Kloster Varlar
Kloster Varlar: Mit der Gründung, also von Beginn an, erhielten Klöster und Stifte zur Versorgung ihrer Insassen meist reiche Schenkungen an Grundbesitz mit Erbhöfen, Geld- und Kornrenten, überwiegend durch den lokalen Adel, welcher hier auch unverehelichte Kinder unterbrachte. In den Archivalien finden sich daher auch begleitende Unterlagen über die Eigenbehörigen auf Erbhöfen, den Markenbeteiligungen und Zehnteinnamen…….
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Lage 19. Jhdt.
Früherwähnung
Name
1022 bis 1032 „Farlari"; 1126 „Warlar"; 1129 „Varlar"; 1137 „Varlara"; 1151 „Varlare"; 1280 „Vaerlare"; 1297 „Varler".
Ort
- 1118 „curtis Varlarensis";
- Die Grafen von Kappenberg hatten diesen Hof Varlar in Besitz;
Kirche
1023 war Varlar im Besitz der Frau Reginmod (= Imeza von Xanten, Wwe. des Ezzonen Otto, geborene Gräfin von Metz) und deren Tochter Vrederuna. Sie verfügten mit Zustimmung des Bischofs Siegfried von Münster die Gründung einer Pfarrkirche in Varlar. der der Bischof einen bestimmten Pfarrbezirk zuweisen wollte. Dieser Beschluß wurde aber nicht durchgeführt. Die Pfarre sollte gebildet werden
- 1. aus 30 Höfen von Gerleve und Westhellen der Pfarre Billerbeck;
- 2. aus 54 Höfen der Bauerschaften Hamin, Mottonhem, Gaupel, Suthuuick, Hembrüggen und Hilwardinghausen der Pfarre Coesfeld;
- 3. von der Pfarre Coesfeld sollten noch dazu geschlagen werden: die ganze Bauerschaft Osterwick, die Bauerschaft Varlar mit einem Teile der Bauerschaft Korbeck, die Bauerschaft Bardarnarasuuick, Holtwick, Liudbeki, Bermothen und Segmeri, im ganzen 74 Höfe;
- 4. von Gescher-Büren 24 Höfe.
Kloster Varlar
- 1093 richtete Graf Hermann (von Kappenberg) in Varlar eine Benediktinerniederlassung ein.
- 1126 nahm Papst Honorius II. die vom Grafen Gottfried und dessen Bruder Otto (von Kappenberg) gestiftete Kirche zu Varlar in seinen Schutz; es handelt sich um das nun von Prämonstratensern genutzte Kloster.
- 1129 bestätigte der Münstersche Bischof Egbert diese Stiftung.
Vogtei
- 1233 bekundete der Münstersche Bischof Ludolf, daß der Edle Otto von Horstmar vom Kloster Varlar zu dessen Vogt gewählt worden sei.
- 1264 verzichtete Graf Friedrich von Rietberg und Herr in Horstmar auf die Klostervogtei.
Aufhebung
Das 1122/23 gegründete Prämonstratenserstift Varlar wurde 1803 aufgehoben. Archiv und Domäne fielen an die Wild- und Rheingrafen zu Salm-Grumbach-Grehweiler(seit 1816 Fürsten) in der damaligen Grafschaft Horstmar.
Literatur
- Schmitz-Kallenberg, Monasticon, S. 77
- Bau- u. Kunstdenkmäler, Kreis Coesfeld, S. 127 f.
- Neuhaus, H., Beiträge zur Geschichte der Grundherrschaft Varlar, Münst. Dissertation, Borna-Leipzig, 1915.
- Bruns, Alfred: Varlarer Frei- u. Wechselbriefe 1329-1803 in „Westf. Quellen u. Archivverzeichnisse“ Bd. 1, Landschaftsverband Westfalen-Lippe (Münster, 1977) (609 Frei- u. Wechselbriefe)
Literatur-Suche
- Volltextsuche nach Varlar in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Archiv
- Fürstliches Archiv Salm-Horstmar zu Coesfeld, Bestand Stift Varlar
- Umfang: 275 Urkunden (1146-1779); 620 Akten (15.-19. Jhdt.)
- Inhalt: Renten und Zehnte; Ländereien; Häuser in Coesfeld; Kolonate und Kotten; Passivlehen des Stifts Varlar (Höfe, Burglehen zu Nienborg); Dienste und Landfolge; Mühlen; Jagd und Fischerei; Markenrechte; Privilegien; Kopiar; Verhältnis zur Stadt Coesfeld; Archidiakonatsrechte (Kollationen, Kirchenrechnungen Coesfeld ab 17. Jhdt., Kirchspielsrechnungen ab 17. Jhdt., Rechnungen des Amtes Ahaus 1688, 1703 und 1716); Prozesse; Rechnungen und Register ab 1590.
- Findbuch P 37/8 (Benutzung über das Westfälische Archivamt)