Heidemann (Hof)
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Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Regierungsbezirk Osnabrück > Landkreis Osnabrück > Wallenhorst > Halberbenhof Heidemann
Portal:Höfe und Bauern | |
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Heidemann | |
Früherer Hofstatus: | Halberbe |
Erste Erwähnung: | 1319 |
Grundherr: | Kloster Rulle |
Namensformen: | up der Heede[1], Hedeman, Hedemann[2] |
Namensursprung: | siehe Heidemann (Familienname) |
Anschrift: | Im Alten Dorf 2 |
Alte Anschrift: | Wallenhorst Nr. 7 |
Koordinaten N/O: | 52.35493°N 8.01553°O |
Hofstandardwerte
Aufsitzerstatus
- Eigenbehörig
Grundherr
- vor 1319:H. von Bramsche
- ab 1319: Kloster Rulle
Dienstpflichten
Markenrechte, Mastrechte
Halberbe
Viehbestand
- 1545: 5 Pferde, 6 Kühe, 5 Rinder, 13 Schweine.[2]
- 1557: 5 Kühe, 3 Rinder, 3 Schafe, 1 Schwein, 4 Pferde, 2 Enter.[3][4]
- 1561: 4 Kühe, 4 Rinder, 5 Schafe, 6 Schweine, 5 Pferde.[5]
Umfang der Ländereien
Entwicklungsgeschichte
Mittelalter
Fränkische Zeit
Der Hof Heidemann bildete zusammen mit dem Wallenhorster Meyerhof, Schwalenberg und Brüggemann den Kern des "Alten Dorfs" von Wallenhorst.
Hochmittelalter
Im Jahre 1319 verkauft H. von Bramsche das Haus tor Heden an das Kloster Rulle.
Frühe Neuzeit
Reformation und Glaubensspaltung
16. Jahrhundert
Im Jahre 1540 verzeichnet das Schatzregister der Ämter Iburg, Grönenberg und Wittlage einen Jürgen up der Heede auf dem Hof.[1]
Im Viehschatzregister 1545 wird eine Hofstelle Hedemann erwähnt, auf der ein Knecht und eine Magd beschäftigt sind.[2]
Im Jahre 1557/9 wird im Viehschatzregister ein Hedeman erwähnt, der den Hof allerdings ohne Knechte oder Mägde bewirtschaftet.[4]
Im Jahre 1589 erwähnt das Viehschatzregister für die Hofstelle des Hedeman einen Betrag von 1 datt, 16 Schilling.[6]
Das Verzeichnis der freien und eigenbehörigen Höfe im Amt Iburg mit ihren Gutsherren von 1590 nennt für das Halberbe Heidemann das Kloster Rulle als den Grundherrn.[7]
Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg
Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für Hedeman einen Betrag von 2 Taler 13 Schilling.[8]
1601 bewohnen Hinrich Hedeman und seine Ehefrau Grethe mit seiner Mutter Anna den Hof.[3][9]
Die Zeit des Dänisch-niedersächsischen Krieges 1623-1629
Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage.[10] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten.
Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 zahlt Hedeman für 9 von 12 Wochen und darf daher als eingeschränkt zahlungsfähig gelten.[11] Für die Zeit zwischen dem 9. Dezember 1628 und Ostern 1629 (15. April) leistete Sander Hedeman für die ersten 13 dieser 18 Wochen seine Zahlungen, und darf daher auch für diesen Zeitraum als nur eingeschränkt zahlungsfähig gelten.[11] Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Halberben drei Schillinge und sechs Groschen zu zahlen und für die folgenden 54 von 55 Wochen zahlte Hedeman voll, so dass er als fast vollständig zahlungsfähig gelten darf.[12]
Musterung des Johan Hedeman 1630
Am 5. Oktober 1630 wurden in der Vogtei Wallenhorst 28 "schutzen" gemustert, darunter Johan Hedeman - es ist unklar, ob er zu dieser Zeit auf dem Hof wohnte - er trägt aber den Hofnamen.[10]
Abfindung der Schweden 1649
In der Zeit nach dem Westfälischen Frieden war die Stadt Osnabrück kein schöner Anblick und mit über 5 Mio. Talern hoch verschuldet. Das Fürstbistum Osnabrück war von der schwedischen Königin an Gustav Gustavson geschenkt worden. Für dessen Abtretung an Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg sollte Gustavson 80.000 Taler erhalten, die in vier jährlichen Terminen gezahlt werden mussten. Da Gustavson erst nach der vollständigen Schuldbegleichung abziehen musste, erbot sich die Osnabrücker Regierung daher 85.000 Taler sofort zu zahlen, wenn er sofort abzöge. Bischof Franz Wilhelm hielt im Oktober 1649 einen Landtag unter der Hohen Linde beim Kloster Oesede ab, wo beschlossen wurde, dass jede über 12 Jahre alte Person des Fürstentums einen doppelten Kopfschatz zu entrichten hatte. Dies betraf nicht nur Domprobst, Mönche, Nonnen, Pfarrer, sondern natürlich auch Bauern und Hüsselte, selbst Arme und Obdachlose wurden in dem Dekret vom 10.Oktober 1649 nicht verschont. Nachdem Gustavson seine Abfindung erhalten hatte, verließen die Schweden das Bistum am 30.11.1650.
Die Bewohner des Hofes Heydeman mussten folgende Zahlungen entrichten:[13]
* Heydeman cum uxor: 2 Taler
Aufklärung
Im Jahre 1723 führt Halberbe Zander Heydmann den Hof; er ist dem Kloster Rulle eigenbehörig.[14][15] Der Hof umfasst zu dieser Zeit:
* Gartenland: 2(49) Scheffel * Saatland: 5 Malter, 9 (9) Scheffel * Wiesenland: 6(39) Scheffel * Heideland: 10(17) Scheffel * Summe: 7 Malter, 5 Scheffel, 1,5 Becher.[14][15]
Das Monats- und Rauchschatzregister des Amts Iburg 1775 verzeichnet für das Halberbe Heidemann einen Monatsschatz von 1 Reichsthaler, 6 Schilling und 9 Pfennig, sowie den Rauchschatz wie folgt:
* Wohnhaus: 1 Reichsthaler, 10 Schilling, 6 Pfennig * Leibzucht: 15 Schilling, 9 Pfennig.[16]
Moderne
20. Jahrhundert
Der Hof umfasste im Jahre 1918 eine Fläche von 18 Hektar.[3]
Gebäude und Bewohner
Haupthaus
Der Haupthaus trägt die Inschrift:
Aloys Heidemann Elisabeth Heidemann geb. Stegemann A.D. 1915
Leibzucht
In Heidemanns Leibzucht ist zur Zeiten der Volkszählung von 1772 der Holzschumacher Henrich Riemann einquartiert.[17]
Kotten
Ab etwa 1800 bewohnten Nicolaus Heinrich Remme mit seiner Frau Catharina Maria geb. Hörnschemeyer den Heuerlingskotten mit ihren sechs Kindern.
Backhaus
In Heidemanns Backhaus ist zur Zeiten der ersten von 1772 Johanna Bennfeld untergebracht, die sich mit Nähen und Garnspinnen den Lebensunterhalt verdient.[17]
Karten
Hofbilder
Hofinhaber
Die folgende Liste orientiert sich an den Heiratsdaten bzw. Sterbedaten der Coloni, wobei eine Jahresangabe mit der Bezeichnung „um“ jeweils eine Schätzung wiedergibt! Vor der Einführung der Kirchenbuchgrenze wird das Jahr aufgeführt, in dem der Hofinhaber genannt wurde (gt.). Eingeheiratete Hofbewirtschafter sind jeweils mit Kommentaren versehen.
Generationenfolge
Wenn nichts weiter vermerkt ist, so sind die Personen in ihren Heimatorten geboren (*) und in ihren eingeheirateten Gemeinden verstorben (+), in der Regel zu Hause. Sie sind in der katholischen St. Alexander Kirche in Wallenhorst getauft (~) und getraut (OO) und auf dem Friedhof in Wallenhorst begraben ([]) worden. Gibt es nur ein Geburtsjahr, so wurde es aus dem Sterbealter errechnet. Eine Jahresangabe mit der Bezeichnung „um“ gibt jeweils eine Schätzung wieder! Die Familiennamen sind in der zuletzt üblichen Form geschrieben. Die Zeichen */~ und +/[] können beide oder auch nur ein Datum nennen.
Christofer Heinrich HEIDEMANN */~ 17.10.1837, +/[] 01.06.1907, OO 09.01.1866 Anna Maria Klumpe, */~ 20.03.1845 Hollage (siehe Klumpe_(Hof)#Ahnengalerie)
Kinder:
- Anna Maria */~ 24.02.1867, OO 23.11.1892 Sellmeyer
- Maria */~ 16.06.1868, +/[] 21.12.1870
- Gerhard Georg */~ 10.09.1869, +/[] 07.04.1871
- Maria Agnes */~14.11.1870, +/[] 12.03.1888
- Heinrich */~ 21.02.1872, OO 30.11.1919 Jülich, Pütz
- Joseph */~ 16.08.1873, +/[] 16.12.1873
- August Heinrich */~ 26.04.1875, +/[] 26.09.1875
- Clemens August */~ 14.07.1876, +/[] 14.09.1876
- Heinrich Aloys */~ 22.10.1877, OO 13.09.1905 Maria Elise Stegemann */~ 14.07.1878 Thiene
- Maria Franzisca */~ 24.04.1879, OO 21.04.1904 Recker
- Maria Elisabeth */~ 01.06.1880, +/[] 19.10.1880
- Martha Louise */~ 29.07.1882, +/[] 01.07.1884
Kirchliche Zugehörigkeit
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Historische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Weblinks
Zitierte Literatur/ Quellen
- ↑ 1,0 1,1 : Schatzregister der Ämter Iburg, Grönenberg und Wittlage 1540, NLA OS, Rep 100, Abschnitt 88 Nr. 3 a, Blatt 51 im Digitalisat.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 NLA OS, Rep 100, Abschnitt 88 Nr. 4: Viehschatzregister (mit Knechte- und Mägdeschatz) der Ämter Iburg, Grönenberg und Wittlage 1545, Blatt 23 im Digitalisat.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
- ↑ 4,0 4,1 NLA OS, Rep 100, Abschnitt 88 Nr. 7: Viehschatzregister (mit Knechte- und Mägdeschatz) des Amts Iburg 1557-9, Seite 27 im Digitalisat
- ↑ Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.
- ↑ NLA OS, Rep 100, Abschnitt 88 Nr. 15: Viehschatzregister (ohne Viehbestand) der Ämter Vörden, Hunteburg (ab Bl. 27), Grönenberg (ab Bl. 36), Iburg (ab Bl. 57), Wittlage (ab Bl. 97); Wiedenbrück [Reckenberg] (ab Bl. 110); Fürstenau (ab Bl. 122), Blatt 91, Seite 98 im Digitalisat.
- ↑ NLA OS, Rep 100, Abschnitt 88 Nr. 9 a: Verzeichnis der freien und eigenbehörigen Höfe im Amt Iburg mit ihren Gutsherren (undatiert, ca. 1590), Blatt 66, Seite 67 im Digitalisat
- ↑ Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 31, als Digitalisat, Aufnahme 33 bei Arcinsys.
- ↑ 9,0 9,1 Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V. (Hrsg.): Osnabrücker Familienforschung 100: Archiv zu Osnabrück Acta betreffend: Conscription eines Kopfschatzes von allen Personen über 12 Jahre. Amt Iburg 1601. Quelle: NLA OS Rep 100 Abschnitt 89 Nr. 3, Transcript: Irmtraud Tiemann., Georgsmarienhütte, Lamkemeyer Druck, 2021, S. 103
- ↑ 10,0 10,1 Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
- ↑ 11,0 11,1 11,2 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1649): Veranschlagung eines außerordentlichen Kopfschatzes zur Abfindung der Schweden, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 44, Blatt 130 als Digitalisat S. 132 bei Arcinsys
- ↑ 14,0 14,1 14,2 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Vermessungs- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Kirchspiel Wallenhorst (Abschriften?) 1723, NLA OS Rep 100 Abschnitt 92 Nr. 30, als Digitalisat bei Arcinsys.
- ↑ 15,0 15,1 15,2 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Erneuerte Grundstücks- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Amt Iburg, Kirchspiel Wallenhorst, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 126 , als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Monats- und Rauchschatzregister des Amts Iburg, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 189 , Blatt 42, Digitalisat Seite 45.
- ↑ 17,0 17,1 Albers, Andreas (2016): Die erste Volkszählung in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück, ISBN 978-3-9815941-6-4.
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