Hiddingsel (Dülmen)
Hiddingsel, Ortsteil von Dülmen, historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...
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Zeitschiene vor 1803
Name
„Hydincseleh" 1176; „Hiddincsyle" 1295; "Johannes de Hiddincsele plebanus" 1298
Namensentstehung
- Hidding, Stammwort „Hide“ (mhd.) = Landgut vom Umfang 1ner Hufe
- Nachwort "seleh" (ndd.) = Ableitung von "sale, sal" (mhd.) ,"sala" (ahd.) "Sal", in älterer Sprache die rechtliche Übergabe eines Guts (= delegatio (lat.)).
- Bedeutung: Hiddingsel = Übergebenes Landgut
- Zwischen 1042-63 schenkte der Münsterische Bischof Ruodbert den Hof Hiddingsel dem Domkapitel zu Münster
- Bedeutung: Hiddingsel = Übergebenes Landgut
- Nachwort "seleh" (ndd.) = Ableitung von "sale, sal" (mhd.) ,"sala" (ahd.) "Sal", in älterer Sprache die rechtliche Übergabe eines Guts (= delegatio (lat.)).
Historische Lage
- Bauerschaft Hiddingsel
Lagerbuch Amt Dülmen 1769
- Anmerkung zur Tabelle:
- 1) = Freye Häuser
- 2) = Schatzbare Häuser
- 3) = Summe der Häuser
- 4) = Darinnen befinden sich
- 5) = Monatliche Schatzung
Städte u. Kirchspiele |
Bauerschaften |
freye Häuser | 1) Klöster, Adel |
1) geistl., priv. |
2) Vollerben |
2) ½ Erben |
2) ¼ Erben |
2) Kötter |
2) Brinksitzer |
3) Effektiv |
3) Reducirt in Vollerben |
4) Vorspann- pferde, Stück |
4) Stallung f. Pferde Stück |
5) Rtlr |
5) fl. |
5) Pf. |
Dorf u. Bauerschaft Hiddingsel |
Dorf | Fürstlich | . | . | . | 2 | . | . | 55 | 57 | 4 7/16 | 7 | 16 | 18 | 14 | . |
. | Bauerschaft | Fürstlich | . | . | 7 | 2 | . | . | 5 | 14 | 8 4/16 | 19 | 100 | 29 | 21 | . |
Dorf u. Bauerschaft Hiddingsel |
. | Summa | . | . | 7 | 4 | . | . | 60 | 71 | 12 ¾ | 26 | 116 | 58 | 7 | . |
Zeitschiene nach 1802
Landesherrschaft
- <1803 Fürstbistum Münster , Amt Dülmen (historisch), Hiddingsel
- 25.02.1803 R.D.Hs., preuß. Erbfürstentum Münster, Lüdinghausener Kreis 1802-1806 , Hiddingsel
- 1803 kam ganz Hiddingsel, mit Ausnahme einiger Ländereien, welche zu Croy – Dülmen gehören, an Preußen (6 Kotten wurden zerstückelt, dergestalt, dass einige Ländereien in`s Croysche fielen; die Häuser wurden aber alle Preußisch.)
- 12.07.1806 Rheinbundakte, preuß. Erbfürstentum Münster, Münsterscher Kreis 1802-1806 , Hiddingsel
- 09.07.1807 Tilsiter Frieden , Großherzogtum Berg, Hiddingsel
- 14.11.1808 kaiserliches Dekret, Großherzogtum Berg , Emsdepartement, Arrondissement Münster (Berg), Kanton Lüdinghausen, Hiddingsel
- 13.12.1810 Senatskonsult, Kaiserreich Frankreich, Lippedepartement, Arrondissement Münster, Kanton Dülmen, Mairie Buldern, Hiddingsel
- 1813 Königreich Preussen, Preußisches Gouvernement Weser-Rhein, Regierungskommision Münster, vorl. preußischer Kreis Münster
- 25.02.1803 R.D.Hs., preuß. Erbfürstentum Münster, Lüdinghausener Kreis 1802-1806 , Hiddingsel
- 1815-1946 preuß. Provinz Westfalen, Provinz Westfalen, Kreis Coesfeld, Bürgermeisterei Buldern, Gemeinde Hiddingsel
- 1946 Land Nordrhein-Westfalen
Bürgermeisterei Buldern
- 1823: Bürgermeisterei Buldern
- Umfang: Kirchspiel Buldern und Hiddingsel
- Bürgermeister: Uhlenbrock
- Quelle: Adreß-Kalender für den Bezirk der Königl. Preuß. Regierung in Münster (1823)
- Bürgermeister: Uhlenbrock
- Umfang: Kirchspiel Buldern und Hiddingsel
- 1834: Bürgermeisterei Buldern 1.389 Einwohner
- davon Hiddingsel Einwohner
- Beigeordneter zu Hiddingsel: Röver [1]
- davon Hiddingsel Einwohner
Verwaltungseinbindung
- 1895: Hiddingsel, Gemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Münster, Kreis Coesfeld
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Dülmen, Postbezirk, Telegrafenamt
- Einwohner 620 [2]
Infrastruktur
1931 Amt Buldern, Kreis Coesfeld, Regierungsbezirk Münster, Sitz Buldern
- Gemeinde Hiddingsel: Mischgemeinde, Gemeindvorsteher Mütherig, Ortsklasse D
- Einwohner: 709, Kath. 707, Ev. 2
- Gesamtfläche: 694,4 ha
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Pfarramt (kath), Volksschule, Gemeindeplegehaus (Kindergarten), Bestellungspostamt, Eisenbahnstation Buldern 4 km, Feuerwehr (frw.), Kreissparkassennebenstelle, Spar- u. Darlehnsverein, Elektrizitätsversorgung, Gasthäuser 4
- Gewerbe: kl. Ausladehafen am Dortmund-Ems-Kanal, 2 Brennereien, 1 Molkerei, 1 Mühle
- Politik: Gemeindevertretung 9 Mitglieder. [3]
Siegel, Wappen, Fahne
Kommunale Neugliederung
- 1975 Zusammenschluß der der Stadt Dülmen mit den Gemeinden Buldern, Kirchspiel Dülmen, Merfeld und Rorup.
Stadtteile Dülmen
Stadtteile in Dülmen (Kreis Coesfeld) | |
Börnste |
Dernekamp |
Emte |
Hausdülmen |
Leuste |
Mitwick |
Rödder |
Weddern |
Welte |
Stadt Dülmen (in den Mauern) |
Bildungswesen
Kulturtechniken
Elementarschule im Kreis Coesfeld
- 1864: Schule zu Hiddingsel, Größe 840 Quadratfuß (=78 qm), 112 Kinder, davon 8 arme Kinder schulgeldfrei, Schulgeld für Sommer- und Wintersemester je 10 SGr, 1 Lehrer,Jahresmietwert der Dienstwohnung 20 Taler, Gesamtjahresgehalt auf 115 Taler und 15 Taler als Organist. [4]
Jahr | Ortsteil | Ort | Schulart | Geschlecht | Schülerzahl | Klassen | Lehrperson | Bemerkung |
1893 | -.- | Hiddingsel | Volksschule | gemischt | 156 | 2 | Johann Kinnebrock *09.05.1860, Amtsantritt 09.10,1881 Karoline Veltkamp *08.10.1862, Amtsantritt 15.04.1890 |
-.-[5] |
Kirchenwesen
Bistümer
- Katholiken: Bistum Münster, 1954: Dekanat Dülmen
Pfarrei
Die Kirche ist eine domkapitularische Gründung nach 1240. 1305 ist die Pfarre bezeugt. Ihr Gebiet stammt von Buldern. Im 16. Jahrhundert verlor die Gemeinde als Rektorat von Buldern ihre Selbständigkeit, wurde jedoch 1861 erneut Pfarre.
- Die Kirche ist dem hl. Georg geweiht und 1911 erbaut. [6]
Hauschroniken
Kirchspiel Buldern, Bauerschaft Hiddingsel
Erbhöfe vor 1816
- Beuers (Buldern-Hiddingsel) / Haus Lüdinghausen
- Schulte Farwick (Buldern-Hiddingsel) / Haus Lüdinghausen
- Grote Frintrup (Buldern-Hiddingsel) / Haus Buldern
- Lütke Frintrup (Buldern-Hiddingsel) / Haus Füchteln, 1674 Obödienz Hiddingsel
- Heitmann (Buldern-Hiddingsel) / Obödienz Hiddingsel
- Lueke (Buldern-Hiddingsel) / Haus Lüdinghausen
- Löbbers (Buldern-Hiddingsel) / Haus Lüdinghausen
- Tangermann (Buldern-Hiddingsel) / Haus Lüdinghausen, 1674 Obödienz Hiddingsel
- Volle (Buldern-Hiddingsel) / Obödienz Hiddingsel
- Wentingmann (Buldern-Hiddingsel) / Domküster (Münster), 1674 Obödienz Hiddingsel
- Grote Wiesmann (Buldern-Hiddingsel) / Obödienz Hiddingsel
- Wiethegger (Buldern-Hiddingsel) / Obödienz Hiddingsel
Weitere Familien noch 1674
Bevölkerungsverzeichnisse
Kirchenbücher
- Pfarrei (rk.) Sankt Georg ; Kirchenbuch Taufen 1861 - 1898 ; 1); [ca. 1898]
- Pfarrei (rk.) Sankt Georg ; Kirchenbuch Heiraten 1862 - ; 2);
- Pfarrei (rk.) Sankt Georg ; Kirchenbuch Tote 1862 - 1904 ; 3); [ca. 1904]
- Pfarrei (rk.) Sankt Georg ; Kirchenbuch Taufen 1898 - ; 4);
- Pfarrei (rk.) Sankt Georg ; Kirchenbuch Tote 1903 -; 5);
- Pfarrei (rk.) Sankt Georg ; Kirchenbuch Firmungen 1911 - ; 6);
Digitalisate
- Hiddingsel, St. Georg, kath., 1861 - 1955, Digitalisate online bei Matricula
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
- Hiddingsel (M), Inhalt : kath. Geburten, Heiraten, Tote 1862-1874
Quellenabschriften der Mormonen
Weitere Quellen
- Bistumsarchiv Münster, Generalvikariat, Bestand Hiddingsel, Pfarrkirche ad s. Georgium M., Pfarre, darin
- Archidiaconalia 18. Jhdt., Neuerrichtung der Pfarre 1961, Umpfarrungen aus Lüdinghausen und Dülmen mit 2 Karten (1908)
- Kirche: Verzeichnis der Kirchenplätze 1764
Archiv
Bibliografie
- Bau-u. Kunstdenkmäler, Kreis Coesfeld, Hiddingsel
- Appolt, Johann Albert; Johann Albert Appolt
- Brathe, Heinz; Alte Kirchen der Heimat;
- Dülmen (Hiddingsel) St. Georg; 1993
- Giese, Aloys; Gedenket in christlicher Liebe des Hochwürdigen Herrn Kaplan Aloys Giese;
- Kochs, Heinrich; Ein neues Standbild des hl. Nepomuk an der Kleuterbachbrücke in Hiddingsel; 1958
- Sankt-Georg-Grundschule ; 300 Jahre Schule in Hiddingsel; 2002
- Werland, Peter; Die alten Skulpturen in der Kirche zu Hiddingsel; 1918
Bibliografiesuche
- Volltextsuche nach Hiddingsel in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Fußnoten
- ↑ Quelle: Westfalenlexikon
- ↑ Quelle: Hic Leones
- ↑ Quelle: Handbuch der Aemter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931
- ↑ Quelle: Mersmann, Statistische Nachrichten über den Kreis Coesfeld pro 1862/64 (G.A.Hülswitt, Münstern 1865)
- ↑ Quelle: Statistische Übersicht der katholischen Schulen des Reg.bez. Münster (Schöningh, Münster 1893)
- ↑ Quelle: Börsting, H.: Geschichte des Bistums Münster (1951)
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Historische Webseiten
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