Mascherode Nr. 4
Foto | |
---|---|
Im Dorfe 19 | |
Brandversicherungsnummer: | Nr. ass. 4 |
erste Erwähnung: | 1539 ? |
Status: | Kothof |
Lage: | → Karte |
erste Erwähnung 1539
Dieser Kothof wird vielleicht erstmals indirekt im Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539 erwähnt, in dem es heißt, daß in Mascherode 21 Männer[1] leben.
Ciriacus Bercklinch 1564
Der erste namentlich bekannte Hofwirt erscheint aber erst im Scheffelschatzregister von 1564:
Ciriacus Bercklinnch Hadt 8 Morgen vom closter zu Rittershausenn, gehet in den vorigenn Zinst,[2] |
Peter Nordmann 1743
Die Witwe Kahle heiratete am 20. Februar 1743 Peter Nordmann vom Ackerhof Nr. 14. Dieser wird in der Dorfbeschreibung von 1752 als Hofwirt genannt:
Besitzer: Kotsasse Peter Nordmann |
Witwe Kahle 1754
Nachdem auch ihr zweiter Ehemann schon wieder am 17. Januar 1754 gestorben war, führte die Witwe Kahle den Hof noch einige Jahre mit ihren Kindern alleine weiter.
Heinrich Kahle 1759
Inzwischen war der älteste Sohn aus erster Ehe herangewachsen und ging im Januar 1759 eine Ehe mit Dorothea Elisabeth Löers vom Ackerhof Nr. 8 ein. In der Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von 1769 heißt es über diesen Hof:
Hans Michael nunc Johann Heinrich Kahle | ||
Garten | 3 Morgen | 69 Ruthen |
---|---|---|
Acker | 10 Morgen | 5 Ruthen |
Wiesen | 1 Morgen | 90 ½ Ruthen |
Summe | 15 Morgen | 44 ½ Ruthen |
August Decker 1771
Kurz nach der Dorfbeschreibung verstarb Heinrich Kahle und seine Witwe vermählte sich daraufhin am 14. Juli 1771 mit August Decker vom Kothof Nr. 29.
Franz Bötel 1808
Heinrich Kahle hatte vier Töchter, von denen sich die jüngste, Anne Sophie, am 28. April 1808 mit Franz Bötel aus Salzdahlum verheiratete. Er ist der Stammvater der noch heute in Mascherode lebenden Bötels. Die Braut war schon fast 40 Jahre alt, weswegen die Ehe wohl kinderlos blieb, und starb schon am 19. September 1815. Daraufhin ging Franz Bötel am 3. Juni 1816 eine zweite Ehe mit Marie Catharine Henriette Cordes vom Halbspännerhof Nr. 9 ein. Dadurch wurden beide Höfe für eine Generation vereint. Laut den damaligen Bestimmungen war das aber nur erlaubt, wenn in der folgenden Generation wieder zwei Höfe gewährleistet wurden.[3]
Christoph Bötel 1846
Am 24. Juni 1846 erbte Christoph Bötel diesen Kothof, während der größere Halbspännerhof Nr. 9 an seinen älteren Bruder Franz Bötel jun. ging. Beide Höfe wurden also wieder getrennt. Christoph Bötel wurde auch "Stoffel Bötel" genannt.
Maße und Abkürzungen
1 Hufe = ca. 24 Morgen
1 Morgen = 120 Ruthen = ¼ Hektar
1 Scheffel (slll) = 10 Himten (h) = ca. 250 kg
1 Reichstaler (R) = 24 Groschen (g)
1 Groschen (g) = 12 Pfennige (₰)
1 ß nie/oldt = 1 neuer/alter Schilling
Literatur
- Georg Hermann Müller: Das Lehns- und Landesaufgebot unter Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel, Hannover und Leipzig, Hahn'sche Buchhandlung, 1905 (darin: Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539)
- Fritz Habekost: Dorfbuch von Mascherode, 1958
Quellen
- Schepffelschatz Register beschriebenn alhir im Ampt Wülffenbuttel heute mandags nach matei apostoli anngefangenn vnnd in genommenn aüf omnium sanctorum vberantwortedt anno domini 1564 (NStWF 24 Alt 6)
- Kirchenbücher von Mascherode 1652 - 1814 (NStWF 1 Kb 862 - 865)
- Dorfbeschreibung von Mascherode aus dem Jahre 1752
- Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von Mascherode aus dem Jahre 1769
- Kirchenbücher von Mascherode 1815 - 1845
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Gemeint sind wohl 8 Ackerleute und 13 Köter; das Scheffelschatzregister von 1564 nennt aber 8 Ackerleute und 14 Köter. Es ist noch nicht geklärt, welcher Kothof in dieser Zeit dazu gekommen ist.
- ↑ Die Köter zu Mascherode gaben den Zins für das Land, das unter ihnen verteilt war, gemeinsam ans Kloster, und zwar jeder nach seinem Anteil.
- ↑ So sollte ein "Höfesterben" verhindert werden und der Bauernstand als tragende Säule des Landes erhalten bleiben.
Kloster Riddagshausen | |
Riddagshausen (Neuhof) | Gliesmarode | Querum | Klein Schöppenstedt | Schöppenstedter Turm | Mascherode |