Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/356

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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      Man hört dabey das nämliche Orgelspiel mit Echo, wie von der Festung Hohen-Salzburg. Es ist ebenfalls von Rochus Egedacher unter Erzbischof Dietrichstein 1750.

      Die Figuren verfertigte der Kunstarbeiter Lorenz Rosenegger vom Dürrenberge schön, gut und gewährlich. Er arbeitete unter unsäglichen Verdrießlichkeiten von 1748 bis 1760 daran. Man zählt an diesem Kunstwerke 113 bewegliche, 143 unbewegliche Figuren.

      Die Gärten umfassen einen großen Lustgarten, Blumengärten mit allerley Statuen, mit vielen Grotten, Wasserkünsten, Weihern und schönen Aussichten, den Fasangarten, einen Thiergarten mit Gemsen, Hirschen und Rehen.

      Das Gartenhaus baute Guidobald 1690 nach einer Feuersbrunst.

      Am Waldemsberge erhebt sich Waldems oder das sogenannte Monatschlößchen, der Sage nach von Markus Sittikus in einem Monate erbaut, um einen bayer'schen Herzog bey seiner Rückkehr damit zu überraschen.

      Hinter diesem Schlößchen kommt man über Straße und Treppe in das in lebendigen Felsen gehauene Theater mit Aus- und Eingängen, mit künstlichen Erhöhungen, Gängen und Sitzen, alles aus Felsen.[1] Hier gab schon Markus Sittikus 1617 Pastorelle und Opern, Max Gandolph 1670 zu Ehren des baier'schen Churfürsten Ferdinand Maria; nach ihnen thaten dieses verschiedene Fürsten. (Zauner VIII. 420, 421.)

      Links an dem 1825 abgebrochenen Belvedere waren einst 8 größere und kleinere Einsiedeleyen nebst 6 Kapellen. In einer derselben wohnte 1619 der Franzose Niklas Mudet, als Einsiedler Antonius V. genannt, vom Hofe verpflegt, in Anif begraben.

      Einige hundert Schritte von Hellbrunn befindet sich der Montforter- oder Golserhof. Erzbischof Paris kaufte ihn von den Grafen von Montfort und schenkte ihn


  1. Ein ähnliches Felsentheater ist im Sanspareil bey Baireuth; auch im Parke bey Wörlitz findet sich eine Nachahmung. (Elise van der Recke I. S. 33.)