Amt Velen-Ramsdorf
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Einleitung
Wappen
In goldenem Schilde drei balkenweise gestellte nach heraldisch rechts gewandte rote Vögel, sogenannte Merletten, ohne Füße, sehen wir in dem am 17. November 1961 genehmigten Wappen des Amtes Velen-Ramsdorf, und zwar im Schildhaupt als Velener Mitbringsel über der goldenen, mit einem Kreuz besteckten Ramme auf blauem Felde von Ramsdorf. Das Amtswappen stellt also eine Kombination der Wappen der beiden bedeutenderen der dem Amt angehörigen vier Gemeinden dar.
Allgemeine Information
Bürgermeisterei Ramsdorf
- 1823: Bürgermeister Fiege zu Ramsdorf, zuständig für:
- 1834 Bürgermeisterei Ramsdorf 2.241 Einwohner
- 1834 davon Ramsdorf 2.091 Einwohner
- 1834 davon Gemen 1.651 Einwohner
- 1834 davon Velen 2.248 Einwohner
- 1834 davon Weseke 1.1.690 Einwohner
- 1834 Bürgermeister: Fiegen
- 1834 Beigeordneter: Röhling zu Ramsdorf
- 1834 Beigeordneter: Hillers zu Velen
- 1834 Beigeordneter: Bruns zu Gemen
- 1834 Beigeordneter: Everding zu Weseke
- 1834 Kreis-Communalempfänger: Rotering zu Borken [2]
Abtrennung von Amt Velen
Zwischen 1843 bis 1858 Herauslösung der Gemeinde Velen aus dem Amtsverband Ramsdorf als nun selbständiges Amt Velen.
Politische Einteilung
Gemeinden
- Velen
- Ramsdorf (Velen)
- Nordvelen (Velen)
- Waldvelen (Velen)
Verwaltungsbericht 1957
Das Amt Velen-Ramsdorf als der östlichste Bezirk des Landkreises Borken begrenzt mit der Amtsgrenze im Norden und Osten zugleich den Kreis. Neben einer aufblühenden Textilindustrie in den Gemeinden Velen und Ramsdorf besteht in Velen eine gute, weithin bekannte Möbelindustrie. Im ganzen jedoch überwiegt im Amtsbezirk der ländliche Charakter.
Weil Industriebetriebe, in denen in erster Linie männliche Arbeitskräfte beschäftigt werden können, im Amtsbezirk nicht vorhanden sind, ist ein nicht geringer Teil der arbeitenden Bevölkerung gezwungen, als Auspendler in Gemeinden außerhalb des Amtes den Lebensunterhalt zu verdienen. Zur Zeit sind in Velen 376, und in Ramsdorf 367 Auspendler vorhanden. Wenn auch die Wohnsitzgemeinde für diese Auspendler einen Gewerbesteuerausgleich von der Betriebsgemeinde erhält, so deckt dieser bei weitem nicht die Kosten, die für die Errichtung und Unterhaltung öffentlicher Einrichtungen erforderlich sind. Es ist daher eine vordringliche Aufgabe, daß die Zahl der Auspendler reduziert und die Wohngemeinde auch zugleich Betriebsgemeinde wird.
Velen liegt am Rande des Weißen Venns. Dieses weite Moorgebiet, das sich nach und nach in eine Kulturlandschaft verwandelt, gehört zu einem Teil zum Kreise Coesfeld. Es hat aber seinen wirtschaftlichen und kirchlichen Mittelpunkt ungeachtet der Kreisgrenze in Velen. Dadurch erwächst sowohl für den Kreis Borken wie auch für die Gemeinde Velen eine wichtige Aufgabe in der Schaffung öffentlicher Einrichtungen, damit die Bewohner des Weißen Venns sich an die Gemeinde Velen als natürlichen Mittelpunkt gebunden fühlen.
Für die Erfüllung kultureller Aufgaben bestehen in den Gemeinden des Amtsbezirks einstweilen noch nicht die räumlichen Voraussetzungen. Die Gemeinde Velen trägt sich mit dem Gedanken, eine Mehrzweckhalle zu errichten, die für die zwölfklassige Schule in Velen zugleich als Turnhalle Verwendung finden könnte. Nur so sind auch die Voraussetzungen für kulturelle Veranstaltungen gegeben.
Durch den Neubau der Volksschule in Velen und Ramsdorf wie auch in Nordvelen sind die Bedingungen für den ordnungsgemäßen Schulbetrieb erfüllt. Lediglich an der zweiklassigen Bauerschaftsschule in Holthausen sind noch größere Um- und Anbauten erforderlich, die voraussichtlich in diesem Jahre durchgeführt werden können. Diese kleine Landschule hat sich zu einem kulturellen Mittelpunkt entwickelt mit Musik-und Vereinsabenden, sie ist eine Stätte sinnvoller Jugendpflege. Umso mehr bedarf sie der Förderung.
Nachdem die Voraussetzungen für die Wassergewinnung nunmehr gegeben sind, haben die Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaften mit dem Neubau einer zentralen Wasserversorgungsanlage für die Gemeinden Velen, Ramsdorf und Weseke begonnen. Uebrig bleibt noch der Bau einer Kläranlage in beiden Gemeinden. Aber auch hier sind die Planungen bereits im Gange.
Im Kampfe gegen die herrschende Wohnungsnot wurden in Velen und Ramsdorf Bebauungspläne aufgestellt. Sie sollen die Aufschließung weiteren Siedlungsgeländes ermöglichen und damit einen Schritt weiterführen zu einer organischen Ausweitung dieser Gemeinden. Im Weißen Venn soll demnächst das „Süddorf" entstehen. Es wird eine neue Dorfzentrale, ein Kulturmittelpunkt im Neuland des jüngst kultivierten Moorgebietes sein. Kreis und Amt warten auf die Verwirklichung besonders dieses Projektes.
Verwaltung
Amtsdirektor
Amtsbürgermeister
Amtsvertretung
Ehemaliges Amt im Kreis Borken (Regierungsbezirk Münster) | |
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Archiv
Das Archiv der Stadt Velen geht zurück auf das Archiv der Ämter Velen und Ramsdorf, die 1816 nach der Einteilung der preußisch gewordenen westfälischen Länder, konstituiert wurden. Es umfasst im Kern die Aktenüberlieferung der beiden Ämter und der amtangehörigen Stadt Ramsdorf sowie der Gemeinden Velen-Dorf, Waldvelen, Nordvelen und Ramsdorf-Kirchspiel.
Fußnoten
- ↑ Quelle: Adreß-Kalender für den Bezirk der Königl. Preuß. Regierung In Münster 1823, Coppenrathsche Buchdruckerei.
- ↑ Quelle: Westfalenlexikon
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
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