Kreis Düren/Adressbuch 1954/Amt Langerwehe

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Kreis Düren/Adressbuch 1954
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Amt Langerwehe

Am Rande der Nord-Eifel liegen die im Amt Langerwehe zusammengeschlossenenGemeindenLanger-wehc, Weisweiler, Wenau und Jiingersdorf. Erstmalig wurde das Amt Langerwehe am 1. 10. 1932 aus den Gemeinden Langerwehe und Wenau gebildet. Am 1. 5. 1935 traten die Gemeinden Weisweiler und Jüngersdorf hinzu.

Langerwehe, Eingangstor zum idyllischen und waldreichen Wehebachtal, ist beliebter Ausflugsort und Ausgangspunkt vieler Eifel-Wanderwcge. Seine günstige Verkehrslage an der Bundes-fernstraße und Bundesbahn-Hauptstrecke Aachen—Köln hebt den Fremdenverkehr. Bekannt sind die „Döppesbäckere", die bereits im 11. Jahrhundert ein Haupterwerbszweig des Ortes waren und vom 15. bis 17. Jahrhundert ihre höchste Blütezeit erlebten. Im Töpferei-Museum und einigen wenigen Betrieben wird die alte Töpferei-Kunst wachgehalten.

Die Ortsteile „Uhles" mit dem uralten Töpfergewerbe und „Rymmelsberg", gekrönt von der alten Martinskirchc, sind im Laufe der Jahrhunderte mit dem Ortsteil „Wehe" zu einem langgestreckten Dorf zusammengewachsen.

Zahlreiche bodenständige Handwerker fast aller Branchen und sonstige gewerbliche Kleinbetriebe geben dem Ort das Gepräge. Die Industrie ist mit einer Lederfabrik und einer Papierfabrik ansässig.

Weisweiler mit den Ortsteilen Hücheln und Wilhelmshöhe, liegt zu beiden Seiten des Tales des Indeflusses und kann auf eine traditionsreiche Vergangenheit zurückblicken, die mit der Geschichte der Burg Falandt eng verknüpft ist.

Seit Jahrzehnten wird die Entwicklung des Ortes von großen Industriewerken bestimmt: Braunkohlentagebau mit Brikettfabrik und Kraftwerk der Biag Zukunft, ein Metallhüttenwerk und neuerdings ein im Bau befindliches Großkraftwerk des RWE. Hohe Fabrikschornsteine überragen das Ortsbild.

Die Aachener Straßenbahn, die Bundesbahn Aachen—Jülich—Mönchen - Gladbach sowie mehrere Omnibuslinien sorgen für den Verkehr zu den umliegenden Orten und Städten.

Die Gemeinde Wenau erstreckt sich auf vier Ortschaften, von denen Wenau und Schönthal im Wehebachtal, Heistern und Hamich auf den Höherücken der Eifelausläufer zu nennen sind. Bemerkenswert ist Wenau durch sein frciadcliges Frauenkloster, das schon im 12. Jahrhundert reichbegütert und mitbestimmend für seine Umgegend war. Durch die Säkularisation im Jahre 1802 wurde das Kloster aufgehoben. Seitdem ist die Gemeinde Wenau von der Pfarre Langerwehe abgetrennt, und die ehemalige Klosterkirche wird als Pfarrkirche benutzt.

Ende des 16. Jahrhunderts brachten Metallreichtum, Köhler und die Wasserkraft des Wehebaches mit zahlreichen Messing- und KupfermUhlen, darunter 10 Messinghammerwerken, eine wirtschaftliche Blütezeit. Im Jahre 1819 siedelte sich auch die Nadelindustrie an, die sich mit dem Ende des 2. Weltkrieges verlagerte. Die Kalkindustrie mit mehreren Kalküfen wird noch bis in die Römerzeit zurückgeführt.

Die aus den Ortschaften Jüngersdorf und Stütgerloch bestehende Gemeinde Jüngersdorf gehörte früher zum Amt Pier in Lucherberg. Die Ortsgeschichte ist mit dem Jüngersdorfer Hof eng verbunden. Auch die beiden Ortsbezeichnungen rühren von diesem Hof her. Ausflugsziel ist die von Waldungen umgebene, auf einem Felsen erbaute Laufenburg.