünsterland der Merkspruch:
- "Up`n Sand scheet`t se met de Koggel nao den Voggel, dat de Stange bewwet, un up`n Klei scheit se met de Kuoggel noe den Vuoggel, da de Stange biewwet"[4]
Kommunale Neugliederung
- 01.01.1975 wurden der Kreis Ahaus aufgelöst:
- Ahaus, Alstätte, Ottenstein und Wessum wurden zu einer neuen, größeren Stadt Ahaus zusammengeschlossen.
- Gronau (Westf.) und Epe wurden zu einer neuen, größeren Stadt Gronau (Westf.) zusammengeschlossen.
- Das Amt Wessum wurde aufgelöst.
- Der Kreis Ahaus wurde mit dem bisherigen Kreis Borken, der kreisfreien Stadt Bocholt, der Stadt Isselburg (vormals Kreis Rees) sowie den Gemeinden Erle (vormals Kreis Recklinghausen) und Gescher (vormals Kreis Coesfeld) zum neuen Kreis Borken zusammengeschlossen.[10]
Geschichte
Forschung: Geschichte und Genealogie
Landeskundliches Institut Westmünsterland, Gasthausstraße 15 (im Gebäude Hamalandmuseum), 48691 Vreden
Tel.: 02564/391820, Fax: 02564/391829, e-mail: westmuensterland-institut@t-online.de
Öffnungszeiten der Bibliothek: Mo. - Do. 9.00 - 16.00 Uhr, Fr. 9.00 - 13.00 Uhr und nach Vereinbarung. Leiter des Instituts: Dr. Timothy Sodmann
• Kreis Borken/Landeskundliches Institut
• Kreis Borken/Veröffentlichungen des Landeskundlichen Instituts
Genealogische und historische Gesellschaften
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
- Schmitz, L.: Inventare der nichtstaatlichen Archive des Kreises Borken, Münster i. W., Aschendorff, 1901, Online
Weitere Bibliografie
- Luger Kremer: Mundart im Westmünsterland. 1983, Hrsg. Kreis Borken
- Kreis Borken - Statistische Nachrichten über den Kreis Borken, 1862, Digitalisat
Karten
- Borken (Kreis) - Wasserläufe und Gemeindegrenzen 1.H. 19.Jh.
- Topographische Karte Kreis Borken 1847
- Topographische Karte Kreis Borken 1891
Periodika
Periodische erschienene und erscheinende Veröffentlichungen zu den Themen Heimat- und Familienkunde, welche das Westmünsterland den Altkreis Ahaus und den Kreis Borken tangieren:
- Aus alter Zeit (Kreis Ahaus), Jahrgänge 1903 bis 1912
- Beiträge zur Heimatkunde des Kreises Borken, Jahrgänge 1906-1914
- Westmünsterland (Zeitschrift) , Jahrgänge 1914-1922
- Ahauser Kreiskalender, Jahrgänge 1923-1927
- Heimatkalender des Kreises Borken, Jahrgänge 1924-1927
- Heimatkalender der Kreise Borken und Bocholt, Jahrgänge 1929, 1930,1932, 1937
- Heimatkalender Landkreis Borken, Jahrgänge 1951-1955 (1956, -57 nicht erschienen)
- Unsere_Heimat_(Landkreis_Borken), Jahrgänge 1958-1972 (1973, -74 nicht erschienen)
- Jahresbericht des Altertums-Vereins für Borken und Umgebung, Münster, 1896 - 1906, Online
- Kreisblatt für den Kreis Rees - und die benachbarten Städte Anholt, Bochold, Borken, Dinkslaken, Dorsten, Xanten; Wesel, Klönne, 1846, - 1848, Digitalisat
- Borkener Zeitung : amtliches Kreisblatt : Organ für den landwirtschaftl. Verein des Kreises Borken : Verbreitungsbezirk des allgem. Inseratenteiles: Westfalen und angrenzende Gebiete, 1924, Digitalisat
- Der Erzähler, 1930 - 1931, Digitalisat
Archive und Bibliotheken
Heimat- und Volkskunde
Die Geschäftsstelle der Heimatpflege in der Verwaltung des Kreises Borken unterstützt das Heimatpflegegremium des Kreises Borken, die Arbeitsgemeinschaften der Heimatpflege und ist Ansprechpartner der Heimatvereine im Kreis. Sie gibt in Zusammenarbeit mit der Redaktion den Heimatbrief heraus und organisiert den Kreisheimattag, den grenzüberschreitenden Heimattag oder andere Aktionen/Events der Heimatpflege.
Kreishaus in Borken, Etage 3D, Burloer Str. 93, 46325 Borken, per Post: Kreis Borken, Fachbereich Schule, Kultur, Sport, 46322 Borken
Öffnungszeiten: montags bis mittwochs: 8.00 - 12.30 Uhr, 14.30 - 16.00 Uhr, donnerstags: 8.00 - 18.00 Uhr, freitags: 8.00 - 12.30 Uhr
Arbeistgemeinschaft Westmünsterland Genealogie
Der Arbeitskreis Genealogie stellt auf einer Homepage ein Informationsangebot zu verschiedenen Fragen der Genealogie und Familienforschung im Westmünsterland zur Verfügung.
Ziel ist es, eine Vielzahl von Informationen zu geben, die bei der Forschung behilflich sein können.
Internetseite: http://www.wmgen.de
Fußnoten
Weblinks
- Artikel Kreis Borken. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Offizielle Internetseiten
Genealogische Webseiten
- Arbeitsgemeinschaft Westmünsterland Genealogie
- Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung
Historische Webseiten
Heimatforschung in Westfalen
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Städte und Gemeinden im Kreis Borken (Regierungsbezirk Münster) | |
Ahaus | Bocholt | Borken | Gescher | Gronau | Heek | Heiden | Isselburg | Legden | Raesfeld | Reken | Rhede | Schöppingen | Stadtlohn | Südlohn | Velen | Vreden | Bis 1975: Dingden | |
Kreise und kreisfreie Städte im Regierungsbezirk Münster (Bundesland Nordrhein-Westfalen) | |
Kreise: Borken | Coesfeld | Recklinghausen | Steinfurt | Warendorf | |
Kreisfreie Städte: Bottrop | Gelsenkirchen | Münster | |
bis 1975 außerdem die Kreise: Ahaus | Beckum | Lüdinghausen | Münster | Tecklenburg |
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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