Dom (Königsberg)
Königsberger Dom Ehemalige Bischofskirche des Bistums Samland |
- Hierarchie
- Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast > Dom (Königsberg)
- Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Provinz Ostpreußen > Königsberg in Preußen > Dom (Königsberg)
- Hierarchie
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Einleitung
- Der Königsberger Dom ist die ehemalige Bischofskirche des Bistums Samland, das nicht zum Ordensstaat gehörte. Mit der Gründung der Albertus-Universität (1544) wurde er zur Universitätskirche, zu deren Gemeinde alle Studenten und Professoren der Albertus-Universität gehörten.
Maße
Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte der Dom folgende Ausmaße:
- Länge: 88,5 m.
- Höhe des Südturms bis zur Spitze: 50,75 m.
- Höhe des Hauptschiffes: 32,14 m.
Politische Einteilung, Zugehörigkeit
Erst als Altstadt, Kneiphof und Löbenicht 1724 vereinigt wurden, gehörte der Dom formal zu „Königsberg in Preußen“.
Geschichte
Errichtung
- Um das Jahr 1330 (genaues Datum ist nicht bekannt) begann der Bau an des Doms auf dem Kneiphof,
zuerst als Wehrkirche mit dicken Wänden, Wehrgang und anderen Verteidigungseinrichtungen.
Nach der relativ kurzen Zeit von 50 Jahren war der Dom im Jahre 1380 weitgehend vollendet.
Arbeiten an den Innenfresken dauerten noch bis zum Ende des 14. Jahrhunderts.
Reformation
- Albrecht von Brandenburg-Ansbach, Hochmeister des Deutschen Ordens folgte Luthers Rat,
legte 1522 sein Amt nieder und machte aus dem Ordensstaat das weltliche Herzogtum Preußen.
Am 27. September 1523 hielt Johann Briesmann die erste lutherische Predigt im Königsberger Dom.
Zerstörung und Sowjetzeit
- Bei ihren Luftangriffen auf Königsberg im August 1944 zerstörte die Royal Air Force in zwei Nächten
den gesamten historischen Kern Königsbergs. Den Angriff am 29./30. August 1944 überstand der Dom
zuerst nur leicht beschädigt, brannte dann allerdings aus.
- Nach dem Kriegsende wurde der nördliche Teil Ostpreußens Teil der Sowjetunion.
Für eine Restaurierung der Domruine sowie anderer historischer Gebäude hatte die Regierung weder Mittel noch Interesse. Vorkriegsbauten, die als „Symbole des preußischen Militarismus und Faschismus“ und „Schandmale der neuen sozialistischen Stadt“ galten, wurden abgerissen. Die Domruine wurde jedoch geduldet: Wegen des darunter liegenden Kant-Grabmals traute sich die neue Stadtregierung nicht, die Ruine zu sprengen. Im Jahre 1960 bekam der Dom den Status eines Kulturdenkmals, es gab jedoch lange Zeit keine Bestrebungen, den Verfall zu stoppen und die Kirche oder das Grabmal Kants zu restaurieren.
Restaurierung 1992–1998
Seit 1992 restauriert Igor Alexandrowitsch Odinzow mit seiner Firma Katedralny Sobor (Die Kathedrale) den Dom. Die Projektleitung kooperiert eng mit dem Zentrum für Handwerk und Denkmalpflege in Fulda, das große Erfahrungen bei der Restaurierung europäischer Bauten hat.
Heutige Nutzung
Der Dom wurde als kulturell-religiöses Zentrum restauriert. In dem weitgehend wiederhergestellten Dom befinden sich eine evangelische und eine orthodoxe Kapelle, Taufkapelle, Dommuseum, Kantmuseum, Stadtmuseum und Räume der Wallenrodtschen Bibliothek. Im Dom werden regelmäßig Gottesdienste abgehalten.
Räumlichkeiten und Ausstattung
Im November 1995 konnten die neuen Glocken installiert werden. Drei der ehemals vier Glocken im Südturm sind im Original in Westdeutschland vorhanden. Es gelang jedoch, den Glockenklang dem in Musikarchiven festgehalten Klang der alten Glocken weitgehend anzugleichen.
2008 wurde die Hauptorgel fertiggestellt. Der Prospekt wurde weitgehend dem Barockprospekt der 1721 von Johann Josua Mosengel erbauten Domorgel nachempfunden, welcher bis zur Zerstörung 1944 erhalten war. Der Prospekt ist mit 17 stehenden Holzfiguren und 6 beweglichen Figuren verziert, die von Kaliningrader Holzschnitzern der Fa. Maxick unter der Leitung von Max Ibragimov angefertigt wurden.
Kant-Denkmal
Im April 1924 feiern Stadt und Universität Königsberg den 200sten Geburtstag des Philosophen; bei dieser Gelegenheit wird das vom Professor an der Königsberger Kunstakademie Friedrich Lahrs (1880-1964) entworfene, von den Bildhauer- und Steinmetzwerkstätten Otto Pecht ausgeführte, klassizistische Grabmal der Öffentlichkeit übergeben. Die Nordostecke der Königsberger Domkirche hat die noch heute der eigenen Anschauung weitgehend unverändert zugängliche Gestalt aus rotem Porphyr (Rochlitz/Sachsen), grauem Granit (Bucha) und schmiede-eisernen Gittern erhalten. Die unterirdische Situation wurde dabei - die Beton-Fundamente der neuen, ein wenig nach Osten gerückten offenen Kant-Halle nicht gerechnet - unverändert belassen.
Heute ist das Kant-Ehrenmal gepflegt, denn der Philosoph wird von den Russen hoch geachtet. Es ist Brauch, dass Hochzeitspaare hierher kommen, um den Brautstrauß niederzulegen und sich vor dem Ehrenmal fotografieren zu lassen. Anschließend wird der Bund fürs Leben mit einem Vorhängeschloss am Eisengittergeländer der Honigbrücke besiegelt.
Genealogische und historische Quellen
Historische Quellen
Bildquellen
Bibliografie
Verschiedenes
nach dem Ort: Dom (Königsberg)
Karte und Luftaufnahme
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Anmerkungen
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
Weitere Webseiten
- Artikel Königsberger Dom. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
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