Wessum (Ahaus)

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Wessum: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, biografische Aspekte, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Westfalenprovp-wap.jpg - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Ahaus > Wessum

Zeitschiene vor 1803

Kirchengründung

Auf dem Haupthof „Weshem“ bauten die Grafen von Cappenberg die 1188 erstmals erwähnte Eigenkirche. Wahrscheinlich geht die Pfarre jedoch auf Bischof Liudger zurück. Das Patrozinium (1571) der Gottesmutter wurde durch das des hl. Martin — einst Nebenpatron der Kirche — verdrängt.

  • Nebst Wüllen und Ahaus sind 1297 Alstätte und 1919 Graes abgepfarrt worden.
  • Das Gotteshaus ist eine gotische Hallenkirche des 14. Jahrh., die man 1870 mit einem neuen Turm versah und 1899 erweiterte. [1]

Ratsleute der Kirche

02.08.1439 Hinrich de Schulte Eppinch, Gherd de Schulte Rychtmaninch, Diderich ton Luitiken Honhove, Johan de Schulte ton Bushove, Ratleute der Kirche zu Wessen, lassen Aleke, Ehefrau Hinrickes Sibertinge, und ihre Kinder Ludeken, Aleken, Hinricke, Hermanne, Aleken vom Wachszinsrecht des Liebe Frauen-Altars in der Kirche zu Wessem frei. Z: Herman Nabbe, Kirchherr zu Wessem; Engelbert van der Backe, Gograf zum Sandwelle.

Lagerbuch Amt Ahaus 1769

Lagerbuch des Fürstbistums Münster 1769, Hausstatistik nach Hofgrößen, Pferdezahlen

  • Anmerkung zur Tabelle:
    • 1) = Freye Häuser
    • 2) = Schatzbare Häuser
    • 3) = Summe der Häuser
    • 4) = Darinnen befinden sich
    • 5) = Einfache Schatzung
Städte
Kirchspiele
Bauerschaften
u.freye Häuser
1)
Klöster
u. Adelige
1)
geistl.,
priv.
2)
Vollerben
2)
½ Erben
2)
¼ Erben
2)
Kötter
2)
Brinksitzer
3)
Effectiv
3)
reduc. in
Vollerben
4)
Vorspann-
pferde,
Stück
4)
Stallung
f. Pferde
Stück
5)
Rtlr
5)
fl.
5)
Pf.
Kirchspiel
Wessum
Bauerschaft
Dorf
fürstlich
. 3 . 30 . . 61 94 .21 13/16 . 264 5 14 .
Kirchspiel
Wessum
Bauerschaft
Aueresch
fürstlich
. . 3 8 10 5 31 57 12 1/16 30 140 37 . .
Kirchspiel
Wessum
Bauerschaft
Graes
fürstlich
. . 7 28 . 20 45 100 26 5/16 46 308 57 14 .
Summa Kirchspiel
Wessum
. 3 10 66 10 25 137 251 60 3/16 76 712 100 . .

Bei der Schatzung 1769 zählt 1 Reichstaler 28 Schillinge und 1 Schilling 12 Pfennig.

Zeitschiene nach 1802

Landesherrschaft

Wohnplätze

Gesamtumfang

Zusammenschluß

Teileingemeindung

  • 01.04.1938 Teileingemeindung von Wüllen +0,17 qkm mit 18 Einwohnern[2]

Verwaltungseinbindung (Westfalen)

  • 1823 Bürgermeisterei Kirchspiel Wessum
    • Bürgermeister: Grevinck zu Horst, war gleichzeitig Bürgermeister in Nienborg
  • 1832/35 Bürgermeisterei Wessum 2.519 Einwohner.
    • Bürgermeister Büning
      • Beigeordneter Joh. Heinr. Richter, jun., Leinwand- und Spezereiwarenhandel, Wessum. [3][

Dorf und Kirchspiel

Infrastruktur

1931 Amt Wessum, Kreis Ahaus, Regierungsbezirk Münster, Sitz Wessum.

  • Gemeinde Wessum, Dorf, Mischgemeinde. Gemeindevorsteher Griminelt, Ortsklasse D.
    • Einwohner 766 Kath.
    • Gesamtfläche 19 ha,
    • Einrichtungen: Pfarramt (kath). Volksschule. Krankenhaus mit der Gemeinde Wessum Kirchspiel. Arzt 1 mit der Gemeinde Wessum Kirchspiel. Post- u. Telegrafenamt. Eisenbahnstation Ahaus, Enscheder Eisenbahn. Polizei (kommunal) mit der Gemeinde Wessum Kirchspiel. Freiwillige Feuerwehr. Nebenstelle der Kreissparkasse. Spar- u. Darlehnsgenossenschaft, Sportplatz. Markt.
    • Politik: Gemeindevertretung 5 Mitglieder.
  • Gemeinde Wessum, Kirchspiel, Landwirtschaftsgemeinde. Gemeindevorsteher Böcker - Wensker. Ortsklasse D.
    • Einwohner: 1.933. Kath. 1.925. Ev. 8.
    • Gesamtfläche 4.507 ha.
    • Einrichtungen: Pfarramt (kath.), Volksschule. Krankenhaus mit der Gemeinde Wessum Dorf. Arzt 1 mit der Gemeinde Wessum Dorf. Post- u. Telegrafenamt. Eisenbahnstation Ahaus, Enscheder Eisenbahn 1 km. Polizei (kommunal) mit der Gemeinde Wessum Dorf. Freiwillige Feuerwehr. Elektrizitätdversorgung. Markt.
    • Politik: Gemeindevertretung 9 Mitglieder. [5]

Kommunale Neugliederung

Eingemeindungen

Bevölkerungsverzeichnisse

Jüngere Einwohnerzahlen

  • Gemeinde Wessum 1818:2.411 Einwohner (E.), 1843: 2.582 E, 1858: 2.559 E., 1871: 2.264 E., 1885: 2.169 E., 1895: 2.231 E., 1905: 2.257 E., 1925: 2.724 E., 1933: 2.852 E., 1939: 2.938 E., 1946: 3.794 E., 1950: 3.602 E. [2]

Kirchenbücher

  • Wessum, St. Martinus, kath., 1648 - 1944, Digitalisate bei Matricula

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • Wessum, 1815-1874 (r.kath) Geburten Heiraten, Tote
  • Wessum, (1854) (r.kath) Geburten Heiraten, Tote

Weitere Quellen

  • Bistumsarchiv Münster, Generalvikariat, Bestand Wessum: Pfarrkirche ad. s. Martinum E.C., Pfarre, darin
    • Verzeichnis der Pfarreingesessenen mit Angabe des Alters, der Kommunikanten, Taufen, Trauungen, Todesfälle, Nichtkatholiken, Hollandgänger, Einkünfte der Pastorat, des Messkorns von Alstätte, etc. 1661 (Bestand A 1)

Status Animarum

Quelleneditionen und Bearbeitungen

  • Wilming, Wilhelm: Unsere Dörfer und ihre Familien. Ahaus 1993. Herausgeber: Heimatvereine Wessum und Graes. Darin: Status Animarum, S. 83 ff. und Bevölkerungsliste 1662.
  • Populationsliste 1806 (Dorf und Kirchspiel). In: Wilhelm Wilming: Unsere Dörfer und ihre Familien. Ahaus 1993. Herausgeber: Heimatvereine Wessum und Graes.

Handwerkerdorf

Im „Holzschuhmacherdorf" Wessum wurden früher fast in jedem Haus Holzschuhe hergestellt. Innungsmitglieder waren es noch 1938: 74 und 1967: 13 (Kreis: 201 bzw. 23). Die Holzschuhfabrik, vor dem 2. Weltkrieg größter deutscher Hersteller, gab nach der Währungsreform (1948) den Betrieb auf.

Soziales

Das Friedrich-Hospital (1874) wurde 1975 Altenwohnheim, ein Heimathaus mit „Klumpenmakerie" 1981 erbaut.

Wahrzeichen

Als Wahrzeichen von Wessum gilt das Oratorium der Leiden Christi von 1510, seit 1920/21 Kriegergedächtnisstätte.

Literatur

  • Wilming, Wilhelm: Unsere Dörfer und ihre Familien. Ahaus 1993 (darin Bevölkerungsliste 1662, Status Animarum 1749, Populationsliste 1806). Herausgeber: Heimatvereine Wessum und Graes.

Bibliografiesuche

Fußnoten

  1. Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Quelle: Reekers /Schulz: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950 (1952)
  3. Quelle: [Westfalenlexikon]]
  4. Quelle: Hic Leones
  5. Quelle: Handbuch der Ämter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
  6. Quelle: Handbuch der Kommunalarchive in Nordrhein Westfalen (1996) Teil 2, Westfalen-Lippe

Weblinks

Offizielle Webseiten

Präsentation der Stadt Ahaus

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Heimatforschung in Westfalen

Zufallsfunde

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