Herforder Chronik (1910)/368

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Herforder Chronik (1910)
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Diese Wendung am Schlusse ist nicht ungeschickt und übt auch auf uns durch ihre einleuchtende Verständlichkeit unmittelbar nach der gewundenen Rede der vorhergehenden Zeilen eine angenehme überraschende Wirkung.

Den Klagen folgen „Zions Herz-freudigst Triumpf-Jauchzende Lobgesänge über „der Kristen Waffen-Vortrefflichkeit“ „als der geistlichen und der leiblichen Waffen“ im Anschluß an die fünfte bis siebte Predigt; und die achte, die Friedenspredigt mit dem anmutigen Thema:

„Der Hoffnungs-Baum
Verzirt den Raum,“

begeistert unseren Poeten zu einem langen, wortreichen Opus, welches beginnt:

Es grünt der Hoffnungs-Baum und gibt uns kühlen Schatten,
Den Raum er schön verzirt,
Den sonst die Straalen hatten
Der alzu heisfen Gluut durch ihre Krafft versenget.
Und in dem Jammer-zwang der Krieges-last bedrenget.

Am Ende findet sich noch einmal wieder ein „echoonisches“ Gedicht unter dem Titel „Dank-Echo“:

Für dises, O Stifter des Frides! wir bringen
Das Danken, in einem von Herzen-grund-singen
(Echo:) und singen:
Verpeitsche den Türken, ihm herrlich nach-eil'
Und hemme des Boogens noch-zitternden Keil,
(Echo ergänzt:) Den Pfeil!

Der Poet verlangt hier von dem Echo reichlich viel, weil es auf „Keil“ „Pfeil“ antworten soll, aber vielleicht war die Göttin Echo in damaliger Zeit durch die kaiserlich gekrönten Poeten daran gewöhnt worden, auf ihre seltsamen Wortspiele einzugehen; uns würde es kaum gelingen.

Den Schluß des Ganzen bildet wiederum eine höchst künstliche Reimerei voller Zahlen- und Buchstaben-Spiele.

Darauf weist die Überschrift hin:

Zweifach-Onomastich-
Und vierfach-Eteostichscher
Slus-Dank-Quadrain.

Das Wort „onomastich“ ist aus dem Griechischen abgeleitet von onoma „Name“ und stichos „Vers“ ebenso eteostich von etos „Jahr“. Die Worte bedeuten also „Namensvers“ und „Jahresvers“ und sollen darauf hinweisen, daß in den vier folgenden Versen zwei Namen und vier Jahreszahlen versteckt sind.