Kreis Ahaus
Kreis Ahaus: Übersicht über Veränderungen der Kreisverwaltung, Fürsten und Herren, Ritterschaft, Städte, Landgemeinden, Kirchspiele und Orte, Einteilungen der Verwaltungsbezirke (Kantone, Schultheissbezirke Bürgermeistereien, ab 1841 in Ämter). Die Amtsverbandsgemeinden oder Samtgemeineden besaßen z.B. die lokalen Zuständigkeiten in Angelegenheiten von Standesamt, Katasteramt, Amtsgerichten (Testamenten, Nachlaß-, Erbschafts- u. anderen Gerichtssachen), Polizei, Bauamt ...
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > 1816 bis 1945: Provinz Westfalen <> Regierungsbezirk Münster > Kreis Ahaus (bis 1975; danach zum Kreis Borken)
Kurze territoriale Geschichte
- <25.02.1803 aus dem Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation Fürstbistum Münster kam zum Kreis Ahaus
- Amt Ahaus (historisch) (aus dem )
- 25.02.1803 R.D.Hs.
- Fürstentum Salm zu 2/3 Salm und 1/3 Salm Kyrburg
- 12.07.1806 Rheinbundakte
- Kirchenbuchverordnung Salm-Salm: 11.06.1807 Die bisher geführten Kirchenbücher sollen mit laufenden Jahre 1807 geschloßen werden, und wo es die fernere Erhaltung alter Kirchenbücher erfordert, sind dieselben entweder frisch einzubinden, oder Abschriften davon zu fertigen...
- 09.07.1807 Tilsiter Frieden
- 14.11.1808 kaiserliches Dekret
- Fürstentum Salm
- Neues Steuerwesen: Am 27.ten und 29ten July 1809 hieß es für das heutige Kreisgebiet: Das Landes = Wohl, und die Ordnung jeder regelmäßigen Staatsverfassung erfordern, daß zur Bestreitung öffentlicher Lasten eine allgemeine durchgreifende, auf billigen Grundsätzen gestützte, und die gemeinschaftliche Bürde möglichst gleich vertheilende Besteuerungs = Art eingeführt werde....Grundlage war ein Erlaß über das Steuerwesen_Salm-Salm-Kyrburg.
- Fürstentum Salm
- 13.12.1810 Senatskonsult
- Kaiserreich Frankreich, Lippedepartement, Arrondissement Rees mit dem Kanton Stadtlohn und dem Arrondissement Steinfurt mit Kanton Ahaus und Kanton Ochtrup
- 1813 Königreich Preussen, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Regierungskommision Münster, vorl. preußischer Kreis Rees
- 1815-1946 preuß. Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, ab 1816 Kreis Ahaus
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen
Ein preußischer Kreis
Landratstamt
- Landrat 1816-1823 Clemens Mersmann, landrätlicher Kommissarius des Kreises Ahaus.
- Kreisdeputierter: 1835 Freiherr M. von Oer zu Egelborg
- Kreissekretär: 1835 Pr. Lt. v.d.A.a.D. Ostermann (eKr2)
- Kreiscommunalempfänger Willmer zu Ahaus
- Kreisdeputierter: 1835 Freiherr M. von Oer zu Egelborg
Landräte
- 1835 von Westhoven
Kreisstrukturen
Dieser Kreis wurde im Gebiet des ehemaligen Oberstiftes Münster aus Teilen der alten Ahaus, Horstmar gebildet. Seine Grenzen blieben bis 1858 konstant.
- Einwohner 1832/35: 38.245 Einwohner, davon 37.210 Katholiken, 791 Evangelische und 244 Juden.
- Gebäude 1832/35: 36 Kirchen etc., 94 Gebäude zu Staats- und Kommunalzwecken, 6.036 Wohnhäuser, 765 Fabriken, Mühlen und Magazine, 1.933 Ställe, Scheunen und Schoppen
- Viehbestand 1832/35: 3.048 Pferde, 431 Fohlen, 83 Stiere, 342 Ochsen, 10.094 Kühe, 4.379 Jungvieh, 96 veredelte, 275 halbveredelte, 8.453 Landschafe, 376 Böcke und Ziegen, 5.907 Schweine.
historische Karten
Standesvertreter im Ahauser Landtag
Nach der Gesetzgebung für die Provinzialstände (Westfalen) setzte sich auch der Borkener Landtag (Kreistag) aus Vertretern der 4 Stände zusammen zusammen, zumindest bis 1870.
Danach bestand:
I. Der erste Stand aus den vormals unmittelbaren Reichsständen;
II. Der zweite Stand aus der Ritterschaft;
III. Der dritte Stand aus den zur Vertretung des bürgerlichen Gewerbes geeigneten Städten;
IV. Der vierte Stand aus den übrigen, im zweiten und dritten Stande nicht begriffenen, Grundbesitzern.
Landtag (Kreistag
- 1823 Landrat (1816-1823) Clemens Mersmann, landrätlicher Kommissarius des Kreises Ahaus.
- Kreisdeputierter: 1835 Freiherr M. von Oer zu Egelborg
- Kreissekretär: 1835 Pr. Lt. v.d.A.a.D. Ostermann (eKr2)
- Kreisdeputierter: 1835 Freiherr M. von Oer zu Egelborg
- Vertreter des 1. Standes, Fürsten und Herren 1835:
- 1835 Fürst von Salm-Salm, Fürst von Salm-Horstmar.
- Vertreter des 2. Standes, Ritterschaft 1835, die qualifizierten Besitzer der Güter
- 1. Haus Asbeck
- 2. Haus Egelborg
- 3. Haus Oeding
- 4. Haus Wohnung.
Provinz Westfalen: Landtagsfähige Rittergüter im Kreis Ahaus | |
Haus Asbeck | Haus Egelborg | Haus Oeding | Haus Wohnung | Ab 1855 noch dazu: Herrschaft Gronau | Herrschaft Ahaus-Bocholt | Historische Güter: Herrschaft Ahaus | Haus Koppel | Haus Ottenstein | |
- Vertreter des 3. Standes, je 1 Vertreter der Städte
- , Stadt Stadtlohn 1832/35: Kaufmann Bened. Tilenius
- , Stadt Ahaus 1832/35: Justiz-Kommissar Forckenbeck
- , Stadt Vreden 1832/35: Bürgermeister Rave
- Vertreter des 4. Standes,je 1 Vertreter der Landgemeinden
- , Landgemeinde Gronau 1832/35: Bürgermeister Richter, 1858 Landgemeinde, 1897 wiederum Stadtrecht
- , Landgemeinde Ahaus 1832/35: Bürgermeister Hüger.
- , Landgemeinde Epe (Gronau) 1832/35: Beigeordneter H. Meiners.
- , Landgemeinde Ottenstein (Ahaus) 1832/35: Bürgermeister Büning zu Wessum.
- , LandgemeindeSchöppingen 1832/35: Bürgermeister Meyer.
- , LandgemeindeStadtlohn 1832/35: Oekonom Dirking.
- , LandgemeindeVreden 1832/35: Gemeinderat Zeller zu Ostendorf.
Kommunales Dreiklassenwahlrecht
- 1841 Landgemeindeordnung für Westfalen, am 19.03.1856 Städteordnung und neue Landgemeindeordnung für Westfalen
- 11.03.1850 preußische Gemeindeverfassung
- Gewählte Vertretungskörperschaften erfolgten in Gemeinden, Kreisen, Bezirken und Provinzen
- Bürgerrecht besaß jeder Einwohner über 24 Jahren, der Steuern zahlte, einen Beruf ausübte und mindestens ein Jahr in der Gemeinde lebte
- Auch die Landgemeinden erhielten das Wahlrecht für ihre Vorsteher.
- Es galt das Dreiklassenwahlrecht mit offener Stimmabgabe bis zum Ende des Kaiserreichs
- Im Dreiklassenwahlrecht in Westfalen wurde die Summe aller von den lokalen Einwohnern aufzubringenden direkten Staats-, Provinzial- und Gemeindesteuern gedrittelt.
- Die wenigen am höchsten Besteuerten (Meistbeerbten) wählten ebenso ein Drittel der Stadt-, Gemeinde- und Amtsverordneten, wie die weitaus größere Zahl der zweiten Gruppe sowie die Masse der gering besteuerten dritten Gruppe.
- Durch dieses Wahlsystem blieb der Anteil der Wähler von vornherein äußerst gering, zumal alle unvermögenden Bewohner der Kommunen sowie der weibliche Teil der Bevölkerung vom Wahlrecht ausgeschlossen blieben.
- Die wenigen am höchsten Besteuerten (Meistbeerbten) wählten ebenso ein Drittel der Stadt-, Gemeinde- und Amtsverordneten, wie die weitaus größere Zahl der zweiten Gruppe sowie die Masse der gering besteuerten dritten Gruppe.
- Dreiklassenwahlrecht (Kreis Ahaus) 1862, sogenannte Volksvertretung durch Meistbegüterte und ohne Frauen.
Wappen / Siegel
- 1957 Verleihung eines Wappens, eines Siegels und einer Flagge für den Kreis Ahaus.
Ehemaliges Amt im Kreis Ahaus (Regierungsbezirk Münster) | |
Amt Ammeloe | Amt Gronau | Amt Epe | Amt Legden | Amt Nienborg | Amt Ottenstein | Amt Schöppingen | Amt Stadtlohn | Amt Vreden | Amt Wessum | Amt Wüllen | |
Amtsbezirke/Bürgermeistereien
Das Gebiet des Kreises Ahaus wurde bei der Gründung in Verwaltungsbezirke (Bürgermeistereien) eingeteilt, deren Verwaltung von Bürgermeister oder Amtmännern geleitet wurde. Mit der Landgemeindeordnung 1841 für die Provinz Westfalen und der neuen Städte- und Landgemeindeordnung vom 19.03.1856 bildeteten sich neue Verwaltungsbezirke oder Bürgermeistereien mit Gemeindeverbände in einem Amtsbezirk, ein „Amt“ oder auch amtsfreie Kommunen. Auch hier wurden sogenannte Volksvertreter nach dem Dreiklassenwahlrecht bestimmt.
Amt Ahaus
- 1823 Bürgermeisterei Ahaus
- mit Stadt Ahaus, Kirchspiel Legden, Kirchspiel Wüllen
- 1823 Bürgermeister:Hüger
- 1823 Kreis-Communal-Empgänger Kösters zu Ahaus
- mit Stadt Ahaus, Kirchspiel Legden, Kirchspiel Wüllen
- 1832/35 Bürgermeisterei Ahaus , 6.626 Einwohner (Ew.), davon
- Stadt Ahaus 1.449 Ew.
- Kirchspiel Ahaus 512 Ew.
- Kirchspiel Wüllen 2.054 Ew.
- Kirchspiel Legden 2.611 Ew.
- Bürgermeister: Ferd. Hüger
- Beigeordneter: Gerh. Heisterberg zu Ahaus, Schenkwirth und Winkelier
- Beigeordneter: Heinr. Orthous zu Wüllen, Schenkwirth und Winkelier
- Beigeordneter: Kaufmann Frz. Brüning zu Legden, Schenkwirth und Winkelier
Amt Ammeloe
- 1823 Bürgermeisterei Ammeloe
- Kirchspiel Vreden
- 1823 Bürgermeister:Rave
- Kirchspiel Vreden
Bürgermeisterei Gronau
- 1823 Bürgermeisterei Gronau mit Wigbold Gronau und Kirchspiel Epe
- 1823 Bürgermeister:Richter
- 1832/35 Bürgermeisterei Gronau 4.473 Einwohner, davon
- Stadt Gronau 992 Ew. (erhielt 1897 Stadtrecht)
- Kirchspiel Epe 3.381 Ew.
- Bürgermeister: Wilh. Richter
- Beigeordneter: Bremmers zu Gronau
- Beigeordneter: Herm. Meiners zu Epe, Gastwirth
- (1931 Amt Epe)
Bürgermeisterei Nienborg
- 1823 Bürgermeisterei Nienborg mit Kirchspiel Heek, Kirchspiel Nienborg
- 1823 Bürgermeister:Grevinck zu Horst
- 1832/25 Bürgermeisterei Nienborg 3.260 Einwohner, davon
- Stadt und Kirchspiel Nienborg 967 Ew.
- Kirchspiel Heek 2.293 Ew.
- Bürgermeister Ludwig von Plönies, Premierleutenant a.D.
- Beigeordneter: Rosery zu Nienborg
- Beigeordneter: Kaufmann Böhmer zu Heek
Bürgermeisterei Ottenstein
- 1823 Bürgermeisterei Ottenstein mit Kirchspiel Alstätte und Kirchspiel Ottenstein
- 1823 Bürgermeister:Terhalle
- 1832/35 Bürgermeisterei Ottenstein 2.695 Einwohner, davon
- Kirchspiel Ottenstein 854 Ew.
- Kirchspiel Alstette 1.841 Ew.
- Bürgermeister: Terhalle
- Beigeordneter: Reevers zu Ottenstein
Bürgermeisterei Schöppingen
- 1823 Bürgermeisterei Schöppingen mit Kirchspiel Asbeck, Kirchspiel Eggerode und Kirchspiel Schöppingen
- 1823 Bürgermeister:Meyer
- 1832/35 Bürgermeisterei Schöppingen 4.405 Einwohner, davon
- Stadt Schöppingen 660 Ew.
- Kirchspiel Schöppingen 2.567 Ew.
- Kirchspiel Eggerode 309 Ew.
- Kirchspiel Asbeck 870 Ew.
- Bürgermeister: Fridr. Meyer
- Beigeordneter: Ant. Wilminck zu Schöppingen, Gastwith, Bierbrauer, Bäcker, Winkelier in Kolonialwaren
- Beigeordneter: Ant. Fabry zu Eggerode, Schenkwirth, Korn-, Leinwand- und Kolonialwarenhandlung
- Beigeordneter: Kaufmann Leonh. Becker zu Asbeck, Leinwand- und Kolonialwarenhandel
Bürgermeisterei Stadtlohn
- 1823 Bürgermeisterei Stadtlohn mit Stadt und Kirchspiel Stadtlohn
- 1823 Bürgermeister: Bohlender
- 1832/35Bürgermeisterei Stadtlohn 7.730 Einwohner, davon
- Stadt Stadtlohn 2.107 Ew.
- Kirchspiel Stadtlohn 2.416 Ew.
- Kirchspiel Südlohn 2.207 Ew.
- Bürgermeister: Alex Bohlender. Premierlieutenant
- Beigeordneter: Benedikt Tilenius, Eisenwaarenhandel
- Beigeordneter: Conr. Nienhaus zu Stadtlohn, Apotheker
- Beigeordneter: Benedikt Cremer zu Südlohn, Besitzer des Hauses Volmering
- Beigeordneter: Dirking zu Südlohn
Bürgermeisterei Südlohn
- 1823 Bürgermeisterei Südlohn mit Kirchspiel Südlohn und Oeding
- 1823 Bürgermeister: Bohlender
Bürgermeisterei Vreden
- 1823 Bürgermeisterei Vreden mit der Stadt Vreden
- 1823 Bürgermeister:Rave
- 1832/35 Bürgermeisterei Vreden 6.636 Einwohner, davon
- Stadt Vreden 2.295 Ew.
- Kirchspiel Vreden 4.341 Ew.
- Bürgermeister: Bernh. Rave
- Beigeordneter: Joh. Bredemeyer zu Vreden; Tischzeugfabrik, Ellen- und Kolonialwarenhandel
- Beigeordneter: Joh.Heinr. Averdiek zu Vreden, Oekonom zu Karsewick
- Beigeordneter: Lünterbusch zu Vreden
Amt Wessum
- 1823 Bürgermeisterei Wessum 1 Kirchspiel Wessum [1]
- 1823 Bürgermeister:Grevinck zu Horst [2]
- 1832/35Bürgermeisterei Wessum (Kirchspiel) 2.519 Einwohner
- Bürgermeister: Büning
- Beigeordneter: J.H. Richters jun., Leinwand- und Spezereiwarenhandel zu Wessum [3]
Gemeinden/Landgemeinden/Ämter
- Ahaus: 1828 Trennung von Stadt- und Landgemeinde in der Bürgermeisterei Ahaus
- 1819 gehörten zur Bürgermeisterei Ahaus die gleichnahmige Stadt und die Bauerschaften Weykessel und Ammeln
- 1843 bildete die Bauerschaft Ammeln die Landgemeinde Ahaus, nun im Amt Wüllen.
- Kirchspiel Stadtlohn: 1843-1858 Aufwertung aller Bauerschaften jeweils zur Landgemeinde und damit Auflösung der ehemaligen Landgemeinde.
- Zwischen 1843 und 1858 Umbenennung der Landgemeinde Ahaus in Landgemeinde Wüllen.
- Epe: 1846 Trennung von Dorf und Kirchspiel Epe in zwei Landgemeinden
- Wessum: 1843-1858 Trennung von Dorf und Kirchspiel in zwei Landgemeinden
- Schöppingen: 1843-1858 Trennung von Wigbold und Kirchspiel in zwei Landgemeinden
- Almsick: 1843-1858 Trennung der Bauerschaft von Kirchspiel Stadtlohn und Aufwertung zur Landgemeinde.
- Estern-Büren: 1843-1858 Trennung der Bauerschaft von Kirchspiel Stadtlohn und Aufwertung zur Landgemeinde.
- Hengeler-Wendfeld: 1843-1858 Trennung der Bauerschaft von Kirchspiel Stadtlohn und Aufwertung zur Landgemeinde.
- Hundewick: 1843-1858 Trennung der Bauerschaft von Kirchspiel Stadtlohn und Aufwertung zur Landgemeinde.
- Wessendorg: 1843-1858 Trennung der Bauerschaft von Kirchspiel Stadtlohn und Aufwertung zur Landgemeinde.
Weitere Strukturveränderungen
- 1827 Einführung der Kreisordnung für die Rheinprovinzen und Westfalen vom 13.7. Bildung der Kreistage bestehend aus Vertretungen der vier Stände (Standesherren, Rittergutsbesitzer, Städte und Gemeinden) zur Unterstützung des Landrats.
- 1835/36 Einführung der revidierten Städteordnung vom 17. 3. 1831 für die Städte Ahaus, Anholt, Bocholt, Borken, Stadtlohn und Vreden.
- 31. 10.1841 Landgemeindeordnung: Neubildung von Landgemeinden (Voraussetzung: eigener Etat oder eigene Abteilung im Etat) und von Ämtern (meist dem entsprechend) seit 1843Bürgermeistereien
- 11. 3.1850 Kreisordnung vom mit Bildung des Kreisausschusses als Organ der Selbstverwaltung und Gemeindeordnung mit Ausdehnung der städtischen Selbstverwaltung auf die Gemeinden und Einführung des Dreiklassenwahlrechts.
- 1853 Abschaffung der Kreisordnung und Gemeindeordnung - Kreisordnung von 1827 tritt wieder in Kraft.
- 18. 3.1856 Einführung der Landgemeindeordnung und der Städteordnung unter * Beibehaltung des Dreiklassenwahlrechtes.
- 1887 Inkrafttreten der neuen Kreisverordnung vom 31.07.1886: 1. Einführung eines neuen Wahlrechts für den Kreistag mit den drei Wahlverbänden der größeren Grundbesitzer, der Städte und der Amtsverbände. 2. endgültige Bildung des Kreisausschusses. 3. Festsetzung der Mindesteinwohnerzahlen von 30 000 für kreisfreie Städte.
- 1898 Eingliederung der Bauerschaft Eilermark in die neue Stadt Gronau.
- 1919 Erste Kreistagswahlen nach Kriegsende (nur Wahlverbände der Städte und Amtsverbände) nach Abschaffung des Wahlverbandes der größeren Grundbesitzer.
- 1921 Erste Kommunalwahlen nach Einführung des allgemeinen, gleichen, unmittelbaren und geheimen Wahlrechts.
- 1934 Landräte werden unmittelbare Reichsbeamte.
- 30.1.1935 Einführung der Deutschen Gemeindeordnung: Gestaltung nach dem "Führerprinzip“ und Mitwirkung des "Beauftragten der NSDAP".
- 1946 Konstituierende Sitzungen der von der Militärregierung eingesetzten Kreistage in Ahaus und Borken . Einführung der auch auf die Landkreise anzuwendenden revidierten Gemeindeordnung vom 1. 4. durch die britische Militärregierung. Wesentliche Elemente sind die Stärkung des Parlaments und der zweigleisige Aufbau in der Verwaltungsspitze: Vorsitzender des Parlaments = Oberbürgermeister / Landrat.Hauptverwaltungsbeamter = Oberkreisdirektor-Oberstadtdirektor. Erste Kommunalwahlen nach dem Kriege.
- 21.10.1952 Gemeindeordnung des Landes Nordrhein-Westfalen, Übernahme der Grundzüge der Gemeindeordnung von 1946.
- 21.7.1953 Landkreisordnung des Landes Nordrhein-Westfalen.
- 1964 Zusammenschluß der fünf Gemeinden Almsick, Estern-Büren, Hengeler-Wendfeld, Hundewick und Wessendorf zur Gemeinde Kirchspiel Stadtlohn.
- 15.3.1974 Gebietsänderungsvertrag zwischen den Kreisen Ahaus und Borken und Vertrag des Kreises Ahaus und der Stadt Vreden zur Übernahme des Hamaland-Museums.
- 1. 1.1975 Bildung des neuen Kreises Borken u. a. Eingliederung des Kreises Ahaus.
Kommunen mit Einwohnerzahlen
Kreis Ahaus
- 1895 Ahaus, Kreis in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster
- Größe: 367 qkm, 39.123 Einwohner
- Quelle: Hic Leones
- Größe: 367 qkm, 39.123 Einwohner
Kreis Ahaus: Untergliederungen 1938
Handbuch über den Preußischen Staat, herausgegeben vom Preußischen Staatsministerium für das Jahr 1938, Berlin 1938
Nr. | Amt (Sitz) |
Umfang ha |
Zahl der Gemeinden |
davon Städte |
Einwohner | Amtsbürgermeister (EA = Ehren AB) |
601 | Amt Legden | 5.574 | 2 | .-. | 3.830 | Frhr. v. Oer (EA) |
602 | Amt Nienborg | 6.932 | 2 | .-. | 4.289 | Schlichtmann (EA) |
603 | Amt Schöppingen | 6.897 | 3 | .-. | 3.714 | Wenke, ehrenamtl. |
604 | Amt Stadtlohn | 11.818 | 7 | .-. | 6.970 | Uppgang-Wanning e.a. |
605 | Amt Wessum-Ottenstein | 9.018 | 3 | .-. | 6.223 | Dr. Raming |
606 | Amt Wüllen | 5.205 | 2 | .-. | 3.218 | Ridder |
Summe | der 6 Ämter | 45.444 | 19 | .-. | 28.244 | .-. |
Nr. | amtsfreie Gemeinden |
Umfang ha |
Zahl der Gemeinden |
davon Städte |
Einwohner | Bürgermeister |
607 | Stadt Stadtlohn | 645 | 1 | 1 | 6.548 | Blanke |
608 | Stadt Gronau | 3.078 | 1 | 1 | 17.519 | Köster |
609 | Stadt Ahaus | 595 | 1 | 1 | 5.804 | Ridder |
610 | Stadt Vreden | 332 | 1 | 1 | 4.598 | Böckers |
611 | Gemeinde Epe | 4.765 | 1 | .-. | 7.595 | Reinbrecht |
612 | Gemeinde Ammeloe | 13.312 | 1 | .-. | 5.153 | Dr. Bisping |
Summe | des Landkreises | 68.360 | 25 | 4 | 74.560 | Landrat Sümmermann |
Wohlfahrtspflege
Personal der Gesundheitspflege, welches in den Jahren 1859 bis 1861 vorhanden war:
Ärzte
- 1859 bis 1861 promovierten Ärzte 12 Personen (bei je einem Ab- und Zugang)
- davon zugleich als Wundärzte 10 Personen
- davon zugleich ebenfalls als Geburtshelfer 10 Personen
- 1859 bis 1861 die Prüfung als Physikus hatten bestanden 2 Personen
- 1859 bis 1861 als Physikus angestellt 1 Person
- Auf 3.372 Seelen der Bevölkerung kam 1 Arzt
Wundärzte
Wundarzt 1. Klasse (Stadtwundärzte)
- 1859 bis 1861 Wundärzte 3 Personen, im Jahre 1861 erfolgte ein Abgang, Einer davon ist als forensischer Wundarzt geprüft und war auch als Kreis-Chirurgus angestellt.
Wundarzt 2. Klasse (Landwundärzte)
Die vorhandene Person verstarb 1860, ein Neuzugang wurde nicht registriert.
Heilgehilfen
- 1858 / 1863 insgesamt 2/2
Apotheken
Bis zur Mitte des 19. Jahrhundert wurden Arzneimittel, nicht zuletzt wegen der mangelhaften Versorgungslage und Preisgestaltung, nicht nur von Apothekern, sondern auch von Materialisten und Spezereiwarenkrämern verkauft. Angeboten wurden dabei nicht nur Simplizien als unvermischte und einfache natürliche Mittel, sondern auch freie Kompositionen mineralischen, pflanzlichen und tierischen Ursprungs. Bestehende Monopole der Apotheker waren in der Praxis aus unterschiedlichen Gründen nicht immer durchsetzbar.
- 1858 / 1863 an Eigentümern oder Provisoren 5 Personen (bei je einem Ab- und Zugang)
- Im Jahr 1861 wurden 3 Apotheken von den Eigentümern und zwei von Provisoren verwaltet Unter diesen waren 4 Apotheker 1ter Klasse und einer 2ter Klasse.
- Auf 8.094 Seelen der Bevölkerung kam eine Apotheker
Tierärzte
- 1858 / 1863approbierte Tierärzte waren nicht vorhanden
Hebammen
Von 19 Hebammenbezirken wurden 5 von je zwei Hebammen gemeinschaftlich betreut.
- 1858 / 1863 insgesamt 26 Hebammen (davon 3 in Abgand und 1 Zugang)
- Auf 1,686 Seelen der Bevölkerung kam 1 Hebamme [4]
Bildungswesen
Schulwesen im Münsterland
Preußische Gerichtsbarkeit
Jurisdiktionsverhältnisse im Kreis
- Kreisgerichtsbezirk Ahaus (Entwicklung der Gerichtsorganisation im Kreis Ahaus)
Bevölkerung
- 1816 - 1824 Bevölkerungslisten
- 1820 - 1860 Aufnahme der Bevölkerung
- 1817 - 1864 Statistische und topographische Tabellen Bd.1
- 1817 - 1877 Schulbesuch, Unterricht, Frequenz, Ferien, Aufnahmen, Befreiungen, Entlassungen, Tabellen, Statistik
Besonderheiten
- 1856 Eröffnung der Kreissparkasse Ahaus.
- 1875 Eröffnung der Eisenbahnlinie Gronau-Ahaus-Dortmund.
- 01.08.1902 Eröffnung der Eisenbahnlinie Borken-Burgsteinfurt.
- 1913 Vertragsabschlüsse zur Elektrifizierung (elektriche Beleuchtung) in den Kreisen Ahaus und Borken und zum Straßenbauprogramm im Kreis Ahaus (Durchführung der Vorhaben erst nach dem 1. Weltkrieg).
- 1946 Erwerb und anschließend Wiederaufbau des Schlosses Ahaus.
- 1948 Wiederbelebung der Kreiswohnungs- und Siedlungsgesellschaft für den Kreis Ahaus (gegründet 1919).
Bibliografie
- Schmitz-Kallenberg, Ludwig: Inventare der nichtstaatlichen Archive des Kreises Ahaus, Münster i. W., Aschendorff, 1899, Online
Periodika
Periodische erschienene und erscheinende Veröffentlichungen zu den Themen Heimat- und Familienkunde, welche das Westmünsterland den Altkreis Ahaus und den Kreis Borken tangieren:
- Aus alter Zeit (Kreis Ahaus), (Kreis Ahaus) Jahrgänge 1903 bis 1912
- Beiträge zur Heimatkunde des Kreises Borken, Jahrgänge 1906-1914
- Westmünsterland (Zeitschrift) , Jahrgänge 1914-1922
- Ahauser Kreiskalender, Jahrgänge 1923-1927
- Heimatkalender des Kreises Borken, Jahrgänge 1924-1927
- Heimatkalender der Kreise Borken und Bocholt, Jahrgänge 1929, 1930,1932, 1937
- Heimatkalender Landkreis Borken, Jahrgänge 1951-1955
Zeitungen
- Allgemeine Zeitung für die Kreise Ahaus und Coesfeld : Organ der Zentrumspartei : Kreisblatt für den Kreis Coesfeld / Ausgabe A, 1914 - 1915, Digitalisat bei Zeitpunkt
- Allgemeine Zeitung für die Kreise Ahaus und Coesfeld : Organ der Zentrumspartei : Kreisblatt für den Kreis Coesfeld / Ausgabe B, 1914 - 1915, Digitalisat bei Zeitpunkt
Fußnoten
- ↑ Quelle: Bahlmann, Dr. P.: Der Regierungsbezirk Münster...(Aschendorff 1893)
- ↑ Quelle: Adreß-Kalender für den Bezirk der Königl. Preuß. Regierung in Münster (1823)
- ↑ Quelle: Westfalenlexikon
- ↑ Quelle: Statistische Darstellung des Kreises Ahaus, Reg.-Bez. Münster (1861)
Zufallsfunde
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Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
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Kreise und kreisfreie Städte im Regierungsbezirk Münster (Bundesland Nordrhein-Westfalen) | |
Kreise: Borken | Coesfeld | Recklinghausen | Steinfurt | Warendorf | |
Kreisfreie Städte: Bottrop | Gelsenkirchen | Münster | |
bis 1975 außerdem die Kreise: Ahaus | Beckum | Lüdinghausen | Münster | Tecklenburg |
Weblinks
- Artikel Kreis Ahaus. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
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