Hamm-Bossendorf
Hamm-Bossendorf: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, biografische Aspekte, Archive, Quellen, Hinweise...
< Haltern am See 1975 kommunale Neugliederung
< Marl (Kreis Recklinghausen) 1975 kommunale Neugliederung
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Münster > Kreis_Recklinghausen > Haltern am See > Hamm-Bossendorf
Zeitschiene vor 1803
Name
- 1122 „Hamma"; 1247 „Hamme"
Grundherrschaft
- 1226 erwarb das Kloster Flaesheim von Simon von Gemen ein Gut i. Hamm[1]
Bauerschaften
- Bauerschaft und Kirchort Bossendorf
- Bauerschaft und Kirchort Hamm (Hämmchen)
- Bauerschaft Herne
- Bauerschaft Hüppelswick (Sickingmühle)
- Unterbauerschaft Puppendahl
- Unterbauerschaft Silvert (Waldsiedlung)
Bauerschaften im historischen Kirchspiel Hamm-Bossendorf im Kreis Recklinghausen (Regierungsbezirk Münster) | |
Bossendorf | Hamm | Herne | Sickingmühle | Ortsseil Waldsiedlung | und das freiadelige Haus Hamm | |
Bindeglied Oer
Bindeglied der im Vest Recklinghausen liegenden Kirchdörfer und Bauerschaften Alt Oer, Sypen, Sinsen, Dorf Oer, Hüppelswick, Herne, Hamm und Bossendorf, Flaesheim und Leven, war noch 1660 nach dem "Vestischen Lagerbuch" und nach Erhebungen von 1782 die gemeinsame Zugehörigkeit zum Kirchspiel Oer, als untere Verwaltungseinheit im Vest Recklinghausen. Als Ortsbeamter fungierte der Führer in und von Oer. Lokale Ansprechpartner in den Bauerschaften waren die Burrichter. Zu dieser Zeit waren die Bauerschaften Bossendorf und Hamm zwar bereits Kirchdörfer oder Kirchorte, blieben aber dem Kirchspiel Oer zugeteilt.
Untergliederung durch "Uppelsches Lehen"
Die lokale Untergliederung, welche sich auch in früheren Steuerlisten niederschlägt, weicht von der uns heute geläufigen Vorstellung ab. Danach umfaßte die Bauerschaft Hüppelswick (Sickingmühle) auch die Unterbauerschaft Puppendahl mit den Höfen Große Schulte, Kleine Schulte und Köster im westlichen Hamm. Es war kein zusammenhängedes Gebiet und wurde von der Bauerschaft Herne unterbrochen.
Verursacht wurde diese "unreine" Gliederung durch den überlagernden Zehntbezirk des "Hüppelswicker Zehnten" einem mittelalterlichen erzbischöflichen Lehen, welches uns in der älteren Form als "Uppelsches Lehen" unterkommt. Inhaltlich umfaßte dieser Zehnt jährliche Abgaben von Früchten, Hühnergeld, Zinsen und Dienstleistungen. Eingeschlossen war in diesem Abgabenzirkel auch der geteilte Oberhof von Hamm (Große - und Kleine Schulte).
Die Einwohner des östlich vom Puppendahl liegenden Gebietes wurden (ohne Große - und Kleine Schulte) als zu Hamm und Bossendorf rechnend geführt. Danach ist eine genaue Abgrenzung der Bauerschaft Hamm nach Westen in frühen Zeiten schwierig, zumal auch dewegen, weil bis in das 14. Jhdt. hinein die nicht klar zu umgrenzende Bauerschaft "Sickingmühle" zum Kirchspiel Marl gezählt wurde.
Das "Uppelsche Lehen" kam als Hüppelswicker Zehnter" erst im 17. Jhgt. an das Haus Ostendorf.
Xantische Hebebezirke
Bis auf den geteilten Oberhof Hamm (mit Große - und Kleine Schulte) war kein zehntverpflichteter Aufsitzer im Zehntbereich des Uppelschen Lahens zu Abgaben an das Stift Xanten verpflichtet. Dies galt komplett für die Bauerschaften Sickingmühle (Hüppelswick), Herne und die Unterbauerschaft Puppendahl. Betroffen waren ausschließlich die Bauerschaften Bossendorf und Hamm.
Besitz des Stiftes Essen
Erbaufzeignungen in der Verbindung Berg- Isenberg führte zur großen (jüngere, um 1220) und kleinen (ältere) Vogteirolle des Grafen Friederich Isenberg (aus dem Hause Berg - Altena) in seiner Eigenschaft als Vogt des Stiftes Essen. In der großen Vogteirolle werden unter der Kurtis Ringelincdorpe (in den späteren Kirchspielen Hamm-Bossendorf und Haltern), 2 mansen in Herne (Middeldorf-Kock und Overhoff) 1 manse in Hamme (Bloemenhof), 1 manse in Budesnippe (Lindenhofe) , 1 manse in Berenbutsnippe (Riddermann), 3 mansen in Berchalteren (Overkamp, Schulenhof, Schlendergut) bezeugt, ebenso unter der Kurtis Suderwic 1 manse in Upelswic (Wessel), 1 manse in Berchbudesnippe (Butenhof) und 1 manse in Berchalteren (Gledinghofe) aufgeführt.
Der hier noch nördlich der Lippe angeführte Butenhove hat später seine Sohlstätte auf dem Kirchhof zu Hamm, dann wieder in Berghaltern, bevor dann die Hofstelle aufgelöst und die Ländereien u. a. als Tuttenkamp Pachtland des Hauses Ostendorf in Hamm werden. Ebenfalls liegt später in Hamm ein Teil des Riddermannsgutes in der Kleinbauerschaft Puppendahl. Auch der Hof Große Puppendahl bleibt zu den gleichen Konditionen wie der Wessels Hof in Sickingmühle nach Essen abgabepflichtig.
Besitz des Hauses Ostendorf
Sickingmühle im Kirchspiel Marl
Als am 16.08.1373, Ritter Bitter von Raesfeld (1355 / 1403, 1410+, verheiratet in erster Ehe mit Kartharina von Gemen 1358 / 1374), von Wessel von Lembeck (nicht zu Lembeck sondern Steverling und Burgmann zu Dülmen) dessen Frau Styne und dem Sohn Wessel, deren Hof zu Zykinck und die Mühlstätte Zykinch, gelegen im Kirchspiel Marl und in der Bauerschaft Hüppelswick erwarb, wurde die alte Zugehörigkeit von Sickingmühle (wahrscheinlich mit Herne) zur Pfarrei Marl dokumentiert.
Vereinigung der Kirchdörfer Hamm und Bossendorf
Da 1647 die Pfarrämter in Hamm und Bossendorf gleichzeitig vakant und beide Stellen wegen der unzureichenden Bezahlung schwer zu besetzen waren, verfügte der Kölner Erzbischof Ferdinand Herzog von Bayern, welcher gleichzeitig Bischof von Münster und mehrer anderer Bistümer war, auch als Landesherr, die Vereinigung der beiden Kirchdörfer Hamm und Bossendorf zu einer einzigen Pfarrei und zu einem Kirchspiel. Dies war die Loslösung aus dem Kirchspiel Oer und die Geburtsstunde von Hamm-Bossendorf.
Bevölkerungsverzeichnisse
Ältere Zahlen
- 1569 Das Kirchspiel Hamm umfaßt 125 Erwachsene und etwa 50 Kinder bis zu 13 Jahren. Pfarrer ist Arnold von Galen.
Kirchenbücher
- Kirchenbücher (rk.) Hamm-Bossendorf seit 1647 (Auflistung siehe Pfarrarchiv)
Abschriften der Mormonen
Digitalisate Online
- Hamm-Bossendorf, Heilig Kreuz: Matriken (1647 - 1940), Digitalisate bei Matricula
Zivilstandsregister
- Zivilstandsregister Hamm-Bossendorf, Heilig Kreuz 1810-1811, Zivilstandsregister und Kirchrnbuchduplikate
Personenstandsarchiv
Westfalen-Lippe in Detmold: Hamm-Bossendorf (M), Laufzeit:
- Zivilstandsregister Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote 1809-1811,
- Kirchenbücher kath Geburten, Heiraten, Tote 1815-1874,
- Kirchenbücher kath. Geburten 1808-1815,1857-1858,
- Kirchenbücher kath Heiraten 1807-1817,
- Kirchenbücher kath Tote 1808-1834, 1857.
Lesen von Kirchenbuchdaten
Latein, Amtsausdrücke und die Datierung in Kirchenbüchern und Bevölkerungslisten bereiten Anfängern in der Familienforschung immer wieder Schwierigkeiten, hier eine kleine Einstieghilfe:
Kirchenwesen
Bistümer seit Mittelalter
- Hamm-Bossendorf gehörte im Mittelalter zum Erzbistum Köln, Archidiakonat Dortmund, Kommissariat Recklinghausen
- 1821 Bistum Münster, 1954: Dekanat Haltern 1954
Kirchengeschichte (kath.)
- (1.Teil) Hamm-Bossendorf/Kapelle zu Bossendorf
- (2.Teil) Hamm-Bossendorf/Kirche zu Hamm, Gründung und Vereinigung von Hamm und Bossendorf
- (3.Teil) Hamm-Bossendorf/Vereinigte Kirchdörfer, Meßkornpflichtige, Ländereiverpachtung
- (4.Teil) Hamm-Bossendorf/Status 1741, Einkünfte von Ländereien, Liste der Geistlichen
- (5.Teil) Hamm-Bossendorf/Pfarrarchiv, Übersicht des lokalen Pfarrarchivs, einschließlich Kirchenbuchverzeichnis.
- (6.Teil) Hamm-Bossendorf/Kirche zu Sickingmühle
Schulwesen
- (1. Teil) Hamm-Bossendorf/Sonntagsschulen, Sonntagsschule vor 1798, mehrere signierfähig.
- (2. Teil) Hamm-Bossendorf/Vikariatsschule, Elementarschule (1798), breite Förderung der Kulturtechnik.
- (3. Teil) Hamm-Bossendorf/Schülerliste 1859-60
- (4. Teil) Hamm-Bossendorf/Volksschule Bossendorf ab 1909
- (5. Teil) Hamm-Bossendorf/Volksschule Sickingmühle ab 1904
- (6. Teil) Hamm-Bossendorf/Schulen der Waldsiedlung ab 1942
Markenentwicklung
Einzelnen Höfen im Kirchspiel Hamm-Bossendorf klebten Markenberechtigungen auch außerhalb des Kirchspiels an, so in der Oerer Mark, der Lenkerbecker- und Hülsberger Mark. In den Markenprotokollbüchern und Brandregistern werden die Berechtigten über Jahrzehnte hinweg aufgeführt und sind zuletzt an den Aufteilungen beteiligt.
Die Hamm-Bossendorfer Gemeinheit
Die Hammer und Bossendorfer Gemeinheit umfaßte 1249 Morgen, ihre Aufteilung erfolgte 1846.
Die Herner Gemeinheit
war 1201 Morgen groß, ihre Aufteilung erfolgte erst im Jahre 1855.
Sickingmühler Gemeinheit
- (HAA IX: Ablöse der gutsherrlichen Gefälle:) In Theilung der Sachen der Sickingmühler Gemeinheit 5 Colonen: Wilde, Wessels, Haddick, Kläser und Burrichter, theilen gemeinschaftlichen Besitz des Silvert Flur II Nr. 296, 308 und 326 im Kataster Hamm. Ablöse am 29.01.1862 von 16 SG 5 Pf Erbpacht, macht 14 Tlr - 6 SG - 10 Pf. War früher an die Horneburg zu zahlen als Markenanteil der Haard.
- Die Sickingmühler Gemeinheit war bei ihrer Aufteilung im Jahre 1848 nur noch 782 Morgen groß.
Die Lenkeler
lag zwar im Kirchspiel Recklinghausen, aber Herner Höfe hatten dort Brandrechte und Höfe aus Hamm-Bossendorf hatten sonstige Markenrechte an dieser Mark.
Bei der Aufteilung der Lenkler Mark am 28.04.1829 haben sich verglichen die
Höfner: Theo Overhoff, Henrich Große Bley, Johan Pooth, J.Diedrich Conradt, J.Henrich Rieman, Adolf Schäper, Bernh. Koch, Heinrich Stoltenberg und die
Pferdekötter: Albert Kleine Bley, Herman Schrankert, J.Dietrich Gosemöller und die
Kötter: Herman Schulte (Herne), Heinrich Peters und J.Diedrich Alfs.
Hülsberger Mark
Die Hülsberger Mark gehörte vor 1226 zum (Ober-) Hof Oer. Vögte des Hofes Oer waren bis dahin die Grafen von Kleve. Aus diesem Besitz zogen sie Vogtgeld und Schweine nach Dinslaken ein. Oer ist auch noch um 1600 zuständig, gehört aber dem Domkapitel zu Köln.
Volksbräuche und Geselligkeit
Gesellschaftliche Höhepunkte für Jung und Alt bildeten die von den Jahreszeiten abhängigen lokalen Volksbräuche, Traditionsveranstaltungen und Feste welche auch noch im 20. Jhdt. Schwerpunkte in den Bauerschaften setzten.
Unglücke/Unwetter
- Die Lippe verlegte 1408 ihr Flußbett und kam um 1 km weiter nach Süden, dabei ging Hab und Gut zu Grunde und ganze Ländereien trieben ab.
- 1569 soll übrigens die Lippe wieder einmal "irenn altenn gangk verlassen unnd einenn neven unverhoffentlichen genommen" haben. Dieser Vorgang war in den meisten Fällen durch Existenzverlusten und Landabschwemmung von Bauern, auch mit Einnahmeverlusten für die Pfarre verbunden, welche auch Besitz im Überflutungsbereich hatte.
- 30.07.1634 kam es zu Durchzugsschäden bei der Belagerung von Lüdinghausen und Borken.
- 1673 Schadensliste französische Einquartierung.
- Wie nahe übrigens die Lippe bei ihren regelmäßigen Bettumlagerungen den beiden Kirchen in Hamm und Bossendorf kam, belegen Akten des Pfarrarchivs Hamm von 1737, betreff Leistungen der Parochianen zur Befestigung der Lippeufer und zur Rettung von Kirche und Kirchhof in Hamm und Bossendorf.
Zeitschiene nach 1802
Landesherren
- <1803 Kurfürstentum Köln, Vest Recklinghausen, Kirchspiel Hamm
- 25.02.1803 R.D.Hs., Herzogtum Arenberg , Grafschaft Recklinghausen, Obervest, Kirchspiel Hamm
- 12.07.1806 Rheinbundakte, Herzogtum Arenberg , Grafschaft Recklinghausen, Obervest, Kirchspiel Hamm
- 09.07.1807 Tilsiter Frieden , Herzogtum Arenberg , Grafschaft Recklinghausen, Obervest, Kirchspiel Hamm
- 14.11.1808 kaiserliches Dekret, Herzogtum Arenberg , Grafschaft Recklinghausen, Obervest, Kirchspiel Hamm
- 13.12.1810 Senatskonsult, Kaiserreich Frankreich , Großherzogtum Berg, Rheindepartement, Arrondissement Essen, Kanton Dorsten, Mairie Marl, Kirchspiel Hamm
- 1813 Königreich Preussen, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Regierungsbezirk Düsseldorf , Kreis Essen
- 1815-1946 Königreich Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Recklinghausen, Bürgermeisterei Marl, 01.01.1820 Vereinigung der Bürgermeisterei Dorsten und Bürgermeisterei Marl mit Sitz in Dorsten, 1841 Amt Marl, Gemeinde Hamm
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen
Amt Dorsten
- 1832/35 Stadt und Bürgermeisterei (Landgemeinde) Dorsten 6.315 Einwohner, davon Stadt Dorsten 2.406, Kirchspiel Dorsten 843, Marl 1.822, Polsum 701 und Hamm (Hamm-Bossendorf) 523 Einwohner. Bürgermeister: Luck, Beigeordnete: Jungbloet zu Dorsten, Volrath zu Marl, Brinckmann zu Polsum.
- Einwohner Hamm: Friedr. Feldhaus, Pfarrer
- Einwohner Hamm: Franz Adam Rive, Papierfabrikant
- Einwohner Hamm: Friedr. Schade, Elementarlehrer und Vikarius
- Quelle: Westfalenlexikon
Umbebennung Amt Marl
- 1858 Das nunmehrige Amt Marl besteht, wie bis 1841 die Bürgermeisterei Dorsten, aus den Gemeinden Altendorf-Ulfkotte, Hamm , Marl und Polsum
Gemeinderat
Die ersten bestellten Mitglieder des Gemeinderates waren die Ortsvorsteher Amerkamp (Sickingmühle), Kleine – Bley (Herne), Schulte (Hamm) und Steven (Bossendorf).
Ortsvorsteher Sickingmühle
Als erste Ortsvorsteher wurden gewählt Theodor Amerkamp 1841, von 1850 bis 55 Bauer Wilde, ebenso von 1856 bis 1861 und wiederum von 1862 bis 1867. Weiterhin wurde dann als Ortsvorsteher von 1868 bis 1873 der Höfner Theodor Albers gewählt.
Verwaltungseinbindung (Westfalen)
- 1895 Hamm, Pfarrdorf und Landgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Recklinghausen, Amt Marl
- Gesamtumfang: 2102,4 ha, (1895) 4 Wohnplätze, 86 Gebäude
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Haltern, Standesamt Marl, Religion: ev. Kspl Haltern, kath. Kspl Hamm, Postbezirk Haltern
- Einwohner: 593 (1 Ev., 592 Kath.)
- Quelle: Hic Leones
Infrastruktur
- Elektrizität: Aus der Ortsgeschichte ist zu berichten, dass Hamm-Bossendorf im Jahre 1925 mit elektrischem Licht verssorgt wurde.
Lippe-Seitenkanal / Wesel-Datteln-Kanal
1915 begannen die Arbeiten mit dem durch Hamm-Bossendorf führenden westlichen Teil des Lippeseitenkanals (Wesel-Datteln-Kanal). Lange hatten die Vorplanungen gedauert, nachdem bereits am l.April 1905 der Preußische Landtag die Kanalisierung der Lippe beschlossen und der bereits seit 1885 bestehende Verein für die Schiffbarmachung der Lippe sich der Durchführung dieses Beschlusses besonders angenommen hatte.
Noch länger aber, ganze fünfzehn Jahre nämlich, dauerte dann die Fertigstellung des Kanals, bedingt durch die Zeitumstände. Im l.Weltkrieg waren Kriegsgefangene an den Arbeiten beteiligt. In der Spartakistenzeit verloren bei der Befreiung durch die Reichswehr fünfzehn völlig unschuldige Kanalarbeiter ihr Leben. Sodann Ruhrbesetzung und Inflation, alles das ließ die Arbeiten nicht schnell vorankommen. Schließlich aber ging es doch zügig weiter. Auch mußte eine ganze Reihe von Brücken gebaut werden.
Am J.Juni 1930 übergab der Oberpräsident von Westfalen die neue Wasserstraße dem Verkehr, und dann dampften bald die ersten Schiffe durch den Kanal.
Freiwillige Feuerwehr
Feuerwehrfest im Zelt 1926: Wer ist wer auf dem Bild? Antwort zum Eintrag unter dem Bild?
Auswanderer
Im 19. Jahrhundert werden plötzlich Personen oder Familien in öffentlichen Akten nicht mehr erwähnt, sie erscheinen auch nicht in Sterberegistern. In den meisten Fällen handelt es sich dann um genehmigte oder ungenehmigte Auswanderung.
Kommunale Neugliederung
- 01.01.1975 Auflösung Amt Marl: Anschluss der Teile der Gemeinde Hamm (Bossendorf und Hamm) an die Stadt Haltern und der Bauerschaften Herne, Sickingmühle und die Waldsiedlung der Stadt Marl zugewiesen.
- Die Stadt Marl ist Rechtsnachfolgerin des Amtes Marl
Stadtteile in Haltern am See (Kreis Recklinghausen) | |
Altstadt | Berghaltern | Flaesheim | Holtwick | Hamm-Bossendorf | Hullern | Lavesum | Lippramsdorf | Overrath | Sythen |
Stadt (1936) Marl, Ortsteile, (Kreis Recklinghausen) | |
Kirchspiel Marl: Dorfbauerschaft oder Alt Marl |
Frentrop |
Lippe |
Drewer mit Witteberg |
Wohnplätze Linde |
Orthöfen mit "Hustedte" |
Archive
- Stadtarchiv Marl
- Staatsarchiv Münster, Bestand Herzogtum Arenberg B Nr. 271 / 275 (um 1805), darin Tabellen mit Angaben über die Güter privater Eigenbehöriger.
- Stadt- und Vestisches Archiv Recklinghausen , darin Hamm-Bossendorf 1722—1793 (4 Akten) betr. Kötter gegen Bauern.
Fußnoten
- ↑ Quelle der Früherwähnungen: Westfälisches Urkundenbuch (WUB) III. Nr. 485; VII. Nr. 280| Bau- und Kunstdenkmäler, Lkr. Recklinghausen, S. 248 f.
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
Heimatforschung in Westfalen
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Heimat- und Familienforscher eintragen, die zu diesem Thema Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Heimat- und Familienforschern Informationen, Nachschauen oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Thema anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an die entsprechenden Forscher/Innen zu richten.
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
Request failed!