Kreis Lippe

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Disambiguation notice Lippe ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Lippe (Begriffsklärung).

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Lippe


Einleitung

Vorläufer

Lokalisierung des Kreises Lippe innerhalb des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen

Wappen

Wappen Kreis Lippe.png


Beschreibung des Wappen

In Silber (weiß) eine rote fünfblättrige Rose mit goldenem (gelben) Butzen und goldenen (gelben) Kelchblättern.

Herkunft und Bedeutung

Der 1973 im Zuge der kommunalen Gebietsreform gebildete Kreis Lippe führt mit Genehmigung vom 17. Juli 1973 die lippische Rose in seinem Wappen. Historisch gesehen ist die Rose seit Jahrhunderten Wappensymbol für die Herrschaft, die Grafschaft, das Fürstentum und den Freistaat Lippe. Seit der Zusammenlegung der beiden Kreise Detmold und Lemgo stimmt das Gebiet des Kreises Lippe im Wesentlichen mit dem des ehemaligen Landes Lippe überein. Es lag daher nahe, mit Rücksicht auf die gemeinsame Geschichte von ungewöhnlicher Kontinuität über nahezu 8 Jahrhunderte die lippische Rose als neues Kreiswappen vorzusehen. Die 16 goldenen Staubgefäße symbolisieren die Städte und Gemeinden des neuen Kreises Lippe. (Quelle: http://www.lippe.de)

Allgemeine Information

Das Fürstentum Lippe ist ein historischer deutscher Staat, der zwischen der Weser und dem südöstlichen Teil des Teutoburger Waldes liegt. Die Hauptstadt Lippes ist und war die Stadt Detmold. Lippe ist bekannt etwa seit dem Jahre 1123; heute ist Lippe ein Teil des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen. Der heutige Kreis Lippe innerhalb des Regierungsbezirkes Detmold in Nordrhein-Westfalen ist nahezu identisch mit dem Gebiet des früheren Fürstentums Lippe. Die höchste Erhebung in Lippe ist der Köterberg mit knapp 500 m, der politisch zur Stadt Lügde gehört. Lippe umfaßt eine Fläche von rund 1.200 qkm und hat etwa 370.000 Einwohner (1900: 138.000).

Politische Einteilung

Aufgrund der Verordnung des Grafen Simon V. vom 29.09.1535 bildeten sich in Lippe Ämter, die die untere Instanz der Verwaltung darstellten. Sie waren zuständig für Verwaltungs- und Justizaufgaben und wurden 1879 mit der Trennung von Verwaltung und Justiz durch die Verwaltungsämter und die Amtsgerichte abgelöst. 1841 erhält Lippe eine Landgemeindeordnung, 1928 wurden Landratsämter gebildet, 1932 die Landkreise Detmold und Lemgo, in denen die Verwaltungsämter aufgingen. 1973 entstand der Kreis Lippe durch die Vereinigung der Kreise Detmold und Lemgo. Daneben bildeten sich größere Siedlungen, die schon sehr frühzeitig Stadtrechte erhielten.

Nach mehreren Verwaltungsneugliederungen, insbesondere aber nach der einschneidenden kommunalen Neugliederung ab 01.01.1975, besteht der Kreis Lippe heute nur noch aus 16 Städten bzw. Großgemeinden. In ihnen sind die ehemals 158 politisch selbständigen Gemeinden und 10 Städte aufgegangen.

Karte Kreis Lippe.png

Städte und Gemeinden


Wappen des Kreises Lippe Städte und Gemeinden im Kreis Lippe (Regierungsbezirk Detmold)

Augustdorf | Bad Salzuflen | Barntrup | Blomberg | Detmold | Dörentrup | Extertal | Horn-Bad Meinberg | Kalletal | Lage | Lemgo | Leopoldshöhe | Lügde | Oerlinghausen | Schieder-Schwalenberg | Schlangen


Kirchliche Einteilung

In den Jahren 1538 bis 1541 setzte Philipp Landgraf von Hessen als Vormund und Lehnsherr des Grafen Bernhard VIII. in Lippe die Reformation durch. Philipp Landgraf von Hessen war einer der eifrigsten und einflussreichsten Förderer der Reformation, führendes Mitglied des Schmalkaldischen Bundes, einer im Jahre 1530 zum Schutz der lutherischen Lehre gegründeten Verbindung lutherischer deutscher Fürsten und Städte 1). Unter Graf Simon VI. wurde Lippe 1602/1605 kalvinistisch. Das führte zu großen Unstimmigkeiten mit der Freien und Hansestadt Lemgo. Lemgo widersetzte sich dem Edikt, den kalvinistischen Glauben anzunehmen und es kam zur sogenannten "Lemgoer Revolte". Der Glaubensstreit zwischen Lippe und der Stadt Lemgo wurde erst 1617 beendet. Am 21.08.1617 kam es zu einem Friedensvertrag, der sowohl in kirchlicher als auch in strafrechtlicher Hinsicht einen bedeutenden Sieg der Stadt Lemgo darstellte - die Stadt Lemgo blieb lutherisch 1).

Erst im Jahre 1854 wurden die Lutheraner in Lippe den Kalvinisten gesetzlich gleichgestellt. Im 17. und 18. Jahrhundert gab es im ganzen Land keine einzige katholische Pfarrei. 1854 erfolgte durch das landesherrliche Edikt vom 09.03.1854 auch die gesetzliche Gleichstellung der katholischen Kirche mit der evangelischen Landeskirche. Jetzt hatten die Katholiken endlich auch wieder die Möglichkeit, eigene Kirchengemeinden zu gründen und Kirchen zu bauen.

Die 77 reformierten und lutherischen Kirchengemeinden gehören zur Lippischen Landeskirche mit Sitz in Detmold, Ausnahme die Kirchengemeinde Lügde gehört traditionsbedingt zu Paderborn. Die katholischen Kirchengemeinden gehören zum Erzbistum Paderborn. In einigen Orten gibt es darüberhinaus Kirchengemeinden der Baptisten, Methodisten und Mennoniten sowie Evangelische Freikirchliche Gemeinden. In Bad Salzuflen existiert eine Gemeinde Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (LDS, Mormonen).

1) Anton Gemmeke: Geschichte der katholischen Pfarreien in Lippe. Paderborn 1905. S. 22 ff.

Evangelische Kirche

Katholische Kirche

Geschichte

Die Edelherren zur Lippe wurden erstmals 1123 erwähnt. Sie hatten ihren Sitz am Fluß Lippe und gründeten dort 1168/85 die Stadt Lippe, die heute Lippstadt heißt, die den Edelherren zur Lippe aber bereits im 14. Jahrhundert verloren ging. 1192 wird Falkenberg gegründet, 1200 die Stadt Lemgo. Später kamen die Gebiete der Grafschaft Schwalenberg und der Grafschaft Sternberg zu Lippe. Im 16. Jahrhundert erhielten die Edelherren zu Lippe den Reichsgrafenstand.

Lippe schloß sich 1538 den Lehren Luthers an. Das lutherische Bekenntnis wurde 1602/05 durch das reformierte abgelöst, wodurch erhebliche Unstimmigkeiten mit der Stadt Lemgo ausgelöst wurden, die sich weigerte, das reformierte Bekenntnis für sich anzuerkennen und lutherisch blieb.

In den Jahren 1614 bis 1621 teilte sich die Linie derer zur Lippe in die Nebenlinien Lippe-Detmold, Lippe-Brake und Lippe-Alverdissen. Von der Linie Lippe-Detmold teilt sich wenige Jahre später wiederum die Linie Lippe-Biesterfeld ab. 1528 wird Lippe Grafschaft; 1720 wurden die Grafen von Lippe-Detmold dann in den Reichsfürstenstand erhoben, und damit wurde Lippe Fürstentum innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. 1815 wird das Fürstentum Mitglied des Deutschen Bundes, 1866 des Norddeutschen Bundes.

1895 stirbt die Linie Lippe-Detmold aus, und es beginnt der sogenannte lippische Erbfolgestreit, der 10 Jahre dauern soll. 1905 wird dann die Linie Lippe-Detmold endgültig von der Linie Lippe-Biesterfeld beerbt. Nach dem 1. Weltkrieg mußte der letzte regierende Fürst von Lippe, Fürst Leopold IV., ebenso wie alle anderen Regenten einschließlich des deutschen Kaisers, abdanken. Am 12.11.1918 verzichtet Fürst Leopold IV. auf den Thron. Das fürstliche Residenzschloß Detmold verblieb im fürstlichen Familienbesitz. Die Fürstenfamilie mit Armin Prinz zur Lippe als Familienoberhaupt bewohnt dieses Schloß noch heute.

Das Land Lippe blieb aber innerhalb Deutschlands als Freistaat weiter bestehen. Erst nach dem 2. Weltkrieg mußte sich Lippe entsprechend der Weisung der Siegermächte einem größeren Bundesland anschließen. Der damalige lippische Landespräsident Heinrich Drake verhandelte sowohl mit Niedersachsen als auch mit Nordrhein-Westfalen. Die Entscheidung fiel zu Gunsten des Landes Nordrhein-Westfalen aus, das größere Zugeständnisse an Lippe machte. Landespräsident Heinrich Drake erreichte die Verlegung des Regierungspräsidiums von Minden nach Detmold. Ein sehr wichtiger Punkt für die Entscheidung zu Gunsten Nordrhein-Westfalens war die Zusage Nordrhein-Westfalens, daß das staatliche Vermögen des bisherigen Freistaates Lippe (Grundbesitz, lippische Staatsbäder, Landestheater, Landesmuseum, Landesbibliothek usw.) nach der Eingliederung Lippes nach Nordrhein-Westfalen als Sondervermögen Lippes zu betrachten ist und dessen Erträge ausschließlich dem Landesteil Lippe zugute kommen. Um dieser Forderung gerecht zu werden, wurde der Landesverband Lippe gegründet, der das Vermögen des früheren Freistaates Lippe seit 1949 verwaltet.

Genealogische und historische Gesellschaften

Bürger- und Verkehrsverein Alverdissen
Vordere Straße 10
D-32683 Barntrup

Heimatverein Barntrup
Oststr. 2
D-32683 Barntrup

Heimatverein Erder
Ihmser Str. 14
D-32689 Kalletal

Verkehrs- und Verschönerungsverein Helpup
Goldstr. 52
D-33813 Oerlinghausen

Heimatverein Hörste
Hiddentruper Str. 85
D-32795 Lage

Heimatverein Istrup e. V.
Waldstr.
D-32825 Blomberg

Naturwissenschaftlicher u. historischer Verein Lage
Waddenhauser Str. 119
D-32791 Lage

Lippischer Heimatbund - Gruppe Lage
Plaßstr. 1
D- 32791 Lage

Heimatverein Leopoldshöhe
Hermannstr. 8
D-33818 Leopoldshöhe

Lippischer Heimatbund - Gruppe Oerlinghausen
Detmolder Str. 20
D-33813 Oerlinghausen

Naturwissenschaftlicher u. Historischer Verein Oerlinghausen
Detmolder Str. 20
D-33813 Oerlinghausen

Verkehrs- und Verschönerungsverein Oerlinghausen
Detmolder Str. 20
D-33813 Oerlinghausen

Ziegler- und Heimatverein Selbeck
Im Rüschern 25
D-32683 Barntrup

Heimatverein Sommersell
Im Lied 6
D-32683 Barntrup

Heimatverein Sonneborn
Höhenstücksweg 23
D-32683 Barntrup

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen


Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Periodika

  • Heimatland Lippe. Zeitschrift des Lippischen Heimatbundes und des Landesverbandes Lippe. Hrsg.: Lippischer Heimatbund, Felix-Fechenbach-Straße 5, 32756 Detmold, Tel.: 05231/6279-11, E-Mail: info@lippischer-heimatbund.de, 100. Jahrgang Nr. 7 im Juli 2007. ISSN: 0017-9787
  • Rosenland. Zeitschrift für lippische Geschichte
  • Schlänger Bote. Zeitschrift für die Gemeinde Schlangen und die Stadt Bad Lippspringe. Druck und Verlag: Heinr. Fleege, Ortsmitte 17, 33189 Schlangen, Tel.: 05252/974301. 309/2007. (Darin für Familienforscher: Alte Grabdenkmäler).
  • Lippische Mitteilungen aus Geschichte und Landeskunde. 76. Band (2007). Hrsg.: Naturwissenschaftlicher und Historischer Verein für das Land Lippe e.V. Detmold, im Selbstverlag, 2007. - 398 S.

Weitere Bibliografie

  • Chronicon comitatus Lippiæ - Gegentliche und außführliche Beschreibunge aller Antiquiteten und Historien der Vhralten Graffschafft Lippe, Digitalisat


Archive und Bibliotheken

Archive

Kreisarchiv Lippe im Archivportal NRW

Bibliotheken

Die Lippische Landesbibliothek


Weblinks

Offizielle Webseite

Genealogische Webseiten

Historische Webseite

Lippische Forscher Webseiten


Kreise und kreisfreie Städte im Regierungsbezirk Detmold (Bundesland Nordrhein-Westfalen)
Kreise: Gütersloh | Herford | Höxter | Kreis Lippe | Minden-Lübbecke | Paderborn
Kreisfreie Städte: Bielefeld


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis GOV

Request failed!