Herrschaft Ahaus

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Historische Hierarchie Regional > Historische deutsche Staaten > Fürstbistum Münster > Adel im Fürstbistum Münster > Herrschaft Ahaus

Wappen der Herrschaft Ahaus (Kreis Borken)
Quelle: Wappenbuch des westfälischen Adels

Namensherkunft und Bedeutung

Lage

Herrschaft Ahaus

Einleitung

Ahaus, 1020 Ahusun, wird 1139 erstmals urkundlich genannt und entwickelte sich im 14. Jahrhundert zur Stadt Ahaus (Stadtrecht 1391). Die Herrschaft Ahaus war im 12. Jahrhundert mit Diepenheim (NL) Overijssel) verbunden, gelangte 1241 nach dem Aussterben des Geschlechts durch Heirat an eine Linie der Herren von Horstmar und 1406 nach Abtrennung Ottensteins und des Gogerichts zum Steinernen Kreuz durch Verkauf an das Hochstift Münster, das in Ahaus ein Amt errichtete.

Ab 1803 residierten in Ahaus die Prinzen von Salm-Kyrburg, welche die Ämter Ahaus und Bocholt zu einem Drittel als Entschädigung für linksrheinische Verluste erhalten hatten. Seit 1810 gehörte Ahaus zum Kaiserreich Frankreich und gelangte 1815 an das Königreich Preußen.

Familie von Diepenheim

  • Bernhard I. von Diepenheim (urk. 1128/1139)
    • Franko von Diepenheim (urk. 1134,1139), entführte Jutta von Arnsberg oo Gottfrieds von Cappenberg
    • Liefhart (urk. 1134, 1150, von Ahaus 1154)
    • Johan von Diepenheim
    • Wener (urk. 1134, 1139)
    • Anselm (urk. 1134)
      • Enkel Wolbert von Diepenkeim (urk. 1169,1172, Sohn Frankos?)

Bernhard I.. Herr von Diepenheim, Ahaus, Wessum, Wüllen, Alstätte, Lehnsmann des Lothar von Süpplinburg nach dessen Eroberung von Müster, Bentheim und Haus Dülmen.

Güterteilung

Familie von Ahaus

  • Liefhart van Ahaus, Erbe zu Ahaus (urk. 1134, 1150, von Ahaus 1154),
    • Johan von Ahaus, Sohn Liefharts (urk. 1177, 1221)

Bernhards Sohn Liefhard von Diepenheim wurde später Vormund des jugendlichen Grafen von Tecklenburg, dessen Vater früh verstorben war.

Erbwechsel

  • Johan von Ahaus (urk. 1177, 1221)
    • Gottfried von Ahaus (urk. 1220, 1226)

Lefhards Sohn, Johan von Ahaus, unternahm später mit dem Ravensberger Teilerben Graf Heinrich von Dale, welcher auch Besitz im Westmünsterland hatte, einen verheerenden Einfall in das Bistum Münster. Als Bischof Hermann II. Graf von Katzenellenbogen (1174-1203) von Legano zurückkam, verbündet er sich mit dem Vogt des Stiftes Münster, Simon Graf von Tecklenburg, und Bernhard von der Lippe, gegen die verbündeten Herren von Ahaus und Diepenheim und zerstört im Gegenzug 1177 die Burgen Ahaus und Diepenheim, 1188 war Ahaus wieder aufgebaut.

Erbwechsel

  • Gottfried von Ahaus (urk. 1220, 1226) oo Kunnigunde v. Oldenburg (?)
    • Johann von Ahaus (urk. 1233, 1241, + 09.04.1241 Liegnitz / Schlesien gefallen)
    • Adelheid von Ahaus (urk. 1234, 1279.),. oo Otto von Horstmar)
  • Gisbert v. Bronckhorst oo Kunnigunde v. Oldenburg (Wwe. von Ahaus ?)

Erbwechsel

  • Otto von Horstmar (urk. 1214 /47) oo Erbtochter Adelheid von Ahaus (1234, 1279.),.Kinder:
    • Beatrix von Ahaus – Horstmar (urk. 1247, 1277) Erbtochter zu Horstmar oo Friederich von Rietberg
    • Bernhard von Ahaus-Horstmar (urk. 1255,1308)

Die Herrschaft Horstmar wird am 3./11.1269 durch Friederich von Rietberg-Horstmar an den Bischof von Münster verkauft.

Erbwechsel

  • Bernhard von Ahaus (urk. 1255,1308), Erbsohn von Ahaus oo Sophia von Loen (1267, 1286), Kinder:
    • Johann von Ahaus (urk. 1274, 1323)
    • Otto von Ahaus (urk. 1274, 1323), gründete Seitenlinie und Burg zu Ottenstein.
    • Kunigunde von Ahaus (urk. 1274), Nonne in St. Ägidii Münster (1306, 1330 Äbtissin)
    • Jutta von Ahaus (urk. 1274, 1291)

Erbwechsel

  • Johann von Ahaus (urk. 1274, 1323) oo Jutta van Ochten (?, NL - Neder-Betuwe)), Kinder:
    • Bernhard von Ahaus (urk. 1311, 1330)
    • Hermann von Ahaus (urk. 1311, 1343) Domherr zu Osnabrück, Probst zu Drebber, Probst v. St. Plechelmus zu Oldenzaal, Domherr zu Utrecht
    • Sophia von Ahaus (urk. 1311)
    • Jutta von Ahaus (urk. 1311, Hermmann von Merveldt (?))
    • Maria von Ahaus (urk. 1311)

Burg Ahaus wird 1299 eingeäschert.

12.10.1316 Bischof Ludwig II. von Münster belehnt den Johan von Ahaus und dessen Sohn Bernd mit dem Schulzenhof Thering und mit der Jagdgerechtichkeit als Entgelt für das ihm übertragene Erbe des Hermann von Loen.

  • Quelle: Urkunde Bistumsarchiv.

Erbwechsel

  • Bernhard von Ahaus (urk. 1311, 1330) 1. Agnes N. (1311) , Kinder:
    • Wikbold (1311)
    • Johann (1311)
    • Hermann (1323)
  • Bernhard von Ahaus (urk. 1311, 1330) 2 Ludgard (1326, von Keppel ?).

Erbwechsel

  • Hermann von Ahaus (urk. 1323, 1362), 1340 Ritter oo Agnes von Steinfurt (E: Ludolph IV. oo Oda v. Diepholz), (urk. 1315, 1332), Kinder:
    • Bernhard von Ahaus (urkund. 1338, 1342)
    • Ludolph von Ahaus zu Blankenboorg (urkund. 1338,1409), Utrechter Amtmann in der Twente.oo Johanna N: (1406), Besitzer des Hauses Blankenborg in Haaksbergen.
      • Margaretha von Ahaus zu Blankenboorg (1406)
      • Agnes von Ahaus zu Blankenboorg (1406,)
    • Agnes von Ahaus (urk. 1338, 1342), Stiftsdame zu Vreden
    • Heinrich von Ahaus (urk. 1342, 1408), (oo Bela N. (1388, 1405))
      • Heinrich von Ahaus (1396)
      • Hermann von Ahaus (1396)
    • Oda von Ahaus (urk. 1342, 1356), (oo evtl. Matthäus van Schonevelde gt. Grasdorp)
      • Ludolph v. Schonevelde
    • Jutta von Ahaus (urk. 1353, 1408), Pröbstin in Vreden

Erbwechsel

  • Ludolph von Ahaus zu Ahaus und Blankenboorg (urkund. 1338,1409), Utrechter Amtmann in der Twente, Besitzer des Hauses Blankenborg in Haaksbergen.oo Johanna N: (1379, 1406)
    • Johanna von Ahaus (1388)
    • Margaretha von Ahaus zu Blankenboorg (urk. 1388, +1458) Äbtissin in Freckenhorst
    • Agnes von Ahaus zu Blankenboorg (urk. 1388, 1438 Wwe., 1467), (oo Johan von Langerak 1423, 1438+)
      • unehelich mit Hadwig (N.) aus Schöppingen : Heinrich von Ahaus gt. von Schöppingen (urk. 1401, +1439), Geistlicher

Erbwechsel

  • Sweder van Voorst-Keppel (E: Wwolter oo Kunigunde v. Moers) , Herr van Voorst, Keppel und Ahaus (1393), Amtmann in Ahaus und Utrechter Amtmann von Kleve in Vreden und Utrechter Amtmann im Salland. 1.oo Johanna von Ahaus (urk. 1388, 1449)

1398 Fehde mit dem Bf. von Münster in deren Verlauf er gefangen gesetzt wird und sich für ein Lösegeld von 30.000 Floren freikaufen kann. Am 13.11.1400 muß er dem Bf. von Münster die Herrschaft Ahaus, mit Burg und Stadt, verpfänden, welch schließlich dann 1406 für 12.000 Gulden an ihn verkauft werden mußte.

  • Ritter Gottfried von Rohr (E:Winand oo Elsa von Drove bei Kreuzau), (urk. 1391, 1439), Vasall des Herzogs von Jülich, Feldern und Zutphen, 1406 Vogt zu Schönforst, 1414 Droste zu Grevenbroich oo2. Johanna von Ahaus (1388, 1449), Wwe. van Voorst-Keppel, Kinder:

01.09.1430 (upps Cillia dach) Schied zwischen Ritter Reinhard van Roire einerseits und den Eheleuten Ritter Godart von Roire und Johanna van den Ahuyse andererseits über die Herrlichkeit Drove bei Düren. Zeugen: Steven und Winand von Roire, Brüder, Ritter Rykholt van Merode, Joh. von Birgel, Werner von Merode, Thys Loersfeld, Werner vamme Dryessche u. Gottschalk von Dimerzheim. (Ausfertigung mit 11 Siegeln)

  • Quelle: Freiherrlich von Vittinghodd-Schell`sches Archiv zu Kalbeck

15.10.1430 (Sonntag nach Gereons ind Victoris dage 1430) Heiratsvertrag zwischen Ritter Reiynalt van Ruyr und Elisabeth Stecke, T.v. Borghart und Elisabeth Stecken von dem Lüttikenhove. Zeugen für Stecke: Wenemar von Heyden und Heinrich van de Loe, für Ruyr: Ritter Godert van Ruyr, Vater Reiynaltes, Thes van Leyrsvelt u. Friedrich van Ketteler.

  • Quelle: Freiherrlich von Vittinghodd-Schell`sches Archiv zu Kalbeck

Reichsdeputationshauptschluß

Am 24.3.1803 beschloß der Reichsdeputationshauptschluß die Auflösung des Fürstbistums Münster und die landesherrliche Hoheit des Fürstbischofs von Münster endete. Die Fürsten von Salm-Salm und von Salm-Kyrburg nehmen in gemeinschaftlichen Besitz den größten Teil der vormals hochstift-münsterschen Ämter Ahaus und Bocholt, so wie die Herrschaft Werth als Herrschaft Ahaus – Bocholt und Werth als Entschädigung für linksrheinische Verluste. Sie bildeten die Herrschaft Ahaus – Bocholt und Werth. Dies kennzeichnet die Übergangszeit zur vollständigen politischen Neuorganisation. Seit 1810 gehörte die Herrschaft Ahaus – Bocholt und Werth zum Kaiserreich Frankreich und gelangte 1815 an das Königreich Preußen, 1946 an Nordrhein-Westfalen.

Bibliografie

  • Europäische Stammtafeln
  • Wolff, Kreis Ahaus, hg. v. Lindemann, K.-Brambrink, H., 1938.
  • Tschuschke, Volker Die Edelherren von Ahaus, Hrsg. Vreden, Landeskundliches Institut 2007, ISBN 3-937432-12-4

Zufallsfunde

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Provinz Westfalen: Landtagsfähige Rittergüter im Kreis Ahaus

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