Benutzer:Arend/Die evangelischen Kirchenbücher im Regierungsbezirk Wiesbaden (Spiess)/E-Book
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Die evangelischen Kirchenbücher im Regierungs-bezirk Wiesbaden.Von K. Spiess.
Den Pfarrämtern war folgender Fragebogen zur Beantwortung vorgelegt worden :
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Ich gebe nun im folgenden eine statistische Verarbeitung des gesammelten Materials. Von einer Skizze der geschichtlichen Entwickelung des Kirchenbuchwesens in unserem Bezirk habe ich absehen müssen. Der Stoff ist so weit (3 ≡)
zerstreut, dass es sehr zeitraubender Nachforschungen bedarf, um ihn aufzufinden. Die Zersplitterung des Gebietes in die vielen kleinen Territorien vermehrt die Schwierigkeiten. Ich möchte mir daher diesen geschichtlichen Überblick für später vorbehalten, wäre aber sehr erfreut, wenn diese Arbeit inzwischen von einer berufeneren Hand in Angriff genommen würde, zumal sich gerade die archivalischen Studien von einem abgelegenen Orte aus nur unter den grössten Schwierigkeiten und mit einem Aufwand von Zeit und Unkosten betreiben lassen, der am letzten Ende zu dem Ergebnis vielleicht in gar keinem Verhältnis steht. In den Tabellen ist in der letzten Spalte auch der Stoff verwertet, den eine im Jahre 1901 vom Königlichen Konsistorium zu Wiesbaden veranstaltete Umfrage zusammengebracht hat. Auf Anregung von Herrn Professor D. Knodt in Herborn hat die Kirchenbehörde damals von allen Geistlichen ein Verzeichnis der in den Pfarrregistraturen vorhandenen Agenden, Gesangbücher, Katechismen und älteren Bibelausgaben herstellen und sich einreichen lassen (Kirchl. Amtsblatt 1901, S. 87). Herr Professor D. Knodt hatte die Freundlichkeit, mir dieses Material zugänglich zu machen und seine Veröffentlichung zu gestatten. Ich möchte ihm auch hier dafür meinen verbindlichsten Dank abstatten. Die in dem Verzeichnis nachgewiesenen älteren Agenden und Gesangbücher sind in vielen Fällen in dankenswertester Weise von den betr. Kirchenvorständen der Herborner Seminarbibliothek überwiesen worden. Wäre die Anregung dazu früher erfolgt, so hätte manches wertvolle Werk vor dem Untergang bewahrt bleiben können. Auffallend ist der fast vollständige Mangel an älteren Katechismen, deren Vorhandensein doch gerade für die Geschichte der religiösen Unterweisung eine unentbehrliche Quelle ist. Man wird diesen Umstand darauf zurückführen müssen, dass die Katechismen als Schulbücher dem Untergang besonders leicht ausgesetzt waren. In der Übersichtstabelle ist das gesamte Material in leicht benutzbarer Form zusammengestellt. Die vorausgehenden Ausführungen wollen das besonders Bemerkenswerte hervorheben und einen allgemeinen Überblick bieten. Die Einheitlichkeit, welche die Kirchenbücher heute sowohl äusserlich wie innerlich aufweisen, ist erst eine Errungenschaft des 19. Jahrhunderts. In früherer Zeit überliess man all diese Dinge dem Ermessen des einzelnen; die Vorschriften waren sehr allgemein gehalten und die Verschiedenheit der Ausführung sehr gross. Das sieht man schon gleich am Format der Kirchenbücher. Heute ist gleichmässig das schwer handliche Grossfolioformat in Gebrauch. Vorher gab man den Büchern mit Vorliebe das bequemere Quartformat. Selbst in Oktav finden sich Kirchenbücher in Altstadt, Bechtheim, Braubach, Dachsenhausen, Diedenbergen, Dörsdorf, Elkerhausen, Emmerichenhain, Eppstein, Erbach, Essershausen, Hatzfeld, Höchst, Langenschwalbach I (bis 1649), Idstein, Rod am Berg, Runkel, Schadeck (bis 1715), Schlangenbad, Schweighausen, Sonnenberg, Weilburg I, Weilmünster (von 1674 an), Westerburg, Weyer (bis 1734). Der Übergang vom Quart- (4 ≡)
zum Folioformat vollzog sich zu verschiedenen Zeiten, zumeist im Laufe des 18. Jahrhunderts (Anfang des 18. Jahrh.: Alpenrod; Mitte des 18. Jahrh.: Klingelbach; Ende des 18. Jahrh.: Dillenburg I; 1705: Nenderoth; 1736: Hohenstein; 1741: Blessenbach; 1747: Kirberg; 1749: Köppern; 1760: Gonzenheim; 1778: Egenroth; 1783: Welterod; 1790 bezw. 1796: Breithardt; 1795: Fleisbach) oder zu Beginn des 19. Jahrh. (1801: Heftrich; 1807: Oberstedten; 1809: Willmenrod; 1817: Caub, Kernel, Nauheim, Neunkirchen, Weilburg II, Weyer; 1818: Steinfischbach, Sulzbach). In Liebenscheid haben nur Tauf- und Kommunikantenregister Quartformat, die übrigen Kirchenbücher Folio. In Weilmünster hat umgekehrt 1674 das Grossoktavformat das bis dahin übliche Quartformat abgelöst. Die Führung der Kirchenbücher lag durchweg in der Hand der Ortspfarrer, die mitunter auch die Bücher auf ihre Kosten anschafften. Im ältesten Kirchenbuch von Kirberg sowohl wie in dem von Nauheim bezeichnet sich der betr. Pfarrer ausdrücklich als „emptor“ des Buches. Im Jahre 1660 legte Pfarrer Treuer in Miehlen Kirchenbücher an, die er aus eigenen Mitteln bezahlte, bis die Kasse imstande war, sie zu vergüten. Das älteste Kirchenbuch von Welterod hat auf der ersten Seite den Eintrag: „Johannes Nauta . . constitutus pastor et minister verbi . . . utriusque ecclesiae Lippornensis et Welterodensis comparavit sibi hunc catalogum auditorum suorum. Anno 1601“. Doch finden sich auch Beispiele von Führung der Matrikeln durch Lehrer, Küster oder Kirchenmeister. Das im Jahre 1677 „aufgerichtete“ Kirchenbuch in Bechtheim wurde „fortgeschrieben und verneuert im Jahr nach unseres Heilandes und Seligmachers Geburt 1690 selbigen Jahres von Herrn Kirchenmeistern Johann Jakob Tönges und Zacharias Kornn.“ In Köppern wurden die Taufen und Beerdigungen auf den Filialdörfern zeitweise von den Lehrern in die Filialkirchenbücher eingetragen. Auch in Niederbachheim hat zuweilen der bald als „vir honestus“, bald als „vir simplicissimus“ bezeichnete Küster die Eintragungen gemacht. In den Kirchenbüchern zu Weilmünster fehlt ein Teil der Einträge aus dem Jahre 1692 im Sterberegister; als Grund wird angegeben, dass Pfarrer Grusemann die Verstorbenen durch die „Schulmeister“ eintragen lies und damals bei diesen ein Wechsel eingetreten war. Zwar nicht die Kirchenbücher selbst, wohl aber die noch vorhandenen Duplikate des Eheregisters für die Jahre 1785 bis 1809 sind in Schupbach vom Schullehrer geführt worden. Von den Kirchenbüchern für Cramberg-Habenscheid wurden von 1801 ab am Schlusse des Jahres durch die Lehrer Abschriften hergestellt, die vom Pfarrer beglaubigt und in Schaumburg aufbewahrt wurden, später dann in die Registratur von Cramberg kamen. Für die Jahre 1809 bis 1813 sind vom Maire geführte Geburts-, Heirats- und Sterberegister im Pfarrarchiv von Bonames vorhanden. Auch in Marienberg finden sich ähnliche Spuren der französischen Fremdherrschaft. Mit dem Anfang des Jahres 1810 waren die Kirchenbücher auf Veranlassung der französischen Regierung an das in Dillenburg errichtete Tribunal geschickt worden; an ihrer Stelle wurden bis 1815 vom Maire „Personenstandsregister“ geführt. Die Kirchenbücher wurden später wieder ausgeliefert. Ebenso besitzt die erste Pfarrei Haiger (5 ≡)
besondere Geburts-, Heirats- und Sterbeurkunden der französischen Munizipalität Haiger für die Jahre 1810—1813. Dass die Art der Buchführung nicht immer gewissenhaft und zuverlässig war, beweist der Zustand der Kirchenbücher, von dem weiter unten die Rede sein wird. Grosse Verschiedenheit herrscht auch hinsichtlich der Behandlung der Filialgemeinden und der eingepfarrten Ortschaften. Vielfach sind die Einträge aus den Filialgemeinden und eingepfarrten Ortschaften völlig promiscue mit denen aus der Muttergemeinde eingetragen. Einen ersten Schritt zu getrennter Buchführung bedeutet es, wenn innerhalb desselben Bandes die Einträge nach Ortschaften gesondert aufgeführt werden. In Allendorf sind die Kirchenbücher kasuell geordnet und umfassen jedesmal in einem Band die Eintragungen aus sämtlichen Kirchspielsorten. In Altweilnau sind Taufen und Trauungen aus sämtlichen Orten des Kirchspiels in einem Bande, aber nach den Ortschaften gesondert, vereinigt. Von 1801 ab haben die Kirchspiele Cramberg und Habenscheid, die bis dahin getrennte Register führten, gemeinsame Kirchenbücher, in welche auch die Personalfälle der in Schaumburg wohnenden Lutheraner eingetragen wurden. Das Eppsteiner Taufbuch hat in den Jahren 1583 bis 1609 für Bremthal besondere Einträge. Kettenbach führt von 1643 bis 1765 und wieder von 1818 an die Eintragungen aus Rückershausen gemeinsam mit denen der Muttergemeinde auf. Bis 1700 enthält das Nauheimer Kirchenbuch in einem Band die Einträge aus Nauheim und Neesbach. In Oberrod ist bis 1817 für alle Kirchspielsorte ein gemeinsames Register vorhanden. Von 1817 an haben Wehen, Neuhof und Orlen gemeinsame Register; vorher bestanden in den kasuell geordneten Kirchenbüchern zwei Abteilungen, von denen die eine die Einträge aus Wehen und Orlen, die andere die Einträge aus Neuhof enthielt. Für Wörsdorf und Wallrabenstein ist die Trennung innerhalb desselben Bandes durchgeführt im Taufbuch von 1740 bis 1787, im Trau- und Sterberegister von 1742 bis 1788. Die Anlegung gesonderter Bände für die verschiedenen Kirchspielsorte scheint fast immer im Belieben der Kirchenbuchführer gestanden zu haben. Im Kirchspiel Bechtheim bilden seit 1690 die Einträge aus Ketternschwalbach gesonderte Bände. Die jetzt zu Bleidenstadt gehörenden Orte Born und Watzhahn haben von Anfang an ihre eigenen Kirchenbücher gehabt, Born seit 1644, Watzhahn seit 1683. In Breckenheim sind für die Dörfer Medenbach und Wildsachsen 1677 bezw. 1679 eigene Register angelegt worden. Die früher selbständige, dann zu Cramberg geschlagene reformierte Gemeinde Schaumburg führte ihre eigenen Kirchenbücher, die auch nach der Vereinigung mit Cramberg (1823) noch fortgesetzt wurden, und zwar das Taufbuch bis 1831, das Ehebuch bis 1828 und das Totenregister bis 1830. Die zweite Pfarrei Diez führte von 1851 an die Kirchenbücher für die Orte Fachingen und Birlenbach, die vorher zu Freiendiez gehörten. Eifa im Kirchspiel Frohnhausen bei Battenberg besitzt seit 1638 ein eigenes Taufbuch, während die Trauungen vor 1655 in Dexbach und von da an in Frohnhausen registriert wurden. Frohnhausen (Dill) hat seit 1818 für die vier Kirchspielsorte getrennte Kirchenbücher, ebenso Herborn von 1817 an. Herbornseelbach (6 ≡)
bei Ballersbach hat von 1750 an eigne Register. Kemel führt seit 1773 für das Filial Springen ein eigenes Register. Kettenbach und Rückershausen haben von 1766 bis 1818 besondere Kirchenbücher, vorher und nachher gemeinsame Register. In Oberliederbach wurde 1805 auf Anordnung des usingischen Superintendenten Bickel für Unterliederbach ein eignes Kirchenbuch angelegt. Roth im Kirchspiel Oberhörlen hat seit 1848 seine eigenen Kirchenbücher. Im Kirchspiel Steinfischbach besitzen Reichenbach und Wüstems von 1744 bis 1834, Mauloff von 1744 bis 1782 besondere Register; ebenso im Kirchspiel Strinz-Margarethä die Orte Nieder- und Oberlibbach einerseits und Hambach andererseits bis zum Jahre 1769. Westerfeld und das früher ebenfalls zu Usingen gehörende Niederlauken haben seit 1623 eigene Taufbücher, seit 1645 besondere Trauregister. Für Ernsthausen im Kirchspiel Weilmünster besteht von 1766 bis 1817 ein gesondertes Taufregister. Von 1817 sind für Wallrabenstein, das bis dahin in den Wörsdorfer Kirchenbüchern nur eine besondere Abteilung hatte, getrennte Bände vorhanden. Mit den früher sehr häufig eintretenden Änderungen in den Parochialverhältnissen hängt es zusammen, dass die älteren Kirchenbücher auch Einträge aus Ortschaften enthalten, die heute zu anderen Kirchspielen gehören oder selbständig geworden sind.[2] Das Kirchenbuch von Altweilnau weist Einträge aus Riedelbach, Oberlauken (1625), Niederlauken (1635) und Neuweilnau (1640) auf. Das älteste Kirchenbuch in Ballersbach enthält auch Taufeinträge aus Breitscheid seit 1595. Das 1644 angelegte Breithardter Kirchenbuch umfasst ausser Breithardt und Steckenroth auch noch die Orte Adolfseck, Strinz-Trinitatis, Strinz-Margarethä, Michelbach, Born und Libbach und enthält Taufen, Konfirmanden, Proklamationen und Trauungen. Im Dillenburger Taufbuch finden sich Einträge aus Nanzenbach. Bis 1753 wurden die Kasualien aus Dreifelden in Rückeroth eingetragen. Falkenstein hat seit 1775 eigene Kirchenbücher, die bis 1786 vom Pfarrer in Oberrod und von da an vom Pfarrer in Cronberg geführt wurden. Gemünden, jetzt Filial von Rod a. d. Weil, gehörte früher zu Merzhausen; für die Jahre 1717 bis 1828 finden sich daher die Einträge in den Merzhäuser Registern. Die Kirchenbücher in Gonzenheim enthalten Einträge aus den hessischen Orten Rodheim v. d. Höhe, Ober- und Niedereschbach; Hennethal, jetzt nach Panrod pfarrend, gehörte bis 1818 als Kaplanei zu Strinz-Trinitatis; es besass eigene Kirchenbücher, die 1818 nach Panrod kamen; nur die Konfirmanden sind in die Kirchenbücher zu Strinz-Trinitatis eingetragen. Das Höchstenbacher Kirchenbuch enthält auch die lutherischen Personalfalle aus Wied und Merkelbach und hat am Schluss eine Abteilung für „gar Fremdt und Ausländische.“ Holzhausen ü. A., jetzt bei Michelbach, gehörte von 1652 bis 1817 nach Hohenstein; die Einträge sind bis 1777 mit denen aus Hohenstein in einem Band vereinigt; die 1773 angelegten selbständigen Register für Holzhausen ü. A. befinden sich jetzt im Pfarrarchiv zu Michelbach.
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Die Kirchenbücher der französisch-reformierten Gemeinde in Homburg v. d. H. enthalten von 1699 bis 1755 auch die Einträge aus Dornholzhausen, und zwar bis 1740 völlig promiscue mit den Homburger Einträgen, von 1744 an auf der linken Blatthälfte. Auch die Todesfälle aus Friedrichsdorf sind von 1687 bis 1720 in den Homburger französisch-reformierten Kirchenbüchern eingetragen. In Marienberg trug bis 1795 der erste Pfarrer auch die Kasualien aus der zweiten Pfarrei in seine Kirchenbücher ein. Merzhausen hat in seinen Registern nicht nur, wie schon erwähnt, bis 1828 die Einträge aus Gemünden, sondern auch aus dem jetzt zu Grävenwiesbach gehörenden Laubach. Die Kirchenbücher in Nassau enthalten Einträge aus Oberwies (jetzt bei Schweighausen). Niederlauken gehörte 1635 und Oberlauken 1625 zu Usingen; auch in den Kirchenbüchern von Altweilnau finden sich Eintragungen aus diesen Dörfern. Cleeberg war bis ins 18. Jahrhundert Filial von Obercleen; dort finden sich aus dieser Zeit auch die Kirchenbucheinträge. Im Sterberegister von Schadeck sind von 1719 an auch Todesfälle von Lutheranern aus Hadamar und Weyer eingetragen. In Wiesbaden befindet sich das Kirchenbuch für Kloster Clarenthal aus den Jahren 1722 bis 1817. Das älteste Kirchenbuch in Köppern enthält ausser den gewöhnlichen Einträgen auch noch eine „series renatorum“ und einen „catalogus der Eheleute“ zu Burg-Holzhausen (= Holzhausen v. d. H.) für die Zeit von 1628—1676. Die Kirchenbücher in Sulzbach enthalten bis 1818 auch die Einträge aus Soden. Die Geschichte der Kirchenbücher weiss von vielen Verlusten zu berichten. Die Hauptursachen, welche diese Verluste herbeiführten, sind Kriegswirren und Feuersbrünste. Daneben tragen nachlässige Aufbewahrung, sorglose Behandlung und Unachtsamkeit auch ein gut Teil Schuld. In Alsbach wurden 1797 die Pfarrakten zum grossen Teil von Franzosen zerrissen und zerstreut, was zwar nicht direkt zum Verlust von Kirchenbüchern führte, aber sicher manche wertvolle Urkunde vernichtete. Brandenburgisches Kriegsvolk hat in Bierstadt die Kirchenbücher vom Altar genommen und zerrissen.[1] Am 17. September 1708 wurde Bornich geplündert und verbrannt; dabei müssen alle Kirchenbücher umgekommen sein; die jetzigen beginnen mit dem genannten Jahr. Kurkölnische Exekutionssoldaten verbrannten um 1660 in Abwesenheit des Pfarrers die Kirchenbücher in Grenzhausen; im Jahre 1795 wurde das Dorf abermals geplündert und dabei die Pfarrakten auf der Strasse zerstreut. Im Jahre 1810 wurden sämtliche alte und neue Kirchenbücher von Hadamar nach einer Verfügung der französischen Regierung vom 1. Dezember 1809 und 10. Januar 1810 an die Mairie in Mengerskirchen abgegeben; ob sie von dort später wieder alle ausgeliefert worden sind, kann zweifelhaft erscheinen. Eine Notiz auf der ersten Seite des ältesten Kirchenbuches in Hahnstätten besagt, dass die im Jahre 1662 angelegten Kirchenbücher „inter tumultos et excursiones militis Galli“ verloren gegangen seien. Pfarrer Wicht in Heftrich schreibt: „Das gar alte Kirchenbuch ist zur bösen Kriegszeit verloren worden, wie andere Sachen mehr, wie wohl auch wenig mehr am Leben, welche selbigem, sonder
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Zweifel, einverleibt gewesen.“ In Kirburg beweisen einige noch vorhandene Reste von Kirchenbüchern aus dem 18. Jahrhundert, dass auch hier, wahrscheinlich Ende der neunziger Jahre des 18. Jahrhunderts durch Franzosen die vorhandenen älteren Bestände vernichtet worden sind. Dasselbe Schicksal traf das Pfarrarchiv in Neukirch; die übrig gebliebenen Bestandteile sind später gesammelt und gebunden worden. Über eine alte Notiz, wonach in Oberneisen in der Franzosenzeit viele Kirchenbücher und Pfarrakten vernichtet worden sind, lies sich nichts näheres ermitteln. Bei der Belagerung des Rheinfels 1693 soll, nach einer Notiz im ältesten Kirchenbuch, das alte Register der reformierten Gemeinde in St. Goarshausen weggekommen sein. Das älteste vorhandene Kirchenbuch in Strinz-Trinitatis ist „aufgerichtet, weil das alte in hiesiger (?) von denen Brandenburgischen verrichteten Kirchenplünderung verrissen worden, was die gefundenen Blätter an Hand geben.“ Im Jahre 1691 berichtete Pfarrer Bechtold in Wallau bei Wiesbaden, dass ein ihm im Jahre 1668 vom Dekan des Stifts Bleidenstadt als Kollator erteilter Konsensusschein „in der Brandenburgischen Plünderung mit vielen Büchern und schriftlichen Sachen distrahiret, zerrissen, verschleppt und verloren gangen“ sei. Auch der 30jährige Krieg brachte zahlreiche Verluste. In Burgschwalbach verbrannte alles mit dem Pfarrhaus; erst 1661 kam es zur Neuordnung. Nach einem Bericht der Chronik war in Emmerichenhain durch den 30-jährigen Krieg „das Rentbuch verkommen, die Tauf-, Toten- und Ehebücher zerrissen.“ Dieselben Angaben finden sich in der Eschborner Chronik. Das Pfarrarchiv in Hirschberg besitzt einen Bericht des Pfarrers Achenbach vom 1. April 1770 an das or.-nass. Oberkonsistorium, worin er schreibt: „dass auf hiesiger Pfarr Hirschberg keine alten Schriften in Verwahrung liegen ausser beiliegendes altes Register über die Einkünfte dieser Pfarr . . . aufgesetzt von Antonio Angelo pastore Hirspergensi d. d. 16. Aug. Ao. 1634. Dieses Register habe zwar hier nicht gefunden, sondern ist mir vor einigen Tagen von dem H. Gerichtsschreiber und . . .(?) — Rath Wagner kommunicieret worden. Ich glaube, dass in dem 30jährigen Krieg, da dieses Dorf verschiedene Mahlen ausgeplündert worden, die zu hiesiger Pfarr gehörigen Schriften entweder verlohren gegangen oder nach Dietz in Sicherheit gleich den Glocken gebracht worden und von dannen wieder hierher müssten geschickt werden.“ Da die vorhandenen Kirchenbücher nur bis 1663 zurückreichen, werden die älteren wohl verloren gegangen sein. Das älteste Register in Klingelbach beginnt mit dem Bericht, dass Soldaten unter dem Kommando eines Obristleutnants das Kirchenbuch geraubt hätten. Im Jahre 1634 und 1635 wurden in Miehlen die Verzeichnisse für Getaufte, Kopulierte und Gestorbene bei einer Plünderung zerrissen. 1640 legte der zurückgekehrte Plebanus ein neues Verzeichnis an und zwar in einem fasciculus calendariorum; aber auch dieses ist 1647 wieder abhanden gekommen. Die Bemerkung des ältesten Kirchenbuches in Wallau bei Biedenkopf, „dass wegen der Kriegsläufte vor 1624 kein richtiges Kirchenbuch hat können gehalten werden“, wird in Verbindung mit den sehr lückenhaften Eintragungen im Taufbuch aus den Jahren 1616 bis 1623 auch auf einen Verlust vorhandener Kirchenbücher bezogen werden können. (9 ≡)
Verheerend haben auch die Brände gewirkt. Das Biedenkopfer „Neue“ Kirchenbuch ist „nach dem grossen Brand, so am 28. Juli 1717 mittags kurz vor 11 Uhr angefangen und auch 147 Bäue, darunter auch alle Pfarrgebäude und in demselben die meisten Pfarr- und Kirchensachen verzehret hat, angefangen worden am 8. August 1717.“ In Buchenau vernichtete 1745 ein Brand das Pfarrhaus; die jetzigen Kirchenbücher beginnen 1747, die älteren sind also damals mitverbrannt. Dasselbe berichtet die Chronik von Dienethal. Im Trauregister von Driedorf vom Jahre 1672 steht die Nachricht, dass die älteren vorhandenen Kirchenbücher verbrannten, als am 21. Juni 1672 „der gerechte Gott diess Stättlein Driedorff mit einer grausamen Feuersbrunst heimgesucht“. Als im Jahre 1685 Pfarrer Rauch in Ems ein neues Kirchenbuch anlegte, weist er darauf hin, dass durch Brand des Pfarrhauses am 28. Juli 1683 auch die Kirchenbücher verbrannten. In Esch gingen 1793 durch einen Zimmerbrand alle Kirchenbücher und Pfarrakten verloren. Im Jahre 1773 brannte ganz Frohnhausen (Dill), darunter auch Kirche und Pfarrhaus, ab; durch den Brand ist alles vernichtet worden, nur einige alte Bücher, Hefte und Zeitschriften sind erhalten. Das noch erhaltene „Kirchenprotokoll“ von Haiger vom Jahre 1630 lässt auf das Vorhandensein älterer Register mit Bestimmtheit schliessen; sie sind bei dem entsetzlichen Brand am 8. Mai 1723 alle zugrunde gegangen. Ungewiss lautet die Nachricht aus Hatzfeld; hier sollen die älteren Kirchenbücher verbrannt sein, als im Jahre 1624 der reformierte Pfarrer removiert wurde. Das Kirchenbuch zu Laufenselden meldet, dass „am 9. Oktober 1691 das Pfarrhaus . . . , alle Kirchenregister, Kasten-Rechnungen und andere Documente verbrand“ seien; ein Auszug aus den verbrannten Registern ist in der in Ackerbach befindlichen „series pastorum“ noch vorhanden. Pfarrer Müller in Münster schreibt im Jahre 1768: „Nach der Erzählung meines vielgeliebten in Gott seligen verstorbenen Vaters sind in einer längst und abermaligen erlittenen starken Feuersbrunst unterm 2. Oktober des abgewichenen Jahres 1730. Da dann auch die wütende Flamme in dem Dorfe Münster an die 40 Gebäude jämmerlich eingeäschert haben: und hierbei sind Urkunden der Pastorei zugehörig, viele verloren gegangen.“[1] In Seelbach vernichtete im August 1873 ein Brand alle Kirchenbücher, Akten und Urkunden; auch in Selters bei Weilburg konnte nichts gerettet werden, als am 18. August 1706 ein grosser Teil des Dorfes nebst sämtlichen Pfarreigebäuden niederbrannte. Da die jetzigen Kirchenbücher in Usingen nur bis 1625 zurückgehen, am 6. Mai 1624 ein grosser Brand in der Stadt gewütet hat, ist auch hier ein Verlust der älteren Kirchenbücher wahrscheinlich. Mit dieser Aufzählung ist die Verlustliste noch keineswegs erschöpft. In den meisten Fällen sind die Ursachen, die den Verlust herbeiführten, nicht mehr festzustellen. Ein im Pfarrarchiv zu Ackerbach befindlicher Bericht des Pfarrers Ceporinus (1606—1628) vom 19. Febr. 1628 lässt erkennen, dass die ältesten Kirchenbücher nicht mehr vorhanden sind.[2] Da das jetzt älteste Taufbuch erst 1659, die anderen Register noch später beginnen, wird man sogar (10 ≡)
annehmen müssen, dass ausser diesem ältesten Kirchenbuch aus der Zeit vor 1606 auch noch andre Kirchenbücher verschwunden sind. Von einer Historia ecclesiae Acerbacensis anno 1648 collecta et continuata ist nur noch Titelblatt und Index vorhanden — ein besonders schmerzlicher Verlust! Ebenso beklagenswert ist der Verlust, der Allendorf betroffen hat; hier ist nicht nur das aus dem 16. Jahrhundert stammende alte Taufbuch, sondern auch ein noch im Jahre 1679 von Pfarrer Schefer benutztes „altes Kompetenzbuch“ und ein „altes Protokoll“, das bis 1548 zurückreichte und von Schefer für seine Chronik exzerpiert worden ist, verloren gegangen.[3] Einige Reste eines älteren Kirchenbuches vom Jahre 1657 sind in Bechtheim noch vorhanden. In Brandoberndorf ist eine alte Chronik, die im ältesten Kirchenbuch stand, leider nicht erhalten; im Trauregister fehlen 6 Seiten, welche die Einträge aus den Jahren 1598 bis 1616 enthalten haben müssen.[4] Breidenbach besitzt noch Stücke eines alten Saalbuches vom Jahre 1624. Das älteste Kirchenbuch in Cubach ist laut Aufschrift 1610 angelegt; die Eintragungen beginnen aber, da die ersten Blätter verloren gegangen sind, erst mit 1622. Von einem alten Kirchenbuch sind in Dodenau nur noch etwa 10 lose Blätter vorhanden. In Eisemroth hat der Verlust nur, wie Pfarrer Dilthey im Sterbeprotokoll 1770 berichtet und der Befund bestätigt, die Totenbücher betroffen. Ein altes Kirchenbuch von 1598 in Freirachdorf wird im Jahre 1771 noch im Inventar aufgeführt; sein jetziger Verbleib ist unbekannt. Ein Register von 1772 haben die Franzosen 1796 bei einer Plünderung mitgenommen. Der „sehr konfuse Zustand“, in welchem das Kirchenbuch dem Pfarrer Stockhausen in Gladenbach im Jahre 1613 von der Witwe seines Amtsvorgängers überliefert wurde, lässt auch auf verloren gegangene Blätter schliessen.[5] Die Notiz auf dem Titelblatt des Hachenburger Totenbuches[6] muss mit den Anfangsjahren des Tauf- und des Trauregisters verglichen werden, um die Grösse des Verlustes erkennen zu lassen. Das Gerücht, wonach aus der Reformationszeit stammende Kirchenbücher von Holzhausen a. d. Heide nach Nassau verschleppt sein sollen, lässt sich auf seine Richtigkeit nicht mehr prüfen. In Nastätten verweist das jetzige älteste Register auf frühere, jetzt nicht mehr vorhandene. Ein altes Saalbuch in Niederbachheim wird gelegentlich erwähnt; leider ist dies die einzige Spur seiner ehemaligen Existenz. Dagegen sind im Niederweidbacher Saalbuch von 1689 ältere, jetzt nicht mehr vorhandene Saalbücher verarbeitet. Von Schönborn wiederum wissen wir nur, dass ältere Kirchenbücher und Saalbücher verloren gegangen sind[7]; ebenso von Singhofen.[8] Unkontrollierbar, aber nicht unwahrscheinlich, ist die Nachricht, dass Pfarrer Wörner im Jahre 1656 die Kirchenbücher von Weinbach mitgenommen haben soll. Der Hinweis auf die injuria temporum im jetzigen ältesten Kirchenbuch von Wörsdorf[9] ist wieder deutlich genug, ebenso die Bemerkung im ältesten Taufregister von Wolfenhausen.[10] Diese beklagenswerten Verluste haben bis ins 19. Jahrhundert fortgedauert. In Allendorf konnte Pfarrer Schmidtborn noch 1819 alte, heute nicht mehr (11 ≡)
vorhandene Rechnungen zu seinen lokalgeschichtlichen Arbeiten benutzen.[11] In Dausenau wurde 1820 eine series pastorum aus einem alten Kirchenbuch ausgezogen, das jetzt nicht mehr da ist.[12] In Neunkirchen sind die Verluste noch viel später entstanden.[13] Noch 1833 erwähnt die Chronik von Oberwallmenach verschiedene, inzwischen abhanden gekommene Kirchenbücher.[14] Für Rödelheim lässt sich noch im Jahre 1811 das Vorhandensein älterer als der jetzigen Register feststellen.[15] Das Kirchenbuch der reformierten Gemeinde in Usingen ist erst vor etwa 50 Jahren spurlos verschwunden.[16] Diese Tatsachen lassen die Forderung berechtigt erscheinen, die Kirchenbücher eines bestimmten Gebietes an einer Zentralstelle zu sammeln und ordnungsmässig aufzubewahren, zumal ja auch dadurch ihre wissenschaftliche Benutzung eigentlich erst ermöglicht wird. Verluste andrer Art sind entstanden durch nachlässige Buchführung.[17] Mitunter beklagt sich ein gewissenhafter Nachfolger über die Säumigkeit des „Herrn Antecessor“. Im Taufbuch von Allendorf findet sich zum Jahre 1748 folgende Glosse: „In diesem Jahr 1748 ist alles fast unordentlich von meinem HE. Antecessore hohen Alters wegen in dieses Protokoll eingetragen worden, deswegen ich die wenigen Blätter, woselbst die Confusion gar zu gross, herausgerissen, und so viel erfahren können, anders eingeschrieben habe.“ Pfarrer Filgus in Niederlauken (seit 1714) macht eine ähnliche Bemerkung: „Dass mein Herr antecessor im Einschreiben nicht allein der getauften Kinder, sondern auch der Verehelichten und Gestorbenen, sowohl alter als junger Leute ein wenig fahrlässig gewesen, darum so habe diejenigen vor mir getauften Kindlein, soviel habe erfahren können, hierher gesetzt.“ Auch in Seelbach hatte noch 1819 Pfarrer Hümmerich Anlass, sich darüber zu beschweren, dass ihm sein Vorgänger viel Arbeit durch unvollständige Einträge in die Kirchenbücher hinterlassen habe. Das alte Kirchenbuch der reformierten Gemeinde in St. Goarshausen soll „ganz konfus und durcheinander“ gewesen sein, sodass Pfarrer Thorei ein neues Buch anlegte. Ein Pfarrer in Wehrheim erinnert seine Nachfolger an ihre Pflicht: „Weilen kein Kirchenbuch gefunden, als Bin genötigt worden, das Versäumbte zu ersetzen, desfalls dann dieses den Successoribus zur Treulichen continuation, wozu Amts- und pflichtswegen verbunden, rekommendiret wird.“ Eine sehr deutliche Sprache reden auch die zahlreichen, oft sehr beträchtlichen Lücken. In kleineren Gemeinden muss man, wenn die Einträge für ein oder mehrere Jahre fehlen, mit der Möglichkeit rechnen, dass keine Kasualien vorgekommen sind. Erstrecken sich die Lücken auf eine längere Zeitdauer, so kann der Grund nur in völliger Unterlassung der Buchführung gefunden werden, sei es, dass die Stelle während dieser Zeit nicht besetzt war, sei es, dass die Nachlässigkeit des Pfarrers die Schuld trägt. Wie bedeutend die Lücken oft sind, mag aus nachfolgender Zusammenstellung hervorgehen, in welcher Zeiträume von 10—15 Jahren noch nicht einmal berücksichtigt sind. Die Eintragungen
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fehlen entweder gänzlich oder sind doch sehr lückenhaft in Anspach von 1738—1760 (Trau- und Totenbuch); Bicken von 1574—1665; Blessenbach von 1741—1785; Brandoberndorf von 1630—1662 (Taufbuch), 1625 bis 1663 (Ehebuch), 1614—1662 (Totenbuch); Breckenheim von 1773—179 ?? (Taufbuch); Caub von 1587—1602 (Totenbuch); Dillenburg von 1600—16 ?? (Taufbuch), 1601—1625 (Ehebuch), 1666—1685 (Totenbuch); Dörsdorf von 1663—1691 (Totenbuch); Egenroth von 1645—1673 und von 1749—1778; Eppstein von 1672—1694; Essershausen von 1628—1702 (Tauf- und Ehebuch); Frücht von 1633—1654 (Taufbuch), 1634—1666 (Ehebuch), 1634—1653 (Totenbuch); Gemünden von 1801—1817 (Ehe- und Totenbuch); Hachenburg von 1711—1730 (Taufbuch), 1710—1750 (Ehebuch); Hirzenhain von 1754—1773; Höchstenbach von 1755—1795 (Ehebuch); Holzhausen a. d. Haide von 1635—1652 (Taufbuch), 1777—1817 (Traubuch), 1636—16 ?? (Totenbuch); Homburg v. d. Höhe von 1658-1682 (Ehebuch); Neuenhain von 1618—1656 bezw. 1619-1650 (Taufbuch); Nordhofen von 1659—1711; Panrod von 1704—1729 (Taufbuch), 1698—1730 (Ehebuch), 1703—1730 (Totenbuch); Rod a. d. Weil von 1625—1668 (Taufbuch), 1619—1659 (Traubuch); Rückeroth von 1682 bezw. 1690—1724 (Ehe- und Totenbuch); Weilmünster von 1775—1790 (Taufbuch); Welterod von 1665—1750, also fast ein volles Jahrhundert! Anerkennenswert, wenn auch ohne eigentlichen Erfolg, sind die Bestrebungen durch Rekonstruktion das Fehlende zu ergänzen. Die oben erwähnten Klagen der Pfarrer zu Allendorf und Niederlauken über die Fahrlässigkeit ihrer Vorgänger sind zugleich begleitet von dem Hinweis auf ihre Bemühungen, den Schaden gutzumachen. Oft hat man für längere Zeiträume, ganze Jahrzehnte und mehr, die Register nachträglich auf Grund von Erkundigungen herzustellen versucht. Am umfassendsten war wohl der Versuch, der nach dem grossen Brand von Seelbach im Jahre 1873 gemacht worden ist. Hier waren nur die Kirchenbücher von 1810 an gerettet worden; von den gleichfalls vom Pfarrer geführten Zivilstandesregistern nur ein Eheprotokoll der Jahre 1852—1874 Die Regierung ordnete nun die Rekonstruktion der verbrannten Register an, die in der Weise erfolgen sollte, dass man zunächst aus den Kirchenbüchern Abschriften machte und diese durch persönliche Erkundigungen über solche Einträge, welche in den Kirchenbüchern nicht standen, ergänzte. Das Ergebnis war sehr unbefriedigend. Die rekonstruierten Register erwiesen sich — wie man hätte voraussehen können — nach Form und Inhalt als Urkunden unbrauchbar; ihre Benutzung für amtliche Zwecke wurde durch eine Verfügung der Regierung vom 12. März 1897 sistiert. Für die ältere Zeit wird der Forscher die Rekonstruktionen dankbar benutzen, sich aber ihres erheblich verminderten Wertes stets bewusst bleiben. Solche Nachträge finden sich in Bleidenstadt (Taufbuch, 1661—1676)[18], Brandoberndorf (Tauf- und Totenbuch, 1598—1618[19], Buchenau (Taufbuch, 1669 bis 1747)[20], Dillenburg (Taufbuch der Hofgemeinde, vor 1760)[21], Hirzenhain (Ehebuch, 1754—1773)[22], Höchstenbach (Ehebuch, 1755—1795)[23], Marienberg
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II (1810—1815)[24], Nauheim (1648—1653)[25], Neukirch (1783—1799), Rödelheim (Taufbuch, 1750—1796)[26], Selters bei Weilburg (1620-1706)[27], Simmersbach (1627—1636)[28], Strinz-Trinitatis (Ehebuch, 1651—1672)[29], Weilmünster (1674—1726).[30] Ob die im Schweighäuser Taufbuch vor den eigentlichen Einträgen stehenden Notizen über Amtshandlungen aus den Jahren 1637, 1648, 1654, 1656 nicht. vielleicht doch gleichzeitige Einträge sind, wird erwogen werden müssen.[31] Eine Folge der unregelmässigen Eirchenbuchführung ist auch das so sehr verschiedene Alter der uns erhaltenen Register. Selbst wenn man die enstandenen Verluste berücksichtigt und die Pfarreien, welche erst später selbstständig wurden, ausser Acht lässt, sind die zeitlichen Unterschiede doch noch gross genug. Nur wenige gehen bis ins 16. Jahrhundert zurück: 1571 (Dillenburg, Ehebuch); 1574 (Battenfeld; Bicken); 1579 (Beilstein; Hirzenhainer Tauf- und Ehebuch); 1582 (Caub; Essershäuser Tauf- und Traubuch); 1583 (Eppstein); 1589 (Rettert, Taufbuch); 1591 (Niedershausen); 1593 (Hohenstein; Weiseler Totenbuch); 1594 (Idstein; Neuenhain); 1595 (Wiesbaden, Taufbuch); 1597 (Hachenburg, ref. Gem.); 1598 (Brandoberndorf; Niedertiefenbacher Tauf- und Totenbuch). In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts sind angelegt: 1601 (Welterod); 1602 (Nenderoth, Ehe- und Totenbuch); 1606 (Ballersbach, Taufbuch); 1607 (Weilburg, Taufbuch); 1608 (Rod a. d. Weil); 1610 (Cubach, Totenbuch); 1611 (Altweilnau, Tauf- und Ehebuch); 1613 (Gladenbach, Taufbuch; Holzhausen a. d. Heide, Totenbuch); 1614 (Egenroth, Taufbuch; Homburg, Taufbuch; Schönbach, Tauf- und Traubuch); 1615 (Frücht, Tauf- und Totenbuch); 1616 (Langenschwalbach, luther. Ehebuch; Wallau b. Biedenkopf, Taufbuch); 1617 (Löhnberg, Taufbuch); 1618 (Oberstedten, Taufbuch); 1624 (Breidenbach; Eckelsbausen); 1625 (Bromskirchen; Dodenauer Taufbuch[32]; Usingen, Tauf- und Totenbuch); 1627 (Patersberg; St. Goarshausen, luth. Gem.; Simmersbach); 1628 (Braubach); 1629 (Oberhörlen); 1631 (Gonzenheim); 1632 (Nordenstadt); 1635 (Bergebersbach, Tauf- und Ehebuch; Runkel, Tauf- und Ehebuch); 1636 (Breitscheid; Hatzfeld; Klingelbach, Trau- und Totenbuch); 1638 (Herborn, Tauf- und Ehebuch; Weilmünster, Taufbuch); 1639 (Dachsenhausen, Taufbuch; Lorsbach); 1640 (Diedenbergen); 1641 (Grävenwiesbach; Rödelheim[33]; Westerburg); 1643 (Dörsdorf, Tauf- und Traubuch; Igstadt, Taufbuch; Kettenbach, Taufbuch); 1644 (Allendorf; Born, Tauf- und Ehebuch; Breithardt, Tauf- und Ehebuch); 1645 (Cronberg; Marienberg I); 1647 (Fleisbach; Walsdorf); 1649 (Eschborn[34]; Heftrich [35]; Langenschwalbach, ref. Tauf- und Totenbuch; Oberrod; Steinfischbach; Wörsdorf).[36] In die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts fallen: 1650 (Gemmerich, Ehebuch); 1651 (Eppenrod, Tauf- und Traubuch; Schadeck; Strinz-Margarethä, Totenbuch; Wallau b. Wiesbaden, Trau- und Totenbuch); 1652 (Delkenheim, (14 ≡)
Tauf- und Traubuch); 1653 (Crumbach; Nauheim)[37]; 1654 (Alsbach, Taufbuch; Flacht, Taufbuch; Kördorf, Totenbuch; Obereisenhausen, Ehebuch; Okriftel, Tauf- und Traubuch); 1655 (Blessenbach; Dexbach, Totenbach; Frohnhausen b. Battenberg; Michelbach; Niederweidbach; Sonnenberg, Ehebuch); 1656 (Altenkirchen, Taufbuch; Kirberg, Tauf- und Traubuch); 1657 (Breckenheim, Taufbuch; Oberauroff); 1658 (Oberliederbach); 1659 (Ackerbach, Taufbuch[38]; Hachenburg, luther. Taufbuch: Miehlen, Taufbuch; Niedermeilingen, Totenbuch; Nordhofen); 1661 Altstadt, Tauf- und Traubuch; Burgschwalbach; Kroppach; Rodheim 1662 (Alpenrod; Eisemroth [39]; Herrmannstein); 1663 (Dickschied, Totenbuch; Dotzheim; Hirschberg, Taufbuch; Niederseelbach; Schierstein); 1664 (Dornholzhausen b. Nassau); 1665 (Elkerhausen, Tauf- und Traubuch; Panrod, Tauf- und Totenbuch); 1666 (Holzappel; Langenscheid, Tauf- und Totenbuch; Nassau, luth. Taufbuch; Niederbachheim, Tauf- und Totenbuch); 1667 (Maxsain; Schweighausen, Tauf- und Totenbuch); 1669 (Emmerichenhain; Niederlauken; Schönborn); 1670 (Anspach, Tauf- und Totenbuch; Sulzbach); 1671 (Driedorf I [40]; Freiendier Höchstenbach; Homburg, deutsch-ref. Gem.); 1672 (Holzhausen b. Gladenbach, Taufbuch); 1673 (Obernhof, Taufbuch); 1674 (Strinz-Trinitatis, Tauf- und Totenbuch)[41]; 1675 (Oberneisen; Rückeroth, Taufbuch); 1676 Bleidenstadt [42]; Dienethal; Köppern, Taufbuch; Seulberg, Taufbuch) 1677 (Bärstadt; Bechtheim [43]; Mensfelden, Taufbuch; Nastätten, luth. Gem. Ehebuch[44]; 1678 (Marienfels, Ehe- und Totenbuch; Schupbach); 1681 (Münster); 1682 (Eschbach); 1683 (Ems [45]; Weyer, Ehebuch); 1686 (Homburg, franz.-ref. Tauf- und Totenbücher; Neukirch; Riedelbach; Waldgirmes, Ehebuch); 1690 (Dörnberg [46], Taufbuch; Freirachdorf[47]; Willmenrod); 1691 (Laufenselden, Taufbuch[48]; Dörscheid; Hahnstätten [49]); 1692 (Langenschwalbach II); 1694 (Weilburg II, Tauf- und Totenbücher); 1695 (Kemel; Staffel, Tauf-und Totenbuch); 1697 (Ruppertshofen); 1698 (St. Goarshausen, ref. Tauf- und Totenbuch). Man ersieht hieraus, dass die Verordnungen und Vorschriften über die Führung von Kirchenbüchern ungeheuer lange, fast ein Jahrhundert, gebraucht haben, bis sie sich einigermassen durchsetzten. Auch innerhalb der einzelnen Kirchspiele zeigen sich oft ganz erstaunliche zeitliche Unterschiede hinsichtlich der Anfangsjahre der verschiedenen Register. Nur einige besonders auffallende Beispiele seien genannt. Es beginnt in Allendorf das Taufbuch 1644, das Totenbuch[50] 1679; Altenkirchen das Taufbuch 1656, das Ehe- und Totenbuch 1740!; Altstadt das Tauf- und Ehebuch 1661, das Totenbuch 1717; Ballersbach das Taufbuch 1606, das Ehebuch 1610, das Totenbuch 1634; Battenfeld das Taufbuch 1577, das Totenbuch 1670, das Ehebuch 1719!; Bergebersbach das Tauf- und Ehebuch 1635, das Totenbuch 1710; Breithardt das Tauf- und Ehebuch 1644, das Totenbuch 1683; Cleeberg das (15 ≡)
Tauf- und Traubuch 1737, das Totenbuch 1765; Dachsenhausen das Taufbuch 1639, das Ehe- und Totenbuch 1672 bezw. 1673; Dexbach das Totenbuch 1655, das Ehebuch 1697, das Taufbuch 1735; Dillenburg das Ehebuch 1571, das Taufbuch 1579, das Totenbuch 1635; Elkerhausen das Tauf- und Traubuch 1665, das Totenbuch 1703; Flacht das Taufbuch 1654, das Ehe-und Totenbuch 1699; Gladenbach das Taufbuch 1613[51], das Ehe- und Totenbuch 1699; Homburg das Taufbuch 1614, das Ehebuch 1622, das Totenbuch 1682; Kettenbach das Taufbuch 1643, das Totenbuch 1680; Mensfelden das Taufbuch 1677, das Ehebuch 1711, das Totenbuch 1730; Niedertiefenbach das Tauf- und Totenbuch 1598, das Ehebuch 1646; Oberstedten das Taufbuch 1618, das Ehebuch 1645, das Totenbuch 1677; Rettert das Taufbuch 1589, das Ehebuch 1642, das Totenbuch 1690; Runkel das Tauf- und Traubuch 1635, das Totenbuch 1709; Schönbach das Tauf- und Ehebuch 1614, das Totenbuch 1790!; Weilburg I das Taufbuch 1607, das Ehebuch 1621, das Totenbuch 1661; Weyer das Ehebuch 1683, das Taufbuch 1688, das Totenbuch 1734; Wiesbaden das Taufbuch 1595, das Ehe- und Totenbuch 1685. In vielen Fällen werden sich diese Unterschiede nur dadurch erklären lassen, dass die betreffenden Register verloren gegangen sind. Die Kirchenbücher sind fast ausnahmslos Originale. Das älteste Taufbuch von Liebenscheid ist ein Auszug aus dem Neukircher Kirchenbuch.[52] Die Kirchenbücher von Waldgirmes und dem Filialort Naunheim scheinen Abschriften jetzt nicht mehr vorhandener Originalregister zu sein.[53] Duplikate sind sehr selten vorhanden. In den Kirchenbüchern der lutherischen Gemeinde zu Langenschwalbach sind die Einträge aus den Jahren 1650—1653 doppelt geführt. In Schupbach führte der Lehrer in den Jahren 1785 bis 1810 ein Nebenregister. Aus den Kirchenbüchern von Cramberg-Habenscheid wurden am Ende jedes Jahres Auszüge gemacht und vom Pfarrer beglaubigt; sie wurden früher in Scbaumburg aufbewahrt, finden sich aber jetzt wieder im Cramberger Pfarrarchiv. In Dotzheim besteht für die Jahre 1719—1739 neben dem christlichen Traubuch noch ein anderes für die Getrauten „papistischer oder vermischter Religion, wie solches Anno 1719 angeordnet worden ist.“ Für Cramberg und das schaumburgische Standesgebiet erging 1801 eine Verfügung des Fürstlich-Anhaltisch-Schaumburgisch-Holzappelschen Konsistoriums, welche anordnete, dass in die Register auch die Juden mitaufgenommen werden sollten. Dass im Gebiet des ehemaligen Herzogtums Nassau die Geistlichen neben den Kirchenbüchern auch noch besondere Zivilstandesregister führten, ist bekannt. Die älteren Kirchenbücher vereinigen vielfach die Eintragungen der verschiedenen Kasualien in einem Band, mitunter sogar völlig promiscue. Beachtenswert ist, dass neben den drei Abteilungen für Taufen, Trauungen und Beerdigungen schon sehr frühe ein Catalogus confirmatorum auftritt, ein neuer Beweis für das Alter dieser Einrichtung. Ich gebe eine Zusammenstellung dieser Register bis zum Ende des 17. Jahrhunderts und setze in Klammern das Anfangsjahr
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des ältesten vorhandenen Kirchenbuches dahinter, wenn dieses vor dem Anfangsjahr des Konfirmandenregisters liegt. Konfirmandenverzeichnisse sind vorhanden: 1593 (Hohenstein); 1598 (Niedertiefenbach); 1601 (Welterrod); 1610 (Idstein, Kirchenbuch 1594); 1615 (Egenroth); 1618 (Wiesbaden, Kirchenbuch 1595); 1624 (Breidenbach; Wallau b. Biedenkopf); 1625 (Bromskirchen; Eckelshausen); 1627 (Altweilnau, Kirchenbuch 1611; (Patersberg); 1629 (Oberhörlen; St. Goarshausen, luth. Gemeinde); 1636 (Hatzfeld; Weilburg I, Kirchenbuch 1607); 1637 (Simmersbach, Kirchenbuch 1627); 1639 (Lorsbach); 1640 (Diedenbergen); 1641 (Grävenwiesbach; Langenschwalbach, luth. Gemeinde); 1644 (Breithardt); 1649 (Heftrich: Oberrod; Steinfischbach; Wörsdorf); 1651 (Gladenbach, Kirchenbuch 1613; Igstadt, Kirchenbuch 1643; Schadeck); 1652 (Dörsdorf, Kirchenbuch 1643; Strinz-Margarethä; Wallau b. Wiesbaden; Walsdorf, Kirchenbuch 1647); 1653 (Crumbach; Delkenheim; Obereisenhausen); 1655 (Ackerbach, Kirchenbuch 1659!; Michelbach; Niederweidbach); 1656 (Kirberg; Kördorf); 1657 (Cubach, Kirchenbuch 1610; Nauheim, Kirchenbuch 1648: Oberauroff); 1658 (Oberliederbach); 1660 (Miehlen); 1661 (Burgschwalbach); 1662 (Herrmannstein); 1663 (Brandoberndorf, Kirchenbuch 1598; Dickschied); 1664 (Dornholzhausen b. Nassau); 1665 (Holzhausen a. d. Heide, Kirchenbuch 1613; Panrod); 1666 (Niederbachheim); 1661 (Maxsain; Schweighausen); 1668 (Zorn); 1669 (Niederlauken; Schönborn); 1670 (Anspach; Dexbach, Kirchenbuch 1655; Sulzbach); 1673 (Braubach, Kirchenbuch 1628; Dachsenhausen, Kirchenbuch 1639); 1674 (Holzhausen b. Gladenbach); 1676 (Bleidenstadt; Homburg, Deutsch-ref. Gemeinde, Kirchenbuch 1671; Strinz-Trinitatis); 1677 (Langenschwalbach, ref. Gemeinde, Kirchenbuch 1649; Oberstedten, Kirchenbuch 1618); 1678 Marienberg I, Kirchenbuch 1645); 1680 (Schupbach); 1682 (Bärstadt, Kirchenbuch 1677; Eschbach; Hachenburg, ref. Gemeinde, Kirchenbuch 1597; Neuenhain, Kirchenbuch 1594); 1684 (Frücht, S. 34, Kirchenbuch 1615: Köppern; Seulberg); 1685 (Marienfels, Kirchenbuch 1678); 1686 (Rettert, Kirchenbuch 1589; Riedelbach); 1687 (Homburg, franz.-ref. Gemeinde; 1688 (Caub, Kirchenbuch 1582; Ems, Kirchenbuch 1683); 1689 (Sonnenberg, Kirchenbuch 1655); 1690 (Altenkirchen, Kirchenbuch 1656); 1692 (Dörscheid; Langenschwalbach II); 1693 (Laufenselden); 1694 (Dillenburg, Kirchenbuch 1571; Eppstein, Kirchenbuch 1583; Weilburg II); 1695 (Frohnhausen b. Battenberg, Kirchenbuch 1655; Kemel); 1697 (Dodenau, Kirchenbuch 1625; Ruppertshofen); 1698 (Gemmerich, Kirchenbuch 1650; St. Goarshausen, ref. Gemeinde). Bedeutend ist die zeitliche Differenz bei Cubach (1657 und 1610), Brandoberndorf (1663 und 1598), Braubach (1673 und 1628), Dachsenhausen (1673 und 1639), Dillenburg (1694 und 1571), Eppstein (1694 und 1583), Frücht (1684 und 1615), Hachenburg, ref. Gemeinde (1682 und 1597), Neuenhain (1682 und 1594) und Rettert (1686 und 1589). Sehr dürftig ist der Bestand an Abendmahlsregistern, deren Führung auch heute noch nicht obligatorisch ist. In zahlreichen Registraturen finden sich keine derartigen Verzeichnisse. Wo sie vorhanden sind, stammen sie zum (17 ≡)
überwiegenden Teil erst aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts; sie sind teils Namenregister, teils blosse Zahlenangaben. Sie gehören zu den Kirchenbüchern, die am allernachlässigsten geführt sind. Während ganzer Jahrzehnte finden sich keine Eintragungen. Oft umfasst das ganze Register nur ein paar Jahre und hört dann völlig auf. Am grössten sind die Lücken während des 18. Jahrhunderts. Ältere Kommunikantenverzeichnisse sind vorhanden: 1573 (Herborn I); 1579 (Beilstein); 1581 (Caub); 1582 (Essershausen); 1583 (Eppstein); 1594 (Neuenhain); 1601 (Welterod); 1609 (Niederlauken); 1611 (Cubach); 1615 (Holzhausen a. d. Haide); 1635 (Ballersbach); 1636 (Hatzfeld); 1638 (Gonzenheim); 1647 (Walsdorf); 1648 (Idstein); 1649 (Heftrich; Steinfischbach; Wörsdorf); 1655 (Oberrod); 1656 (Langenschwalbach); 1661 (Hirzenhain; Rodheim); 1667 (Altweilnau); 1669 (Eifa); 1674 (Holzhausen b. Gladenbach); 1676 (Obernhof); 1677 (Breckenheim; Freiendiez); 1681 (Holzappel); 1682 (Homburg, luth. Gemeinde); 1683 (Eppenrod); 1694 (Dillenburg I); 1695 (Delkenheim); 1708 (Bornich); 1711 (Mensfelden); 1715 (Lixfeld); 1723 (Diethardt); 1731 (Niedershausen); 1747 (Rod a. d. Weil). Zu den Kirchenbüchern im engeren Sinne, insofern sie Personalverzeichnisse sind, gehören noch einige Register, die sich nur vereinzelt finden. Neben dem Ehebuch haben Ackerbach, Gemmerich (seit 1773), Niederwallmenach und Weilburg I (seit 1636) besondere Eheverlöbnisprotokolle. Weiter verbreitet sind die Verzeichnisse der Inhaber der Kirchensitze, die sog. Stuhlregister. Sie finden sich in Ackerbach; Anspach; Ballersbach; Brandoberndorf; Crumbach; Dillenburg I; Freirachdorf; Grävenwiesbach; Haiger I; Hatzfeld; Herrmannstein; Holzhausen b. Gl.; Homburg, luth. Gemeinde; Lixfeld; Merenberg; Neukirch; Niedermeilingen; Niederwallmenach; Nordhofen; Oberrod; Rodheim; Rödelheim; Seulberg; Usingen I; Waldgirmes; Wallau bei Biedenkopf; Wallau bei Wiesbaden; Wehrheim; Weilburg II. Umfassender sind die Familienbücher (Anspach; Eppenrod; Maxsain; Rodheim; Strinz-Trinitatis; Waldgirmes; Weilburg II für das Filial Waldhausen) und die Bürgerlisten und Seelenregister (Brandoberndorf; Cramberg; Cubach; Eppstein; Fleisbach[54]; Heftrich; Igstadt; Niederseelbach). Bestimmte Altersklassen der Bevölkerung umfassen die Schülerverzeichnisse (Cubach; Usingen I)[55] und das Verzeichnis der Kinderlehrbesucher (Nenderoth 1796—1801). Eine Judenmatrikel besitzt Massenheim. Ferner sind vorhanden Verzeichnisse der Superintendenten in Nastätten, der Pfarrer in Ackerbach und Cubach, der Rektoren und Präzeptoren in Usingen I[54], der Lehrer in Brandoberndorf, der Ältesten und Senioren in Beilstein und Klingelbach. Wichtig für die Familiengeschichte sind die Lebensläufe (Cramberg; Freirachdorf; Wallau bei Biedenkopf) und die Stammbäume der eingewanderten Hugenotten in Friedrichsdorf. Von kulturgeschichtlicher Bedeutung sind die Kirchenvorstands-(Konvents- oder Presbyterial-)Protokolle in Cronberg; Dillenburg I; Emmerichenhain; (18 ≡)
Haiger I; Holzhausen b. Gl.; Homburg, luth. und franz.-ref. Gemeinde; Marienberg I; Neuenhain; Neukirch; Niederseelbach; Schönbach; Simmersbach; Usingen II, ref. Gemeinde; Wallau bei Biedenkopf; Wallau bei Wiesbaden; Weisel. Im Zusammenhang mit den Verhandlungen des Seniorenkonvents stehen die Straflisten und Pönitentenregister, die in grosser Zahl erhalten sind: Ackerbach; Altweilnau; Anspach; Brandoberndorf; Buchenau; Cleeberg; Cramberg; Crumbach; Cubach; Dachsenhausen; Delkenheim; Dexbach; Diedenbergen; Dienethal; Diethardt; Diez-St. Peter; Ems; Essershausen; Fleisbach[56]; Freiendiez; Frohnhausen bei Battenberg; Gladenbach I; Gonzenheim; Grävenwiesbach; Heftrich; Herrmannstein; Holzhausen b. Gl.; Holzhausen a. d. Haide für das Filial Obertiefenbach; Homburg, luth. Gemeinde; Igstadt; Kettenbach; Klingelbach; Köppern; Langenscheid; Langenschwalbach I; Massenheim; Nassau; Nauheim; Niederbachheim; Niederweidbach; Obereisenhausen; Oberhörlen; Oberliederbach; Oberstedten; Panrod; Riedelbach; St. Goarshausen; Schadeck; Schönborn; Seulberg; Wallau bei Biedenkopf; Wallau bei Wiesbaden; Walsdorf; Weilburg II; Weinbach. Auf die Reskriptenbücher und die einzeln vorhandenen Verordnungen der Kirchenbehörden kann hier natürlich ebensowenig eingegangen werden wie auf die unübersehbare Menge der Salbücher, Inventarien, Zinsregister, Pachtverzeichnisse, Ackerbücher, Schuldverzeichnisse, Gültenregister u. a. m. Hierüber gibt die Übersichtstabelle die nötige Auskunft.[57] Eine Übersicht über den Bestand an Rechnungen ist dadurch besonders erschwert, dass diese Urkunden zumeist nicht inventarisiert, sondern in grossen Kisten oder Schränken, staubbedeckt, auf dem Pfarrspeicher oder im Turm der Kirche untergebracht sind. Was stände dem im Wege, dass diese in ihrer Art wertvollen Bestände dem zuständigen Archiv überwiesen und dadurch erst der Benutzung zugänglich gemacht würden? Ich gebe folgende kurze Zusammenstellung der ältesten Urkunden: 1545 (Dickschied); 1557 (Freirachdorf); 1567 (Freiendiez); 1571 (Cubach); 1574 (Diez-St. Peter); 1577 (Schönbach); 1585 (Essershausen; Wallau bei Biedenkopf); 1599 (Haiger I); 1600 (Braubach; Rödelheim); 1602 (19 ≡)
Kirberg); 1605 (Hirzenhain); 1609 (Simmersbach); 1612 (Grävenwiesbach); 1613 (Frücht); 1614 (Marienberg I); 1617 (Kördorf); 1619 (Nordenstadt); 1624 (Nastätten, luth. Gem.); 1625 (Eppstein; Niederbachheim); 1627 (Cronberg; Cubach[58]; Hohenstein); 1628 (Herborn)[59]; 1630 (Löhnberg); 1631 (Niedermeilingen); 1632 (Rodheim); 1634 (St. Goarshausen); 1636 (Breitscheid); 1639(Frohnhausen b. Battenberg); 1640 (Anspach; Eckelshausen); 1641 (Igstadt); 1644 (Bromskirchen); 1647 (Schönborn); 1648 (Dodenau; Wilsbach); 1650 (Strinz-Margarethä); 1652 (Lixfeld); 1653 (Wörsdorf); 1657 (Obereisenhausen); 1658 (Ackerbach; Langenbach; Niedertiefenbach); 1660 (Oberliederbach)[60]; 1661 (Okriftel); 1666 (Seulberg); 1671 (Ems); 1672 (Holzhausen b. Gl.); 1673 (Bärstadt); 1674 (Hatzfeld; Hirschberg; Rettert); 1681 (Breckenheim); 1687 (Brandoberndorf); 1688 (Altenkirchen); 1699 (Alpenrod); 1700 (Mensfelden; Rossbach, Westerwald). Die ortsgeschichtliche Forschung erwartet von den Kirchenbüchern eine Bereicherung des oft sehr dürftigen Materiales. Dass diese Hoffnung nicht unbegründet ist, wird ein kurzer Blick auf die nachstehende Zusammenstellung lehren. Zwar was in den Tabellen als „Chronik“ figuriert, ist zumeist erst im zweiten Drittel des vorigen Jahrhunderts zusammengestellt und ohne wissenschaftlichen Wert. Bisweilen aber ist in diesen Chroniken älteres, inzwischen untergegangenes Material verarbeitet, sodass sie sehr wohl als Quellen für die Ortsgeschichte inbetracht kommen. Ältere chronikalische Aufzeichnungen, die an sich schon von geschichtlichem Wert sind, finden sich in Battenfeld 1580; Nordenstadt 1632; Wallau b. Wiesbaden 1651 („Notabilia“); Ems 1672; Allendorf 1679[61]; Wörsdorf 1697 („Diar. eccl.“)[62]; Fleisbach um 1700[63]; Dörsdorf nach 1725[64]; Cleeberg 1765[65]; Schweighausen 1766[66]; Maxsain 1767; Kettenbach 1770; Bechtheim 1775. Die folgenden Chroniken scheinen mir wenigstens eine Untersuchung auf ihre Zuverlässigkeit wert zu sein: Alpenrod[67]; Altweilnau (geht bis 1666 zurück); Arnoldshain[68]; Cronberg[69]; Crumbach[70]; Dornholzhausen b. Homburg (im Druck erschienen)[71]; Elkerhausen[72]; Emmerichenhain[73]; Eppstein[74]; Eschborn[75]; Friedrichsdorf[76]; Gemmerich[77]; Grävenwiesbach[78]; Heringen (mit Nachrichten über die älteste Geschichte von Heringen); Hohenstein[79]; Idstein[80]; Langenschwalbach I[81]; Liebenscheid[82]; Marienberg II[83]; Neunkirchen (mit älteren Nachrichten); Nied[84]; Niederweidbach (mit älteren Nachrichten); Nordhofen[85]; Oberauroff (mit einer series pastorum von 1572 an); Okriftel[86]; (20 ≡)
Panrod[87]; Rückeroth[88]; Singhofen[89]; Sonnenberg[90]; Staffel[91]; Sulzbach[92]; Usingen I[93]; Walsdorf.[94] Neben diesen Zusammenstellungen des geschichtlichen Materiales kommen auch noch die in den Kirchenbüchern zwischen die Einträge eingestreuten lokalhistorischen Nachrichten in Betracht. Wenn ich auch über diese eine kleine Übersicht zu geben versuche, so wird von ihr noch mehr wie von diesen Anmerkungen überhaupt gelten, dass irgendwelche erschöpfende Vollständigkeit nicht gefordert werden kann. Was ich zusammenstelle, soll nur andeuten, dass sich von diesem Material in den Kirchenbüchern mehr findet, als man auf den ersten Blick vermuten möchte, und soll anregen, diese Quelle systematisch auszuschöpfen. Eine sachliche Anordnung der berührten Stoffe mag die Übersicht erleichtern. Am häufigsten finden sich Bemerkungen über die Witterung und den Ausfall der Ernte: Bromskirchen (Kälte 1742), 'Cubach (Hungersnot 1627), Diedenbergen, Gemmerich, Gladenbach I, Hatzfeld (abnormer Winter 1705), Heckholzhausen, Holzhausen a. d. Haide, Homburg (lutherisch), Igstadt, Köppern, Langenschwalbach I und II (Verzeichnis warmer Winter von 1289 an), Laufenseiden, Lixfeld (Kälte 1708/09), Marienfels (Kälte 1774 u. 1775), Nenderoth, Niederbachheim, Nordenstadt, Nordhofen, Oberliederbach, Patersberg (Hungersnot 1635), Wallau bei Wiesbaden; über Naturereignisse: Ackerbach (Erdbeben), Driedorf I (Brand 1672), Eppstein (Erdbeben 1767), Gemmerich, Gladenbach I (Feuersbrünste), Grenzhausen (Erdbeben 1746), Holzhausen a. d. Haide (Blitzschläge), Homburg (luth.; Wassersnot), Laufenselden (Brand d. Pfarrhauses), Michelbach (Wolkenbruch 1752), Nenderoth (Erdbeben), Neukirch (Brände, Blitzschlag), Niedershausen (Brand 1624), Niederwallmenach (Blitzschlag in den Kirchturm 1735), Nordhofen (Unwetter), Obereisenhausen (Brand in Gönnern, Hagelwetter), Schadeck (Brand 1765), Schierstein (Überschwemmung 1783/84), Steinfischbach (Hagelwetter), Wallau bei Wiesbaden (Erscheinung eines Kometen 1682: „Gott sei uns gnädig und beweg aller Herzen zur Buss und Besserung des Lebens durch diesen Stern“), Weinbach (Erdbeben 1756), Weisel (Brand); über Unfälle und Verbrechen: Ackerbach, Allendorf, Bärstadt (Überfall in Schlangenbad durch französische Banditen 1709), Burgschwalbach, Dörsdorf (Ermordung der Pfarrfamilie 1725; Ermordung von Ehefrauen 1862, 1864), Ems (Einbruch in die Kirche 1701), Gladenbach I, Grenzhausen (Aufruhr 1739, 1749), Hirschberg, Igstadt, Köppern, Massenheim, Nenderoth, Neukirch (Auffindung Verirrter), Nordenstadt, Oberrod, Ruppertshofen (Erstechung eines Gerichtsschöffen zu Pissighofen durch einen französischen Chasseur 1796), Usingen I (Hinrichtungen), Wallau b. Wiesbaden, Walsdorf (Mord); über Krankheiten und Seuchen: Allendorf (Seuche 1575), Altweilnau (Epidemie 1635), Anspach (21 ≡)
(Ruhr 1783), Ballersbach (Pest 1635), Brandoberndorf (Pest 1625), Breitscheid (Pest 1636), Bromskirchen (Pest 1628), Burgschwalbach, Cubach (Pest 1627), Diethardt (Pest Ende des 18. Jahrh.), Essershausen (Mitteilung von Heilrezepten), Frücht (Pest 1626/27), Grenzhausen (Epidemie 1777, 1781, 1795), Hahnstätten (Ruhr, Typhus 1814), Heckholzhausen, Heftrich (Epidemie 1689), Hirzenhain (Pest 1597, 1626, 1635, 1636), Holzhausen a. d.Haide (Pest 1616, 1625), Köppern, Langenschwalbach II, Löhnberg (Pest im 30jährigen Krieg), Marienfels (Blattern 1750, 1751, 1780, 1781; Pocken 1800; rote Ruhr), Michelbach (Pest 1563), Münster (Blatternepidemie), Neukirch (Ruhr), Niedershausen (Pest 1625), Niedertiefenbach (Pest 1597), Nordenstadt, Obereisenhausen (Staaroperation; Heilung eines Krebskranken), Patersberg (Pest 1635), Rod a. d. Weil (Pest 1613, 1627), Usingen II, Wallau b. Biedenkopf (Pest 1632, 1635; Blattern 1630, 1757, 1804; Röteln 1761), Weisel (Pest 1597), Welterod (Pest). Besondere Berücksichtigung finden die kirchlichen Ereignisse in Vergangenheit und Gegenwart. Die mannigfachsten Gegenstände werden berührt. Im Vordergrund stehen die Mitteilungen über Bauten, Reparaturen, Neuanschaffungen, Glocken und Uhren: Allendorf (Pfarrhausbau 1619, Kirchbau 1729, Orgel v. Köhler in Frankfurt a. M. 1753), Brandoberndorf (Haus- u. Kirchbau), Braubach (Renovationen, Glocken), Dickschied (Kirchenuhr 1701 ), Diethardt (Kirchbau 1735—42; Pfarrhausbau 1779—81), Diez-St. Peter (Marienglocke 1469), Driedorf I (Baugesch., Glocken), Eppstein (Bauten), Freirachdorf (Glockeninschriften), Gladenbach I (Glocken), Heftrich (Gabenverzeichnis für Renov. der Kirche 1687, Kirchbau 1737/38), Hirschberg (Glocken), Holzhausen a. d. Haide (Kirchbau, Orgel), Homburg (luther.; Einweihung von Kirchen, Armenhaus, Orgel und Glocken), Igstadt (Bau und Unterhaltung der Pfarrgebäude, Orgelanschaffung, Glocken), Köppern (Kirchbau, Orgel), Kördorf (Kirchbau 1745, neue Orgel 1767), Langenschwalbach II (Orgelkauf 1808; Gemälde in der Kirche), Laufenselden (Bau des Kirchturms), Lixfeld (Pfarrhausbau 1785, Glocken 1820), Massenheim, Michelbach (Kirchen- und Pfarrhausbau), Miehlen (Inschrift an der Orgel), Niederbachheim, Niederlauken, Niederwallmenach (Kirchbau, Anschaffung der Glocken), Nordenstadt (Baugeschichte, Glocken und Orgel), Obereisenhausen (Bauten, Glockenguss, Reparatur der Uhr), Oberliederbach (Orgelbau), Oberrod (Wiederherstellung der Kirche nach dem 30jährigen Krieg, Anschaffung von Glocken und Abendmahlsgeräten), Rod a. d. Weil (Pfarrhaus- und Kirchbau anno 1122), Schierstein (Kirch- und Pfarrhausbau 1753 bezw. 1770), Schupbach (Reparaturen), Staffel (Kirchbau 1683), Steinfischbach (Anschaffung von Kirchengeräten), Weinbach (1721 bis 1723), Weisel (Kirchen-, Pfarr- und Schulhausbau), Welterod (Kirchbau in Lipporn 1750 bis 1752). Daneben stehen Bemerkungen über kirchliche Ereignisse und Vorgänge aus dem religiös-sittlichen Leben der Gemeinde: Altweilnau (Ordination eines Geistlichen 1626), Bromskirchen (Begräbnis des Patrons), Driedorf I, Ems (Zahl der von Pfarrer Ceporinus 1688 bis 1705 gehaltenen Predigten [2249!]), Eppstein (Verzeichnis der Busstexte 1740 bis 1795), Frücht (Beisetzung der Eltern des Ministers (22 ≡)
vom Stein 1783 und 1788, des Ministers selbst 1831 und seiner Gattin 1819), Heftrich (Anlegung eines Friedhofes 1817), Homburg (luth.; Brotausteilung), Igstadt (Kollekten), Kördorf (provis. Konsistorium zu Nastätten), Merzhausen (Begräbnis eines Selbstmörders), Michelbach (Klagen über Unwissenheit, Ankauf von Bibeln), Niederbachheim (Seniorenwahlen), Niederwallmenach (Abzweigung von Oberwallmenach), Nordenstadt, Nordhofen, Oberliederbach (Streit wegen einer verweigerten Taufe), Oberwallmenach (Kämpfe in der Gemeinde, Gebrauch der Nottaufe, Konfirmandengebühren), Rod a. d. Weil (ausführliche Mitteilung über 4 Fälle von Kirchenzucht), Schadeck (Unterstützung bei der Austeilung des hl. Abendmahls durch den Pfarrer von Löhnberg), Sulzbach (gewaltsame Einführung eines Pfarradjunkten 1727), Wehrheim (Gedächtnisfeier für die Statthalterin 1759), Welterod (Kirchenvisitation in Lipporn 1752). Erfreulicherweise wird auch hin und wieder der kirchlichen Sitten und Gebräuche gedacht: Burgschwalbach, Hirschberg (Abschaffen von Singen und Läuten bei Begräbnissen 1800), Igstadt, Nordenstadt, Wallan b. Biedenkopf. Eine nicht unwesentliche Rolle spielt auch die wirtschaftliche Lage des Pfarrers: Altweilnau (Stolgebühren und Zinsgefalle), Cubach (Schenkungen an die Pfarrei 1664, 1669, 1673), Diethardt (Dotation der Pfarrei durch die Frau von Rabenstein), Driedorf I (Klagen über schlechte Fruchtlieferung), Homburg (luth.; Pfarrgüter), Langenschwalbach II (Schenkungen), Niederbachheim (Rechnungswesen), Niederlauken (Erwerb von Grundstücken, Spezifikation der Besoldungsstücke), Niederwallmenach (Fruchtlieferung durch die Juden), Obereisenhausen (Stiftungen), Sonnenberg (Aufzählung der Pfarreinküofte, Güterverzeichnis), Wallau bei Wiesbaden (Besoldungs- und Kompetenzverhältnisse). Behördliche Anordnungen werden erwähnt: Driedorf I, Eppstein (betr. Kollekten, Tauf- und Hochzeitsfeierlichkeiten am Hofe 1720), Essershausen (betr. Beerdigungsfrist), Schupbach (betr. Trauordnung), Sonnenberg (betr. Kirmessteuer und Weidegang des Viehs während der Frühpredigt 1713). Neben biographischen Nachrichten über die Pfarrer (Schupbach, Schweighausen) fehlen auch nicht Bemerkungen über die Schulverhältnisse: Eppstein (Schulbau 1714), Igstadt, Massenheim, Niederlauken (Schulbesoldung), Nordenstadt (Schulgeschichte), Oberliederbach (Schulhausbau, Bestallung der Schulmeister), Weisel (Schulhausbau). Konfessionelle Nöte finden Erwähnung in Allendorf (periculum religionis: Jesuiten in Merenberg 1639 bis 1644) und Weisel (die Katholiken erzwingen ein Simultaneum 1699 bis 1707); Übertritte in Ems und Homburg (lutherisch). Allgemeine kirchliche Verhältnisse werden berührt: Ems (Streit zwischen Darmstadt und Diez wegen der Dankfeier für die Errettung Wiens 1683), Eppstein (Vertrag zwischen Mainz und Hessen über das Episkopalrecht 1718), Panrod (Verhältnis zum St. Georgenstift in Limburg), Welterod (Kloster Schönau und seine Äbte). Nicht so zahlreich, wie man erwartet, sind die Kriegsnachrichten[95]: Ackerbach (1723—1817), Anspach (Truppendurchzüge), Ballersbach (30jähr. (23 ≡)
Krieg), Brandoberndorf (Einquartierungen), Braubach, Burgschwalbach (30jähr. Krieg), Caub (30jähr. Krieg), Emmerichenhain (Flucht in der Revolutionszeit), Hahnstätten (Einquartierung oran.-holländ. Truppen 1699, 1701; Anwesenheit der Franzosen 1792, 1797), Heftrich (Siegesfeier 1814), Holzhausen a. d. Haide (Einquartierung 1674), Köppern (Gefecht bei Bad Nauheim am 30. August 1762), Langenschwalbach I (Einquartierungslasten), Langenschwalbach II (Klagen über die französische Einquartierung 1745), Laufenselden (Einquartierung im 7 jähr. Krieg), Löhnberg (Belagerung von Herrmannstein im 30 jähr. Krieg), Merzhausen (im spanischen Lager verstorbene Soldaten aus Merzhausen 1809—1811), Michelbach (Ansiedlung von Soldaten in der Revolutionszeit), Nenderoth, Neukirch (Plünderung durch Franzosen 1795, 1796), Nordenstadt, Nordhofen (russische Einquartierung 1813, 1814), Oberhörlen (Krieg 1796—1799), Patersberg (fremde Flüchtlinge), Rückerot (Schlacht bei Belgrad 1717, französische Revolution, Kriegsleiden 1790 ff.), Wallau bei Wiesbaden (Abschrift von Briefen über die Belagerung Wiens durch die Türken 1683),Weisel (Einquartierung). Zum Schluss noch eine bunte Nachlese. Statistische Nachrichten über Bevölkerung und Bevölkerungsbewegung finden sich in Eppstein (Bürgerverzeichnis 1771), Holzhausen a. d. Haide (Bevölkerungsbewegung 1828 ff.), Niedershausen (Lebensläufe Verstorbener), Strinz-Margarethä (Verzeichnis der vorhandenen Familien 1775), Panrod (Aufzählung der lebenden Bürger und Eheleut); über Auswanderung nach Posen in Emmerichenhain; über Preise und Löhne in Gladenbach I, Heckholzhausen (1769—1781), Sonnenberg; über Vermächtnisse in Steinfischbach (1749 ff.); über eine Hexenverbrennung in Früucht (1629/30); über eine Luftballonfahrt in Blessenbach[96] (1785); über Beamtenversetzungen (1747—1749) in Klingelbach; über Hebammenprüfung (1694) in Eppstein. Seltsames meldet das Kirchenbuch von Weinbach: Der Pfarrer will 1754 in der Kirche während der Betstunde ein merkwürdiges, abergläubisches Erlebnis gehabt haben und 1757 erschien im Pfarrhaus ein türkischer Prinz, der Sohn eines Generals, der um ein Viatikum bat. Die innere Einrichtung der Kirchenbücher war ganz dem Geschmack und Geschick des Kirchenbuchführers überlassen. Es spricht sich darum in ihr auch der Charakter des Mannes aus. Erst ganz allmählich fingen die Einträge an formelhaft zu werden, bis dann zu Beginn des 19. Jahrhunderts die tabellarischen Register nach und nach zur Einführung kamen. Schon die Titel sind oft recht bezeichnend. Manche befleissigen sich einer fast militärischen Kürze und verraten nichts über Inhalt und Zweck des Buches. So heisst das Kirchenbuch in Walsdorf nur „Diarium ecclesiasticum“; ebenso kurz sind die Titel „Liber ecclesiae Schadeciensis“ oder „Kirchenprotokoll zu Dienethal". Wenigstens den Namen des Kirchenbuchführers erfahren (24 ≡)
wir, wenn es heisst: „Welteroder Kirchenbuch, welches durch Johann Konrad Ludwig Hindt, Pfarrer daselbsten, aufgerichtet worden im Jahre Christi 1711“. Der blossen Überschrift „Kirchen zu Holtzhausen uff der Heyden“ folgt der Untertitel „Catalogus Baptizatorum“ oder „Catalogus defunctorum“. Beides vereinigt lautet „Kirchenbuch, das ist Register oder Verzeichnuss derer, so in dem Herrn seelig entschlaffen sind, angef. von J. H. Lehr von Berlenburg 1654. continieret von . . . .“ (Caub) oder „Protocoll der Getaufften, Getrauten sampt Abverstorbenen der Kirche Nuwenbayn. Angefangen 1594.“ Aber der Schreiber wird auch ausführlicher: „Weyerer Kirchenbuch, darinnen die Nahmen aller Getaufften, Confirmierten, Copulirten und christl. Begrabenen Christen auf und angeschrieben worden. De ao. 1734. Von Johann Heinrich Zinn, der zeit Pfarrer zu Weyer und Eschbach.“ Er begnügt sich nicht mit der Aufzählung des Inhaltes, sondern fügt noch fromme Wünsche hinzu: „Kirchenbuch, darinnen verzeichnet die Getauft, Verstorben, Confirmiret und diejenigen, die ehelich eingesegnet worden sind. Anno 1652. — Gott gebe den jungen Kindern Gnade, Glaube, Stärke, Frömmigkeit und langes Leben, den Confirmirten Beständigkeit Glaubens und christlichen Lebens, den Ehelichen zeitliche und ewige Gütter, Fried, Gesundheit, Einigkeit, den Gestorbenen eine fröhliche Auferstehung. Amen. Antonius Schoppach p. t. Pfarrherr zu Hohenstein und Holzhausen über Ahrde“. Die ganze Geschichte seines Kirchenbuches legt in den Titel hinein der Pfarrer zu Brandoberndorf: „Dem Ewigen, Allmächtigen und Barmherzigen, dem Einigen Gott zu Ehren, seiner hl. Kirche hier auf Erden Besserung und denen Nachkommenden zur Nachrichtung, ist diess Buch vermög der in anno 1618 gehaltenen Visitation Abscheidt, in der Kirche zu Oberndorff, aus dem Kasten, iuss künftig bey Ihr zu pleiben umb 2½ fl. frankfurter Wehrung erzeugt worden, die auf nachfolgenden Blatt gezeichneten Punctos und sachen zu annotieren und auffzuschreiben".[97] Etwas kürzer fasst sich ein anderer: „Tauff-Buch der Evangelischen Kirchen uff dem Berg zu Bleydenstadt. auffgericht Ihm Jahr 1676. Im Nahmen der Heiligen Hochgelobten drei Einigkeit. Amen. Der Evang. Kirch Bleidenstadt gehörig. Darinnen nicht allein die getauffte Kinder, sondern auch die Copulierte, Confirmirte, v. Abgestorbenen aufgezeichnet zu finden ahngefangen im Jahr nach der gnadtenreichen Geburt Jesu Christi 1676 im Monat September durch Johann Georg Brühl.“ Nun zu den Einträgen selbst! Was zunächst die Sprache angeht, in der sie gemacht werden, so ist dies durchgängig die deutsche. Im 17. und 18. Jahrhundert findet sich vielfach das auch anderswoher bekannte Kauderwelsch: deutsch mit lateinischen Brocken, Kunstausdrücken, Titulaturen und Phrasen (compatres, testes, patrini, susceptores, nomen infantis, uxor, relicta filia, Ludimoderator, praevia poenitentia publica od. privata, festum effusionis spiritus sancti u. a. m. u. a. m.) vermischt: Ackerbach, Altenkirchen, Altweilnau („Item eodem die schmidt Jörg Söhnlein begraben“), Anspach, Bechtheim, Buchenau, Cleeberg, Cramberg, Cronberg, Delkenheim[98], Dickschied (25 ≡)
(„d. 23. Febr. 1703 ein hessischer Soldat aus Franckenberg Johanness Pattberg so ex febri pectorali vndt damit oombinirter corruptione phantasiae laboriret und den 26. Januar Morgendts gegen 3 Uhr aere turn temporis multis frigoribua longe maxime infecto aus dem quartier in Waldt geloffen, erfrohren undt erst den 21. Febr. corpore prorsus intacto gefunden worden, christlich und ehrlich parenti divino quasi impulsu interveniere zur Erde bestattet, aet. 23“), Dienethal, Dillenburg, Dornholzhausen b. Nassau, Eisemroth, Elkerhausen, Eppstein („Johann Wagner und Eetta, Peters Tochter aus Igstadt, 31. Okt. 1607 celeb. nupt.“), Fleisbach, Freirachdorf, Gemmerich, Gemünden, Gonzenheim, Hachenburg, Hirzenhain, Hohenstein, Langenschwalbach I, Laufenseiden, Lixfeld, Marienfels, Michelbach, Nassau, Nauheim, Niederbachheim, Niedershausen, Niederwallmenach, Niederweidbach, Oberliederbach, Panrod, Rettert, Runkel, Schadeck („in festo effusionis spiritus sancti ist Catharina Scharlotta Jost Fuchsen Tochter von Hadamar konfirmiert worden“), Schupbach, Simmersbach, Strinz-Trinitatis, Sulzbach, Usingen I und II, Wallau b. Bied., Wallau b. Wiesb., Walsdorf, Weilburg I, Wolfenhausen. Oft bedient sich der Kirchenbuchführer völlig des Lateinischen: Ackerbach (den 26. Martij 1717 mihi et uxori meae filia nata est et 30. eiusdem hie renata nomine Anna Elisabetha. Compatres fuerunt . . . ."), Beilstein (in den ältesten Kirchenbüchern), Breitscheid, Caub (1625—32), örsdorf (Sterbeanzeige des ermordeten Pfarrerehepaares 1725), Eppstein („Barbara, Annae Kindij uxoris soror repentina morte obiit, 5. Nov. 1586“; „Henricus, Theodorici antecessores mei posthumus bap. 27. Mai 1583, susc. uxor mea“), Niedermeilingen (Bern, bei einer 92 jähr. Frau, die von 3 Kindern 19 Enkel, 34 Urenkel und 1 Ururenkel erlebte: „exemplum aetatis et posteritatis nostroaevo rarissimum“), Niedertiefenbach, Patersberg (im 17. Jahrh. meistens), Rückeroth, St. Goarshausen (bis 1634), Schönborn (in älterer Zeit teilweise), Usingen II („... qui tempore juventutis haud probatam vitam egit et sie ad finem fere vitae perseveravit pro more consueto begraben w. aet. 59 an.“), Welterod, Westerbürg, Wörsdorf (die kurzen vitae der Pfarrer im ältesten Kirchenbuch). Bisweilen finden sich sogar griechische, hebräische und arabische Zwischenbemerkungen (Battenfeld, Höchstenbach). Die Kirchenbücher für Charlottenberg (Pfarrei Dörnberg), Dornholzhausen bei Homburg (bis 1884), Friedrichsdorf und Homburg (franz.-ref.) sind französisch abgefasst. In der Form der Einträge hat jeder Kirchenbuchführer seine besondere Art, die oft ganz stereotyp wird und langweilig wirkt. Die Einträge sind oft überaus summarisch und kurz: „stirbt ein alter Bettler“ (Rückeroth) oder „stirbt das alte Mensch von Steinen“ (ebenda) oder „wurde begraben der Ochsenhirt von Goddert“ (ebenda) oder „Johannes der Müller in der Rauschemühl“; „Magdalena, des Schultheisen Tochter“'; „Friedrich, des H. Obristen Hoffmann“; einmal sogar „Maria sine cognomine“ (Nauheim). Im Kirchenbuch von Strinz-Trinitatis heisst es: „1675 d. 12. Maji die alte Maria gestorben aet. 93 J.“; an anderer Stelle liest man: „1702 den 6. April zu Limbach ein arm Mensch begraben bürtig aus Usingen namens Anna Kath. Ottin.“ Eine (26 ≡)
volkstümliche Bemerkung wird im Kirchenbuch von Usingen II der Namensnennung hinzugefügt: „ . . vulgo die Stiefelliess genannt“. Damit war für die damals Lebenden diese Person ebenso unzweideutig gekennzeichnet wie wenn es im Westerburger Totenbuch heisst: „Der Kuhhirt von Stahlhofen“ oder wenn der Pfarrer in Ruppertshofen schreibt: „Dem Stummen in Ölsberg wurde ein Kind geboren“ und in Niedermeilingen: „Dem Stummen zu Hilgart eine Tochter Anna Barbara getauft“. Ganz unbestimmt heisst es im Kirchenbuch von Weilmünster: „1690, den 6. Mart. begraben ein armes Kind zu Ranstatt“. Ein Hinweis auf einen volkstümlichen Beinamen wird wohl auch in folgendem Eintrag im Kirchenbuch von Oberstedten zu finden sein: „Matthias Noll, der Waldschreyer begraben.“ Ganz kurz fasst sich der Pfarrer in Driedorf, wenn er schreibt: „Dem Schweinhirten in Driedorf ein Kind begraben“ oder in Hirschberg: „Görges Cuntzes jüngstes Söhnlein ein Sermon gehalten ex Gen. 47, 9“ oder „des Kuhirte sein Sohn begraben worden“. Werden die Einträge ausführlicher, so beschränken sie sich doch vielfach auf die notwendigsten Daten, wobei freilich eine Genauigkeit in den Einzelheiten in unserem Sinne oft vermisst wird. So fehlt bei Taufen mitunter der Geburtstag: „1598, den 17ten 7bris ist Niclass, Best Hobrichs und Anna ehelich Sohn, getauft worden, stund zu Gevatter Nickel Kaiser“ (Brandoberndorf) oder „1683 Anna Sophia: Hanss Daniel Schupp und Anna Christina Kind getauft. Gevattern waren: 1. Anna Sophia, Matthes Reuschen Tochter, 2. Henrich Rossbach, 3. Anna Maria Schüler. Actum Embss Dom. 12. p. Trin.“ (Ems). Schon mehr der Tabellenform nähert sich der Eintrag: „anno 1719 den 30. Jan. ein Töchterlein getauft worden. Infans: Susanna Charlotta. Parentes: Chr. Oswald Linkenbach. Patrini: Susanna, Joh. Weyer's jun. Ehefrau“ (Ems). Auch nur das Nötigste bringt der Eintrag: „Margaretha Enders, des älteren Kremers Töchterlein, getauft 12. Juli 1607. Ist Gevatterin gewesen Margareth Jakob Kochs Haussfrau“ (Eppstein), wobei noch sehr fraglich bleibt, ob der Vater des Kindes wirklich genau genug bezeichnet ist, um ihn auch heute noch zweifelsfrei identifizieren zu können. Völlig korrekt erscheint uns dagegen, wenn wir im Kirchenbuch von Langenscheid lesen: „1681. Eodem die [26. Juni] Peter Bomwaner eine junge Dochter taufen lassen, welche Anna Catharina genand worden. Die Zeugen sind gewessen Katharina Peter Kleins von Bieberg Haussfrau, Anna Margreth, Antony Krämers Dochter von Langenscheid u. Jacob Schöwer von Cramberg“. Dagegen sind Einträge wie die nachstehenden wieder allzudürftig: „Hans Dittmars: Köhlers Söhnlein: Johannes getauft. Gevatter: Hans Blum“ (Oberstedten 1662) oder „Johs. Andreas Braun mit Anna Elisabeth Serthin ehelich copuliert, Kirchgang und Hochzeit gehalten" (ebenda 1702). Eine Ausnahme ist es, wenn in den älteren Kirchenbüchern der Geburtstag angegeben ist: „Anno 1637. Den 1. Januarij: Hans Conradi von Weyer liess tauffen seinen Sohn Johann Philipp, welcher geboren war am 27. xbr. Gevatter waren Philipp Heylmann Oberleutenant, Johannes Ax, Capitänleutnant v. Dorothea Klein von Vilmar“ (Runkel). Wenn hier nicht schon die vornehmen Paten dafür Zeugnis wären, dass es sich nicht um gewöhnliche Bauersleute gehandelt haben kann, so könnte man das auch (27 ≡)
an der gewissen Weitschweifigkeit und Sorgfalt sehen, mit welcher der Eintrag gemacht ist Denn man kann diese Beobachtung ziemlich allgemein anstellen, dass bei fürstlichen und Standespersonen (Usingen), adligen Familien (Bromskirchen) die Einträge weitschweifig werden und oft recht schwulstig und geschraubt anmuten; auch durch Anhäufung von Epitheta wie „Hochgelehrt“, „Hochwohledel“, „Tugendsam“ u. a. m. (Hahnstätten, Wiesbaden) sucht man die gebührende Ehrfurcht zum Ausdruck zu bringen. Oft werden die knappen, kurzen Bemerkungen ausführlicher, wenn es sich um Vorkommnisse in der eigenen Familie handelt (Brandoberndorf, Fleisbach; s. a. weiter unten S. 29). Bei den Einträgen im Totenbuch fehlt mitunter der Todestag und nur das Datum des Begräbnisses wird genannt: „Den 2. Mai ist Anna Catharina Daniel Dadners Töchterlein begraben worden“ (Niederbachheim). In den Personalien allzu unbestimmt ist der Eintrag: „1697 den 23. Xbr zu abendt hiesigen Schulmeisters älteste Tochter gestorben, den 26. begraben worden“ (Oberneisen); vollständiger, auch mit Angabe des Todestages, die beiden: „1746 den 24. Martii ist Anton Hildt zu Lorheimb gestorben, den 27. begraben worden“ (ebenda) und „den 8. Xbris ist Catharina Hanss Schneiders allhier hinterlassene Wittib wohlbetaget gestorben und volgenden Tag christlich zur Erde bestattet worden“ (Neuenhain). Die Paten (Goed, Tauffpetter, Gevattern, compatres, testes, susceptores, patrini) werden durchweg seit Beginn der Kirchenbücher erwähnt; in Dienethal seit 1776, Eppenrod seit 1770, Gladenbach I seit 1713, Hirzenhain seit 1661, Holzhausen b. Gl. seit 1694, Seulberg seit 1684. Dagegen fehlt mitunter (Driedorf I) der Name des Täuflings; indess ist in der älteren Zeit dieser Mangel nicht allzu erheblich, da es Regel war, dass der Täufling die Vornamen seiner Paten erhielt. Der Neigung, zu den Einträgen noch allerlei Zusätze und Bemerkungen beizufügen, war weitester Spielraum gelassen, der recht oft auch ergiebig ausgenutzt wurde. Am gebräuchlichsten waren allerlei fromme Wünsche. So heisst es bei Täuflingen wohl: „Gott segne es an Seel und Leib und erhalte es in seiner Furcht und Erkändnus bis an sein Ende!“ (Merzhausen) oder „Gott lasse das Kind in seinem Segen aufwachsen“ (Oberwallmenach)[99] oder „Gott lasse es erwachsen zu einer Pflanze seines Reiches" (Schönborn). In Schönborn setzt Pfarrer Werner beim Abschluss des Taufregisters (1683) den Segenswunsch hinzu: „Gott der Allerhöchste verleihe ihnen, wann sie nach seinem Willen durch den zeitlichen Tod abgefordert werden, dass sie mögen eingehen in die ewige Freud und Seligkeit. Amen!" In Michelbach steht über dem Trauregister der griechische Spruch: „Τίμιος ἐν πᾱσιν ό γάμος". Ganz kurz heisst es bei Eheleuten im Rodheimer Kirchenbuch: „Gott segne sie“. Der Pfarrer Birckenhauer von Anspach (1760 bis 1772) gibt den Neuvermählten den Wunsch mit: „Der Herr sei ihr Schirm und Schild. Er segne sie hier zeitlich und dort ewig, so wird ihnen kein Gutes mangeln“ oder „Gott sei mit ihnen und leite sie auf dem Weg des Friedens zur Hochzeit des (28 ≡)
Lammes“. Bei gefallenen Paaren fügt er hinzu: „Gott tilge ihre Vergehung und nehme sie an als seine in Busse zu ihm kehrenden Kinder und sei ihnen in Jesu, dem Sohne der Liebe, freundlich, gnädig und barmherzig“. Nicht so mildherzig ist der Pfarrer von Schönborn: „... und schreibe es ihnen zur Schande: die Hurer aber und Ehebrecher wird Gott richten. Ebr. 13.[100] Über das Totenregister setzte der Pfarrer in Michelbach den Vers: „Mors mortale rapit, caelum caeleste requirit.“ Auch hier finden wir kürzere oder längere Vota: »Möge sein Name auch im Buch des Lebens eingetragen sein“ (Rodheim) oder „Gott gebe ihm die ewige Ruhe“ (Oberwallmenach). Seine Wünsche für die Konfirmanden fasst der Seelsorger bei der Eintragung ihrer Namen ins Konfirmandenregister wohl in die Worte: „Der Herr Jesus Christus befestige diese Kinder selbsten durch seinen Geist in der lebendigen und seeligmachenden Erkenntniss und lasse sie fruchtbare Bäume der Gerechtigkeit werden, in dem Paradiese Gottes zu grünen! Er bewahre sie vor der argen Welt und ihren Befleckungen! Er umschliesse sie mit seiner Gnaden und lasse das Wort von seinem Kreuz und Leiden in ihren Herzen tiefe Wurzeln fassen zum ewigen Leben! Er thue es um seiner Erbarmung willen, Amen!“ (St. Goarshausen). In Schadeck steht am Beginn des Kirchenbuches: „cum bono Deo omnia, initium, medium et finis.“ Trotz aller Überschwänglichkeit und Phrasenhaftigkeit: wie hat sich doch der fromme Sinn der damaligen Zeit hier ein schlichtes Denkmal gesetzt. In den Erzählerton fallen die Kirchenbuchführer häufig dann, wenn es irgendwelche besondere Umstände zu berichten gibt. So bei einem Unglücksfall: „Wahrscheinlich wurde er ein Opfer seiner Treuheit! Da er, wie es die Pflicht der Menschenliebe fordert und menschliches Gefühl so laut und dringend gebietet, den mitverunglückten nicht verlassen wollte“ (Beilstein 1810). An die Nachrichten unserer heutigen Lokalblätter erinnert in seiner Ausführlichkeit der Eintrag im Kirchenbuch von Okriftel: „1786. Johann Friedrich Reinhardt, ein Schneidergeselle, von Strasburg gebürtig, wie solches der Herbergsvatter zu Frankfurt Laufendörfer auf gethane Anfrage beschriebener massen bekannt gemacht hat, 18 Jahre alt, ist am 19. Aug. a. c. zu Frankfurt an dem Mayn baden gegangen und daselbst ertrunken. Da ihn nun das Wasser den 22. Aug. in unsrer Gegend ans Land getrieben, darauf von den hiesigen Einwohnern völlig ans Land gezogen und ins Ort gebracht, so ist er den nehmlichen Tag als den 22. Aug. des abends in der Stille auf unsren Kirchhof begraben worden.“ Oder: „1796. Lorheim. Den 14. April mittags um 11 Uhr starb und wurde am 17. ejusd. zu Oberneissen öffentlich begraben Johann Wilhelm Schön von Lorheim, seines Alters 66 Jahr und beynahe 3 Monathe, ist in der Scheuer gefallen, worauf er bald die Sprache verloren und am 4. Tag gestorben ist“ (Oberneisen). Einer gewissen Tragik entbehrt ein Vorfall nicht, der sich ebenfalls in Oberneisen zutrug: „1695. Dom. 22. Trin. war der 20. 7br. Johannes Reichel, Wilh. Reichels ehel. Sohn von Netzbach u. Johannetta Margaretha (29 ≡)
Phil. Hermann Schild zu Oberneysen ehel. Tochter semel proclamiret, den 21. 7br. zu Netzbach in Heimbergershaus copuliret worden, nach gehaltener Leichpredigt der Brautvatter u. des Bräutigams Bruder so zugleich begraben worden, weil der Vatter an dem bestimmten Hochzeits Tag Eydamb aber des folgenden Tags gestorben: Da vorher alles zur Hochzeit gestellt gewesen“. Auch Selbstmorde geben Anlass zu ausführlicher Berichterstattung: „1596. den 20. Juni, Abends gegen sieben Uhr, hat der Wohlgeborne Graf und Herr, Herr Johann Ludwig, Graf von Nassau, Herr zu Wiesbaden, unser gewesener gnädiger Landesherr nach Gottes Willen geendigt, als er zuvor, mit gefahrlicher Schwachheit beladen, zum Oberfenster seiner Schlafstube herausgefallen und im Weiher noch nicht allerdings todt aufgefunden worden. Der allmächtige Gott geruhe seiner Gnaden eine fröhliche Auferstehung kraft der Auferstehung Jesu Christi“ (Idstein).[101] Gleichfalls auf Geistesverwirrung wird der folgende Selbstmord zurückgeführt: „1776, den 24. August gegen Abend ward Johann Christian Ahrbeiger, gewesener Einwohner zu Arnsbach, welcher den 22. huius des Abends um 8 Uhr von seiner Frau heimlich sich wegmachte und aus Melancholey in dem Grünwiesenweyer zwischen Arnbach und Merzhausen sich ersäufte, ohne Klang und Gesang begraben“ (Usingen). Oft gibt nicht das Vorkommnis an sich, sondern die Personen, um die es sich handelt, dem Vorfall den Charakter des Aussergewöhnlichen: „1763. den 6. May ist eine Weibsperson, deren Nahme, ihrem Vorgeben nach, Maria Wilhelmina, und ihr Mann Joseph Anthon Flosenlies, ein Kauffmann aus London seyn soll, des Abends hier im Wirtshauss eingekehrt und die Nacht mit einem jungen Sohn niederkommen, welcher, nach vorher gethanem Bericht ans Hochfürstl. Oberamt, den 8. darauf hier in unserer Kirche getauft und ihm der Name Josef Anthon gegeben worden. Gevatter war, gleiches Nahmens, der zu Sendlingen wohnende operateur, dessen Stelle aber bei der hl. Taufe des Anthon Hahners Sohn allhier vertreten hat“ (Okriftel). Leicht erklärlich sind die ausführlichen Eintragungen auch dann, wenn es sich um die eigne Familie des Pfarrers handelt: „1785, den 8. Julius des Morgens um 10 Uhr erfreute uns beide Eheleute, mich den dermaligen Pfarrer dahier Ludwig Ernst Mathias Dieffenbach und meine Eheliebste Marie Johannette Sophia der gnädige Himmel mit einer jungen Tochter, die er zu seiner Ehre und unsrer Freude wolle aufwachsen lassen. Zeugen bei der Taufe, welche h. Handlung mein jüngster Bruder den 10. eiusd. verrichtete, waren: 1. Frau Maria Elisabetha Philippina Herrn Ernst Ferd. Wilhelm Dieffenbachs, zur Zeit Pfarrers in Ober-Rbad, meines ältesten Bruders Frau Eheliebste, 2. Herr Joh. Christian Valentin Sartorius gräflich leiningisch-hachenburg. Amtsschultheis zu Kirburg, als mein Herr Schwager, 3. Frau Louise Ernestine Herrn Philipp Casimirs Dieffenbachs dermaligen Caplans in Wehen und Pfarrers von Neuhof als meines jüngsten Bruders Frau Liebste“ (Kettenbach). Eine besondere Sorgfalt in der Kirchenbuchführung beweist der Brauch, in einer eignen Rubrik oder als Nachtrag zu früheren Einträgen die weiteren (30 ≡)
Lebensschicksale zu verfolgen: „1681, den 12. Mart. ist meine Tochter [scil des Pfarrers Georg Ludwig Wissenbach] Maria Margaretha gebohren worden, seine Gote ist gewesen meines H. Schwagers Johann Jost Hoffmann, Rentmeisters zu Dillenburg Hausfrau. [Nachtrag:] Diese meine Liebe Tochter hat der HErr nach seinem hl. Willen abgefordert zu Heckholzhausen den 16. Jan. 1707 des Abends zwischen 11 und 12 Uhr im 2. Jahr ihres Ehestandes mit Herrn Johann Daniel Hendich, pfarrer daselbst, bürtig aus Herborn, nachdem sie nach der geburt eines Söhnleins 10 Wochen und einen Tag in grosser gedult und rechter offenbahrung ihres glaubens . . . und christlichen Verlangens nach einer seligen auflösung, sich als eine rechtschaffene Christin bezeuget“ (Oberneisen). Dass sich dieser Brauch nicht auf die Angehörigen der Pfarrfamilie beschränkt, zeigen andere Einträge des Kirchenbuchs zu Oberneisen. Im Totenregister werden von 1817 ab unter der Rubrik „Bemerkungen" Mitteilungen über den Verstorbenen nach Lebensentwicklung und Hinterbliebenen gemacht: „1819. . . . Heirathete den 23. Jan. 1765 die Anna Catharina, Tochter des Joh. Wilh. Reichel, starb ohne Kinder; heirathete zum 2. mahl den 26. März 1771 die Elisabetha des Jost Merloff ehel. Tochter, zeugte 2 Söhne, wovon einer früh starb, und hinterliess nur einen Sohn“. Mitunter gibt ein poetisch veranlagter Pfarrer seinen Gefühlen in Versen Ausdruck. Im Kirchenbuch von Ballersbach steht bei dem Eintrag eines ungetauft gestorbenen Kindes das Distichon (1678):
Zeichnen sich diese Disticha durch schöne Gedanken und vollendete Form aus, so bat der Pfarrer in Steinfischbach, bei seinem Versuch, ein Hagelwetter (1749) in Versen zu schildern, es nur zu einem höchst fragwürdigen poetischen Erzeugnis gebracht. Ein paar Verse zur Probe:
Der grosse lokalhistorische und kulturgeschichtliche Wert der Kirchenbüchereinträge wird aus den bisher mitgeteilten Stichproben schon erhellen. Ich füge noch ein paar Beispiele an. Auf die kirchlichen Verhältnisse fällt manches Licht. Dass der Vorwurf, die Kirche mache einen Unterschied zwischen Reich und Arm, auch schon vor hundert Jahren hätte erhoben werden können, beweist ein Eintrag über einen Selbstmord im Kirchenbuch von Merzhausen aus dem Jahre 1815. Der Pfarrer bemerkt dabei, dass der Selbstmörder „auf Verlangen des Herrn Justizrath Emminghaus nicht nur mit Klang und Gesang, sondern auch mit einer Predigt öffentlich“ beerdigt wurde. Die Kirchenzucht wurde streng gehandhabt: „1684. Dom. 16. Trin. war der 14. 7br. Johann Jakob Diterich, Georg Diterichs zu Oberneysen ehelicher Sohn, weil er (31 ≡)
Christmann Kimmels von Holzheimb hinderlassene eheliche Tochter Anna Magdalena beschlafen gehabt, nachdem sie vorm presbyterio ihre begangenen sünden erkennet, bekennet und bereut, auch besserung ihres Lebens versprochen, 3 mahl proclamiert und des Mittags copulirt worden“ (Oberneisen). „1721. Dom. 1 post Epiph. 1. 2. 3. vice war d. 12. Jan. proclamirt worden Peter stock, weyland Christian stocken zu Staffel hinterlassener ehelicher Sohn und Anna Clara Dietrichin, Johann Jakob Dietrichs zu Oberneysen eheliche Tochter, welche zu Staffel gedienet und von ihm impraegniret gewesen, seynd den 13., nachdem sie auf hochlöblichen Consistorii Verordnung den Sonntag nachmittag coram presbyterio in der Kirchen ihre Kirchen Busa gethan und 5 Pfg. herrschaftliche straf erleget, copuliret worden. Die 5 Pfg. seyend nacher in das consistorium geschicket worden“ (ebenda). „1754. den 10. Mart. war Remin. Ima vice proclam. Johann Wilh. Schön, Ludwig Schön von Lorheimb nachgelassener Ehel. Sohn, und Anna Maria Phil. Gauls von Lorheim Tochter, so er impraegniret, nach abgelegter Buss copulirettt (ebenda). Kam die Unehrlichkeit eines Paares erst nach der Hochzeit zutage, so wurde die Kirchenstrafe nachträglich vollzogen: „1685. Ead. Dom. 1 mal proclam. Martin F . . . . Peter F . . . s zu Oberneysen ehelicher sohn und Marie Elisabeth M . . . . Hofmann zu Oberneisen eheliche Tochter d. 12. Juni 86 copuliret worden. NB! ist in der 12. woch ins Kindbett kommen, wesswegen sie beyde nach den wochen für das presbyterium gefordert, nebst correction mit 3 Rhthlr. in den Allmosen condemniret worden“ (ebenda). Dass die Vollziehung der Taufe in der Kirche die Regel war, geht daraus hervor, dass die Haustaufen stets als solche besonders erwähnt werden: „1689, den 30. Mart. war Ostertag, Johann philipp Becker und Johannette, Eheleute zu Oberneysen, ein söhnlein, so sehr schwach gewesen, vorigen abends zur Welt geboren worden, im Haus taufen lassen. Testes: phil. Hermann Schild und Johanna Elisab. Joh. Beckers Frau zu Oberneysen. Das Kind Johann Philipp“ (ebenda). Die Entscheidung in Ehesachen stand der geistlichen Behörde zu: „1703. Eod. Engelbert Hofmann, Witwer, dermahl Müller in der Herbacher mühl zu Oberneysen, und Magdalena Johanna Lenzin, hinderlassene eheliche Tochter zu Ober Neysen 1. vice proclamiret, weil aber wegen geschehener einreden N. Müller dermahligen Leinwebers auf .... Tochter, so vorgab, von ihm geschwängert zu seyn, auf Cons. befehl eingestellt worden, ist nach zugekommenem Befehl sub dato d. 27. Febr. wieder proclamiret und den 21. Mart. in der Wochenpredigt mit der copulation fortgefahren worden“ (ebenda). Der laudator temporis acti wird mitunter sehr in Verlegenheit gesetzt: „1713, Dom. 23. Trin. war der 19. 9br. David Hennemanns Tochter Catharina, welche vorhin bereits ein Huren Kind gehabt, so sie, als sie zu Dietz in H. Stahls Haus gedienet, gezeuget, eine Tochter taufen lassen. Zu deren Vatter sie angiebtt Johannes L. . . a, Webers und Beysassen zu Lorheim sohn Johannes, dessen Vatter nicht willigen will in die Heyrath. Gevattern: dessen Schwester Clara. NB. Der sohn hat sich zu des Kindes Vatter erkläret, auch willig zu seyn, die person zu heuraten, den Vatter er mir zugeschicket, das Kind auf ihn als Vatter zu taufen. Das Kind: Anna Clara“ (Oberneisen). Recht bezeichnend ist auch ein Zusatz bei der Anmeldung der Geburt eines unehelichen Kindes: (32 ≡)
„Die betr. Person hofft, den mutmasslichen Vater demnächst noch angeben zu können“ (Battenfeld). Die Kriegswirren, unter denen viele nassauische Gemeinden oft und lange zu leiden hatten, haben natürlich auch ihre Spuren zurückgelassen. In Niederbachheim wurde ein Verstorbener „wegen der Kayserl. Kriegsvölker ohne Klang, Gesang und predigt begraben.“ Wie unheilvoll diese unruhigen Zeiten auch auf die sittlichen Verhältnisse einwirkten, geht ebenfalls aus manchem Eintrag hervor: „1695. Den 23. May Conrad Pfeiffer, Soldat unter H. Capit. Berlepss, under den Hessen, bürtig von . . . und Anna Elisabeth Johannette Thielmanns Tochter, so sich zwar vor ein paar Jahren ehelich versprachen, aber noch zur Zeit nicht geheuratet, er sich vor des Kindes Vatter anerkennet und angeben, gebührlich umb die hl. Tauf nachgesuchet, mit versprechen, bei ehester Musterung umb seinen Abschied anzuhalten und die mutter zu ehelichen — Tochter taufen lassen. Gevatter waren Werner Schmit, auch soldat selbiger Compagnie, Gottfried Dieterichs ledige Tochter Lisbeth und Maria Elisabetha eine Schmid Libers hinterlassene Tochter. Das Kind Maria Elisabeth“ (Oberneisen). Die Familienverhältnisse wurden zerrüttet: „1728, den 12. Mart Johannes Bapsten Tochter Kind, so dieselbe in einem Unehelichen und Befleckten Ehebett geboren, als ihr Ehemann Georg Brost (?) in Holländischen Militär Diensten gestanden. Zum Vatter hat dieselbe ernenndt Philipp Becker, Johann Hermann Beckers von Ober Neysen sohn, weil es krank lag, im Haus getaufft worden. Testes: Johannes Hildt und des Kuhirts Tochter von Lorheim. Das Kind: Anna Elisabethe“ (ebenda). Die Unsicherheit der Zeitläufte spricht aus folgendem Eintrag: „[beerdigt] Dom. XIV. p. Trin. eine Frau von Kirchhain, so wegen der Franzosen hierher geflüchtet“ (Weilmünster 1690). Lehrreich und vielseitig verwendbar sind die Angaben der Totenregister über die Todesursachen. Sie werden allerdings nicht gleichmässig und nicht überall gemacht. In den meisten Kirchenbüchern finden sie sich entweder überhaupt nicht oder nur selten und ausnahmsweise (Eschbach). Vereinzelt kommen sie vor in Crumbach, Elkerhausen, Grävenwiesbach, Herrmannstein, Niederbachheim, Welterod. Meist werden sie nur gelegentlich angegeben (Alpenrod, Breithardt, Gonzenheim, Hohenstein, Homburg — deutsch-ref., Marienfels, Panrod); und zwar sind die Gelegenheiten, bei denen sie erwähnt werden, Unglücksfalle (Fleisbach, Homburg — luth.[102], Kördorf), Seuchen (Fleisbach) oder sonstige Ausnahmefälle (Dickschied [103], Okriftel[104]. So wird in Driedorf „ein Kind begraben, so die Mutter des Nachts im Schlaf erlegen“, in Weilmünster 1661 „ein Söhnlein begraben, welches nahe beym Dorff ein reissends Thier gantz erbärmlich umbs Leben gebracht“. Doch ist hier und da diesem Punkt auch mehr Aufmerksamkeit geschenkt worden. In Cleeberg nennen wenigstens die älteren Kirchenbücher die Todesursache; in Dreifelden wird sie fast durchweg angegeben. „Meistens“ (33 ≡)
ist die Todesursache genannt in Usingen I und Wolfenhausen; „oft“, „häufig“ oder „sehr oft“ in Dienethal, Frucht, Maxsain, Neukirch, Rettert, Schadeck, Schupbach, Schweighausen, Wallau b. Biedenkopf, Wallau b. Wiesbaden. Mitunter finden sich diese Angaben regelmässig nur zeitweilig (Dörscheid) oder von einem gewissen Zeitpunkt an; so in Ballersbaoh seit 1750, Breitscheid 1796 bis 1817, Cramberg 1801 bis 1817, Driedorf I 1796 bis 1818, Hirschberg 1796 bis 1817, Idstein seit 1781, Liebenscheid seit 1796, Marienberg II 1800 bis 1820, Massenheim seit 1740, Neunkirchen 1798 bis 1817 und 1867 bis 1889, Oberneisen seit 1795, Oberwallmenach im 18. Jahrh., Seulberg seit 1783, Simmersbach 1789 bis 1807, Singhofen 1735 bis 1744, Westerburg 1810 bis 1817. Das Heer der Krankheiten, deren Bezeichnung oft sehr unbestimmt lautet, ist sehr gross. Es werden genannt „hitzige Brustkrankheit“, „Rotruhr“, „Entkräftung“ (Dörscheid), „Stopfung des Urins“, „Nervenfieber“, „Faulfiebe“, „Fluss“, „Stickfluss“, „Gichtfluss“, „Leibesfluss“, „Blattern“ (Griesheim), „Blattern“, „Nervenfieber“, „Auszehrung“, „Pochen“ (Langenschwalbach II), „im Kindbett“, „Kindtblattern“ (Nauheim), „Blattern“, „auszehrende Krankheitt“ (Niederbachheim), „Auszehrung“, „langwierige Gliederkrankheit“, „Darmgicht“, „Brustschwachheit“, „Wassersucht“, „Schlagfluss“, „bösartiges Nervenfieber“, „am weissen Friessel“, „Folgen des Wochenbettes“, „an zu früher Geburt“, „an Leibesschaden“, „Beinschaden“, „an schwerer Geburt“, „an hitziger Krankheit“, „Seitenstechen“, „Engbrüstigkeit“, „Alter“ (Oberneisen), „an den itzo grassierenden Blattern“, „an einem grassierenden hitzigen Faulfieber“ (Usingen II). Zuweilen finden sich auch noch andere Angaben. Im Hirschberger Kirchenbuch ist der Angabe des behandelnden Arztes eine besondere Rubrik gewidmet; auch in Marienberg II und Oberneisen wird die ärztliche Behandlung erwähnt. Charakteristisch ist eine Bemerkung im Westerburger Kirchenbuch, wonach der Kranke „ohne Arzt“ verstarb; die Hinzuziehung eines Arztes war also schon damals die Regel. Biographische Notizen über den Verstorbenen finden sich in Höchstenbach, Rückeroth und Seulberg. Der Leichentext ist in Nauheim (oft lateinisch), Simmersbach und Rückeroth häufig mitgeteilt. Die verstorbenen Kinder werden überall von Anfang an miteingetragen.[105] Man wird daraus schliessen dürfen, dass die Mitwirkung des Geistlichen bei Kinderbegräbnissen stets Sitte gewesen ist. Für die der Trauung vorhergehende Proklamation besteht in Maxsain von 1694 bis 1720 ein besonderes Register; in Schupbach ist für sie eine besondere Abteilung im Register eingerichtet. Holzhausen a. d. Haide hat für die Zeit von 1806 bis 1817 ein besonderes „Verlobungsbuch“. Mitunter finden sich im Trauregister die Aufgebote miteingetragen: „1594. 7. July sind aufgeheischet worden Hanss Best von Mammolshayn und Julie Hanss Mönchen Tochter von Nuwenhayn“ (Neuenhain). Bei von auswärts Hereinheiratenden (34 ≡)
wird in Dreifelden stets zugefügt „nach . . . erhaltenem Losschein". In den meisten Kirchenbüchern wird sie erst im 19. Jahrh. berücksichtigt. Von Beginn der Kirchbücher wird sie erwähnt in Ackerbach, Bärstadt, Breithardt, Freirachdorf, Griesheim, Homburg deutsch-ref. und franz.-ref., Köppern, Langenschwalbach II, Marienberg II, Neunkirchen, Oberwallmenach, Rossbach (Westerwald), Schweighausen. Am frühesten kommt sie vor in Essershausen: 1582. Im 17. Jahrhundert wird noch selten auf sie Bezug genommen: 1656 Schadeck, 1662 Hermannstein, 1669 Hirschberg, 1671 Driedorf I, 1682 Homburg-luth., 1684 Ballersbach, 1686 Frücht, 1697 Hirzenhain. Im 18. Jahrhundert wird ihre Erwähnung häufiger: seit 1704 Alpenrod, 1705 Marienberg I, .1713 Fleisbach, 1714 Niederbachheim, 1715 Breitscheid, 1719 bezw. 1721 Niedermeilingen, 1724 Rückeroth und Singhofen, 1733 Gladenbach I, 1736 Hohenstein, 1741 Idstein, 1742 Okriftel, 1743 Neukirch, 1758 Massenheim, 1765 Niederlauken, 1770 Holzhausen b. Gl., 1771 Allendorf, Selters b. Weilburg und Weilmünster, 1776 Dreifelden, 1782 Wolfenhausen, 1783 Igstadt und Welterod, 1785 Mensfelden, 1795 Heftrich, 1796 Hadamar und Liebenscheid. Namenregister sind in den älteren Kirchenbüchern eine Seltenheit; sie sind zumeist erst im Laufe des 19. Jahrhunderts angelegt, oft auch für die älteren Bände. Wo sie vorhanden sind, sind sie nach den Familiennamen geordnet, nur in Miehlen teilweise nach den Vornamen. Verzeichnis der in den evangelischen Pfarrarchiven der Konsistorialbezirke Wiesbaden und
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2 Die Register enthalten Notizen über Erdbeben, Verbrechen, Kriegsereignisse von 1723 bis 1817. — Es gab nachweislich noch ältere Kirchenbücher. Ein in Kopie vorhandener Bericht des Pfarrers Ceporinus (1606—1628) vom 19. Februar 1628 bemerkt, dass der „Catalogus Baptizatorum, Confirmatorum, Copulatorum ac Defunctorum“ mit anderen Büchern ao. 1606 von Pfarrer Johann Dietz bei seiner removierung hinterlassen sei. Eine Randglosse bemerkt dazu: „Diese Bücher sind nicht mehr vorhanden“. 3 Von der Chronik aus dem Jahre 1648, die den Titel führt „Historia ecclesiae Acerbacensis anno 1648 collecta et continuata“, ist nur noch Titelblatt und Index vorhanden. 4 Zur Pfarrei gehörten, außer dem jetzigen Filialort Hasselbach, früher noch die Kaplanei Merenberg (bis 1817) mit ihren beiden (jetzigen) Filialorten Barig-Selbenhausen und Reichenborn; ferner bis 1773 Rückershausen, jetzt Filialort von Neunkirchen, Dekanat Marienberg. 5 Ein altes Taufbuch von 1576 war noch im Jahre 1679, aber schon 1694 nicht mehr (s. Anm. 6) vorhanden, wie folgende, von Pfarrer Joh. Schefer (seit 1679 in Allendorf) herrührende Notiz in der Chronik beweist: „Anno 1592 Visitation gehalten worden; findet sich ein Bericht und Antwort sr. HE. Antonio Fabritio, Pfarrhern zu Merenberg, fürgehalten worden.Dieses HE. Antonii Fabritii Taufbuch ist annoch vorhanden, daraus zu ersehen, dass er anno 1576 anhero kommen, allhier gestanden habe bis 1603, in welcher Zeit von ihm getauft worden 817“. — Das jetzt älteste Kirchenbuch führt den Titel „Renovirtes Kirchenbuch des Ampts Mehrenberg von Georgio Antonio Reinhardi, Pfarrer daselbst, angefangen 1644 darinnen zu finden, 1) Eheleut, so kopuliert worden, 2) Kinder, so getaufft worden“. 6 Ein älteres Totenbuch hat es nicht gegeben. In 21 Antworten auf eine Kirchenvisitation vom 14. Mai 1694 findet sich unter Frage 13 der Passus: „Die Kirchenregister beanlangent, habe ein Tauffbuch empfangen, darinnen zwar auch die Eheleuhte, so kopulirt worden, zeit mein HE. Antecessor allhier gewesen, verzeichnet, aber kein Todtenregister,welches nunmehr von mir, neben obengesetztem, gehalten wird“. Hieraus erhellt zugleich,dass das alte Taufbuch von 1576 damals nicht mehr vorhanden war. 7 Von älteren Rechnungen finden sich noch 1819 Spuren in der Schrift „Die Merenburgk und ihre Dynasten“ (s. o. letzte Spalte): „1562 Abhör der Rechnung durch H. Sup.Charisius und Abraham Sylvius zu Allendorf“ (S. 72); „1541 die älteste uns vorgekommene Kirchenrechnung des Kirchspiels“ (S. 88). 8 Pfarrer Schefer, der das Salbuch angelegt hat, erwähnt dabei ein „altes Competenzbuch“. 9 Die Chronik gibt ein „altes Protokoll“, das bis 1548 zurückreicht, im Auszug wieder, wobei jedesmal die Seite des Protokolls angeführt wird. 10 Der Verfasser dieser und der folgenden Schrift ist nach einer Andeutung in der Chronik der Pfarrer Schmidtborn. 11 Enthält 2 lateinische Urkunden von 1278 und 1289. 12 Von älteren Rechnungen sind vorhanden je eine aus 1699 und 1802. 13 Verwertet ältere, nicht mehr vorhandene Urkunden. 14 Die ältesten Kirchenbücher enthalten ausserdem noch Einträge aus Riedelbach, Oberlauken (von 1625 an), Niederlauken (von 1635 an), Neuweilnau (1640—1646). 15 Lücke 1724—1818. 16 Über Westerfeld, früher Filialort von Anspach, vergl. Usingen. (61 ≡)
17 Lücke 1738—1742 und 1752-1760. 18 Lücke 1738—1760. 19 Geht bis 1669 zurück. 20 Lücke 1756—1802. 21 Enthält einiges über einen Überfall in Schlangenbad 1709 durch französische Banditen, wobei 2 Bärstadter fielen. 22 Der Kaufvertrag bezieht sich auf die Überlassung des Quellengebietes in Schlangenbad an den Dr. med. Glorin durch die Gemeinde Bärstadt gegen 2 Ohm Wein und freies Bad für die Bärstadter. 23 Es sind dies die beiden ersten Ausgaben der Hessen-Darmstädter Agende. 24 2. Ausgabe der Hessen-Casseler Agende. 25 Enthält auch Einträge von Getauften aus Breitscheid seit 1595. 26 In den Kirchenbüchern finden sich Notizen über den 30jährigen Krieg und das Pestjahr 1635. 27 Ein Güterverzeichnis von 1346 wird im Staatsarchiv zu Wiesbaden verwahrt; die Pfarrei besitzt eine beglaubigte Abschrift. 28 Von 1500 bis 1700 lückenhaft; von 1700 an vollständig. 29 3. Ausgabe der Hessen-Darmstädter Agende. 30 Ein Battenfelder Kirchenbuch aus den Jahren 1574—1625 befindet sich im Besitz des Königl. Staatsarchivs zu Marburg. 31 Von einem Kirchenbuch von 1657 sind einige Reste vorhanden. 32 Die Kirchenordnung ist der Anfang einer alten Agende, deren Titelblatt nicht mehr vorhanden und deren 1. Teil eine Zusammenstellung von Predigtdispositionen über die wichtigsten Lehrstücke des Heidelberger Katechismus ist, während der 2. Teil die eigentlich agendarischen Stücke enthält. 33 Mit Nachrichten über Einführung der Reformation, 30jährigen Krieg und aus der Lokalgeschichte. 34 Die früheren Kirchenbücher wurden 1717 durch Brand vernichtet. 35 Von 1812 an finden sich Verordnungen im Kirchenbuch II eingetragen. 36 Auf welche Weise ein älteres Register verloren ging, zeigt folgende Vorbemerkung im jetzigen ältesten Kirchenbuch: „Dieweil das alte Kirchenbuch vom Brandenburgischen Kriegsvolk in der Kirche vom Altar genommen und zerrissen worden, so ist dieses wieder erkauft worden“. 37 Lücke 1773—1778 und 1818—1867. 38 Lücke 1855—1890. 39 Lücke 1730—1765. 40 Der Filialort Born-Watzhahn ist erst seit 1818 bei Bleidenstadt und gehörte früher nach Breithardt, dann nach Adolfseck (jetzt Filia von Langenschwalbach II). Doch ist ein die Taufen, Trauungen, Beerdigungen aus Born-Watzhahn enthaltender, 1750 beginnender Band im Pfarrarchiv zu Bleidenstadt. 41 Das Kirchenbuch ist allerdings erst 1676 angelegt; es sind aber „auf Begehr der Eltern“ die Namen von 1661 an nachgetragen. 42 Lücke 1741—1785. — 1785 ist eine Luftballonfahrt beschrieben (abgedruckt in „Nassovia“, herausgegeben von Dr. Spielmann. VII (1906) S. 240). 43 Die Konfirmation selbst bestand schon lange vorher. 1668 fand sie Spener bei einer Kirchen Visitation vor und führte sie dann in Frankfurt ein. 44 Auf dem Rathaus. 45 Im Pfarrarchiv. 46 Aufgestellt beim Rezess des Gräflichen Hauses Solms-Lich und der Stadt Frankfurt betr. Kauf der Pfarrei Bonames cum jure praesentationis et collaturae. 47 Sie führt den Titel: „Bonameser Kirchen Acta oder Verzeichnis dessen was sich außerordentliches bey der Kirche zu Bonames zugetragen, angefangen im Jahre 1734, den 1. Januar“. 48 Die Einträge von diesem Jahre ab finden sich für Born im Breithardter Kirchenbuch. (62 ≡)
49 Mit diesem Jahr beginnen die Einträge für Watzhahn im Kirchenbuch zu Breithardt. 50 Mit diesem Jahr beginnt ein eigenes Kirchenbuch für Born-Watzhahn, das sich im Pfarrarchiv von Bleidenstadt befindet. 51 Eine Plünderung am 17. September 1708 hat alle früheren Register vernichtet. 52 Gehörte bis 1847 nach Hartenrod. 53 Das Kirchenbuch ist im Jahr 1618 von Pfarrer Strack „vermög der in anno 1618 gehaltenen Visitation Abschiedt“ angelegt worden und enthielt nach dem Index auf S. 2: 1. Catalogus baptisatorum fol. 3 (zur Hälfte erhalten); 2. Catalogus copulatorum fol. 200 (ein Drittel erhalten); 3. Catalogus defunctorum fol. 300 (ein Drittel erhalten). Was pesti gestorben, findet sich fol. 400 (ein Blatt erhalten); 4. casus poenitentiae publicae fol. 440 (nicht erhalten); 5. chronica hujus seculi . . . fol. 450 (nicht erhalten); 6. Catalogus Communicatorum (nicht von Pfarrer Strack angelegt und auch nicht erhalten). Über die Schicksale des Buches gibt eine Notiz des Pfarrers Busch aus dem Jahre 1794 Aufschluss. Darnach wurde es in den Wirren des 30 jährigen Krieges aus dem Pfarrhause entwendet und im Hause eines Gemeindsmannes schlecht verwahrt. Als es dann um 1670 wieder ins Pfarrhaus zurückgebracht wurde, war es offenbar bereits in seinem jetzigen desolaten Zustand: nur noch 36 Blätter sind vorhanden. Die erste eingetragene Taufe fand „anno Christi 1598 den 9 Aprilis, welcher war der Sonntag Judica, daran ich meine erste Predigt allhie gethan und der Gemeinde bin presentieret worden“, statt. Strack hat also die von ihm in den Jahren 1598 bis 1618 vollzogenen Taufen bei Anlegung des Registers nachgetragen. Lücken 1602—1604 und 1630 (womit das alte Taufbuch abbricht) bis 1662 (als Pfarrer Medicus ein neues anlegt). In den Jahren 1602—1604 war Strack des Isenburgischen Religionsstreites wegen gefänglich eingezogen; die Taufen während dieser Zeit wurden in Grävenwiesbach gehalten und auch dort eingetragen. 54 Vergl. Anm. 53. — Die erste eingetragene Trauung ist vom 10. November 1616. Da aber die ersten 6 Seiten fehlen, hat auch dieser Teil des alten Kirchenbuches in die Zeit vor 1616 hinaufgereicht und wahrscheinlich, ebenso wie die anderen Abteilungen, die Eintragungen von 1598 an enthalten. Lücke 1625 (womit das alte Kirchenbuch abbricht) bis 1663 (womit das neue anfängt). 55 Vergl. Anm. 53. — Die Nachtragungen aus den Jahren 1598 bis 1618 sind unvollständig und lückenhaft. Vielleicht konnte sich Strack der einzelnen Fälle nicht mehr genau entsinnen. Lücke 1604 — 1610 und 1614 (womit das alte Kirchenbuch abbricht) bis 1662 (womit das neue anfängt). Aus letzterem Zeitraum ist nur ein Blatt vorhanden, welches die Todesfälle des Pestjahres 1625 verzeichnet: 91 Sterbfälle in 9 Wochen. Zur Erklärung der Lücke 1604—1610 schreibt Strack selbst: „Den 25. Juni (1603) ist mein Sohn Engelbert gestorben; wass hernachen dies Jahr und im Jahr 1604—1607 gestorben, hab ich nicht können konsignieren, dieweil ich ausserhalb in exilio mich hab aufhalten müssen. Die Verzeichnuss derer, so 1608 und 1609 verstorben, ist verlegt worden; so sie sich wiederfinden lassen, sollss assigniret werden". 56 Die Kirchenbücher enthalten Notizen über Einquartierungen, Pest, Haus- und Kirchbau. 57 Doch vergl. Anm. 53. 58 Im Kirchenbuch Band III. 59 Im Kirchenbuch Band IV. 60 Lücken 1673—1695, 1699—1700 und 1701—1705. 61 Lücken 1695—1700 und 1742—1743. 62 Lücken 1695—1696; 1737—1739 und 1742. 63 Die Chronik geht in ältere Zeiten zurück. 64 Bis 1900 für beide Pfarreien gemeinsame Kirchenbücher. 65 Enthält auch die Eintragungen für die Ortschaften Adolfseck (jetzt Filia von Langenschwalbach), Strinz-Trinitatis, Strinz-Margarethä, Michelbach, Born, Libbach. 66 Für die Zeit von 1682—1795 existieren zwei verschiedene Register, eines (1682 bis 1795) für Breithardt und die Filia Steckenroth, und eines (1683—1790) für Steckenroth und Watzhahn. 67 Führt den Titel „Breithardter Kirchenbuch, darin ordentlich derselben Kirche ausgelehnte Capitalia mit derer vorgelegte Unterpfanden eingeschrieben anno 1683 . . .“ (63 ≡)
68 Schon von 1595 finden sich Eintragungen von Taufen aus Breitscheid im Kirchenbuch zu Ballersbach. 69 Hier werden auch die Kirchenbücher für den (ehemals) kurhessischen Ort Somplar geführt. 70 Lücke 1703—1715. 71 In den Registern Notizen über Pestjahr 1628, Geläut beim Begräbnis des Patronatsherrn, grosse Kälte 1742. 72 Das Register ist 1745 bezw. 1747 angelegt; die Eintragungen von 1669 an sind nachträglich erfolgt. Die zweifellos vorhanden gewesenen älteren Kirchenbücher und sonstigen Akten vernichtete im Jahre 1745 ein Brand. 73 Alle früheren Register und Akten verbrannten mit dem Pfarrhaus im 30jährigen Krieg. Erst 1661 kam es zur Neuordnung. Die Register enthalten Notizen über Krieg, Epidemien, Unfälle, Sitten und Gebräuche. 74 Bringt Nachrichten aus der geschichtlichen Vergangenheit des Ortes von 790 ab. 75 Eigene Pfarrei seit 1898, vorher Filia von Walsdorf. Üher die Geschichte der Gemeinde orientieren die Druckschriften: „Die Diasporagemeinde Camberg und ihre Geschichte seit der Reformation von W. Klein. Dillenburg, Verlag A. Bilger. 1884“. — „Aus der Geschichte der evangelischen Gemeinde Camberg“ [= Geschichtsbilder aus der Nassauischen Diaspora. Heft 2]. 76 Lücke 1625—1631 und 1632—1636. 77 Lücke 1587—1602 und 1626—1631. 78 „Nachdem sie coram presbyt. examiniret worden, zum erstenmal ad coenam D. admittiret worden“ (1688). 1721 zum erstenmal das Wort „conformiret“. 79 Auch die Register enthalten einzelne Notizen aus dem 30jährigen Krieg. 80 Eigene Pfarrei seit 1764 bezw. 1765, vorher Filia von Oberkleen (Kreis Wetzlar), wo sich auch die Einträge finden. Urk. betr. Errichtung der Pfarrei 1355 s. Brandoberndorf. Von 1818 an waren Espa und Weiperfelden der Pfarrei Cleeberg zugewiesen, es wurden jedoch für diese Orte besondere Register geführt, die sieh in Espa befinden. 81 Während für die Getauften und Copulierten schon von 1737 an (also noch während der Zugehörigkeit zur Pfarrei Oberkleen) eigene Register geführt wurden, die sich jetzt in Cleeberg befinden, beginnt das Sterberegister erst mit 1765, weil bis zur Abtrennung die Toten nach Oberkleen beerdigt wurden. 82 Lücke 1847—1862. 83 Mit Nachrichten aus der Lokalgeschichte seit 1355. Die Einleitung zum Taufbuch (1765) gibt Nachrichten über die Abtrennung von Oberkleen. 84 Im Kirchenbuch 1765. 85 Titelblatt fehlt. Enthält u. a. „Artikel christlicher Lehre . . . aufs Concilium zu Mantua . . . erstlich im Druck ausgegangen 1538. Jetzund aber . . . von neuem in Druck verfertigt MDLXX“; — sowie: „Kirchengesang, deutsch und lat., davon in Neuburgischer und Zweibrückischer gleichförmiger Kirchenordnung Meldung geschieht. MDLXX“. 86 Umfasst die beiden Kirchspiele Cramberg und Habenscheid; ausserdem sind in der dortigen Registratur die Bücher der Pfarrei Schaumburg (1823 mit Cramberg vereinigt) vorhanden; vergl. unter Schaumburg. 87 Lücken im Cramberger Reg. 1722—1739; 1741—1758; 1760—1797; im Habenscheider Reg. 1728—1731; 1733—1786. 88 Mit Erwähnung einiger alter Urkunden aus dem Schaumburger Archiv. Das Buchführt den Titel: „Kirchenbuch zur Aufzeichnung wichtiger Ereignisse“. 89 Im Habenscheider Kirchenbuch. 90 Darunter erwähnenswert: Stiftungsurkunde des Biebricher Zehnten durch Graf Reichardt zu Leiningen 1599. — Abschrift von Familiennachrichten aus der Familienbibel des Grafen Peter Melander von Holzappel. — Schaumburger K.-O. 1719. — Beschreibung des Kirchspiels 1680 (Abschrift). — Kaufbrief betr. Verkauf der Herrschaft Schaumburg an die Witwe Peter Melanders 1656 (Auszug). — Verfügungen des Fürsten Karl Ludwig 1776 bis 1806 betr. Leichenschmäuse. (64 ≡)
91 Der Filialort Falkenstein gehörte bis 1786 nach Oberrod. Bis 1894 waren die Protestanten von Königstein hierher eingepfarrt. 92 Berichtet über die Geschichte Crambergs von seinem Ursprung an. 93 Mit Vorrede von Hofprediger Bickel. 94 Mit Nachrichten über die älteste Geschichte des Kirchspiels. 95 Laut Aufschrift 1610 angelegt; die ersten Blätter fehlen. 96 Sogen. „Register des Kirchenbaues“. 97 In den Registern enthalten, die ausserdem noch Mitteilungen über Schenkungen, Pest und Hungersnot bringen (1627, 1637, 1664, 1669). 98 3. Aufl., „nebst einer Vorrede von Herrn Jo. Georgio Pritio, der h. Schr. Doktoren und des Ministerii in Frankfurt a. M. Senioren". Das Buch ist „eine gründliche Auslegung über die ganze h. Schrift“. 99 Lücke 1794—1801. 100 Lücke 1836—1854. 101 Dies Kirchenbuch ist anscheinend nicht das älteste. Denn eine in der Chronik (1820) mitgeteilte series pastorum trägt die überschriftliche Bemerkung „Auszug aus einem alten Kirchenbuch“. 102 Lücke 1756—1897. 103 Pfarrer Weber, der das Buch angelegt hat, bezieht sich dabei auf ältere, nun verlorene Bücher, „die aber wenig Wissenswertes enthalten hätten“. Sein Inhalt besteht aus folgenden Abteilungen: 1. episcopalia (geschichtl. Rückblick; Verzeichnis der Pfarrer); 2. ecclesiastica et parrochialia (Beschreibung der Gebäude, Glocken u. s. w.; Abtrennung der Pfarrei Holzhausen); 3. ministerialia (Amtshandlungen, Schulen); 4. accidentia und sonstige Einkünfte; 5. Geschichtl. Notizen (1756—1763) und Lokalgeschichtliches 1760—1770. 104 Vergl. Anm. 103. 105 Im Kirchenbuch 1684. 106 Lücke 1742—1755. 107 Sehr lückenhaft 108 Lücken 1725—1727 und 1735—1781. 109 Auch die Register enthalten seit 1654 zahlreiche geschichtliche Notizen. 110 Lücken 1762—1765; 1767—1775; 1780—1795; 1798—1805. 111 Lücke 1795—1803. 112 Lücke 1798—1803. 113 Lücken 1732—1765; 1772—1782; 1789—1803. 114 Gehörte von 1639 bis 1649 mit Zorn zu Egenroth. 115 Lücken 1560; 1580—1587; 1614—1638; 1642-1650; 1659; 1685; 1689; 1702—1716;1746; 1806. — Einige Notizen „Register des Gottes Kasten zu Dickschied . . .“ auf den ersten und letzten Blättern des ältesten Kirchenbuchs. 116 Von 1700 an finden sich auch sogenannte Notabilia als Anhang im Kirchenbuch; sie betreffen meistens Witterung, Ernte und lokale Vorkommnisse. 117 Wurde von 1688 bis 1849 von Nassau aus pastoriert. 118 Nach der Chronik (1849) zerstörte 1688 ein grosser Brand das Pfarrhaus nebst den meisten Akten. 119 Die Konfirmanden von 1817 stehen im Nassauer Kirchenbuch. 120 Gehörte von 1639—1649 mit Weidenbach zu Egenroth. 121 Ausserdem enthalten die Register mannigfache Notizen über Kirchbau (1735—1742), Pfarrhausbau (1779 ff), Pest (Ende des 18. Jahrh.), Pfarrdotation. 122 Für die lutherische Gemeinde. l23 Für die reformierte Gemeinde. 124 Ausserdem Rechnungen aus dem Aktenbestand der früheren Inspektion Dies aus der Reformationszeit bis 1818. 125 Auch die Register enthalten mannigfache geschichtliche Notizen. Vergl. J. H. Steubing, Topographie der Stadt und Grafschaft Diez. Neu herausg. von Gust. Günther. Diez 1895. Ferner desselben Verfassers „Kirchen- u. Reformationsgeschichte der Oranien-Nassauischen Lande“. (65 ≡)
126 Die der Pfarrei Diez II zugewiesenen Filialorte Birlenbach und Fachingen gehörten ursprünglich zur Pfarrei Freiendiez, wurden nach Auflösung dieser Pfarrei mit dem dortigen Kirchspiel 1817 Diez inkorporiert und bei Wiederherstellung derselben 1850 bei Diez belassen. Die älteren Einträge sind in den Kirchenbüchern von Freiendiez bezw. Diez I zu suchen. 127 In der Registratur der 1. Pfarrei und auf die Kapelle zu Fachingen bezüglich. 128 Für die Kapelle zu Aull. 129 Hilfspfarrei, bis 1904 zum Kirchspiel Oberrossbach gehörig; umfasst die Orte Dillbrecht, Fellerdilln und Offdilln. 130 Lücken 1600—1633 und 1665—1668. 131 Lücke 1601—1625. 132 Lücke 1666—1685. 133 Lücken 1702—1724 und 1738—1765. Das Verzeichnis wird erst von 1766 gesondert geführt; vorher ist es im Taufbuch eingetragen. 134 Lücke 1738—1816. 135 Die Bestände, in Schränken auf dem Kirchenspeicher untergebracht, sind noch nicht inventarisiert. 136 Im Staatsarchiv zu Wiesbaden deponiert. 137 Ein „Taufprotokoll für die Hofgemeinde in Dillenburg“, das bei einem Brand imSchloss mitverbrannt war, wurde 1760 von Hofprediger Joh. Keller „erneuert und continuiret“. 138 „Tauf-, Ehe- und Totenbuch des Oranien-Nassauischen Kreisbataillons 1795—1797, von den Feldpredigern F. W. Göbell und H. W. C. Jousseaume geführt“. 139 Die in den Registern vorkommenden geschichtlichen Notizen sind verwertet in denPublikationen von Schreiner (Aus der Geschichte Dillenburgs im Mittelalter und im 30jährigen Krieg. 2 Vorträge) und Dönges (Geschichte der evangelischen Stadtkirche und Kirchengemeinde zu Dillenburg. 1901). 140 Vor 1817 war der Filialort Sechshelden mit Haiger verbunden; die Einträge aus dieser Zeit finden sich daher in den dortigen Kirchenbüchern. 141 Von einem älteren Kirchenbuch, das 1625 beginnt, sind nur noch etwa 10 lose Blätter vorhanden. 142 Kirchenbuch der Waldensergemeinde Charlottenberg, die seit 1767 mit Dörnberg zu einer Pfarrei vereinigt ist. 143 Vor 1739 gehörte Dörnberg zur Pfarrei Holzappel. 144 „Das Fürbilde der heilsamen Worte oder die Lehre nach der Gottseligkeit. Zusammengestellt von Johann Heinrich Reitzen. 1717“. 145 Lücke 1693—1706. 146 Lücken 1663—1691; 1694—1705; 1748—1751. 147 Lücke 1828—1833. 148 Die Chronik beginnt mit Notizen von 1643 ab, die aber bis 1751 von derselben Hand geschrieben sind. Die Zeit von 1751 bis 1833 hat Pfarrer Kirsch im Jahr 1833 nachgeholt. Erwähnenswert sind die Berichte über die Ausdehnung der Pfarrei Dörsdorf bis Zollhaus im Jahr 1643 und über die Ermordung der Pfarrfamilie 1725. 149 Die Gemeinde Dornholzhausen, 1699 gegründet, war von 1715—1755 mit Homburg vereinigt. Die Eintragungen aus dieser Zeit befinden sich in den Homburger Kirchenbüchern. 150 Eine urkundliche Geschichte der Gemeinde veröffentlichte Pfarrer E. Coutaud unter dem Titel „Monographie de Dornholzhausen, colonie vaudoise en Allemagne“ (Homburg vor der Höhe 1864). 151 In den Kirchenbüchern zerstreut Einträge über landgräfl. Verordnungen. 152 Der Filialort Georgenborn kam 1895 zur Pfarrei Schlangenbad. — Hof Clarenthal, jetzt zu Wiesbaden gehörig, war von 1734 bis 1744 und von 1818 bis 1824 bei Dotzheim. 153 Von 1719 bis 1739 besteht neben dem christlichen Trauregister ein besonderes für die Getrauten „papistischer oder vermischter Religion, wie solches Anno 1719 angeordnet worden ist“. (66 ≡)
154 Lücke 1854—1867. 155 Auch die Register enthalten mancherlei Notizen über Krieg, Verbrechen, Epidemien,Witterung, Sitten, Gebräuche. 156 Gehörte bis 1756 zu Rückeroth (s. d.). 157 „In welchem sowohl alle von einem zeitlichen Prediger des Kirchspiels Dreifelden zu leistenden Dienste und Amts Verrichtungen des öffentl. Gottesdienstes als auch die dagegen zu geniessen habenden Gefälle und Renten, es seien nun fixa oder per accidenz nebst allen Gerechtsamen der Pfarrei“ aufgeschrieben sind. 158 Mit tagebuchartigen Notizen über die für diese Gegend besonders schwere Zeit 1793—1803. 159 Ältere Register sind am 21. Juni 1672 verbrannt (Notiz im Trauregister von 1672). 160 Die Register enthalten Notizen über Brände, Bauten, Glocken, religiös-sittliches Leben, behördliche Anordnungen. 161 Lücke 1781—1806. 162 1639—1649 gehörten zu Egenroth: Meilingen, Laufenselden mit Reckenroth (letzteres jetzt bei Ackerbach), Zorn mit Dickschied, Diethardt mit Weidenbach und Welterod. 163 Lücken 1635—1639; 1645—1673; 1749—1778. 164 Der Titel lautet: „Widdemhob und einkommen des Pfarrherrs uff dem Altenberg“. Erneuert 1688. 165 Seit 1894 selbständige Pfarrei, vorher zu Bergebersbach gehörig. 166 Pfarrer Dilthey schreibt im Sterbeprotokoll 1770, dass alle Sterbeprotokolle abhanden gekommen seien. 167 Es existieren Pfarrhausbaurechnungen aus 1696 und 1697. 168 Enthält ältere Schriftstücke im Original. 169 Nach einem Bericht der Chronik ist im 30 jährigen Krieg „das Rentbuch verkommen,die Tauf-, Toten- und Ehebücher zerrissen“. 170 Vorhanden, aber nicht inventarisiert. 171 Mit Nachrichten Über die Geschichte des Kirchspiels. — In den Kirchenbüchern finden sich einige Notizen über die Flucht einzelner Orte zur Zeit der französischen Revolution, sowie über Auswanderung nach Posen. 172 Die zweite Pfarrei führt keine eigenen Kirchenbücher. 173 Bei Anlegung neuer Kirchenbücher weist Pfarrer Rauch 1685 darauf hin, dass bei dem Brand des Pfarrhauses am 28. Juli 1683 die Register mitverbrannten. 174 Auch die Kirchenbücher enthalten Notizen über kirchliche Streitigkeiten zwischen Hessen-Darmstadt und Nassau-Diez, ausserordentliche Buss- und Bettage und Dankesfeiern, Übertritte und Austritte, Einbruch in die Kirche 1701, Notabilia (von 1687 an). 175 Lücke 1770—1796. 176 Lücke 1672—1694. 177 Lücke 1674—1776. 178 Enthält ausführliche Beschreibung: 1. der Kirche; 2. der evangelischen Schule; Nachrichten über Kirchenvermögen und Kirchenbediente. 179 Mit ausführlicher Geschichte der Stadt und Herrschaft Eppstein, series pastorum. Außerdem enthalten die Register reichhaltige Notizen über Erneuerung der Glocken (1602), Verfügungen betr. Kollekten, Hochzeits- und Tauffeierlichkeiten, Vertrag zwischen Chur-Mainz und Hessen-Darmstadt betr. Episkopalrecht (1718), Erdbeben (1767), Heilquellen (1728), Schulbau (1714), Armmenbestellung (1694). 180 1835 errichtet; umfasste die Gemeinden des unteren Rheingaus; s. jedoch Östrich und Rüdesheim. 181 Nach einer dem ältesten noch vorhandenen Kirchenbuch vorausgeschickten Bemerkung des damaligen Pfarrers Hess sind in der Zeit der Raubkriege Ludwigs des XIV.,während deren „die Kaiserlichen Brandenburger und Lothringer Völker dieser Orten gestanden und nächst anderen auch den hiesigen Ort ausgeplündert", die Kirchenbücher weggenommen und entwendet worden. Hess hat die Eintragungen von 1638 an nachgeholt, aber lückenhaft. (67 ≡)
182 Auch die Register enthalten Notizen über die Belagerung von Mainz und Vorkommnisse aus 1848. 183 Der Filialort Niederems gehörte um 1650 zu Altweilnau. 184 Durch einen Zimmerbrand gingen 1793 alle Kirchenbücher verloren. 185 Lücke 1732—1736. 186 Mit biographischen Notizen über die seit 1682 amtierenden Geistlichen. 187 Nach einer Notiz in der Chronik gingen im 30 jährigen Krieg alle älteren Akten verloren. 188 Mit kurzen Notizen bis 1649. 189 Die Eintragungen vor 1821 finden sich in den Kirchenbüchern von Cleeberg. 190 Mit Nachrichten über die Lostrennung von Cleeberg 1848. 191 Lücke 1629—1702. Ob in dieser Zeit überhaupt Kirchenbücher vorhanden waren,ist nicht bekannt. Das älteste Kirchenbuch von 1582 enthält unter dem Titel „Kunstbüchlein Philipps Kolb Anno Domini 1582“ unter fortlaufenden Nummern Angaben über Taufen, Kopulation und Kommunikanten und reicht bis 1628. Mit 1703 beginnen die neueren Register. 192 Mit wertvollen lokalgeschichtlichen Rückblicken auf Grund älterer Akten und Kirchenbücher. — Das „Kunstbüchlein“ (s. Anm. 191) enthält einige sehr sonderbare Heilrezepte. 193 Lücken 1749—1767; 1776—1789. 194 Bis 1728 umfassen die Kirchenbücher auch Eintragungen aus Hirschberg (jetzt zu Herborn gehörig). 195 Diese ältere Chronik, zugleich Inventar der Pfarrländereien und Kapitalien, enthält Abschriften einer grösseren Anzahl von Akten über die Gründung der Pfarrei, auch einiges über die Schule von 1637 an, ferner ein Pönitenzregister und eine Haushaltungszählung von 1728. 196 Über die früheren Parochialverhältnisse dieser Pfarrei vergl. Anm. 126 197 Lücken 1746—1748; 1750—1757; 1766—1806. 198 Lücke 1709—1816. 199 Das Inventar von 1771 erwähnt ein Kirchenbuch von 1598, dessen Verbleib unbekannt ist. 200 Für die Zeit von 1772 bis 1784 fehlen die Kirchenbücher vollständig; sie sind bei der Plünderung 1796 von den Franzosen mitgenommen worden. 201 Mit Notizen Über die Gründung und Entwickelung der Gemeinde. 202 Enthält unter dem Titel „Gerichtliche Beschreibung der Kirche und Pfarrey wie auch Armen Renten zu Freyrachdorf“ zugleich eine series pastorum von 1572 an und die Abschrift eines Berichtes über die erste Synode zu Honnefeld 1564. 203 Die in Friedrichsdorf vorhandenen Kirchenbücher beginnen erst 1721 bezw. 1729 bezw. 1737. Ein Kirchenbuch von 1687 ist im Archiv der reformierten Kirche zu Homburg; indes besitzt Friedrichsdorf eine Abschrift. 204 Mit Nachrichten über die Gründung der Pfarrei 1687. 205 Der Filialort Eifa gehörte bis 1710 zu Dexbach; die für ihn besonders geführten Kirchenbücher sind bei der Abtrennung nur zum Teil nach Frohnhausen gekommen, zum Teil in Dexbach geblieben, da der damalige Pfarrer die Herausgabe verweigerte. 206 Für Eifa. 207 Lücke 1695—1705. 208 Enthält Episcopalia, Ecclesiastica, Güter- und Frohndenverzeichnis. 209 Bis 1818 gehörte Manderbach zu Haiger und Nanzenbach zu Dillenburg. 210 1773 brannte ganz Frohnhausen nebst Kirche und Pfarrhaus ab; dabei sind alle Kirchenbücher vernichtet worden. 211 Lücken 1633—1654; 1655—1662; 1663—1667. 212 Lücken 1634—1666; 1668—1669. 213 Lücken 1634—1653; 1658—1668. 214 Lücke 1866—1875. 215 Lücke 1828—1858. 216 Ausserdem enthalten die Kirchenbücher Nachrichten über die Pest (1626, 1627), die Enthauptung und Verbrennung von 10 Hexen (1629, 1630), die Beisetzung der Eltern des (68 ≡)
Ministers von und zum Stein (1783, 1788) und des Ministers selbst (1831) und seiner Gemahlin (1819). 217 Vor 1697 war Gemmerich die Filia und Himmighofen die Mater; im genannten Jahr wurde auch Gemmerich selbständige Pfarrei, blieb aber mit Himmighofen zu einem Kirchspiel verbunden. 218 Für Himmighofen. Lücke 1660—1680. 219 Für Gemmerich. Lücke 1660—1687. 220 Für Himmighofen. Lücke 1782—1785 („Manco von meinem Herrn Vorfahren, dem Pfarrer Ludowici in Niederwallmenach war nach vieler gegebenen Mühe dennoch nicht zu ergänzen"). 221 Für Gemmerich. 222 Für Himmighofen. Lücken 1661—1679; 1681 — 1686; 1689—1696; 1734—1740. 223 Für Gemmerich. Lücke 1656—1696. 224 Für Himmighofen. Lücke 1781—1785. 225 Lücke 1836—1853. 226 Aus dem 18. Jahrhundert, aber nicht inventarisiert. 227 Mit Nachrichten über die ältere Geschichte. Ausserdem enthalten die Kirchenbücher von 1740 bis 1746 Notizen über Witterung und Lokalhistorisches. 228 Enthält Einträge über Pfarrbesoldung und Pfarrbestallung. 229 Ohne Titelblatt, vermutlich aus 1574; mit einem Anhang: „Christliche Teutsche Kirchengesänge so in Obberürten Agenden zu singen verordnet und aber doch in gemeinen Gesangbüchern nicht zu finden seindt". 230 Der vollständige Titel lautet: „Nützliche und nötige Anleitung zum Geistlichen Berg-Bau, Oder: Gebeth- und Gesang-Buch, vor Christliche Bergwerks-Verwandten, zu deren und andern Gottseligen Hertzen Unterricht, Aufmunterung, Trost und Erbauung mit Fleiss zusammengetragen. Mit mehr denn 700 lauter auserlesenen vielen ungemeinen auch etlichen gantz neuen Geistlichen Liedern versehen“ u. s. w. 231 Lücke 1801—1817. 232 Lücke 1806—1886. 233 Mit Nachrichten über die Gründung der Kirche. 234 Lücke 1614—1650. Von diesem Kirchenbuch schreibt Pfarrer Stockhausen: „Dieses Buch ist mir, M. Daniel Stockhausen der Zt. Pfarrer zu Gladenbach vom meines Sel. HE. Antecess. nachgelassener Wittib in sehr confusem Stand den 3. Juli 1613 extradiret worden, so dass ich viele Zeit gebraucht, bis die bald in dieser bald in jener Ecke verstreuten Blätter, soviel als es sich wollen tun lassen, habe legen können, vornächst ich es habe wieder einbinden lassen". 235 Seit Anfang des 18. Jahrh., aber nicht inventarisiert. 236 Die ältere ist von Pfarrer Stockhausen anfangs des 17. Jahrhunderts angelegt. Auch die Kirchenbücher enthalten vereinzelte wirtschaftliche und historische Notizen. 237 Bis 1808 wurden alle Register von der 1. Pfarrei geführt. 238 Abgedruckt in „Mitt. aus Gesch. u. Heimatkunde des Kr. Biedenkopf“ II (1908), Nr. 5 ff. 239 Die Kirchenbücher enthalten für die Jahre 1672—1704 auch die Eintragungen aus den lutherischen, jetzt hessischen, Gemeinden Rodheim v. d. Höhe, Ober- und Niedereschbach. 240 Lücke 1637—1653. 241 Als Anhang der Kirchenbücher. 242 Bis 1818 finden sich die Einträge aus dem Filialort Laubach in Merzhausen. 243 Mit Nachrichten seit 1600. 244 Mit älteren Nachrichten auf Grund von Akten der Herz. Amtsregistratur zu Usingen.— Eine ältere Chronik ist mit andern alten Akten und Urkunden in einer Pfarrkiste zur Zeit der französischen Revolution wiederholt vergraben worden und dabei mit dem übrigen Inhalt vermodert. 245 Gehörte bis 1729 als Filia zu Alsbach. 246 Auch die Kirchenbücher enthalten Nachrichten über Epidemien (1777, 1781, 1795), Erdbeben (1746), Aufruhr (1739—1749). (69 ≡)
247 Die Pfarrei ist 1861 errichtet. Bis 1800 bezw. 1816 wurden die Eintragungen in den Kirchenbüchern zu Niederrad, Oberliederbach und Ginnheim (Konsist.-Bezirk Kassel) gemacht. 248 Vorher in Nied. 249 Kirchenbuch der reform. Gemeinde. 250 Kirchenbuch der luther. Gemeinde. Lücken 1711—1730; 1732—1739; 1741—1750. 251 Kirchenbuch der lutherischen Gemeinde. Lücke 1710—1750. 252 Kirchenbuch der lutherischen Gemeinde. Das Titelblatt lautet: „Kirchenbuch zur Ergäntzung des vorigen Kirchenbuchs dahier“. Über den Verlust dieses „vorigen Kirchenbuchs“ existiert keine Nachricht. 253 Kirchenbuch der reform. Gemeinde. Lücke 1685—1817. 254 Kirchenbuch der lutherischen Gemeinde. 255 Im Kirchenbuch von 1810 findet sich folgende Notiz: „Tauf-, Trauungs- und Sterb-Register vom Jahre 1810 an, wo, laut einliegendem Schein vom hiesigen Maire Orth, die sämtlichen alte und neue Kirchenbücher nach dem Code Napoleon und der Ministerialverfügung vom 1. Dez. 1809 und vom 10. Januar 1810 an die Mengerskircher Mairie abgegeben werden mussten und den 22. Januar 1810 abgegeben worden sind“. — Vergl. Anm. 547 256 Als Anhang im Kirchenbuch. 257 Auf der ersten Seite des ältesten vorhandenen Kirchenbuchs findet sich die Notiz, dass die älteren Kirchenbücher „inter tumultos et excursiones militis Galli“ verloren gegangen seien. 258 Auch die Kirchenbücher enthalten geschichtliche Notizen über Einquartierung, Plünderung, Epidemien. 259 Im ältesten Taufbuch ist vermerkt, dass bei dem Brand am 8. Mai 1723 die früheren Kirchenbücher zugrunde gegangen seien. 260 Sie reichen bis 1774; dazwischen fehlen die Jahre 1685—1723. 261 Die Kirchenbücher umfassen die Landgemeinden Langenaubach, Haigerseelbach, Steinbach. 262 Die Kirchenbücher enthalten bis 1847 auch die Einträge aus Bottenhorn. 263 Ältere Kirchenbücher sollen 1624, bei Removierung des reformierten Pfarrers, verbrannt worden sein. 264 Die Kirchenbücher enthalten Nachrichten über einen abnormen Winter (1705/06). 265 War bis gegen Ende des 17. Jahrhunderts Filia von Praunheim (Konsist.-Bez. Kassel). 266 Sehr lückenhaft und nicht inventarisiert. 267 Lücke 1835—1851. 268 Auch die Kirchenbücher enthalten in der Zeit 1769—1781 wirtschaftliche und sonstige Notizen (Witterung, Ernte, Preise). 269 Die Einträge aus der Zeit vor 1817 finden sich in den Kirchenbüchern von Eschborn. 270 Lücke 1849—1864. 271 Im Kirchenbuch Bd. II schreibt Pfarrer Wicht: „Das gar alte Kirchenbuch ist zur bössen Kriegs-Zeit verloren worden, wie andere Sachen mehr, wie wohl auch wenig mehr im Leben, welche selbigem, sonder Zweifel, einverleibt gewesen“. — Bis 1609 gehörten Cröftel und Oberems (jetzt bei Oberrod) nach Heftrich. 272 Lücken 1661—1663; 1674/75; 1686/87. 273 Lücke 1670—1687. 274 Lücke 1691—1693. 275 Lücke 1655-1686. 276 In den Kirchenbüchern nur ganz vereinzelte Notizen. 277 Für den Filialort Hörbach. Für Herborn beginnen die Rechnungen 1670, für die Filialorte Amdorf 1741, Sinn 1636, Burg 1658. 278 Das standesamtliche, vom Geistlichen geführte Geburtsregister beginnt mit 1817. 279 1895 von Herborn II abgetrennt. Der Filialort Hirschberg pfarrte bis 1728 nach Fleisbach. 280 Seit 1843 selbständige Pfarrei, bis dahin Filia zeitweise von Mensfelden, zeitweise von Kirberg. (70 ≡)
281 Lücke 1690—1694. 282 Daneben enthalten auch die Kirchenbücher sehr reichliche Notizen der verschiedensten Art. 283 Schon 1770 waren nach einem Bericht des Pfarrers Achenbach keinerlei „alte Schriften“ ausser einem Gefällregister von 1634 mehr vorhanden. Achenbach vermutet, dass sie entweder in den Wirren des 30jährigen Krieges verloren gegangen oder „nach Dietz in Sicherheit gleich denen Glocken gebracht worden“ sind. 284 Lücken 1672—1677; 1681—1685. 285 Lücken 1679—1692; 1698—1704. 286 Lücken 1685-1692; 1702-1709. 287 Lücken 1772—1785; 1794-1819. 288 Am Schluss des Kirchenbuches. Ausserdem enthalten die Register selbst zerstreute Notizen. 289 Betr. Beitragsleistung zum katholischen Kirchbau in Gackenbach. 290 Die Jahre 1754—1773 sind unvollständig nachgetragen. 291 Lücke 1701—1817. 292 1859 Kaplanei, 1875 Pfarrei; vergl. Kortheuer, Bausteine aus der evangelischen Gemeinde Hochheim-Flörsheim. Hochheim 1902. 293 Die 2. Pfarrei Höchst führt keine eigenen Kirchenbücher. Siehe auch Sindlingen. — Höchst war vor 1830 nach Oberliederbach eingepfarrt und kam später als Filialgemeinde zur Pfarrei Nied. Seit 1884 ist es selbständige Pfarrei. 294 Die lutherischen Register enthalten auch die Eintragungen aus den Orten Nied (jetzt Pfarrei Altstadt) und Merkelbach (jetzt Pfarrei Altstadt). 295 Für die reformierte Gemeinde. 296Für die lutherische Gemeinde. 297 Für die reformierte Gemeinde. Die Jahre 1755—1795 sind nachgetragen, weil „von den Franken bey ihrer Retirade 1795 den 18. 8ten die Seiten aus dem Buch herausgerissen und zerstückelt wieder gefunden worden“. 298 Bis 1817 gehörte Holzhausen über der Aar (jetzt Kirchspiel Michelbach) zu Hohenstein. Die schon seit 1777 für Holzhausen separat geführten Tauf-, Sterbe- und Konfirmationsregister (das Trauregister ist auch noch nach 1777 für Holzhausen und Hohenstein gemeinsam) sind bei der Abtrennung nach Michelbach gekommen. 299 Lücke 1638—1651. 300 Mit Nachrichten von 1593 an. Ausserdem enthalten die Kirchenbücher vereinzelte Notizen. 301 Lücke 1685—1817. 302 Gehörte bis 1681 mit Damshausen zu Dautphe. 303 Lücke 1693—1775. 304 Lücke 1635—1652. 305 Lücke 1777—1817. 306 Lücken 1626—1629; 1636—1655. 307 Lücken 1664—1718; 1756—1761; 1763—1768; 1778—1782. 308 Lücken 1685—1817. 309 Geht bis zur Gründung von Kloster Arnstein zurück. Ausserdem enthalten dieKirchenbücher mancherlei Notizen. 310 Für Obertiefenbach. 311 Für die Jahre 1700—1703 vom Nachfolger kurz nachgetragen. Im Trauregister fehlen die Jahre 1658—1682. 312 Lücke 1753—1786. 313 Ausserdem enthalten die Register mancherlei Notizen über Pest, Teuerung, Krieg, conversi ex papatu. 314 Die Kirchenbücher umfassen bis 1720 die Eintragungen aus Friedrichsdorf und bis 1735 die Eintragungen aus Dornholzhausen bei Homburg. 315 Lücke 1724—1733. (71 ≡)
316 Enthält auch die Berichte über die Ablegung des Glaubensbekenntnisses durch die Konfirmanden. 317 Die 2. Pfarrei Idstein hat keine besonderen Kirchenbücher. 318 Lücke 1634—1647. 319 Lücke 1632—1647. 320 Lücke 1628—1647. 321 Mit lokalhistorischen Notizen von 1330 an. 322 Lücke 1652-1750. 323 Lücke 1732—1740; 1810—1817; 1878—1886. 324 Ausserdem auch in den Kirchenbüchern Notizen über Witterung, Unfälle, Lokalgeschichtliches. 325 Mit biographischen Nachrichten über die Familien der früheren Pfarrer. 326 Lücke 1737—1816. 327 Ausserdem finden sich am Schluss von Kirchenb. Bd. II „Notatu digna“ (1699—1711). 328 Die älteren Kirchenbücher sind in den 90er Jahren des 18. Jahrhunderts von den Franzosen verbrannt worden. Einige Reste (ein kleines Sterberegister und ein paar lose Blätter) sind noch vorhanden. 329 Mit Nachrichten über die mutmassliche Gründung der Pfarrei. 330 Das älteste vorhandene Kirchenbuch von 1637 beginnt mit dem Bericht, dass Soldaten unter dem Kommando eines Obristleutnants das Klingelbacher Kirchenbuch geraubt hätten. 331 Lücken 1659—1662; 1674—1687. 332 Lücke 1674—1685. 333 Lücke 1674—1707. 334 Lücke 1738—1818. 335 Auch die Kirchenbücher enthalten aus der Zeit von 1747—1749 Nachrichten über fürstliche Beamte, Versetzungen u. a. m. 336 Die Kirchenbücher umfassen bis 1716 auch die Einträge aus Naurod und Auringen, s. Naurod. 337 Lücken 1627—1630; 1645—1661. 338 Lücken 1614—1621; 1628—1640. 339 Lücken 1626—1630; 1632—1641; 1644-1660; 1675—1678. 340 Lücken 1626—1640; 1672—1678; 1688—1693. 341 Auch die Kirchenbücher enthalten hier und da kurze Bemerkungen, die in der Chronik zusammengestellt sind. 342 Am Schluss des ältesten Kirchenbuchs. 343 Auch die Kirchenbücher enthalten in der Zeit 1705—1846 recht mannigfaltige Nachrichten über Krieg, Epidemien, Preise und seltsame Naturereignisse. Die auf den 7 jährigen Krieg bezüglichen sind von Pfarrer Eugen Vömel verwertet in einem Aufsatz über den „Bezirk Rodheim und den siebenjährigen Krieg“ (Mitt. aus Geschichte und Heimatkunde des Kreises Biedenkopf I [1907] Nr. 14—17). 344 Seit 1894 selbständige Pfarrei; vorher waren die evangelischen Bewohner nach Cronberg eingepfarrt. Vergl. A. Korf, Beiträge zur Geschichte der evangelischen Gemeinde in Königstein i. T. (Annalen 34, S. 295—396). 345 Der Pfarrer von Köppern war im 17. Jahrh. zeitweise auch Pfarrer von Burg Holzhausen (= Holzhausen v. d. H.). Das älteste vorhandene Kirchenbuch von Köppern, welches die Tauf-, Trau-, Konfirmations- und Sterberegister dieses Ortes von 1676 ab in einem Band vereinigt, enthält auf den letzten Blättern eine „series renatorum zu Holtzhausen ab anno 1628“ (—1676) und einen „catalogus derer Eheleute, so vom Ehrw. Christian Zahn Allendorfense ad salinas Hass. zu Holtzhausen de anno 1628 auf vorhergegangene Proclamation sind copulieret worden“ (—1676). Es liegt die Vermutung nahe, dass auch für Köppern ein älteres Register vorhanden war. 346 Die Kirchenbücher enthalten in den Jahren 1727—1831 zerstreute lokalgeschichtliche Notizen, u. a. die Beschreibung eines Gefechts bei Bad Nauheim am 30. August 1762. 347 Lücke 1785—1817. (72 ≡)
348 Lücke 1707—1715. 349 Mit biographischen Nachrichten über die Pfarrer von 1593 an. — Die Kirchenbücher enthalten Notizen über Kriegsereignisse zu Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrh. 350 Lücken 1703—1706; 1708—1712; 1741—1788. 351 Lücke 1742—1784. 352 Lücke 1720—1785. 353 Für die reformierte Gemeinde. 354 Für die lutherische Gemeinde. 355 Für die lutherische Gemeinde. Lücke 1781—1817. 356 Für die reformierte Gemeinde. Es reicht nur bis 1741. 357 Für die lutherische Gemeinde. Es reicht bis 1780. Lücke 1675—1756. 358 Die aus älterer Zeit vorhandenen Verzeichnisse sind sehr lückenhaft. 359 Seit Anfang des 19. Jahrh. 360 Reicht bis 1528 zurück. — Auch die Kirchenbücher enthalten hin und wieder Notizen über Witterung, Einquartierungen, Unfälle, Verbrechen. 361 Der Filialort Adolfseck gehörte 1644 zu Breithardt (s. d.), bildete dann mit Born (jetzt bei Bleidenstadt; s. d.) eine reformierte Pfarrei, wurde 1818 aufgehoben, mit Langenschwalbach vereinigt und 1874 bezw. 1905 der zweiten Pfarrei zugeteilt. 362 Die Kirchenbücher enthalten in den Jahren 1727—1813 Nachrichten über Schenkungen, Witterung (mit meteorologischen Bemerkungen über warme Winter zurückgehend bis 1238), Einquartierung, Gemälde in der 1785 getünchten Kirche, Überschwemmung. 363 Hatte früher Reckenroth (jetzt bei Ackerbach) als Filialort und gehörte 1639 bis 1649 mit diesem zu Egenroth (s. d.). 364 Über den Verlust der älteren Register gibt folgende Notiz im ältesten vorhandenen Kirchenbuch Auskunft: „Am 9. Oktober 1691 ist das Pfarrhaus zu Laufenselden, alle Kirchen-Register, Casten-Rechnungen und andere Dokumente verbrand“. 365 Aus der Zeit nach dem grossen Brand (s. Anm. 364) bis 1818 sind nur ganz vereinzelte Jahrgänge vorhanden. 366 Ausserdem enthalten die Kirchenbücher vereinzelte Nachrichten über Besetzung der Pfarrei, Einquartierung, Pfarrhausbrand, Witterung. 367 Hatte von 1579—1755 keine eigenen Pfarrer, sondern wurde von Neukirch aus verwaltet. Hieraus erklärt sich die nachlässige Führung der Kirchenbücher. 368 Das Taufregister ist 1759 angelegt, enthält aber auf seiner ersten Seite die Überschrift: „Taufprotokoll Extrahiret von der Neukirch. Von denen noch jetzt lebenden“. Siehe Anm. 367. 369 Mit Nachrichten auf Grund älterer Aufzeichnungen. 370 Wurde bis 1874 von Staffel aus pastoriert. 371 Gehörte bis 1462 zu Hirzenhain, dann zu Oberhörlen, von 1690 bis 1704 zu Simmersbach und wurde dann erst eigene Pfarrei. 372 Lücke 1625—1638. 373 Dass auch diese Register, ebenso wie das Taufbuch, weiter zurückreichten, beweist der folgende Bericht des Pfarrers Johann Konrad Pampo: „Demnach Anno 1635 . . . durch die verschiedenen Kriegsarmeen, die Mansfeldische, Götzische, Werthische und andere, so allhier gelegen, diessmals nicht zu gedenken verschiedener . . . Kriegsregimenter und starken Partheien, so sich allhier bei währenden Belagerungen . . . Hermannsteins stets aufgehalten, fast alles verhört und verwüstet worden — — — sind die beiden Kelch, Altar- und Tauftücher, Taufbecken wie auch die Kirchenregister mehrteils hinwegkommen und nun nach wieder Versammlung dieser Gemein dies folgende Kirchenregister von mir angefangen worden“. 374 Auch die Kirchenbücher enthalten Notizen über das Verschwinden der Kirchenbücher (s. Anm. 373), die Pest in Löhnberg. Vergl. ausserdem Lehr, Erzählungen aus der Pfarrchronik und dem Volksleben. Weilburg, H. Zipper, 1907; Nassovia VIII (1907). S. 78 ff.; S. 197 ff. 375 Die Kirchenbücher enthalten bis 1795 auch die Eintragungen aus der 2. Pfarrei. 376 Lücken 1679—1719; 1725—1731; 1735—1744. (73 ≡)
377 Mit biographischen Nachrichten über frühere Pfarrer. 378 Den Tauf- u. s. w. Registern für 1678—1707 angeheftet. 379 Im Jahre 1810 waren die Kirchenbücher auf Veranlassung der französischen Regierung an das in Dillenburg errichtete Tribunal geschickt worden, wo sie bis 1815 blieben. Die Eintragungen für diese Zeit hat Pfarrer Vogel, wie er im Taufbuch selbst mitteilt, nachgeholt. 380 Kapellenrechnungen von Hof. 381 Kapellenrechnungen von Ritzhausen. 382 Fragment einer von Pfarrer Vogel begonnenen, mit den ältesten Nachrichten über das Kirchspiel Marienberg anhebenden, aber auf der 3. Seite abbrechenden Chronik. 383 Verzeichnis der Pfarreinkünfte. 384 Mit Nachrichten aus älterer Zeit. — Auch die Kirchenbücher enthalten Notizen über Epidemien, grosse Kälte (1774, 1775). 385 Eine Urkunde über die Ao. 1357 erfolgte Abtrennung des jetzigen Kirchspiels Niederbachheim von Marienfels und über die Kirche zu Marienfels. 386 Auch die Kirchenbücher enthalten aus der Zeit von 1706—1817 Notizen über kirchliche Ereignisse, Bausachen, Unfälle, Verbrechen, Schulverhältnisse. Ausserdem findet sich im ältesten Kirchenbuch ein Anhang von „allerlei merkwürdigen Dingen, so sich in dieser Gemeinde oder sonst im Lande zugetragen“. 387 Als Anhang im ältesten Kirchenbuch; auch der 2. Band enthält ein Pönitentenregister. 388 Im Kirchenbuch Band II. 389 Lücken 1757—1764; 1771—1842. 390 Lücken 1722; 1724—1762; 1767—1816. 391 Mit Nachrichten von der Gründung der Pfarrei an. 392 Der Titel lautet: „Mensfelder Kirchenbuch, darinnen alle Kirchengefäll wie auch ausgelehnte Kapitalien mit gelegten Unterpfändern und verrechneten Pensionen ordentlich spezifiert . . . worden . . .“ 393 Mit Nachrichten aus früherer Zeit. 394 Gehörte bis 1817 mit seinen beiden Filialen als Kaplanei zu Allendorf bei Weilburg (s. d.). 395 Aus früherer Zeit ist vorhanden eine Rechnung von 1614 und eine Rechnung der Kirche St. Stephan zu Allendorf von 1612. 396 Ernennungsurkunden; Entbindung vom Schuldienst 1775; Revers der Kapläne; series pastorum seit der Reformation; Nachrichten über die ältesten Pfarrakten betr. Rechnungen, Visitationen, Kirchenbau. 397 Mit älteren Nachrichten. 398 Die Kirchenbücher umfassen ausserdem noch Eintragungen aus Laubach (jetzt bei Grävenwiesbach; bis 1818) und Gemünden (jetzt bei Rod a. d. Weil; bis 1828). 399 Mit älteren Nachrichten und biographischen Daten früherer Pfarrer. Auch die Kirchenbücher enthalten Notizen über Kriegsereignisse, Krankheiten 1759—1808. 400 Der Filialort Holzhausen ü. Aar gehorte früher zu Hohenstein (s. d.) und kam erst 1817 an Michelbach; vergl. jedoch Anm. 289. 401 In den Kirchenbüchern von Breithardt (s. d.). 402 Mit detaillierter Angabe der Schulbesoldung. 403 Auszug aus dem Michelbacher Bannprotokoll. 404 Ausserdem enthalten auch die Kirchenbücher Notizen über die Pest (1563), Bausachen, Unwetter (1752, 1786), Einquartierung in der französischen Revolutionszeit. 405 Mit dem Anhang „verschiedener in ecclesiasticis und consistorialibus nach und nach ergangener Fürstlich Nassau-Usingischer Verordnungen. Idstein 1762“. 406 Im Jahre 1634 und 1635 wurden die Tauf-, Trau- und Sterberegister bei einer Plünderung zerrissen. 1640 legte der zurückgekehrte Pfarrer Plebanus ein neues Verzeichnis an, und zwar in einem Fasciculus calendariorum. Aber auch dieses ist 1647 wieder abhanden gekommen. 407 Lücke 1664—1683. (74 ≡)
408 Mit einem Überblick über die Geschichte der Pfarrei. 409 Stiftung von zwei ewigen Wochenmessen durch die gesamte Gemeinde Miehlen, bestätigt durch die Patrone Adam und Friedrich Freiherrn von Stein. 410 Vergl. Wilh. Fink, Ortskunde des Dorfes Münster (Oberlahnkreis) im Rahmen der nassauischen Geschichte. Wiesbaden, Carl Ritter, 1898. 28 S. 8°. — Vergl. Anm. 547. 411 Mit der lutherischen Gemeinde in Nassau war Dienethal zeitweise verbunden; indessen wurden für Dienethal stets besondere Kirchenbücher geführt (s. Dienethal); dagegen enthalten die Nassauer Kirchenbücher einzelne Einträge aus Oberwies (jetzt bei Schweighausen}. 412 Für die lutherische Gemeinde. 413 Für die reformierte Gemeinde. 414 Sehr weit zurückreichend, aber noch nicht inventarisiert. 415 In den Kirchenbüchern. 416 Das vorhandene älteste Kirchenbuch weist auf frühere zurück, über deren Verlust aber nichts bekannt ist. 417 Für die lutherische Gemeinde. 418 Für die reform. Gemeinde. 419 Kapellenrechnungen von Buch. 420 Das älteste Kirchenbuch ist laut Notiz auf dem Titelblatt erst 1653 gekauft; die Eintragungen von 1648—1658 sind also erst nachträglich gemacht. 421 Lücke 1779—1784. 422 Lücke 1765—1770. 423 Lücke 1773-1814. 424 Reicht bis ins 14. Jahrh. zurück. 425 Gegen das St. Georgsstift zu Limburg, den früheren Kirchenpatron, und gegen den Herzogl. Nass. Domänenfiskus. 426 Gehörte nebst Auringen bis 1716 zu Kloppenheim. 427 Indes enthalten die ersten Seiten der Kirchenbücher „Umständliche Nachricht von der Pfarrei Naurod Auringen“, und zwar von den Amtspflichten, der Pfarrbesoldung und Pfarrwohnung bezw. über vorgekommene Veränderungen. 428 Lücken 1620—1636; 1638—1642. 429 Für 1796—1801 ist ein „Verzeichnis der Schulkinder, wie sie nach den Jahren in die Kinderlehre gegangen sind“, vorhanden. Das eigentliche Konfirmandenregister beginnt erst mit 1819. 430 Auch die Kirchenbücher enthalten chronikartige Aufzeichnungen über kirchliche Ereignisse, Unfälle, Erdbeben, abnorme Witterung, kriegerische und politische Ereignisse (1744—1784; 1785—1795). 431 Lücke 1619—1650. 432 Lücke 1618—1656. 433 Lücken 1602—1632; 1634—1651. 434 Nicht inventarisiert. 435 Vergl. Anm. 367 und 368. — 1796 zerstörten plündernde Franzosen die Kirchenbücher; die Reste wurden später gesammelt und wieder eingebunden. 436 Lücke 1700—1736. 437 Lücke 1700—1707. 438 Auch die Kirchenbücher enthalten Notizen über Plünderungen, Epidemien, Unfälle. 439 Noch bis in das letzte Drittel des 19. Jahrh. waren ältere Kirchenbücher vorhanden, wie aus folgenden Notizen hervorgeht: Im Inventar von 1831 wird unter Nr. 19 aufgeführt:„Ein Buch enthaltend die Geborenen, Copulicrten, Confirmierten und Gestorbenen von 1662 bis 1696“ und unter Nr. 20: „Ein Band enthält die Geborenen, Copulierten, Confirmierten und Gestorbenen von 1701—1772. Anmerkung. Das Verzeichnis der Geborenen, Copulierten, Con-firmierten und Gestorbenen von 1697—1701 fehlt“. In der Chronik (1832 angelegt) heisst es: „Eine bestimmte und ununterbrochene Reihe der Geistlichen beginnt erst mit Joh. Heinrich Wrex 1661—1701, unter dessen Dienstführung auch das älteste noch vorhandene Kirchenbuch angefangen wurde. Dasselbe ist abgeteilt für Neunkirchen und Hüblingen. Das Neunkirchener Kirchenbuch beginnt mit 1670 bei den Geborenen, bei den Copulierten 1662, bei (75 ≡)
den Gestorbenen mit 1662—96, Confirmierten 1662—94. Das Hüblinger Kirchenbuch Geborene von 1662—96, Verstorbene 1663—96, Confirmierte 1662—94, Copulierte 1668—80“. — In einem Verzeichnis der aufzubewahrenden Urkunden von 1866 werden unter Nr. 100 erwähnt: „2 ganz alte (defekte) Kirchenbücher aus 1682 und 1704“. — Seitdem fehlt jede Nachricht über das Vorhandensein sowie über den Verlust dieser Register. 440 Für den Filialort Rückershausen „aus den Tauf-, Copulations- und Begräbnisprotokollen zu Allendorf extrahirt“. Rückershausen pfarrte bis 177S nach Allendorf bei Weilburg (s. d.). 441 Die Pfarrei ist 1830 errichtet; vorher pfarrten die Evangelischen nach Oberliederbach. Vgl. Festschrift zur Einweihungsfeier der umgebauten evangelischen Kirche zu Nied. 1908. 442 1357 von Marienfels abgezweigt; vergl. Anm. 385. 443 Wird gelegentlich erwähnt, ist aber nicht mehr vorhanden. 444 Auch die Kirchenbücher enthalten für 1671—1733 Nachrichten über Bauungen, Witterung, Seniorenwahl, Rechnungswesen. 445 Für Niederlauken finden sich schon seit 1623 Einträge in den Kirchenbüchern zu Usingen (l. Pfarrei); dann gehorte Niederlauken von 1635 an und Oberlauken von 1625 an zu Altweilnau. Als Filialgemeinde kam Oberlauken erst 1727 zu Niederlauken. 446 Im Kommunikantenregister. 447 Lücke 1772—1817. 448 Auch die Register enthalten für 1781—1813 Angaben über Pfarr- und Schulbesoldung, Unterhaltung der Pfarrgebäude, Erwerbung von Grundstücken. 449 Mit Nachrichten über die früheren Parochialverhältnisse. 450 Gehörte, ebenso wie sein jetziges Filial Zorn, in den Jahren 1639/49 zu Egenroth (s. d.). 451 Beginnt für Zorn schon mit 1668. 452 Den Kirchenbüchern sind sogenannte „Notabilia“ angehängt, welche über Brände (1697, 1722, 1748), Verbrechen (1693), Kirchbauten (1740, 1769) berichten. 453 Lücke 1737—1757. 454 1893 von Dillenburg abgetrennt und zur selbständigen Pfarrei erhoben. 455 Mit einer Abschrift der Lebensbeschreibung des Pfarrers J. A. Holler aus dem Jahre 1700. 456 Enthält die Liegenschaften der Pfarrei. 457 Auch die Register enthalten Nachrichten über einen grossen Brand (1624) und die Pest (1625—1626). 458 Lücken 1635—1640; 1642—1644. 459 Lücken 1636—1644; 1663—1672. 460 Lücke 1627—1663. 461 Auch die Register enthalten vereinzelt Notizen über Pest (1597), Witterung, Ernte, Bauten. 462 Bestand früher aus 2 Gemeinden: Niederursel-Frankfurter Anteil und Niederursel-Hessisches Anteil. — Die Tauf-, Trau- und Sterberegister von 1827—1836 wurden in Rödelheim geführt und 1837 bei Errichtung der Pfarrei Niederursel dorthin abgeliefert. 463 1722 von Oberwallmenach abgetrennt. 464 Auch die Register enthalten 1717—1734 Nachrichten über die Abtrennung von Oberwallmenach, Kirchbau, Blitzschlag, Fruchtlieferung; ausserdem einen „Extrakt aus hiesigem Messbuch derjenigen Güther, so von Balthesar Dillenbergers Kinder erkauft Anno 1730“ und Verzeichnisse der Pfarr- und Schulbesoldung. 465 Auch Dispensationserteilungen aus französischer Zeit mit dem Stempel des „consistoire du Bas — Comté de Cazenellenbogen“ in Langen-Schwalbach. 466 Die älteren, darin verwerteten Salbücher sind nicht mehr vorhanden. 467 In neuerer Zeit angelegt. 468 Vergl. Heyne, Das Kirchen- und Pfarrvermögen der Gemeinde Nordenstadt in seiner Entwicklung und Unabhängigkeit von dem Pfarr- und Kirchenvermögen der Orte Breckenheim, Diedenbergen, Delkenheim, Igstadt, Massenheim, Medenbach, Wildsachsen und Wallau. Wiesbaden, o. J. Selbstverlag. 469 Auch die Register enthalten zahlreiche lokalgeschichtliche Notizen. 470 Sogenannte Zinsen- und Interessenbücher der Pfarrei. (76 ≡)
471 Mit Nachrichten von 1857 an. Auch die Register enthalten lokalhistorische Nachrichten über Hagelschlag (1811, 1815), Einquartierung (1813—1814), Missernte und hohe Fruchtpreise (1816), Witterungsberichte (1823 ff.), Bauten (1839), Revolution (1848), Abtrennung dei Pfarrei Selters von Nordhofen (1851). 472 Die Eintragungen reichen aber nur bis 1680 zurück, da die vorhergehenden Blätter verloren gegangen sind. 473 Lücken 1760—1767; 1788—1793. 474 Die Eintragungen beginnen erst 1660. — Lücke 1664—1676. 475 Lücke 1762—1810. 476 Auch die Register enthalten lokalgeschichtliche Notizen aus der Zeit von 1668 —1717 über Stiftungen, Bauten, Glockenguss zu Marburg (1688), Reparatur der Uhr (1683), Brand in Gönnern (1697), Staroperation, Heilung von Krebs, Hagelfeier (1668). 477 Siehe Lixfeld (Anm. 371). 478 Nicht inventarisiert. 479 Die Evangelischen von Ober- und Niederlahnstein waren früher nach Braubach eingepfarrt. 480 Lücke 1868—1895. 481 Für Unterliederbach. 482 Geht in den Notizen über die series pastorum bis 1590 zurück. — Auch die Register enthalten zerstreute Notizen über Bestallung der Schulmeister, Orgelbau, Schulbau, Witterung, Streitigkeiten zwischen Pfarrer und Gemeinde, Brände (1711, in Frankfurt 1715). 483 Von 1759 bis 1769 soll der Schullehrer in einem Büchlein die Namen der Gebornen.Getrauten und Gestorbenen eingetragen haben. 484 Im ältesten Kirchenbuch; daselbst auch eine series pastorum von 1489 an. 485 Die Kirchenbücher reichten ursprünglich bis 1626, in das Gründungsjahr der Pfarrei zurück. Im Kirchenbuch von 1688 steht folgender Vermerk: „Diesem Kirchenbuch vorausgehen die 4 ältesten Oberröder Kirchenbücher von 1626—1687“. Es konnte noch nicht festgestellt werden, ob diese Register noch vorhanden sind. 486 Dagegen enthalten die Kirchenbücher mancherlei interessante Notizen über Krieg, kirchliche Ereignisse, Bauwesen, Unfälle, Verbrechen, Sitten, Gebräuche, Opferstockerträge von 1688 an; vergl. auch die folgende Anmerkung. 487 Führt den Titel „Pfarramtsprotokoll“ und enthält in chronikartiger Aufzeichnung viel Interessantes. 488 Bis 1786 waren die evangelischen Bewohner von Falkenstein hierher eingepfarrt,vergl. Anm. 91. — Die jetzigen Filialorte Cröftel und Oberems gehörten bis 1609 zu Heftrich. 489 Lücken 1712—1833; 1843—1852. 490 Auch die Register enthalten Notizen über Wiederherstellung der Kirche nach dem 30jährigen Krieg, Anschaffung von Glocken und Abendmahlsgeräten, Kriegsunruhen, Unfälle, Verbrechen. 491 1818 von Bergebersbach abgetrennt und zur selbständigen Pfarrei erhoben. Bis 1818 bestand eine zweite Pfarrei in Bergebersbach, welche die Orte Mandeln, Offdilln und „Oberrossbach auf der linken Seite des Wassers“ umfasste. Sie wurde 1818 aufgelöst und dafür das Kirchspiel Weidelbach begründet, welchem folgende Orte zugewiesen wurden: Weidelbach (bis dahin Filialort der ersten Pfarrei Bergebersbach), Offdilln, „Oberrossbach auf der linken Seite des Wassers“, „Oberrossbach auf der rechten Seite des Wassers“ (letzteres gehörte bis dahin zur zweiten Pfarrei Haiger) und Niederrossbach (bis dahin Filialort der zweiten Pfarrei Haiger). Im November 1818 ward der Wohnsitz des Pfarrers, der bis dahin noch in Bergebersbach geblieben war, nach Oberrossbach verlegt und nunmehr das Kirchspiel Oberrossbach begründet, welchem ausser den obengenannten, das Kirchspiel Weidelbach bildenden Ortschaften noch Fellerdilln und Dillbrecht (bis dahin zur zweiten Pfarrei Haiger gehörig) zugewiesen wurden. — Seit 1900 besteht in Dillbrecht (s. d.) eine Hilfspredigerstelle. 492 Ausserdem enthalten die Akten der Zivilgemeinde Nachricht über den Kirchbau. 493 1786 von Homburg abgetrennt und zur selbständigen Pfarrei erhoben. (77 ≡)
494 Indessen enthalten die Register einzelne Notizen über Einweihung der neuen Kirche (1715), Vasa sacra, Pfarrhaus (1785), Besoldung (1787), Geschenke (1787). 495 Vergl. Aug. Korf, „Geschichte der evangelischen Gemeinde in Oberursel“ (für 2 M. zu beziehen vom evangelischen Pfarramt in Oberursel). 496 Ein Verzeichnis der Getauften aus der Zeit 1601—1604 befindet sich im katholischen Pfarrarchiv zu Oberursel. Oberursel war von 1525—1604 evangelisch. 497 Die mit 1725 beginnenden Kirchenbücher sind nicht die ältesten. Es heisst von Pfarrer Artopaeus in der Chronik (1833): „Von ihm ist das älteste noch vorhandene Kirchenbuch angelegt und gut geschrieben und geführt worden; die älteste Pfarrkompetenz ist auch von ihm". Beides ist nicht mehr vorhanden und über die Art des Verlustes nichts bekannt. Das Kirchenbuch wird etwa 1620 angelegt gewesen sein. 498 Ausserdem enthalten die Register gelegentliche Bemerkungen über Streitigkeiten in der Gemeinde, Gebrauch der Nottaufe, Konfirmationsgebühren. 499 1891 Filialgemeinde von Erbach; 1899 von Erbach abgetrennt und zur selbständigen Pfarrei erhoben. 500 Mit Auszügen aus dem Fürstlich-Isenburgischen Archiv zu Offenbach a. M. 501 Für den Filialort Hennethal, der bis 1818 Kaplanei der Pfarrei Strinz-Trinitatis war. Die bis dahin in Strinz-Trinitatis geführten selbständigen Kirchenbücher kamen mit diesem Termin nach Panrod. — Lücke 1704—1729. 502 Für Hennethal (s. Anm. 501). — Lücke 1698—1730. 503 Für Hennethal (s. Anm. 501). — Lücken 1703—1730; 1735—1745. 504 Über das Vorhandensein und den Verlust älterer Aufzeichnungen macht Pfarrer Will im Jahre 1665 im Kirchenbuch in der Rubrik „Confirmati“ folgende Anmerkung: „Hie hat der Leser zu merken, weil nachfolgende Kinder mit ihren Jahrziffern nicht hierbey sind annotieret, gleich wie die Obige, dass solches verursachet der Krieg, um welches Willen ich dies Kirchenbuch lange Zeit nicht bey mir haben dörffen, sondern zu Burgschwalbach halten müssen, da ich den diejenige, so inzwischen kopuliret, konfirmiret und gestorben, in einen sonderlichen Catalogum bracht, der Meinung, selbige hiernächst aus demselben, wie sie nacheinander gefolget, in dies Kirchenbuch zu schreiben, so ist mir aber selbiger Catalogus durch Lothringische Völker mitsamt meinen Büchern und vielen predigten, da ich einen catholischen Pfaffen im Haus gehabt, im Ofen verbrannt worden, dass ich zwar die Personen noch alle weiss, aber die Jar-verzeichnis vergessen und sie also ohne selbe hierher setzen müssen.“ Ferner stellt Pfarrer Vigera in einer Petition an das fürstliche Konsistorium zu Idstein im Jahr 1701 den Antrag, „dass, weil das Kirchenbuch in dem unvermutheten schnellen laufenden Brand zur Asche werden müssen, ein ernstlicher Konsistorialbefehl an Seniores und Kastenmeister ergehen möge, um ein neues Kirchenbuch verfertigen zu lassen . . .“ 505 Für Hennethal. Bis 1818 wurden die Kinder von dort in Strinz-Trinitatis konfirmiert (s. Anm. 501) und in die dortigen Kirchenbücher eingetragen. 506 Für Hennethal im betr. Band des Kirchenbuches. — Lücke 1748—1818. 507 Mit dem Titel „protocollum“. 508 Enthält auf 342 Folioseiten u. a. die wortgetreue Abschrift und Übersetzung zahlreicher Urkunden von 887 an, die immer ausführlicher werdenden Biographien der Pfarrer in Panrod von 1665 ab, die Baugeschichte des Pfarrhauses, die kurze Beschreibung jedes Hausbaues im Dorf von 1606 an, das Verzeichnis der Pfarrgüter seit 1635, die Geschichte der Schule und Schulmeister zu Panrod und auf 48 Folioseiten eine Geschlechtstafel der Bewohner Panrods von 1665—1835. Das Buch, das Produkt eines phänomenalen Fleisses, ist von Pfarrer Ilgen (1814—1835) verfasst. Die meisten der von ihm verwerteten Urkunden aus dem Pfarrarchiv sind nicht mehr vorhanden. Das älteste Panroder Kirchenbuch enthält auf den fünf letzten Seiten „Notanda“ aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts über das Verhältnis des Georgenstifts zu Limburg als Patronatsherrn zur Pfarrei Panrod. 509 Lücken 1725—1747; 1752—1771. 510 Nicht inventarisiert. 511 Auch das Kirchenbuch enthält aus 1635 eine Notiz über Hungersnot, Pest, fremde Flüchtlinge. (78 ≡)
512 Lücke 1765—1783. 513 Enthält Perikopen, Gebete, Augsburgische Konfession, kleinen Lutherischen Katechismus, Eheordnung, Gebete. 514 Einträge aus Riedelbach bezw. Neuweilnau, von 1611 bezw. 1647 an in den Kirchenbüchern von Altweilnau (s. d.). — Erst 1686 erscheint Riedelbach als Filial vonNeuweilnau. 515 Eintragungen aus dem Filialort Hausen-Arnsbach für 1746—1817 in den Kirchenbüchern von Usingen, 2. Pfarrei (s. d.). 516 Der Filialort Gemünden gehörte früher zum Kirchspiel Merzhausen (s. d.); es finden sich daher die Einträge aus den Jahren 1717—1828 im Kirchenbuch zu Merzhausen und zwar für Taufen, Trauungen, Proklamationen, Konfirmation und Beerdigungen. 517 Lücke 1625—1668. 518 Lücke 1619—1659. 519 Auch in den Registern ganz vereinzelt Notizen über die Pest (1613—1627), öffentliche Kirchenbusse, Pfarrgebäude. 520 Über das Schicksal der älteren Kirchenbücher berichtet Pfarrer Bertuch in einem Schreiben vom 11. September 1811: „Das Alter der hiesigen Kirchenbücher geht bis in das Jahr 1641 zurück und sind bis 1750 richtig geführt worden“. Über ihren Verlust ist nichts bekannt. Für die Jahre 1750—1796 ist eine nachträgliche Rekonstruktion vorhanden. Pfarrer Bertuch berichtet in dem erwähnten Schreiben darüber: „Bey der französischen invasion im Jahre 1796, wo man Plünderung und Zerstörung befürchtete, wurde das hiesige Archiv nebst den Kirchenbüchern, welche von meinem Vorgänger, dem Inspektor Pfaffenberger versiegelt extradiret worden, nach Marckstett im Anspachischen in Sicherheit gebracht. Bey der Rückkunft des Archivs im Jahre 1797 wurde nun das Papier, worinnen die Kirchenbücher befindlich waren, entsiegelt und — zum allgemeinen Erschrecken fand sichs, dass der Inspektor Pfaffenberger während seiner ganzen Amtsführung von 47 Jahren die Kirchenbücher nur einige Monate fortgesetzt hatte . . . , sondern die vorgefallenen Acta der Gebohrenen, Copulierten und Verstorbenen bloss auf einzelne Bogen, Zettelchen niedergeschrieben, ja sogar in Kalender eingetragen hatte. Alles, was sich nun in der Wohnung des Inspektors, der bereits ein halbes Jahr vorher in den Ruhestand gesetzt worden war, von Litteralien vorfand, wurde mir übergeben und mir blieb die ungeheuere Arbeit, aus diesem Chaos ein besonderes Buch aufzustellen. Zu Statten kam mir hierbei besonders die Menge der vorgefundenen Personalien, welche ehemals bei öffentlicher Leiche abgelesen wurden, sowie die niedergeschriebenen Nachrichten in vielen hiesigen Familien, die ich so zusagen von Haus zu Haus sammelte und bis jetzt wird das auf immer defekt bleibende Kirchenbuch, wo ich eine gegründete Nachricht vorfand, ergänzt . . .“ 521 Reicht bis zur erstmaligen urkundlichen Erwähnung Rödelheims im Jahre 788 zurück. 522 Pfarrhaus betr. 1782; Schulhausbau betr. 1805—1821. 523 Das zweitälteste, 1764 beginnende Taufregister zählt die Pfarrer „der Vogtey Bosbach“ von 1604 an auf; ob vielleicht auf Grund älterer, jetzt nicht mehr vorhandener Kirchenbücher, lässt sich nicht sagen. 524 Lücke 1726—1729. 525 Lücke 1727, 1728. 526 Lücke 1732—1744. 527 Siehe Dreifelden. 528 Lücke 1682—1724. 529 Lücke 1690—1724. 530 Mit Berücksichtigung alter Urkunden. Auch die Register enthalten mancherlei Notizen, die namentlich die Nöte und Drangsale in Kriegszeiten grell beleuchten. 531 Die Urkunden betreffen die Abtrennung von Maxsain, Wölferlingen und Dreifelden. 532 Handzeichnung aus dem Jahr 1608. 533 Vergleich zwischen Graf Wilhelm zu Sayn-Wittgenstein und Graf Johann Wilhelm zu Wied über den kleinen Zehnten zu Wölferlingen. (79 ≡)
534 Vor 1857 wurden alle Amtshandlungen in die Kirchenbücher zu Erbach (Rheingau) eingetragen, wohin die Evangelischen des unteren Rheingaus seit 1835 eingepfarrt waren. Rüdesheim wurde 1863 Kaplanei, 1874 selbständige Pfarrei. 535 Geht bis 1827 zurück und enthält Nachrichten über Erbauung von Kirche und Pfarrhaus in Rüdesheim, Kirche in Geisenheim, Errichtung der Kaplanei und Pfarrei des unteren Rheingaus. 536 Die Register umfassen beide Pfarreien. 537 „Gerichtliche Beschreibung der Pfarre, Kirche und Kapelle und Schulen des Kirchspiels Runkel“. Der Inhalt gliedert sich in 24 Kapitel, u. a. enthaltend: Kap. I. Geschichte der Kirche und Pfarre: sectio A. Fundation a) der Pfarrei Runkel; b) der Kirche Runkel; c) der Kapelle Ennerich; d) der Kapelle Steeden; e) der Kapelle Hofen. — sectio B. Reformation. — sectio C. Verzeichnis der bisherigen Pfarrer. — Kap. II. Beschreibung der Kirche, Kapellen und Friedhöfe: sectio A. Beschreibung der Mutterkirche. — sectio B. die Kapellen und Kirchhöfe. — sectio C. Beschreibung der Wenigen Villmarer Kirch und Totenhof. — Kap. III. Inventarien. — Kap. IV. Was sich bei der Kirch und den Kapellen vorfindet. — Kap. V. Beschreibung der gottesdienstlichen Verrichtungen. — Kap. VI. Beschreibung der Pfarrgebäude. — Kap. VII. Mobilien. — Kap. VIII. Pfarrgüter. — Kap. IX. Kirchen- und Kapellenhöfe. — Kap. X. Pfarrgüter. — Kap. XI. Pfarrweinberg. 538 Die Register enthalten für 1742—1765 Aufzeichnungen über soziale Merkwürdigkeiten. 539 Auch die Register enthalten Nachrichten über bemerkenswerte Vorkommnisse, Todesfälle, Verbrechen. 540 Für die lutherische Gemeinde. 541 Für die reformierte Gemeinde. Ein älteres Kirchenbuch, wahrscheinlich aus dem Jahre 1650, soll nach einer Bemerkung in dem jetzigen ältesten Register bei der Belagerung von Rheinfels 1693 abhanden gekommen sein. 542 Für die lutherische Gemeinde. Lücke 1699—1703. Die betr. eine Seite fehlt. 543 Für die reformierte Gemeinde. Lücke 1732—1746. 544 Für die lutherische Gemeinde. Lücke 1695—1703. 545 Für die reformierte Gemeinde. Lücke 1742—1799. 546 Auch die Register enthalten vereinzelte Notizen über Krieg, Krankheiten, kirchliche Ereignisse. 547 Von 1719 an finden sich Einträge aus Hadamar und Weyer. 548 Aus der Zeit der Gräfl. Hofhaltung finden sich mancherlei Namen von einheimischen und fremden Personen hohen Standes. Im Jahre 1704 sind 27 Soldaten eines englisch-hannoverschen Ulanenregiments registriert. Auch im Taufbuch erscheinen Kinder fremder Soldaten, die ihre Frauen mit sich führten. 549 Es finden sich sehr häufig auch Konfirmanden aus dem Weilburgischen und Hadamarschen Gebiet. 550 Im Jahre 1650 ist zufolge eines alten Kirchenregisters über „Aussgab Gelt“ der „Pfarrherr von Lönberg zu den heil. Christtag hie geweßen, um das Hochwürdige Abendmahl zu halten. Haben ihm einen Dukaten verehrt“. Dasselbe wird von Ostern 1650 bemerkt. Dagegen heisst es in der „Wein- und Ostien-Rechnung“ von 1651: „zu dem hochw. Abendmahl, so der itzige Pfarrer gehalten hat“. Wahrscheinlich half der lutherische Pfarrer von Löhnberg hier zeitweise bei Verhinderung des Geistlichen oder während der Vakanz aus und erhielt für solche Dienste weiter in jenem Jahr „2 Malter Korn und 16 Simmer Haber vom Pfarrlandt“. 551 Letztere unter dem Titel „Beschreibung der evang. Kirche zu Schadeck sowie ihrer Kunstschätze, Altertümer und histor. Denkwürdigkeiten“, ältere Nachrichten verarbeitend. — Im Kirchenbuch von 1742 findet sich eine Schilderung des furchtbaren, fast ganz Schadeck in Asche legenden Brandes vom 8. Juni 1765 (Medardustag), dessen Gedächtnis noch jetzt mit dreimaligem Gottesdienst (Brandtag) begangen wird. — S. a. Anm. 552. 552 Im ältesten Kirchenbuch von 1651. 553 Betrifft den Bau einer Kapelle durch Reinhard IV., Herrn von Westerburg und Schaumburg und seine Gemahlin Margarethe Gräfin zu Leiningen. (80 ≡)
554 Die Besoldung der Geistlichen und Lehrer zu Schadeck beruht meistens auf Stiftungen und Schenkungen des Gräflichen Hauses. Namentlich Graf Johann Anton, der Erbauer der Kirche, hat die Gemeinde wiederholt bedacht; so kaufte er 1691 von Ludwig Wilhelm von Brambach zu Weitersburg den Wengenröder Hof und schenkte die Pacht zu gleichen Teilen an Kirche und Schule. Die meisten Kauf- und Schenkungsurkunden sind im Original vorhanden. 555 Originalerlasse des Grafen Georg betr. Kirchen- und Gemeindezucht. 556 Siehe Cramberg. 557 Unter dem Titel „Geistliche Erneuerung der Kirchen, Pfarr, Scholen, Brüderschaft, Brodgespenden und des Glöckners Gefällen“. 558 Auch die Register enthalten Nachrichten über Säkularfeier der Conf. Aug. 1730, Empfang Salzburger Emigranten 1732, Erbauung von Kirche 1753, Pfarrhaus 1770 und Orgel, Überschwemmung 1783/84. 559 Seit 1895 selbständige Pfarrgemeinde, vorher Filialort von Bärstadt. 560 Über ältere Kirchenbücher und deren Verlust findet sich in der Rechnung von 1647—1654 folgende Bemerkung: „Dieweil die Schönbornischen Kirchen- und Kastenbücher und Rechnungen im Krieg mehreren Teils distrahiret und verloren wurden, so hat man der Kastengulden wegen keine weitere Nachrichtung, als was in der 1631 gehaltenen Rechnung zu finden, worneben noch ein altes Saalbuch vorhanden, daraus folgende Innahm gezogen und abgeschrieben worden“. 561 Reicht nur bis 1794. 562 Verordnungen aus dem Anfang des 18. Jahrh. über die Zahl der Paten, Sonntagsheiligung, säumige Schuldner finden sich in den Kirchenbüchern. 563 Im Kirchenbuch. 564 Lücke 1704—1817. 565 Nicht inventarisiert. 566 Unter dem Titel „Gerichtliche Beschreibung der Kirche und Pfarrei Schupbach“ 567 Am Schluss des ältesten Kirchenbuchs (1678—1785) finden sich einige Notizen über Reparaturen an Kirche und Pfarrgebäuden, auch Angaben über Personalien von Pfarrern, eine formula precum, eine Abschrift eines gräflichen Ediktes über Trauungsordnung. 568 Seit 1898 Filialkirchengemeinde von Griesheim mit selbständiger Verwaltung; vorher nach Griesheim eingepfarrt. 569 Vor dem Register finden sich vier Eintragungen aus den Jahren 1637, 1648, 1654, 1656. 570 Lücke 1769-1773. 571 Kollektenbuch mit geschichtlichen Notizen. 572 Für Becheln sind „Register und Hauptbuch des jährlichen Einkommens der Kirche Becheln“ von 1613 an vorhanden. 573 Für Becheln. 574 Vergl. Andreas Müller, Festschrift zur Feier der Einweihung der evangelischen Kapelle in Aumenau a. d. Lahn. Weilburg, Zipper, 1903. S. 5—18: „Denkwürdiges aus der Geschichte des Kirchspiels Seelbach“. 575 Alle älteren Akten mit Ausnahme der Kirchenbücher von 1810 an und der Pfarrchronik sind im Jahre 1873 durch eine Feuersbrunst, welche Kirche, Pfarrhaus und fast das ganze Dorf zerstörte, vernichtet worden. Eine series pastorum von der Reformation an findet sich im Runkeler Kirchenbuch; vergl. Müller, Festschrift S. 8 f. 576 Belege zur Kapellenrechnung von Falkenbach. 577 Gehörte früher zum Kirchspiel Nordhofen. 578 Mit Nachrichten über die Errichtung der Pfarrei. 579 Diesem Verzeichnis ist ein anderes ohne Zeitangabe angeheftet. Auch findet sich ein „Verzeichnis der Juden der Gemeinde Selters“ mit Angabe der von diesen erwählten ständigen Familiennamen. 580 Gehörte bis etwa 1608 zu Weilburg. 581 Über ältere Kirchenbücher (seit etwa 1620) und ihren Verlust schreibt die Chronik: „Den 18. August 1706 brannte ein grosser Teil des hiesigen Dorfes nebst sämtlichen Pfarrgebäuden nieder. Alle Kirchenbücher wurden ein Raub der Flammen. Der damalige Geistliche (81 ≡)
suchte aus schriftlich und mündlich vorhandenen Familien-Nachrichten den Verlust einigermassen zu ersetzen“. 582 Mit kurzer Geschichte der Pfarrei. 583 Register der Pfarreinkünfte. 584 Lücke 1676—1684. 585 Verzeichnis der Einkünfte der Pfarrei. 586 Von 1630 bis 1690 gehörte Roth als Filial zu Simmersbach (vorher und nachher Filial von Oberhörlen); 1690—1704 waren Lixfeld und Frechenhausen nach Simmersbach eingepfarrt (vorher nach Oberhörlen pfarrend, nachher eigene Pfarrei, s. Lixfeld). 587 Das Buch ist erst 1636 angeschafft, die Eintragungen von 1627 an sind also rekonstruiert. 588 War schon 1833 nicht mehr vorhanden. 589 Unter Verwertung der in den Registern sich findenden lokalhistorischen Notizen. 590 1905 als selbständige Kirchengemeinde vom Kirchspiel Höchst a. M. abgetrennt. 591 Wahrscheinlich waren ältere Kirchenbücher vorhanden; das jetzige älteste Register fürt den Titel „Singhofer neues Kirchenbuch“. 592 Mit Nachrichten aus 1139—1681 über alte Patronatsrechte und die alte Kapelle. 593 1907 als selbständige Kirchengemeinde von der Kirchengemeinde Herborn abgetrennt. 594 Gehörte bis 1842 zur Kirchengemeinde Sulzbach. 595 Mit Auszügen aus der Sulzbacher Chronik. 596 Für den Filialort Rambach. 597 Mit einer Skizze der Geschichte Sonnenbergs und der kirchlichen Entwickelung. Auch die Register enthalten Nachrichten über Kirmess und Weidegang des Viehs (1713), Pfarreinkünfte, Preise und Löhne (1786). 598 Aus dem Anfang des 18. Jahrh., aber nicht inventarisiert. 599 Gehörte in ältester Zeit zur Kirche Limburg, kam dann 1631 zum Kirchspiel St. Peter (siehe Diez III), gehörte von 1695 an zu Freiendiez und wurde 1701 selbständig. 600 Mit geschichtlichen Nachrichten aus Staffels Vergangenheit. 601 Aus dem 18. Jahrh. (1843). 602 Ausserdem enthalten die Register von 1749 an „Notamina“ über Vermächtnisse, Anschaffung von Kirchengeräten, Hagelwetter. 603 Im Kirchenbuch von Breithardt (s. d.). 604 Für die Filialorte Niederlibbach, Oberlibbach und Wambach. 605 Für Strinz-Margarethä. 606 Verzeichnis der Pfarrgüter und der Einkünfte von Pfarrei und Schule. 607 Mit Nachrichten aus älterer Zeit. Die ältesten Kirchenbücher enthalten Familienverzeichnisse; für Niederlibbach, Oberlibbach und Hambach ist ein zweites Familienverzeichnis aus 1775 vorhanden. Ausserdem finden sich einige wenige Nachrichten über das Begräbnis des Pfarrers Pistorius zu Strinz-Margarethä und die Verhältnisse zu jener Zeit. 608 Der genaue Titel dieses auch in den Pfarrarchiven zu Cronberg, Cubach und Weilburg vorhandenen Buches lautet: „Evangelia und Episteln auff alle Sonntage und fürnembste Feste durchs gantze Jahr, benebst den Gebeten auf jeder Epistel und Evangelium gerichtet“.Der Band enthält ferner noch: „Die Historia der Passion, Aufferstehung und Himmelfahrt unseres Herrn Jesu Christi aus den vier Evangelisten“; „Von der erbärmlichen Niederlage und Zerstörung der Königlichen schönen Stadt Jerusalem“; „Die gewöhnliche Kollekten aus der Kirchenagenda, mit andern Gebeten in der Kirche nützlich zu gebrauchen. Alles fein ordentlich mit besondern Fleiss gesetzt und mit grobem Druck verfertiget“. 609 Letztere Ausgabe ist in zwei Exemplaren vorhanden, darunter eines mit dem „Anhang verschiedener in ecclesiasticis et consistorialibus nach und nach ergangenen Fürstlich Nassau-Usingischen Verordnungen“ (auch in Dotzheim, Naurod und Kloppenheim vorhanden). 610 Das älteste jetzt vorhandene Kirchenbuch wurde angelegt, „weil das Alte in hiesiger von denen Brandenburgischen verrichteten Kirchenplünderung verissen worden, was die gefundenen Blätter anhand gaben von vorigen Jahren, ist noch beigesetzt worden von M. Joh. Wilh. Hechler“. (82 ≡)
611 Im Kirchenbuch von Breithardt (s. d.). 612 Die Eintrage von 1651—1672 sind nach Resten des alten Kirchenbuchs rekonstruiert, s. Anm. 610. 613 Für den Filialort Limbach. 614 Die Kirchenbücher umfassen bis 1818 auch die Eintragungen aus Soden (s. d.) 615 Mit einer series pastorum von 1581 an. Die Register enthalten nur eine Notiz über einen der Gemeinde aufgenötigten Pfarradjunkten, der unter dem Schutz von 100 Kurmainzischen Grenadieren eingeführt wurde (1727). Bei den Akten ist eine handschriftliche Zusammenstellung der ältesten Nachrichten über die Pfarrei Sulzbach. 616 1903 wurde die bisherige Filialgemeinde Unterliederbach von der Muttergemeinde Oberliederbach abgetrennt und unter Errichtung eines Pfarramtes in Unterliederbach zu einer selbständigen Pfarrgemeinde erhoben. 617 Ältere Kirchenbücher sind sehr wahrscheinlich bei dem grossen Brand am 6. Mai 1624 zugrunde gegangen. 618 Lücke 1635—1639. 619 Für die Filialorte Westerfeld und Niederlauken (letzteres später selbständige Pfarrei; s. d.) 620 Beginnt mit Gründung der Pfarrei 1529 und verarbeitet auch die in den Kirchenbüchern vorhandenen lokalgeschichtlichen Notizen. 621 Enthalten u. a. einen „Catalogus discipulorum scholae latinae Usingensis 1676 bis 1815; einen Stundenplan; die leges scholae und ein Verzeichnis der Rektoren und praceptoren. 622 Die zweite Pfarrei führt erst seit 1746 eigene Kirchenbücher; vorher wurden die Amtshandlungen in die Kirchenbücher der ersten Pfarrei eingetragen. Betr. der Eintragungen aus Hausen-Arnsbach (jetzt Filialort von Rod am Berg) vergl. Anm. 515 und 623. 623 Von 1746—1817 auch Eintragungen aus Hausen-Arnsbach (jetzt Filialort von Rod am Berg). 624 Für die ehemalige reformierte Gemeinde. Das Kirchenbuch dieser Gemeinde, umfassend die Zeit von ihrer Gründung (1700) bis 1817, ist, wie die Inventare ausweisen, vor etwa 50 Jahren verschwunden. 625 1895 aus der Pfarrgemeinde Höchstenbach ausgepfarrt und mit Berod und Borod zu einer selbständigen Pfarrgemeinde vereinigt 626 Für die nach Waldgirmes eingepfarrte Kirchengemeinde Naunheim. 627 Lücke 1797—1807. 628 Mit chronikalischen Notizen. 629 Die Tauf-, Trau- und Sterberegister für Waldgirmes von 1686 bis 1807 und die Trau- und Sterberegister für Naunheim von 1686 bis 1807 rühren augenscheinlich von einer und derselben Hand her und sind daher wohl Abschriften nicht mehr vorhandener Originalregister. 630 Von 1616—1624 sind die Eintragungen lückenhaft, denn wie eine Notiz im Kirchenbuch besagt, hat „wegen der Kriegsläufte vor 1624 kein richtiges Kirchenbuch können gehalten werden“. 631 Die Register enthalten Nachrichten aus dem 30jährigen Krieg, Notizen über Epidemien, Handhabung der Kirchenzucht, kirchliche Bräuche, Taufe von Zigeuner- u. Bettlerkindern. 632 Im ältesten Kirchenbuch. 633 Der Verlust älterer Kirchenbücher ist wahrscheinlich. Im Jahre 1691 schreibt Pfarrer Bechtold, ein ihm vom Dekan des Bleidenstadter Stiftes als Collator erteilter Consensusschein sei „in der Brandenburgischen Plünderung mit vielen Büchern und schriftlichen Sachen distrahiret, zerrissen, verschleppt und verloren gangen“. 634 Es ist ein nachträglich von Regierungskommissarien aufgestelltes, als „Supplement und Beilage des „Wallauer Kirchenbuches“ bezeichnetes Verzeichnis der 1790—1801 geborenen, getrauten und gestorbenen Christen und Juden vorhanden. Die die Juden betreffenden Einträge gehen bis zum Jahre 1815. 635 In Abschrift; sie beziehen sich auf die Belagerung Wiens durch die Türken. 636 Pacht- und Zinsregister; Güterverzeichnisse; Kastengefälle; Baurechnungen (seit Ende des 17. Jahrh.); Verzeichnis der Einnahmen aus ständigem Zins, Korn und Wein (Anfang des 17. Jahrh.). (83 ≡)
637 „Zum Ab- und Zuschreiben, worin die Namen derer enthalten sind, welche der Kirche ständige Revenüen an Zinsen, Öl- und Wachsgeld, auch Naturalien als Korn und Wein zu entrichten haben nach der anno 1755 verfertigten Erneuerung". — Über anderweitige Kompetenz- und Besoldungsverhältnisse finden sich in den Registern zerstreute Notizen. 638 Lücke 1727—1731. 639 Lücke 1724—1731. 640 Lücke 1673—1706. 641 Es ist dies ein von Pfarrer Deissmann hinterlassenes Manuskript, in welchem ein reichhaltiges Material verarbeitet ist. Vergl. desselben Verfassers „Geschichte des Benediktinerklosters Walsdorf nebst einem Anhang über die Geschichte des Freifleckens Walsdorf nach urkundlichen Quellen“. Herausg. von dem Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung. Wiesbaden 1863. 642 Für den Filialort Neuhof, der eine Zeit lang besondere Pfarrei war. 643 Nicht inventarisiert. 644 Enthält „alte Nachrichten von Wehen und dem Weher Grund“ und verwertet einManuskript des Pfarrers Plebanus, in welchem dieser die Zustände der dortigen Gegend in den Jahren 1636—1637 beschreibt. — Ein lokalgeschichtlicher Teil eines alten Kirchenbuchs ist später separat gebunden worden. Er enthält „Nachricht von den Pfarrern in Wehen und Orlen 1597 — 1752, auch von den Diaconi und Schulmeistern“, sodann Nachricht über öffentliche oder private Kirchenbusse in den Jahren 1782—1817. — In einem Neuhofer Kirchenbuch von 1783 finden sich Notizen über Schulmeister und Diaconi zu Wehen und Pastores zu Neuhof von 1602 bis 1809 über „Pfarrer, welche seit der Reformation in Wehen gewesen, aus dem Kirchenbuch extrahiret [demnach hat es ältere Kirchenbücher als die jetzt vorhandenen gegeben. D. Verf.] 1784 von G. W. Hoffmann“; über Kirchenbusse 1784 1795; über Besoldungsstücke der Pfarrei Wehen und deren jährlichen Ertrag; über Glöcknerbesoldung und Schulmeister in Wehen 1684-1807; über Diakonats- und Pfarrerbesoldung in Neuhof. 645 Vergl. Anm. 644. 646 „Weilen kein Kirchenbuch gefunden, als bin genötigt worden, das Versäumbte zu ersetzen, desfalls dann dieses den Successoribus zur treulichen continuation, wozu Amts- und pflichtswegen verbunden rekommandiret wird“, heisst es zu Beginn dieses Registers. Ältere Kirchenbücher waren demnach nicht vorhanden. 647 Zum Jahr 1759 wird einer „Gedächtnisfeier von weyland Ihrer Hoheit Prinzess Statthalterin und Regentin" Erwähnung getan. Ein zwischeneingebundenes Blatt vom 2 Januar 1652 warnt vor „Flüchen, Profanierung des Herrentages und allen Sünden“. 648 1904 mit Römershausen aus der Pfarrgemeinde Gladenbach ausgepfarrt und zu einer selbständigen Pfarrgemeinde erhoben. 649 Die Eintragungen von 1607 bis 1611 bilden lose Blätter; das eigentliche Kirchenbuch beginnt mit dem Jahr 1622. 650 Für die reformierte Gemeinde. 651 Lücke 1621—1634. 652 Lücke 1682—1759 653 Die Kirchenbücher enthalten seit Mitte des 18. Jahrh. einige Notizen über Unfälle, Verbrechen. 654 S. Anm. 608. 655 Für den Filialort Waldhausen. 656 Von 1891 an führt die zweite Pfarrei besondere Register. 657 Für die Jahre 1674—1726 sind nur Duplikate vorhanden, die angelegt wurden, als die Originale unbrauchbar geworden waren. 658 Die Einträge bis 1726 sind aus den inzwischen verloren gegangenen Registern nachgetragen. 659 S. die Anm. 660. 660 Enthält recht interessante chronikartige Aufzeichnungen. 661 Beigebunden 27 Homilien von Joh. Gerhard 1609. 662 Anhang: Gebete aus der Märkischen Kirchen-Ordnung. (84 ≡)
663 Ältere Kirchenbücher sollen von Pfarrer Wörner 1656 nach Miehlen mitgenommen worden, dort aber nicht mehr vorhanden sein. 664 Ausserdem enthalten die Kirchenbucher Notizen über Elkerhausen 1704—1714; Kirche, Orgel und Pfarrhaus in Weinbach 1721 — 1723; abergläubische, während der Betstunde in Weilmünster geschehene und vom Pfarrer als wahr bezeugte Geschichte 1754; Erdbeben 1756; einen türkischen Prinzen, der im Pfarrhaus um ein Viaticum vorsprach 1757; Einkünfte der Pfarrei und Rechte und Pflichten des Pfarrers 1723. 665 Im Filialort Gräveneck. 666 Ausserdem enthalten die Kirchenbücher Nachrichten über das Auftreten der Pest 1597; Kirch-, Schul- und Pfarrhausbau; Erzwingung des Simultaneums durch die Katholiken 1699; Brand 1809; Einquartierung und Seuchen 1813. 667 Lücke 1665-1750. 668 Lücke 1665—1752. 669 „Weiteroder Kirchenbuch, welches durch Johann Konrad Ludwig Hindt, Pfarrer daselbsten, aufgerichtet worden im Jahre Christi 1711“. 670 Mit kurzem Abriss der Geschichte des Kirchspiels, der Vogtei und des Klosters Schönau. — Ausserdem enthalten die Kirchenbücher Nachrichten über Pest; Tod von Angehörigen des regierenden Fürstenhauses; Äbte im Kloster Schönau (1601—1665); Grundsteinlegung und Einweihung der Lipporner Kirche 1750—1752; Kirchenvisitation daselbst 1752. 671 „Geschichtlicher Abriss über den Bau der Weiteroder Kirche von Pfarrer Philipp Wilhelm Trägel“. 672 Seit 1869 Eintragungen der Zahlen in der Chronik. 673 1817 angelegt; die ersten Eintragungen stammen aber erst aus dem Jahre 1838. 674 Lücken 1738—1740; 1746—1817. 675 Geht bis 1638 zurück und ist aus dem Lagerbuch zu St. Goar extrahiert. 676 „Evangelia und Episteln auf alle Sonntage wie auch auf die hohe Feste und andere Feier und Aposteltage durchs gantze Jahr, nebst Kirchengebäten aus den Evangelien. Marburg bei Joh. Georg Eberbachs nachgelassener Wittwe geborne Stockin. 1758“. 677 Die gesamten Evangelischen Wiesbadens bildeten bis 1892 eine Gemeinde mit einem gemeinsamen Kirchenregister. Erst seit dem 1. April 1892 bezw. 1. April 1908 bestehen 3 bezw. 4 getrennte Gemeinden mit eigener Kirchenbuchführung. Die Kirchenbücher aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind in einem Turmzimmer der Marktkirche untergebracht 678 Lücke 1671—1685. 679 Im Kirchenbuch von 1595. 680 Ein älteres Totenbuch scheint im 30jährigen Krieg verloren gegangen zu sein. 681 Im Kirchenbuch von 1754. 682 Seit dem 1. März 1897 bildet das Mutterhaus eine selbständige Anstaltsgemeinde. 683 Die Kirchenbücher von Wilsbach beginnen zwar im Jahre 1808, doch ist Wilsbach erst seit dem Jahre 1838 eine selbständige Pfarrei. Vorher war es Filial von Erda (Kreis Wetzlar). Die Einträge aus der Zeit vor dem Beginne der Wilsbacher Kirchenbücher (1808) finden sich daher in den Kirchenbüchern von Erda. Dort werden seit 1563 Pfarrer aufgeführt, die zugleich Wilsbach als Filial zu verwalten hatten. Der letzte derartige Geistliche, der auch die Wilsbacher Kirchenbücher begonnen hat, war Heinrich Ludwig Cellarius (geb. den 17. Juni 1747, gest. den 17. Okt. 1811). Er war von Nassau zum Pfarrer für Erda bestätigt und wurde auch von dem fürstlichen Hause Hohensolms-Lich für Wilsbach als Pfarrer präsentiert. Da aber Hessen den Entschluss gefasst hatte, die Kirche Wilsbach von der zu Erda bei der ersten Vakanz zu trennen, so wurde diese Präsentation nicht bestätigt. Am 18. April 1812 erhielt die Gemeinde Wilsbach vom Grossh. Amt Königsberg den Befehl, die Mutterkirche zu Erda nicht mehr zu besuchen; 1827 erfolgte die völlige Trennung. Von 1812—1827 wurde Wilsbach von Pfarrer Franz Feuerbach zu Niederweidbach, von 1827 bis 1838 von Pfarrvikar Christian Gottlieb Degen zu Königsberg vikariert. Im Jahre 1838 wurde in Wilsbach eine selbständige Pfarrei gegründet, mit welcher die Schule vereinigt wurde. Die Pfarrer wirkten zugleich als Schullehrer. Der erste selbständige Pfarrer von Wilsbach war (85 ≡)
Ludwig Palmer, Sohn des Professors Palmer zu Giessen. Von 1867 an wurde Wilsbach wieder von Erda aus mitversehen. Seit dem 1. Oktober 1899 hat es wieder einen eigenen Pfarrer. 684 1900 als selbständige Pfarrgemeinde eingerichtet. Die Evangelischen in den zugehörigen Orten gehörten vorher teils zur Pfarrgemeinde Montabaur (Wirges, Bannberscheid, Boden, Dernbach, Ebernhahn, Leuterod, Hosten, Moschheim, Ötzingen, Siershahn, Staudt, Ober-, Nieder- und Mittel-Ahr), teils zur Pfarrgemeinde Eppenrod (Meudt, Eisen, Ettinghausen, Ehringhausen). 685 Dass ältere Register vorhanden waren, geht aus der Vorbemerkung zum jetzigen ältesten Kirchenbuch hervor; es heisst da, dass „nur in den vorhergehenden Jahren ex injuria temporum" ein Kirchenbuch nicht geführt wurde. 686 Lücken 1712—1824; 1835—1854. 687 Mit Auszügen aus alten Akten. 688 Dieser „Diarium ecclesiasticuma“ betitelte Band enthält chronikalische Nachrichten über den Kirchbau in Wörsdorf und Wallrabenstein; einen ausführlichen Bericht über den Streit des Pfarrers L. Sebastiani mit der Gemeinde; eine Sammlung von Konsistorialdekretalien; Aufzählung der Kirchen- und Schulkapitalien. 689 1691 von Münster abgetrennt. 690 Das Register enthält einen Hinweis auf ältere Tauf-, Copulations- und Totenregister,die von den drei ersten Geistlichen geführt wurden. Der Verbleib dieser Bücher ist unbekannt. 691 Enthält Beschreibung der Kirche und Pfarrei, Besitzstand, Besoldungen, Gottesdienstliche Ordnungen. 692 Vergl. H. v. Nathusius-Neinstedt, Die Frankfurter Kirchenbuchführung (= Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst. Dritte Folge. VI. Band. Frankfurt a. M., K. Th. Völckers Verlag, 1899 S. 161 — 186). 693 Höchst lückenhaft, seit der Mitte des 18. Jahrh. 694 Mit sehr reichen lokalhistorischen Notizen über Kaiserwahlen, Truppendurchzüge, Überschwemmungen, Teuerungen, Heuschreckenschwärme, Missgeburten, Selbstmorde, Strassen- und Wirtshausexzesse, Kirchenbrände, Kirchen- und Pfarrhausbauten und -Einweihungen, Vermächtnisse, Pfarrgüter, kirchliche Feste, Personalien von Pfarrern und Lehrern u. a. m. 695 Titel: Topographia Ecclesiae Bornheimianae oder Kirchenplatz- oder Stuhlbuch . . . ausgerichtet von Pfarrer Mitternacht anno 1679. 696 Nicht inventarisiert 697 Mit dem Trau- u. s. w. Buch in einem Band vereinigt.
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- ↑ Fink, Ortskunde. S. 27.
- ↑ Anm. 2.
- ↑ Anm. 5—9.
- ↑ Anm. 53—55.
- ↑ Anm. 234.
- ↑ Anm. 252.
- ↑ Anm. 560.
- ↑ Anm. 591.
- ↑ Anm. 685.
- ↑ Anm. 690.
- ↑ Anm. 7.
- ↑ Anm. 101.
- ↑ Anm. 439.
- ↑ Anm. 497.
- ↑ Anm. 520.
- ↑ Anm. 624.
- ↑ Über ein eklatantes Beispiel berichtet Pfarrer Bertuch in Rödelheim (s. Anm. 520).
- ↑ Anm. 41.
- ↑ Anm. 53.
- ↑ Anm. 72.
- ↑ Anm. 137.
- ↑ Anm. 290.
- ↑ Anm. 297.
- ↑ Anm. 379.
- ↑ Anm. 420.
- ↑ Anm. 520.
- ↑ Anm. 581.
- ↑ Anm. 587.
- ↑ Anm. 612.
- ↑ Anm. 658.
- ↑ Anm. 569.
- ↑ Anm. 141.
- ↑ Anm. 520.
- ↑ Anm. 187.
- ↑ Anm. 271.
- ↑ Anm. 685.
- ↑ Anm. 420.
- ↑ Anm. 2.
- ↑ Anm. 166.
- ↑ Anm. 159.
- ↑ Anm. 612.
- ↑ Anm. 41.
- ↑ Anm. 31.
- ↑ Anm. 416.
- ↑ Anm. 173.
- ↑ Anm. 142.
- ↑ Anm. 191.
- ↑ Anm. 364.
- ↑ Anm. 257.
- ↑ Anm. 6.
- ↑ Anm. 234.
- ↑ Anm. 368.
- ↑ Anm. 629.
- ↑ 54,0 54,1 Anm. 195.
- ↑ Anm. 621.
- ↑ Anm. 195.
- ↑ Um nur auf einiges aufmerksam zu machen, nenne ich: Visitationsprotokolle (Bärstadt; Bromskirchen; Freirachdorf; Nastätten); Kirchen-und Schulordnungen (Frucht; Haiger II; Langenscheid; Rückeroth; Usingen); Konsistorialverordnungen (Caub; Weisel); Schöffenbuch von 1617—1679 (Marienberg I); Malsteinordnung 1592 (Haiger I). — Salbücher (Braubach 1407; Essershausen 1554; Egenroth 1570; Obereisenhausen 1590; Rodheim 1595; Schierstein 1618; Hatzfeld 1630; Schönborn 1631; Breidenbach 1639); Pacht- und Zehntregister (Oberliederbach 1454; Breidenbach 1539; Hohenstein für Holzhausen ü. A. 1565; Altenkirchen 1580; Anspach 1580; Breidenbach für Wallau 1585; Blessenbach 1592; Brandoberndorf 1597); Güterverzeichnisse (Marienfels 1576; Oberrod 1586); Stiftungs- und Dotationsurkunden (Elkerhausen 1278; Brandoberndorf für Cleeberg 1355; Friedrichsdorf 1687). — Akten des Siechenhauses in Herborn 1637 — 1804. — Abschrift eines Berichtes über die erste Synode zu Honnefeld 1564 (Freirachdorf). — Kollektenbuch für die Orgel 1694 (Nastätten).
- ↑ Almosenrechnungen.
- ↑ Anm. 277.
- ↑ Anm. 481.
- ↑ Anm. 9; vgl. auch die bei „Allendorf“ in der Tabelle erwähnte Druckschrift.
- ↑ Anm. 688.
- ↑ Anm. 195.
- ↑ Anm. 148.
- ↑ Anm. 83, 84.
- ↑ Anm. 571.
- ↑ Anm. 13.
- ↑ Anm. 19.
- ↑ Anm. 92.
- ↑ Anm. 94.
- ↑ Anm. 150.
- ↑ Anm. 168.
- ↑ Anm. 171.
- ↑ Anm. 179.
- ↑ Anm. 188.
- ↑ Anm. 204.
- ↑ Anm. 227.
- ↑ Anm. 244.
- ↑ Anm. 300.
- ↑ Anm. 321.
- ↑ Anm. 360.
- ↑ Anm. 369.
- ↑ Anm. 382.
- ↑ Mit ausführlicher Geschichte der Reformationszcit und späterer konfessioneller Kämpfe.
- ↑ Anm. 471.
- ↑ Anm. 500.
- ↑ Anm. 508.
- ↑ Anm. 530.
- ↑ Anm. 592.
- ↑ Anm. 597.
- ↑ Anm. 600.
- ↑ Anm. 615.
- ↑ Anm. 620.
- ↑ Anm. 641. Den Kirchenbüchern von Diedenbergen, Kirberg, Niedermeilingen sind sogen. „Notabilia“ angehängt (um 1700).
- ↑ Vgl. den Aufsatz von Pfarrer Vömel-Rodheim über den „Bezirk Rodheim und den siebenjährigen Krieg“ in den „Mitt. aus Gesch. u. Heimatkunde des Kreises Biedenkopf“, I., S. 53 ff., der die Kirchenbuch-Nachrichten aus Rodheim, Königsberg, Waldgirmes eingehend verwertet.
- ↑ Abgedruckt in „Nassovia“ VII (1906), S. 240.
- ↑ Anm. 53.
- ↑ Manche vitae ganz lateinisch.
- ↑ Dass der Pfarrer diesen Wunsch nur bei seinen eignen Kindern hinzufügt, rügt der Nachfolger jedesmal durch die Anmerkung: „Warum nicht der Wunsch bei andern?“.
- ↑ Denselben zürnenden Geist verraten epitheta, die man keineswegs „ornantia“ wird nennen können: „Heute wieder ein Hurenkind getauft; die liederliche Person, so solches zur Welt gebracht, heisst . . . . .“ (Wiesbaden).
- ↑ Vgl. Keller, Gesch. v. Nassau, S. 503.
- ↑ Oft sehr ausführlich.
- ↑ S. den Eintrag oben S. 24/25.
- ↑ S. den Eintrag oben S. 28.
- ↑ Essershausen seit 1703, Maxsain seit 1694, Mensfelden seit 1749, Okriftel seit 1706.
Anmerkungen der GenWiki-Redaktion (GWR)