Herrschaft Ahaus – Bocholt und Werth
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Im Fürstbistum Münster, bis 1802
nun
Herrschaften Ahaus – Bocholt und Werth 1802 – 1811
Das infolge des Lünneviller Friedens und der Reichs-Deputationsverhandlungen in Regensburg, aus dem größten Teil des vormals hochstift-münsterschen Herrschaften Ahaus - Bocholt und Werth gebildete, am 30.10.1802 von den Fürsten von Salm-Salm und von Salm-Kyrburg in gemeinschaftlichen Besitz genommene und in Folge des Senats Consults vom 23.12.1810 am 28.02.1811 mit dem Kaiserreich Frankreich vereinigte Landesgebiet
Ahaus – Bocholt und Werth umfasste im Rahmen der preußischen Verwaltungsgrenzen von 1815/16 folgende Teile des Regierungsbezirks Münster:
1.Summarische Nachweisung:
1. im Kreis Coesfeld nur:
1. a) das Dorf und ganze Kirchspiel Lippramsdorf in der Bürgermeisterei Haltern,
1. b) die ganze Bürgermeisterei Gescher (Gescher, Kirchdorf, Büren, Harwick, Tungerloh, Capellen – Seite, Pröbsting – Seite, Haus Halle - adeliges Gut;
2. im Kreis Recklinghausen nur:
2. a) die früheren 2 Bürgermeistereien Altschermbeck (Altschermbeck, Kirchdorf und Kirchspiel, Rüste, Emmelkamp, Uefte, Bauerschaften, Holsterhausen, Kirchdorf, Haus Hagenbeck - adeliges Gut, Erle, Kirchdorf und Kirchspiel, Oestrich, Bauerschaft, Rhade, Kirchdorf und Kirchspiel) und Lembeck (Lembeck, Kirchdorf, Haus Lembeck - adeliges Gut, Beck, Stroick, Wessendorf, Endeln, Lasthausen, Wulfen, Doyten, Sölten, Dimken Bauerschaften, Hervest, Kirchdorf und Kirchspiel, Wenge, Orthöve, Bauerschaften), welche gegenwärtich (1840) die vereinigte Bürgermeisterei Lembeck bilden;
3. den ganzen Kreis Borken mit Ausnahme:
3.a) der Stadt und Bauerschaft Anholt nebst den beiden Landgütern Haus Hardenberg und Haus Pennekamp , sämtlich in der Bürgermeisterei Anholt gelegen; und
3.b) des Fleckens Gemen nebst 2 Bauerschaften Gemen - Wirthe in der Bürgermeisterei Marbeck und Gemen – Krückling in der Bürgermeisterei Ramsdorf (Velen); sodann
4. im Kreis Ahaus:
4.a) die Stadt Ahaus und Schloß Ahaus nebst den Bauerschaften Weyhkessel und Ammeln; das Dorf Wüllen mit den Bauerschaften Ortwick, Quantwick, Saapstert und Baerle, sämtlich in der Bürgermeisterei Ahaus gelegen;
4.b) das Dorf Wessum nebst der Bauerschaften Averesch und Graas und dem Landgut Haus Junglohn in der Bürgermeisterei Nienborg;
4.c) die beiden ganzen Bürgermeistereien Ottenstein (Ottenstein kleine Stadt oder Wigbold, Alstedde , Kirchdorf und Kirchspiel, Schwiepinghoek, Bauerschaften, Besselinghock, Grevinghock, Brinckhock, Brock, Schwiepinghock, ) und Vreden (Vreden, Stadt, Lünten, Hörsteloe, Wennewick, Crosewick, Mast, Gaxel, Kökelwick, Dömeren, Bauerschaften, Kloster Zwillbrock - ehemaliges Kloster, Amelo, Bauerschaft), und endlich
4.d) die ganze Bürgermeisterei Stadtlohn (Stadtlohn, Kirchspiel, Almsick, Büren, Estern, Hundewick, Wessendorf, Henegeler, Wendfeld, Bauerschaften, Haus Hengelborg - adeliges Gut, Haus Dücking - Landgut, Südlohn, Wigbold, Eschlohn, Nichtern, Bauerschaften, Haus Lohn - adeliges Gut, Haus Volmering - Landgut, Oeding , Flecken, Haus Oeding - adeliges Gut).
Herrschaften Ahaus – Bocholt und Werth im Kaiserreich Frankreich
Am 13.12.1810 erfolgte die Vereinigung der Herrschaften Ahaus – Bocholt und Werth mit dem Kaiserreich Frankreich, die Zuordnung zum holländischen Departement Yssel-Mündung (Arrondissement Rees) erfolgte am 26.12.1810 und am 27.04.1811 die Zuordnung zum Lippe-Departememt. Die französische Herrschaft endete im November 1813.
Herrschaften Ahaus – Bocholt und Werth im Königreich Preußen
Die königlich preussische Besitznahme erfolgte am 21. Juni 1815. Am 03.12.1814 erfolgte die Einführung der preussischen Justizverfassung.Die Herrschaft Ahaus-Bocholt blieb eine Standesherrschaft der Fürsten zu Salm-Salm zu Anholt.
Im Jahre 1825 verkaufte die Linie von Salm–Kyrburg das ihr zustehende Drittel an den Herrschaften Ahaus – Bocholt und Werth an die Linie von Salm–Salm , welche damit alleinige Besitzerin wurde.
Gerichte und Gerichtsbezirke 1802/1811
Zur Zeit der fürstlich Salmschen Landesherrschaft bestanden in dem Landesgebiet folgende Gerichte
I. im Amt Ahaus (historisch)
I.A) die fürstlichen Gerichte:
I.A) 1. das Gericht zum Homborn auf`m Braam über:
a) das Kirchspiel Borken , b) das Kirchspiel Ramsdorf (Velen), c) das Dorf Weseke, d) das Kirchspiel Weseke, e) das Dorf Gescher, f) das Kirchspiel Gescher, g) das Dorf Groß Reken, h) das Kirchspiel Groß Reken, i) das Dorf Klein Reken, k) das Kirchspiel Klein Reken, l) das Dorf Heiden (Kreis Borken), m) das Kirchspiel Heiden (Kreis Borken), n) das Kirchspiel, Wigbold oder der Flecken Südlohn, o) das Kirchspiel Südlohn, p) das Kirchspiel Stadtlohn;
I.A) 2. das Gericht Borken über:
a) die Stadt Borken, b) das Wigbold Ramsdorf (Velen);
I.A) 3. das Gericht zu Vreden über:
a) die Stadt Vreden, b) das Kirchspiel Vreden, c) das Wigbold Stadtlohn;
I.A) 4. das Gericht zu Ahaus, auch Gericht zum steinernen Kreuz genannt, über:
a) Stadt und Kirchspiel Ahaus, b) Dorf und Kirchspiel Wessum, c) Dorf und Kirchspiel Wüllen, d) Dorf und Kirchspiel Alstette, e) Wigbold Ottenstein;
I.B) die Patrimonialgerichte:
I.B) 1. das gräflich Merveldsche Gericht der Herrlichkeit Lembeck über:
a) Dorf und Kirchspiel Lembeck, b) Dorf und Kirchspiel Rhade, Dorf und Kirchspiel Erle, Dorf und Kirchspiel Wulfen, Dorf und Kirchspiel Hervest, Dorf und Kirchspiel Holsterhausen, Dorf und Kirchspiel Altschermbeck;
I.B) 2. das freiherrlich von Landsbergsche Gericht der Herrlichkeit Velen über
Dorf, Freiheit und Kirchspiel Velen;
I.B) 3. das freiherrlich von Boemmelbergsche Gericht der Herrlichkeit Raesfeld über
Dorf, Freiheit und Kirchspiel Raesfeld;
I.B) 4. Gericht der früher von Raesfeldschen Herrlichkeit Ostendorf über
das ganze Kirchspiel Lippramsdorf.
II. im Amt Bocholt (historisch)
II,1. das Stadt- und Amtsgericht Bocholt (Kreis Borken) über:
a) die Stadt Bocholt (Kreis Borken) , b) das Kirchspiel Bocholt (Kreis Borken) , c) Dorf und Kirchspiel Dingden, d) Dorf und Kirchspiel Rhede_(Kreis_Borken);
II,1. das Gericht der Herrschaft Werth über
die Stadt Werth
Archiv
- Archiv zu Salm-Salm, in Isselburg-Anholt.
- Staatsarchiv Münster, Bestand Fürstentum Salm
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