Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/357

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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zur Familien-Primogenitur. Die Lodronische Familie erneuerte diesen Hof 1729; Erzbischof Hieronymus kaufte ihn 1792 und legte hier eine Schweizerey an.

      Jetzt ist dieser Hof dem jeweiligen k. k. Herrn Kreishauptmanne von Salzburg zur Sommerwohnung eingeräumt. In früherer Zeit gehörte der Montforterhof dem uralten adelichen Geschlechte der Golser. Man findet sie 1494 in der Landtafel. 1489 starb Georg Golser als Bischof in Brixen. (Hübner I.; v. Koch's Hieronymus; Stephan; Selbstsehen; besonders aber eine handschriftliche Chronik dieses Lustschlosses von 1619.)

      St. Leonhard, ein Dorf mit 9 Häusern, 13 Wohnparteyen, 71 Einwohnern, 2 Stunden ober Salzburg gegen Süd links am Bache der Niederalbe.

      Von der Gegend geschieht unter dem Erzbischofe Friedrich I. zwischen 954 bis 991 die erste urkundliche Meldung, um 1122 wurde hier eine Kirche zu Ehren des h. Leonhard für die Salzarbeiter am Tuval gebaut. Sie blieb bis 1407 eine Pfarre des Domkapitels in Salzburg. Da wurde der pfarrliche Gottesdienst nach Schellenberg verlegt, und die Kirche blieb bis 1816 eine Filiale von Berchtesgaden. In diesem Jahre wurde sie als solche der Pfarre Gredig einverleibt. Man trifft in derselben um, und hinter dem Altare Opfertafeln, Hufeisen in Reihen, einen übergroßen eisernen Fuß, Krücken, Pferde aus Wachs, neben der Emporkirche die ganze eiserne Rüstung eines Ritters an der Wand, auf der Epistelseite die auffallend kleine Figur eines gepanzerten Ritters von Guetrath und in einer Marmorplatte mitten auf dem Boden der Sakristey ein versteinertes Ammons-Horn.

      1644 baute Herzog Ferdinand von Bayern, Kurfürst von Köln und Probst zu Berchtesgaden, den schönen Marmorthurm an dieser Kirche.

      1306 verübten die Bewohner von Schellenberg und Berchtesgaden hier und in Gredig Raub, Mord, Brand und Unzucht.

      1364 plünderten und verbrannten die Reichenhaller beyde Orte.

      Zu St. Leonhart ist am 1. September der besuchteste Viehmarkt von Oekonomen des Landes.