Kloster Böddeken
Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > - Portal:Westfalen-Lippe > Regierungsbezirk Detmold > Kreis_Paderborn > Bad Wünnenberg > Haaren (Wünnenberg) > Kloster Böddeken
Lage
Bei Wewelsburg (Stadt Büren, Kr. Paderborn)
Einleitung
In einem Seitental des kleinen Almeflusses, in waldreicher Umgebung, gründete im Jahre 816 auf seinen väterlichen Besitzungen der heilige Meinolphus, Archidiakon der Paderborner Kirche, das Frauenstift Böddeken, und gab demselben die Regel, welche das Konzil zu Aachen in demselben Jahre festgestellt hatte. Dies Frauenstift bestand bis zur Aufhebung am 17.07.1409.
Augustiner-Chorherren
1410 war das „Monasterium s. Maynulfi confessoris in Bodeken“ den Augustiner-Chorherren der Windesheimer Kongregation (seit 1430), Provinz Sachsen übergeben und erhob sich von neuem zu solcher Blüte, dass von hier aus weitere Klöster des genannten Ordens gestiftet oder reformiert werden konnten, namentlich in der Diözese Paderborn: Dalheim und Blomberg; im Bistum Minden: Möllenbeck; im Erzbistum Köln: Ewig; ferner die Klöster auf dem Werth, Eversklausen und Meyen in der Diözese Trier; Hirzenhausen, Zwalheim und Revenberg in der Diözese Mainz; Fürstengarten, Hegenen und Frankenthal im Bistum Worms; Trutenhausen und St. Arbogast in der Diözese Augsburg; Birlingen und Heidenfeld im Bistum Würzburg; Reptorff im Bisthum Eichstädt; endlich St. Leonhard und Marsbach in der Diözese Basel.
- (Vergl. Vita Bischof Meinwerki cet auctore A. Overham. Neuhusii, 1681. — pag. 421 sequ.)
Besetzung
In der Blüte des Kloster lebten im Jahre 1522 hier rund 39 Chorherren und 156 Laien.
Einordnung im Fürstbistum Paderborn 1779
- 1779 Bödecken
- Explication (Status): Kloster
- Possesor (Inhaber): Augustiner Mönche
- Amt: Wewelsburg,
Säkularisatin
Am 07.02.1803 wurde das Kloster Böddeken aufgehoben und bildete nach Ausschluss des Hauptteils der Waldbesitzungen, zur Zeit des Königreichs Westalen eine kaiserlich französische Dotation als Baronie Böddeken, und wurde 1813 dann wieder Königlich Preussische Domaine bis zum Jahre 1822.
- Departement der Weser/Archiv-Forsten-Gewässer
- Departement der Fulda/Domänendirektionsarchiv
- Königreich Westfalen/Generaldirektion der kaiserlichen Domänen
- Königreich Westfalen/Generaladministration der Domänen
Umfang der Klosterländereien
Das Kloster besaß damals bei der Säkularisation 1.364 Morgen Ackerland, 225 Morgen Wiesen, 9 Morgen Gärten und etwa 1.000 Morgen Waldungen; die jährlichen Einkünfte (in Geld berechnet) betrugen 9.781 Rt., das Kapitalvermögen belief sich auf 16.885 Rt.
Literatur
- INA III/ 1 : Kreis Büren, 114-184.
- Hengst, Karl (Hg.), Westfälisches Klosterbuch (1992) ISBN 3-402-068886-9
- Segin,W.: Domus sancti Meynulphi confessoris in Bodiken. In: Monasticon Windeshemense.
- Vogel, Hubert: Die Wewelsburg und das ehemalige Kloster Böddeken. Paderborn (1899), 55 S. Digitalisat der ULB Münster
Literatur-Suche
- Volltextsuche nach Boeddeken in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Archiv
Teile des Archivs des vorhergehenden Damenstiftes übernahmen die Augustiner-Chorherren. Nach der Säkularisation kamen andere Teile des Böddeker Archivs sehr früh nach Paderborn und von dort später in das Staatsarchiv Münster. Wesentliche Teile des Archivs ließ der Frh. von Brenken 1817 nach Haus Erpernburg bringen, weiteres ging verloren. Aufgrund eines Vertrages sind Urkunden und Akten des Klosters 1937 von Erpernburg an das Archiv des Erzbischöflichen Generalvikariats in Paderborn abgegeben worden.
- Staatsarchiv Münster, Bestand Böddeken
- Umfang: 244 Urkunden 1276-1755, 30 Akten (1 Karton) 1517-1817,
- Darin: Grundbesitz, Meierstätten, Jagd, Marken, Schaftrift, Prozesse, Einkünfteregister.
- Findbuch A 272.
- Darin: Grundbesitz, Meierstätten, Jagd, Marken, Schaftrift, Prozesse, Einkünfteregister.
- Umfang: 244 Urkunden 1276-1755, 30 Akten (1 Karton) 1517-1817,
Verweis
- Lehen s. Fürstbistum Paderborn, Lehnskurie
- Kopiare, Güterverzeichnisse, Chroniken, Vitensammlungen, Traktate in Msc., in der Theodorianischen Bibliothek, in AV (Paderborn u. Münster), im British Museum London, im Bistumsarchiv Trier.