Pfarrer Ignatz Wigger (Bocholt-Suderwick)

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Rektor Wigger, Osterfeld (Oberhausen) um 1935, Pfarrer in Suderwick 1939

Einleitung

Ignatz Wigger, Namensgeber der Pfarrer-Wigger Grundschule, 2009 geschlossen zu Suderwick, stammte aus einer Bauernfamilie in Holtwick, Kreis Coesfeld, wo er am 14. August 1887 als 12. von insgesamt 14 Kindern geboren wurde.

Seine Eltern sind Wilhelm Wigger zu Holtwick (* 08.09.1836, + 11.03.1899) oo in Osterwick Ss. Fabian u. Sebastian, rk. 23.07.1872 Caroline Lülf (* 15.02.1848, + 12.4.1921).

Priesterweihe

Am 6. Juni 1914 wurde er in Münster zum Priester geweiht und feiert am 14.06.1914 in der St. Nikolaus Pfarrkirche seine Heimatprimitz. Danach war er von 1914 bis 1924 Kaplan in Westerholt, in dieser Zeit war er von 1916 bis 1918 als Militärdolmetscher tätig. 1924 wurde er Kaplan in Altlünen und 1925 Vikar in Henrichenburg

Kaplan Wigger 1929 auf der ISS "Leviathan", beurlaubter Vikar in Henrichenburg

Kulturreisen

Nach der Heimatprimitz seines Bruders Wilhelm Wigger (* 09.09.1889) im Jahre 1929 in Holtwick wird er beurlaubt, um seinen Bruder über London nach Nordamerika in die „Neue Welt“ von New York bis San Francisco zu begleiten. Zwischen 1929 und 1932 unternahm er weitere Schiffsreisen, so zu unseren kulturellen Wurzeln in Athen, in den Bosporus und nach Istambul (Konstantinopel).

Blut-und-Boden-Ideologie 1939, Stadtjubiläum Haltern

Tätigkeit im Ruhrgebiet

Ignatz Wigger wurde 1932 Vikar in Haltern und als neuer Pfarrektor der Gemeinde St. Marien Rothebusch in Oberhausen-Osterfeld am 09.06.1935 eingeführt. Mit seiner Kamera hielt er die Schäden der Bergsenkungen von 1935 in Osterfeld und im Bereich der Schienenstrecke am Bahnhof Osterfeld-Nord fest.

Dokumentation des Nationalsozialismus

Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft machte sich in der folgenden Zeit stark bemerkbar. Alle kirchlichen Organisationen wurden aufgelöst. Selbst die Caritassammlungen wurden als öffentliche Haussammlungen verboten. Ignatz Wigger dokumentierte in Westfalen lokal mit seiner Kamera Auftritte der Nationalsozialisten und deren Unterstützung im Volk unter anderem in Haltern am See. Auch den Beginn der Judenverfolgung und deren Volksverhetzung z.B. in Bad Driburg und Werl wurde von ihm festgehalten.

Ignatz Wigger dokumentierte die Vorbereitungen zur Reichskristallnacht durch Volksverhetzung und Blut-und-Boden-Ideologie im Rahmen der Judenverfolgung unter dem Regime des Nationalsozialismus.

Pfarrer im Grenzbereich zu Holland

Als Pfarrer wurde Ignaz Wigger kurz nach Ausbruch des 2. Weltkrieges, am 17. Dezember 1939, in der St.-Michael-Gemeinde in Suderwick eingeführt. Hier betreute er seine Gemeinde in den Kriegs- und Nachkriegsjahren sowie bis zu seinem Tode in den schwierigen Zeiten der Annektion West-Suderwicks durch die Niederlande.

Üerraschend starb Pastor Ignatz Wigger am 28. April 1955 im Bocholter Krankenhaus. Seine Grabstätte wurde auf dem katholischen Friedhof von Suderwick errichtet. Der frühere Schulweg in Suderwick wurde zu seinem Gedenken am 18.09.1975 in Wiggerstraße umgewidmet.

Quellen

  • Aufzeichnungen des Pfarrers Ignatz Wigger.

Literatur

  • Roters, Dorothea: "Holtwick - Beiträge zur Geschichte und Kultur eines Dorfes" , Hrsg. Heimatverein Holtwick, Druckhaus Tecklenborg, Steinfurt 1997.

Holtwick