Kurze Chronik der Familie Kypke/105
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genannt wurde und bei der Treptower Deep in die Ostsee mündet. Im Jahre 1712 ff. zählte man 9 Schiffe, welche den Treptowischen Kaufleuten zugehörten. Es wurden besonders Holz und Leinewand verschifft, während man von auswärts Hanf, Flachs, Leinsaat, Eisen, Leder, Wein, Gewürze und Häring bezog. Nach Brüggemanns „Beschreibung von Hinterpommern“ ergaben die ausgeführten Waren in den Jahren 1779/80 einen Gesamtwert von 31 825 Thalern, während für die von auswärts bezogenen Güter nur 2618 Thaler 12 Gr. bezahlt wurden. Außerdem aber trieben die Treptower Kaufleute einen ergiebigen Handel mit Tuchen und Weißwaren. Auch befand sich eine ansehnliche Strumpffabrik in der Stadt, Am 22. Juni 1747 zerstörte eine schreckliche Feuersbrunst einen großen Teil der Stadt.
Im siebenjährigen Kriege endlich wurde Treptow am 19. October 1761 von den Russen eingeschlossen, welche sie einige Tage mit Kanonen und Haubitzen beschossen, und verschiedene Gebäude in Brand steckten, bis nach der in der Nacht vom 24. zum 25. October getroffenen Capitualtion die Stadt den Russen eingeräumt wurde und die darin befindlichen 3 Bataillone Preußischer Infanterie nebst einiger Mannschaft zu Pferde sich zu Kriegsgefangenen ergeben mußten.
Die Greuel dieses Krieges erlebte Gottfried K. freilich nicht mehr; er war bereits 1750 gestorben. Desto mehr aber litt seine verwaiste Familie darunter.
Am 5. Juli 1720 hatte er sich mit Sophia Elisabeth Graf zu Treptow a. R., welche mit der Familie des daselbst verstorbenen Bürgermeisters Parcham blutsverwandt war, verheiratet. Aus dieser Ehe entsproßte ein Sohn Johann Christian, welcher nach des Vaters Tode das kaufmännische Geschäft in Treptow fortführte.
Bezüglich des vorhin genannten Bürgermeisters Valentin Parcham in Treptow a. R. sei noch erwähnt, daß dessen Sohn Henning Parcham, Ratsherr in Lübeck, ein nicht unbedeutendes Familien-Stipendium gestiftet hat, an welchem auch unsere Familie teil hat, sofern wir die Blutsverwandschaft mit unserm Vorfahren, dem Kaufmann Gottfried Kypke und dessen Ehefrau Sophia Elisabeth Graf in Treptow a. R. nachzuweisen vermögen.
Die Bestimmungen über die Verleihung von Stipendien aus der Parchamschen Familien-Stiftung [1] sind folgende:
Die Parchamsche Stiftung ist ein Familienfideicommiß, welches durch das am 16. Februar 1602 errichtete Testament des Ratsherrn Henning Parcham in Lübeck gegründet ist. Das
- ↑ Mitgeteilt vom Stadtarchivar Professor Dr. Curtius in Lübeck.