Heiden (Kreis Borken)
Heiden: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, biografische Aspekte, Archive, Quellen, Hinweise...
Heiden ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Heiden. |
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Zeitschiene vor 1803
Name
11. Jhdt „Heidinon"; 12. Jhdt. „Hethen"; 13. Jhdt. „Heiden"; ca. 1260 „Heithenen"; 1263 „Heydene"; 1293 „Heydenen"
Grundherrschaft
- 11. Jhdt. Kloster Werden hatte hier Besitz.
- 1209 schenkt der Münstersche Bischof Otto I. den Zehnten im Kirchspiel Heiden dem Ägidiikloster in Münster.
Up de Worte
- bei früher Ortsgründung Siedlungsmittelpunkt, wohl Sohl- oder Hofstätte der Ursiedlung unter dem Schulten des Hofes Rampstorpe.
Bauerschaft Osterwic (Ostrick)
1263 schenkte Bernh. Werenzo der Johanniterkommende in Borken ein Haus "in Osterwic in parrochia Heydene".
Hansegrafschaft
- etwa 1260 gehörte Heiden zur Hansegrafschaft Borken
Freigrafschaft Heiden
- 1265 wird die Freigrafschaft Heiden erwähnt
Familie "von Heiden"
- 1178 „Alardus de Heithen" [1]
Ratsleute der Kirche
05.03.1482 Hinrick Debbynck, Gograf zum Honborne, Herman van Keppel Bastart, Drost zu Ghemen, Bernt ton Zomerhues, Richter zu Borken, Arnt Sweders - Heynen zoen, Bürgermeister zu Borken, schlichten einen Streit zwischen dem Schulten des Hofes Rampstorpe und den Kirchspielleuten zu Heyden wegen der Mark zu Heyden auf Bitten Everts Schulte to Rampstorpe von wegen des Bischofs von Münster einerseits und Johan Brunynckhoeff, Lambert Smedynck, Heyne ton Vorenvelde, Hinrick Konnynck, Ratleute der Kirche zu Heyden, Bernt Beckker von wegen des Herrn von Ghemen, Evert Meyderick, Frohne, Bernt Drosten, Hinrick Beckhues, de grote Reynard und Johan Willynck von wegen des Kirchspiels Heiden anderseits.
Vorsteher des Kirchspiels
- 1754 Meine, Vorsteher des Kirchspiels Heiden, Prokurator Bernd Raven bzw. Aulke
Einordnung im Fürstbistum Münster
- <1802 Kirchspiel im Fürstbistum Münster, Amt Ahaus (historisch)
Zeitschiene nach 1802
Verwaltung
Landesherren
- <1803 Fürstbistum Münster, Amt auf dem Brahm / Amt Ahaus, Heiden
- 25.02.1803 R.D.Hs., Fürstentum Salm , Heiden
- 12.07.1806 Rheinbundakte, Fürstentum Salm, Heiden
- 09.07.1807 Tilsiter Frieden , Fürstentum Salm , Heiden
- 14.11.1808 kaiserliches Dekret, Fürstentum Salm, Heiden
- 13.12.1810 Senatskonsult, Kaiserreich Frankreich , Lippedepartement, Arrondissement Rees, Kanton Borken, Mairie Heiden
- 1813 Königreich Preussen, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Regierungskommision Münster, vorl. preußischer Kreis Rees
- 1815-1946 preuß. Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, ab 1816 Kreis Borken, Bürgermeisterei Heiden
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen
Gesamtumfang
Markensachen
- 1814-1820 Teilung der Heidener Mark
- Durch den Jahrhunderte langen Nährstoffentzug durch Schafbeweidung und Plaggenstich waren die Böden der Mark verarmt. Der Verbiss durch Schafe reduzierte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erheblich, denn die Anzahl der Schafe ging nach den Markenteilungen erheblich zurück (Damit auch die Zahl der Wollspinner). Den Plaggenhieb praktizierte man zunächst unverändert. Diese Art der Naturdüngung, neben dem Einsatz von Mergel und der Mehrfelderwirtschaft, wurde bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhundert von den Bauern durchweg als notwendig angesehen.
Bürgermeisterei Heiden
- 1834 Bürgermeisterei Heiden 4.924 Einwohner, davon
- Heiden 2.105 Einwohner
- Beigeordneter: Glandorf zu Heiden (Kreis Borken) [3]
- Heiden 2.105 Einwohner
Kommunaleinbindung
- 1895: Heiden, Dorf in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Borken
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Borken, Postbezirk, Telegrafenamt.
- Einwohner: 1922 [4]
Infrastruktur
1931: Amt Heiden, Kreis Borken, Regierungsbezirk Münster, Sitz Heiden .
- Gemeinde Heiden, Landwirtschaftsgemeinde, Gemeindevorsteher Hellmann. Ortsklasse D.
- Einwohner 2.790, Kath 2.781. Ev. 15.
- Gesamtfläche 5.943 ha
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Pfarramt (kath). Volksschule 2. Post- u. Telegrafenstation. Eisenbahnstation Marbeck-Heiden 2.7 km (seit 1880). Polizei (kommunal) 1. Freiwillige Feuerwehr, Kreissparkassennebenstelle. Spar- u. Darlehnsgenossenschaft. Elektrizitätswerk. Sportplatz.
- Politik: Gemeindevertretung siehe Amtsvertretung. [5]
Strom und Wasser
In der benachbarten Borken erfolgte die zentrale Wasserversorgung seit 1904 aus Leitungen in den Häusern, während die zentrale Stromversorgung in der Stadt Borken erst ab dem Jahr 1922 erstmalig über das öffentliche Netz erfolgte. Bis die dem entsprechenden Anschlüsse in Heiden erfolgten, vergingen noch Jahre. Bis zum Anschluss an das Wasserwerk bezogen die Einwohner Heidens ihr Trinkwasser und größtenteils auch das Brauchwasser aus Brunnen oder Pumpenbrunnen.
Abwasser
Heute kaum noch vorstellbar: Erst nach 1950 erfolgte der Bau der öffentlichen Kanalisation in Heiden, zunächst im engeren Innenbereich und danach bei der Erschließung und Neuanlage von Baugebieten. Bis dahin hatten die Häuser Abtritte und Mistgruben, aus denen die Fäkalien abgefahren werden mussten (Jauche als Stickstoffdünger auf den Ländereien). Die erste Kläranlage an der Bahnhofstraße mußte alsbald wieder außer Betrieb genommen werden, da sie vom Grundwasser hochgedrückt wurde.
Postagentur Heiden
Der Postbezirk wurde 1926 betreut von
- Postschaffner Joh. Harpering
- Postschaffner Ferdinand Holtkamp
Telegrafenamt
Das Telegrafenamt betreute 1926
- Telegrafie-Beamtin Maria Schulten.
Private Fernsprecher
- 1926 In Heiden waren über die Fernsprechvermittlungsstelle Borken 14 Fernsprecher privat angeschlossen.
Krankenhaus
1964/65 erfolgte der Neubau eines durch Belegärzte betreuten Krankenhauses (rk.) in Heiden, da es nicht nachhaltig tragfähig war, wurde es 1977 in ein Altenpflegeheim umgewandelt.
Kommunale Neugliederung
- 1975 schied Heiden aus dem Amt Heiden-Reken als selbständige Gemeinde aus. Von 1975 bis 1977 Verwaltungsgemeinschaft mit der neu gegründeten Gemeinde Reken; ab 1977 eigene Verwaltung.[6]
- Bevölkerungs- u. Gemeindeentwicklung aus der Vergangenheit in die Zukunft waren Themen der Zunkunftwerkstatt Heiden in den 80er Jahren (1977).
Ortsteile
- Dorf
- Dorfbauerschaft
- Leblich
- Nordick
Siegel, Wappen, Fahne
Beschreibung:
Wappen: Bis in die vorgeschichtliche Zeit führt uns das am 17. April 1956 der Gemeinde Heiden verliehene Wappen, das in blauem Felde zwei silberne Balken zeigt, auf deren unterem ein goldenes Hünengrab ruht. Das Hünengrab soll in stilisierter Form an die in der Heidener Gemarkung gelegenen „Teufelsteine" erinnern. Die beiden Balken sind dem Wappen des Geschlechts von Heiden entnommen, das drei blaue Balken auf silbernem Felde zeigt. Fahne: blau/weis mit Gemeindewappen. |
Bildungswesen
Kulturtechniken
- Schulwesen im Münsterland: Volksschulen / Elementarschulen in Heiden
Jahr | Ortsteil | Ort | Schulart | Geschlecht | Schülerzahl | Klassen | Lehrperson | Bemerkung |
1893 | -.- | Heiden | Volksschule | Knabenschule | 217 | 2 | Hub. Fahney * 29.05.1852, im Amt seit 03.11.1873 Anton Brunsmann * 14.03.1860, im Amt seit 15.10.1880 |
-.- |
1893 | -.- | Heiden | Volksschule | Mädchenschule | 171 | 2 | Anna Dreves * 15.10.1855, im Amt seit 01.04.1880 Gertrud Terstiege * 14.04.1865, im Amt seit 30.10.1884 |
-.- [7] |
Ansätze für Biografien, zeitliches Lebensumfeld
Accisepflichtige Warenangebote 1732 - 1777
1832/36 Handel u.Gewerbe
Im ersten bekannten Adreßbuch aus der Zeit 1832/35 mit Heidener Daten finden wir an Handel- u. Gewerbetreibenden angeführt:
- Dienberg Joh.Herm., Spezereiwaren-, Victualien- u. Lumpenhandel (für Papiermühlen) in Heiden.
- Ebbing Joseph, Gastwirt in Heiden
- Evers, Joh. Heinrich, Spezereiwaren-, u. Victualienhandel in Heiden.
- Glandorf, Conrad, Gastwirt in Heiden
- Hessing, Bernhard, Spezereiwaren-, Victualien- u. Salzhandel in Heiden
- Joseph Jacob, Ellenwarenhandel in Heiden
- Schniermann, Bernh. Heinr., Victualien- u. Spezereiwarenhandel, in Heiden
- Thüsshaus, Joh.Bernh., Spezereiwaren-, Lumpen- u. Eierhandel in Heiden.
- Wittenberg, Joseph, Spezereiwaren-, Lumpen- u. Eierhandel in Heiden
Handwerk u. Handel, Fremdenverkehr
Hundert Jahre später geben uns einen Einblick in die Gewerbe treibenden Familien gewerbliche Anzeigen (um 1930), dabei stehen Handwerk und Handel im Vordergrund:
Kolonial-, Drogeriewaren,
Agentur Voth
- 1926 war Besitzer der Milchzentrale Marbeck-Heiden (Molkerei) an der Dorfbauerschaft 33 (Bahnhofstraße) Friedrich Hüsken in Essen-West, Molkereiverwalter war damals Jakob Franzen.
- 1926 gab es den Spar- u. Darlehnskassenverein, Sparkassenrendant war damals August Kremer, Dorf 5
- 1926 gab es bereits die Bäuerliche Bezugs- u. Absatzgenossenscxhaft, Geschäftsführer Johann Kremer Dorf 91
- 1926 Verkaufsstelle der Konsumgenossenschaft "Eintracht" Bocholt, bei Josef Knake, Lebkich 109
Turmholländer - Windmühle
Baudenkmal: Konischer Mühlenstumpf an der Ramsdorfer Str. 2 (Flur 3, Flurstück 365), aus Backstein mit Zementputz. Die Mühlenhaube fehlt. Der Mühlenstumpf aus dem Jahr 1818 stellt das Rudiment einer Kappenwindmühle ("Holländer") ohne Umgang dar. Das Tor im Sockel ermöglicht es dem Müller und den Bauern, ihre Wagen direkt unter die Mühle zur Ent- und Beladung zu fahren.
Hofesgeschichten: Grundlagen z.B. Hofsprachen
- Beispiel 1 einer eingearbeiteten Hofsprache als Grundlage einer Hofgeschichte.
- Beispiel 2 einer eingearbeiteten Hofsprache als Grundlage einer Hofgeschichte.
- Beispiel 3 einer eingearbeiteten Hofsprache als Grundlage einer Hofgeschichte.
Kranenmeer, Römersee, artesischer Brunnen
Der Fremdenverkehr spielte schon vor 1930 eine wichtige Rolle in Heiden. Handel und Gastronomie der damals noch üblichen Familienbetriebe warben für Sommeraufenthalte von Erholungssuchenden aus dem Ruhrgebiet in der wald- und damals noch heidereichen Gegend Heidens, auch Pferde nahmen dabei einen wichtigen Platz ein. Wegen des Fremdenverkehrs bot bereits 1926 eine Modistin (Putzmacherin, Hutmacherin) der modebewußten Damenwelt ihr Handwerk an. Noch zwischen 1972 und 1980 wurden zur Förderung des Fremdenverkehrs wiederum eine Reihe von Anregungen und Vorschläge erarbeitet und zur Diskussion gestellt. Wegen drohenden Verkaufs oder Schließung der lokalen genossenschaftlichen Molkerei gehörten dazu auch Varianten von Möglichkeiten der Direktvermarktung aller landwirtschaftlicher Produkte im Ruhrgebiet und am eigenen Hof. Erörtert wurden auch Angebote von "Ferien auf dem Bauernhof" in Verbindung mit unterschiedlichen Reitangeboten, Organisation von Wanderungen und Radtouren (Picknik am "Artesischen Brunnen" Kranenmeer etc.). Diese Thematik wurde aber weiterhin nicht nachhaltig in der Breite verfolgt.
Düwelsteene
- Heiden (Kreis Borken)/Düwelsteene Ein Steinkammergrab in der früheren Heidelandschaft.
1945: Als der Krieg zu Ende ging ...
- Ludgerusschule, Veröffentlichung: Erlebnisse und Ereignisse in Heiden 1945, als der Krieg zu Ende ging ...]
Sprache
Heiden hatte noch um 1970 die Mundart so gut bewahrt, dass neben den Landwirten auch die Handwerker im mittleren Alter im Ortskern die lokale Mundart im Alltagsgespräch noch nutzten. Deren Kinder verstanden zwar die Redewendungen, sprachen sie aber selber nicht mehr. Die hier gepflegte niederdeutsche Mundart gehört in das Übergangsgebiet Essen-Gronau, das niederländisches und westfälisches Sprachgut mischt (Kennzeichen: „Kettel „ – Kessel; „uh“ – euch; „i“ – ihr)
- Heiden (Kreis Borken)/Plattdütsk, ein Mundartgedicht (um 1920)
- Katuffelleed, ein Liedgedicht in Kleiplatt über die Kartoffel.
Bevölkerungsverzeichnisse
1498/1499 Einwohnerübersicht (>12 Jahre alt)
- Heiden (Kreis Borken)/Willkommschatzung 1498/99, mit Namen der Haushaltungsvorstände und Zahl der Schatzungspflichtigen der Familien. Im Vergleich mit den Namenserfassungen der späteren Jahre werden die Veränderungen der Schreibweisen im Laufe der Zeit verdeutlicht.
1498, Familiennamen: Grundlage auch Flurnamen
1547 Umlage zur Veteidigung Heidens
- Register der ingern meder settinge up xmaß modo geniti ao 1547 van den kerspel Heyden im Münsterschen to verdedingen (127 Feuerstätten oder Familien)
1769: Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen
- Anmerkung zur Tabelle:
- 1) = Freye Häuser
- 2) = Schatzbare Häuser
- 3) = Summe der Häuser
- 4) = Darinnen befinden sich
- 5) = Monatliche Schatzung
Städte u. Kirchspiele |
Bauerschaften |
freye Häuser | 1) Klöster, Adel |
1) geistl., priv. |
2) Vollerben |
2) ½ Erben |
2) ¼ Erben |
2) Kötter |
2) Brinksitzer |
3) Effektiv |
3) Reducirt in Vollerben |
4) Vorspann- pferde, Stück |
4) Stallung f. Pferde Stück |
5) Rtlr |
5) fl. |
5) Pf. |
Kirchspiel Heiden |
Dorf | Fürstlich | . | 1 | . | 2 | . | . | 63 | 66 | 5 15/16 | . | 24 | 2 | . | . |
. | Dorf Bauerschaft |
Fürstlich | . | . | . | 14 | . | . | 4 | 18 | 7 ¼ | 12 | 112 | 7 | . | . |
. | Leblicher Bauerschaft |
Fürstlich | . | . | . | 37 | . | . | 27 | 64 | 20 3/16 | 41 | 296 | 11 | . | . |
. | Nordicker Bauerschaft |
Fürstlich | . | . | . | 20 | . | . | 14 | 34 | 10 7/8 | 20 | 160 | 12 | . | . |
Kirchspiel Heiden |
. | Summa | . | 1 | . | 73 | . | . | 108 | 182 | 44 ¼ | 73 | 592 | 32 | . | . |
Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.
- Quelle: Lagerbuch Amt Ahaus 1769
- Quellenbearbeitung Bodo Stratmann (2012)
Hausnummern u. Feuerversicherung
Anfang 1769 erfolgte die Anlage eines Katasters für die "Brand-Societät" im Fürstbistum Münster und die Vergabe von Hausnummern für die Taxate der Gebäude durch Gutachter, unter Berücksichtigung deren Maße, Bauweise und des zeitlichen Zustandes. Dies ergab den dann versicherten Zeitwert des so erfaßten, später abgebrannten Gebäudes. Ein erster Brandschaden in Heiden wurde 1775 erfaßt und erstattet, danach weitere registriert, so z.B.:
Was die Landschafts-Pfennigkammer denen Brand-Beschädigten im Jahr 1775 vorschießlich bezahlet:
- Gebäudeschaden von Böes, erstattet in 3 Raten zu 30 Rt.
- Quelle: Druck vom 11.09.1775 im Stadtarchiv Haltern am See
- Quelle: Druck vom 11.09.1775 im Stadtarchiv Haltern am See
Was die Landschafts-Pfennigkammer denen Brand-Beschädigten im Jahr 1793 vorschießlich bezahlet:
- Gebäudeschaden von Venneman, erstattet in 3 Raten zu 25 Rt
- Gebäudeschaden von Meine, erstattet in 3 Raten zu 15 Rt
- Gebäudeschaden von Heisterklaus von 1 Rate zu 10 Rt
- Gebäudeschaden von Köster von 1 Rate zu 16 Rt, 18 Schilling und 8 Deut
- Quelle: Druck vom 20.07.1793 im Stadtarchiv Haltern am See
- Quellenbearbeitung Bodo Stratmann (2012)
- Quelle: Druck vom 20.07.1793 im Stadtarchiv Haltern am See
Amtsbediente im Kirchspiel Heyden, Gogericht Borken
Amt Ahaus (historisch), Gericht, Beamte, Amtsbediente, Nebenbediente:
- 1776 Vogt (Verwaltung): Carl Anton Bernsmann [8]
- 1796 Receptor: Joh. Henr. Conrad Glandorf
- 1796 Vogt (Verwaltung): Carl Anton Bernsmann
- 1796 Substit. Führer: Arnold Schmedding[9]
- 1802 Receptor: Joh. Henr. Glandorf
- 1802 Vogt (Verwaltung): Frieder. Küpers
- 1802 Führer: Bernd Antom Schmelting [10]
- 1806 Kirchspielsführer: A.Schmelting
Poulationslisten 1806
Darstellung der Wirtschafts- u. Sozialstruktur einer 1806 nicht durch Post und Landstraßen verkehrsmäßig erschlossenen und relativ abgeschiedenen ländlichen Gemeinde durch Berufsangaben (Nennung von Organisten, des Vogtes....)
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts setzten zunehmend strukturelle Veränderungen auf dem Lande ein. Hier entwickelte sich das Handwerk in den Bauerschaften und Dörfern so stark, dass es zunehmend in Konkurrenz zu den städtischen Gewerbetreibenden im Stift Münster geriet.
- Heiden (Kreis Borken)/Population-1806-Dorf
- Heiden (Kreis Borken)/Population-1806-Dorfbauerschaft
- Heiden (Kreis Borken)/Population-1806-Nordick
- Heiden (Kreis Borken)/Population-1806-Leblich
1806 Bevölkerung (mit Beruf) nach Altersgruppen u. Geschlecht
- Populationsliste Dorf u. Kirchspiel Heiden 1806 im Amt Ahaus (historisch)
- Anmerkung zur Tabelle:
- 1) = Söhne
- 2) = Töchter
- 3) = Gesinde u. Verwandte, männlich, weiblich
- 4) = Familie: männlich, weiblich u. gesamt
- 5) = Summe der Einwohner
- 6) = Darunter ledige Mannspersonen nach Alter
- 7) = Anzahl der Fremden
Ortsteile Gesamt 1806 |
Anzahl Feuerstätten : |
Anzahl Familien : |
Anzahl Hausväter: |
Anzahl Hausfrauen Wwen. : |
1) So. < 10 J. |
1) So. 10- 15 J. |
1) So. > 15 J. |
2) To. < 10 J. |
2) To. > 10 J. |
3) m. |
3) w. |
4) Fa. m. |
4) Fa. w. |
5) Ew. ges. |
6) 16- 24 J. |
6) 25- 30 J. |
6) 31- 40 J. |
6) 40 J. |
6) Anzahl Ges. |
Dorf Heiden: | 114 | 110 | 99 | 100 | 58 | 29 | 36 | 55 | 54 | 39 | 27 | 261 | 236 | 497 | 33 | 7 | 9 | 18 | 67 |
Dorfbauerschaft: | 28 | 28 | 28 | 27 | 18 | 6 | 15 | 14 | 22 | 20 | 20 | 87 | 83 | 170 | 15 | 9 | 2 | 5 | 31 |
Nordick: | 49 | 49 | 48 | 48 | 44 | 15 | 23 | 35 | 29 | 38 | 37 | 168 | 149 | 317 | 34 | 4 | 4 | 9 | 51 |
Leblich: | 93 | 93 | 89 | 90 | 78 | 18 | 54 | 57 | 61 | 73 | 63. | 306 | 271 | 577 | 57 | 14 | 7 | 15 | 93 |
Summa totalis: | 284 | 280 | 264 | 265 | 192 | 68 | 128 | 161 | 166 | 170 | 147 | 822 | 739 | 1.561 | 139 | 34 | 22 | 47 | 242 |
(Anwendungsmöglichkeit: Erstellung von Biografien durch Vernetzung mit anderen Quellen)
- Quelle: STAM, Bestand Fürstlich Salmsche Kanzlei Akte 10 und XI Nr. 55a Heft 5, Mikrofilm v.10.05.2002
- Quellenbearbeitung der Populationsliste von 1806: Bodo Stratmann (2002)
Jüngere Einwohnerzahlen
- Gemeinde Heiden 1818: 1.969 Einwohner (E.), 1843: 2.143 E, 1858: 2.163 E., 1871: 2.003 E., 1885: 2.050 E., 1895: 1.901 E., 1905: 2.022 E., 1925: 2.787 E., 1933: 3.082 E., 1939: 3.159 E., 1946: 4.239 E., 1950: 4.189 E. [2]
Kataster, Mutterrolle 19. jhdt.
Ab 1839: Auszug aus der Mutterrolle für die Katastralsteuer (Hinweise auf Einheiraten, Erbwechsel)
- Heiden (Kreis Borken)/Mutterrolle-Dorf
- Heiden (Kreis Borken)/Mutterrolle-Dorfbauerschaft
- Heiden (Kreis Borken)/Mutterrolle-Nordick
- Heiden (Kreis Borken)/Mutterrolle-Leblich
- Quellenbearbeitung: Bodo Stratmann (2011)
Adreßbuch 1926, Kreis Borken
Mit Berufsangaben (Möglicher Vergleich zu 1806 läßt Flexibilität erkennen):
- Heiden (Kreis Borken)/Einwohner-1926-Dorf
- Heiden (Kreis Borken)/Einwohner-1926-Dorfbauerschaft
- Heiden (Kreis Borken)/Einwohner-1926-Nordick
- Heiden (Kreis Borken)/Einwohner-1926-Leblich
- Original dem Archiv des Kreises Borken übergeben, Digitalisierung u. Quellenbearbeitung: Bodo Stratmann (2011)
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
Personenstandsregister von Heiden (Kr.Borken)
- Zivilstandsregister Geburten, aufgebote, Heiraten, Tote 1812-1813 (auch bei Matricula)
- Kirchenbuchkopien katholisch Geburten, Heiraten, Tote 1815-1874
- Kirchenbuchkopien katholisch Geburten, Tote (1808-1814, 1822-1825)
- Kirchenbuchkopien katholisch Heiraten (1825)
- Personenregister Juden (Bürgermeisterei) Geburten, Heiraten, Tote 1822-1847
- Online: Zivilstandsregister und Kirchrnbuchduplikate
Kirchenbücher
- Katholische Kirche Heiden (Kr. Borken):
- Geburten 1815-1822, 1824, 1826-1841 -- Heiraten, Tote 1815-1822, 1824, 1826-1841 -- Geburten, Heiraten, Tote 1842-1874, Digitalisate online bei Familysearch.
- Die Kirchenbücher von St. Georg liegen im Bistumsarchiv Münster.
- Laufzeiten: Taufen ab 1694, Heiraten ab 1637, Tote ab 1763.
- Heiden, St. Georg, Kirchenbücher (rk.) und Zivilstandsregister online bei Matricula
Kirchenbuchabschriften
Mormonenabschriften
Zivilstandsregister
- Zivilstandsregister Heiden St. Georg 1812-1814, Digitalisat bei Matricula
Bearbeitete Quellen
- Buch: Martin Heilken, "Die Schatzungslisten und Volkszählungen von Heiden-Reken", 1656-1680, 1693, 1708, 1749/50 Edition, Auswertungen, Register ISBN: 3-927 851-58-2, darin enthalten:
- Kirchspielschatzung 1656
- Personenschatzung 1660
- Hausstättenschatzung 1660
- Personenschatzung 1664
- Hausstättenregister 1665
- Personenschatzung 1665
- Hausstättenschatzung 1665
- Personenschatzung 1669
- Personenschatzung 1670
- Personenschatzung 1672
- Hausstättenschatzung 1676
- Doppelte Hausstättenschatzung 1677
- Häuserregister 1679
- Häuserregister 1680
- Catalogus Parochiae 1708
Hinweise: Schatzungslisten / Steuerlisten
Reichs- und Landesschatzungen Quellen der Heimat- und Familienforschung: Willkommschatzung bei Einführung eines neuen Bischofs, Türkensteuer, Hausschatzungsregister teilweise mit Berufen, Namen der Hausgenossen, Zustand der Stätten .........
- Steuerlisten im Fürstbistum Münster
- Steuerlisten im Fürstbistum Münster/Gesamtes Oberstift
- Steuerlisten im Fürstbistum Münster/Amt Ahaus (historisch) und Amt auf dem Braem insgesamt
- Landfolgeregister 1731. Die Einsicht erfolgt im Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen, Signatur: Haus Ostendorf, Akten Nr. 80
Berühmte Persönlichkeiten
- Dr.phil. Ferdinand Vornholt, * 13.07.1878, Heiden, Weihe 28. Mai 1904, Pfarrektor (1926-1950), + 26.Okt 1954, Mecklenbeck (Nachlaß im Staatsarchiv MS.)
- Dr. theol. Heinrich Valentin, * 1936 in Weeze, 1966 Kaplan in Heiden, Pfarrer in Straelen (02.02.2013 Goldenes Priesterjubiläum), seit 2005 emeritiert.Sprachen hatten es ihm angetan. Und dabei insbesondere die antiken Sprachen, die zur Zeitenwende im Römischen Reich und damit auch im Heiligen Land gesprochen wurden. Er las aramäische Texte, hebräische, griechische – und natürlich lateinische. So übersetzte er traditionelle liturgischen Texte aus dem Lateinischen ins Deutsche: Sammlung der Tagesgebete in der Neu-Übersetzung von Pastor Dr. Heinrich Valentin
Lesen alter Handschriften
Latein, Amtsausdrücke und die Datierung in Kirchenbüchern, Bevölkerungslisten, Katastern und Archivalien bereiten Anfängern in der Familienforschung immer wieder Schwierigkeiten, hier eine kleine Einstieghilfe:
Kirchenwesen
Die ursprüngliche Kirche gilt als Eigenkirche der Herren "von Heiden". Bischof Hermann II (1173-1203) wird sie zur Pfarrkirche erhoben haben. 1209 ist sie als solche bezeugt.
- Patron der Georgskirche war ursprünglich der hl. Kilian. Sie wurde 1893 neu gebaut (nebenstehend).
- Teile des Pfarrgebietes kamen 1905 an Groß Reken.
Erste Pfarrer
- <10.04.1486 Resignation des Priesters Heynemannus Oesthoff, Coloniensis diocesis, letzter Rektor der Pfarrkirche zu Heiden
- 10.04.1486 Präsentation des Johannes Gunterman de Halteren, clericus der Münsterschen Diözese
Meßdiener
Teil des Kirchenlebens der Pfarrei St. Georg war die Mitarbeit der Meßdiener (1969 nur Jungen) in der Kirche und deren alljährliche Lagerfahrten in die freie Natur im Zeltlager, mit Meßfeier, Lagerfeuer, nächtliche Zeltwache (Überfälle, Gespenster im Mädchenlandheim...) mit "Lagertelefon", eigener Küchenversorgung, Feldtoilette (mit Brevier, durchgesägtem Donnerbalken....und Rauchverbot !!!)
Bistümer
- Katholiken: Bistum Münster, 1954: Dekanat Borken
Archiv
Gemeindearchiv Heiden
- 1945 verbliebene Reste durch Maßnahmen der Besatzungstruppen (?). Aktuelle Bearbeitungen in nicht nennenswertem Umfang.
Literatur
- Belmans, Gie: Die Flurnamen der Gemeinde Heiden (1991). ISBN 3-927851-53-1
- Kremer, Ludger: 1125 Jahre Heiden (1996). Hrsg.: Heimatverein Heiden
- Küper Aloys: Geschichte der Freigrafschaft und des Kirchspiels Heiden (1981), Hrsg.: Heimatverein Heiden
- "Dat Darp an de Düwelsteene". Druck u. Vertr. Joh. Bläser, Borken (wohl vor 1930)
Schriftenreihe
- Heidener Schriften; Beiträge zur Geschichte der Gemeind Heiden (Heimat- und Verkehrsverein Heiden) ab 1976
- Otfried Jarren: Ortsgespräch - Stadtteilzeitung und lokale Kommunikation
Bibliografiesuche
- Volltextsuche nach Heiden in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Fußnoten
- ↑ Quelle der Früherwähnungen: Kötzschke S. 151; 272; 356; Lacomblet II. Nr. 553 ; Provinz Westfalen/Gedruckte Quellen zur Geschichte Westfalens: Westf. Urkundsbuch II. Cod. Nr. 396; III. Nr. 55, 719; 1466; VII. Nr. 1066
- ↑ 2,0 2,1 Quelle: Reekers /Schulz: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950 (1952)
- ↑ Quelle: Westfalenlexikon
- ↑ Quelle: Hic Leones
- ↑ Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
- ↑ Quelle: Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein-Westfalen, Teil2 Landesteil Westfalen-Lippe
- ↑ Quelle: Statistische Übersicht der katholischen Schulen des Reg.bez. Münster (Schöningh, Münster 1893)
- ↑ Quelle: 1776 Adreßcalender des Hochstifts Münster. Hrsg. Coppenrath
- ↑ Quelle: 1796 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
- ↑ Quelle: 1802 Hochstift Münsterischer Hof- u. Adreßkalender
Weblinks
- Artikel Heiden (Münsterland). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
- Westfälische Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung
- Arbeitsgemeinschaft Westmünsterland Genealogie
Historische Webseiten
Heimatforschung in Westfalen
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