Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/333

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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am Fuße desselben ihr Kloster sammt Zugehör. Auf drey Seiten ersteigbar (von Mühln am bequemsten; zwischen dem Stifte St. Peter und der Sommerreitschule über 287 steinerne Stufen mit stets neuen Reihen; von Seite des Domes auf der breiten Straße den der Festung vorüber am schönsten) ist sein Rücken mit Schanzen, Thoren, Blockhäusern, mit Thürmen und Villen, mit Wiesen, Feldern, Hainen, Thälern und Auen geschmückt, bey seinem Abschiede aus Salzburg 1799 von Lorenz Hübner bis jetzt unnachahmlich besungen. Auch wir besteigen ihn mit seinen schönen An- und Aussichten, und grüßen am Mönchsteine [1] Bayerns gesegnete Flächen, den Haunsberg, den hohen und niederen Gitzen, den Plainberg, den Buchberg (aus dem Trummer- und Mattseer-See emporsteigend), den waldbegränzten Heuberg, den gipfelversengten Gaisberg, weiter vor und abwärts die schöne Stadt; in Mitte der Bürgerwehre den Untersberg, den Lattenberg, einen Theil der Reiteralpenwand, den Schmiedenstein, den Rüstveitkogel, das Sonntagshorn, den wetterprophetischen Staufen [2], die Teisendorferhügel mit ihren sanften Abdachungen, den Högel mit Schleifsteinen und den hier so seltenen Nachtigallen; außer dem zweyten Thore die Leopoldskrone, den Untersberg und hohen Göhl; ober dem neuen Thore vom k. k. Militärlaboratorium das Seniorats- oder Marketenderschlößchen von Wolf Dietrich 1590 mit einem 36 Klaftern tiefen Ziehbrunnen, das Dekanat- oder Johannsschlößchen (im 14. Jahrhunderte ein schönes Ritterschloß der Edlen von Weitting, in diesem 1604 von dem Domdechant Johann Kraft v. Weittingen die Johannskapelle gebaut, später eine Invalidenwohnung



  1. Dieses Gut bewohnten 1535 die Fröschlmoser mit dem wanstigen Frosche im Wapen, 1654 brachte es die einstige Universität, 1854 Joseph Hassenauer durch Kauf an sich. Der eigentliche Mönchstein erhob sich über den verwitterten Knochen im jüdischen Freithofe als Thurm zu mathemathischen Observationen (in den 90er Jahren abgebrochen); die Meyereygebäude waren unter dem Namen Windischberg bekannt; der jetzige Mönchstein (mit hübschen Zimmern, in der 1601 eingesegneten Kapelle Bilder von Wohlgemuth nebst Glasmahlereyen), das sogenannte Konviktschlößchen ein Erholungsort für junge Benediktiner aus den mit der Universität konföderirten Klöstern (colles Benedictus amabat) Hübner I. 467 — 480; Zauner XI. 174.
  2. Vou ihm heißt es im Sprichworte:
    »Wenn der Staufen setzt auf die Mütze,
    Wird das Wetter nichts nütze.«