Topographie Holstein 1841/I-Z/204

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Topographie Holstein 1841
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Das Gut Blumendorf: Glinde, Wolkenwehe. Das Gut Fresenburg: Butterberg, Neu-Fresenburg, Poggensee, Redderschmiede, Renzel, Schadehorn, Seefeld, Vogelsang. Das Gut Höltenklinken mit Klinken (Dorf), Sensenmühle. Das Gut Krummbek. Vom Gute Nütschau: Nütschauer-Mühle, Sühlen, Sühlener-Mühle, Vinzier, Das Gut Schulenburg: Schmachthagen, Schwienekäben. Vom Gute Tralau: der Haupthof, Tralau (Dorf, z. Thl.). Von den Lübschen Stadt-Stiftsdörfern: Barkhorst, Frauenholz, Pölitz.
Eine Schule ward im Jahre 1374 gestiftet; die jetzige hat 4 Classen; an der Hauptschule steht ein Rector, welcher seit vielen Jahren auch eine Knaben-Erziehungsanstalt eingerichtet hat, und ein Lehrer der Mädchenclasse, welcher zugleich Cantor ist. Die Elementarclasse hat 2 Abtheilungen mit 2 Lehrern, dem Elementarschullehrer, welcher zugleich Organist ist, und einen von ihm angenommenen Gehülfen.
Armenstiftungen sind hier ein, im Jahre 1800, erbauetes allgemeines Armenhaus; und das St. Jürgens-Hospital, für verarmte Bürger und deren Wittwen, welches nach dem letzten Brande wieder aufgeführt ward. Die Zahl der Präbendisten, 21 an der Zahl, erhalten außer freier Wohnung, nach ihren Bedürfnissen eine wöchentliche Unterstützung von 8 β bis 1 Mark 3.svg 8 β und Kleidungsstücke. Zu diesem Hospitale gehören etwa 500 Scheffel Landes, den Scheffel zu 55 Q. R., welches verhäuert wird.
Das alte St. Jürgens-Hospital lag bei einer dem St. Georg geweiheten Capelle, vor dem Hamburger Thore, am Fuße des sogenannten St. Jürgens-Berges. Es war schon im 14. Jahrhunderte reich an liegenden Gründen, und besaß auch 2 bedeutende Höfe, wovon der eine der St. Jürgenshof, nahe bei dem Hospitale, und der andere, im Jahre 1365 von den Gebrüdern Johann und Hartwig v. Hummelsbüttel geschenkt, vor dem ehemaligen Mühlengraben-Thor, jetzt Lübschen Thor, belegen war; letzter ging in der Folge bis auf einige Renten verloren.
Der Rector Johann Wilhelm Lensch fundirte im Jahre 1795 ein Capital von 8950 Mark 3.svg, dessen Zinsen theils zur Unterstützung der Söhne dürftiger Eltern während der Lehrjahre, theils zu Schulbüchern und theils für Dürftige verwandt werden. Auch legirte Emerentia v. Rantzau ein Capital von 4500 Mark 3.svg, wovon die Zinsen an Nothleidende vertheilt werden. Andere Stiftungen sind: das Fischersche Legat für Arme, die Wendtsche Stiftung für Arme und mehrere Legate für die Kirche, Prediger, Predigerwittwen und Schulen.
Eine Kochanstalt für Arme und Dürftige ward schon im Jahre 1829 eingerichtet, aus der jährlich über 7000 Portionen Essen vertheilt werden.
Eine Spar- und Leihcasse ward im Jahre 1824 errichtet und hatte 1839 einen Fond von 4877 Reichsthaler.svg 44 β. Diese Einrichtung ist hier, wie überall, von den wohlthätigsten Folgen.
Zahl der Einwohner: 2667.
Die wichtigsten Erwerbszweige der Einwohner sind: Der Ackerbau, der Verkehr zwischen Hamburg und Lübek, die Travefahrt, welche aber, da seit der neuen Zollverordnung vom 1. Mai 1838 der Transitverkehr zum Theil andere Wege genommen hat, in Abnahme gerathen ist. Auch gewähren die Saline und die Badeanstalt manche Vortheile.
Zur Frachtfahrt auf der Trave hat die Stadt 7 Fahrzeuge.