Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/334
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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839 | |
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Wohnung und hierauf ein Verwahrungsort für leichtere Sträflinge; den Ofenloch- oder Rainberg mit seiner kleinen Schweizerey; Kleßheim; beym Konstantinsthurme (1830 eingestürzt) und den Pulverthürmen vorüber am rothen Thurme (in der Abendbeleuchtung besonders schön) Hellbrunn, Montfort, die Aigner- und Elsbether-Vager mit dem Schwarzenberge und dem Schlenken im Hintergrunde, den Thurnberg, den Schwarzelberg, das Tänengebirge, die Luegscharte, ober welcher die Scheibe des Mondes so herrlich daher schwimmt, den hohen Göhl, das Roßfeld, den Dürrenberg, einen Theil der Stuhlwand; vor dem Schartenthore zur Festung hinüber die schön cultivirten Moorgründe nebst der lachenden Häuserreihe bis Glaneck; nach Ost mehrere Privatwohnungen, Sommerhäuser und Gärten an dem Abhange gegen die Stadt hinunter; an der steinernen Stiege herab die Edmundsburg, ein schönes regelmäßiges Gebäude ober der Sommerreitschule. Der Prälat Edmund von St. Peter führte sie zu einer Zeit auf, wo eine Theurung den gemeinen Mann sehr ängstigte. Sie kam auf 40,000 fl. zu stehen, war 1696 vollendet, und trägt den Namen ihres Gründers mit einem Blitzableiter von Beck. (Zauner IX. 423.
Die beyden Waisenhäuser sammt dem Lehrjungenfonds Nr. 28 und 29. Im erstern wohnten die Mädchen seit 1771, im zweiten die Knaben seit 1769. Am 3.July 1706 hatte Erzbischof Johann Ernest Graf v. Thun auch den Waisenlehrjungenfonds dazu gestiftet.
In dem Knabenhause befindet sich jetzt die Elementarschule von Mühln; in dem Mädchenwaisenhause wurden ehedem chirurgische Vorlesungen gehalten; auch war da das anatomische Theater aufgestellt. Seit dem Jahre 1831 aber wurde beydes in das St. Johanns-Spital verlegt.
Um die beyden Waisenhäuser ganz nach seinem frommen Wunsche zu gründen, veranstaltete Erzbischof Sigismund am 20. May 1770 eine Sammlung durch das ganze Land.
Das St. Johannsspital sammt Kirche Nr. 22 und der Kammerlohrhof Nr. 23. Der Erbauer vom St. Johannsspitale in fröhlicher, gesunder Lage ist Johann Ernest vom 7. Sept. 1695 bis 3. August 1704. In den Jahren 1696 und 1699 stellte er die Stiftungsurkunden darüber aus. (Zauner IX. 247, 229, 230; Salzb. Intell. 1802 S. 349 e.t.c. von Dr. Storch.)