Grafschaft Wied

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Rheinland-Pfalz > Landkreis Neuwied > Neuwied > Altwied > Grafschaft Wied

Einleitung

Die Grafschaft Wied (seit 1784 Fürstentum Wied) war ein historisches Territorium des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (HRR).

Ursprünge

Vor 1129 gründete Graf Meffried die Burg (Alt-)Wied nördlich von Koblenz im Engersgau. Sie wurde Mittelpunkt einer Herrschaft aus Reichsgut.

Erbteilung

1244 starb das nach Wied benannte Grafengeschlecht in der männlichen Linie aus.

Erbstreit

Bruno Graf von Isenburg-Wied, der Erbauer der Bruno's-Burg (Braunsburg), hatte drei Söhne: Bruno, Theodorich und Arnold. Die beiden ersteren liessen sich bereits im Jahre 1237 bei Lebzeiten ihres Oheims, des Grafen Lothar, mit der Grafschaft Wied belehnen.

Da aber auch die drei Söhne des andern Oheims, Gottfried's von Eppstein, nach dem Tode Lothars mit denselben gleichberechtigten Ansprüchen auf die Grafschaft Wied hervortraten, so drohte der Familie ein Ausbruch von Unzufriedenheit, der jedoch in Folge eines Vergleiches glücklich vermieden wurde:

Arnold von Isenburg, Erzbischof von Trier, und Gerhard von Eppstein, Erzbischof von Mainz, verzichteten auf ihre Ansprüche an der Grafschaft Wied, so dass der Erbsohn Bruno Graf von Isenburg-Wied als Besitzer der Grafschaft und Begründer der zweiten Linie der Wied'schen Familie auftritt.

Regenten Isenburg-Wied

  • 1210-1255 Brubo II. von Isenburg-Wied
  • 1255-1278 Brubo III. von Isenburg-Wied
  • 1278-1327 Johann I. von Isenburg-Wied
  • + um 1325 Brubo IV. von Isenburg-Wied
  • 1327-1383 Wilhelm I. von Isenburg-Wied oo 1329 Agnes, Gräfin von Virneburg

Vereinigung 1338

Die Grafen von Isenburg vereinigten 1338 die gesamte Grafschaft Wied erneut und nannten sich seitdem Grafen von Wied.

  • 1376-1411 Gerlach von Isenburg-Wied oo Agnes von Isenburg-Büdingen

Erbteilung

  • Wilhelm II. erhielt die Stammgüter: Wied, Braunsburg (Bruno'sburg), Dierdorf und einen Theil von Isenburg etc.
  • Johann II. erhielt die Besitzungen der Herrschaft Isenburg mit dem Wohnsitze auf der Isenburg.

Regenten

  • 1411-1462 Wilhelm II. von Isenburg-Wied
  • 1415-1454 Johann II. von Isenburg-Wied
    • Erbin Anstasia, Erbin von Isenburg-Wied

Regenten von Runkel zu Wied

1462 erlosch auch dieses Haus Wied in der männlichen Erbfolge. Die Grafschaft fiel in weiblicher Erbfolge an Dietrich IV. von Runkel, Bruder Siegfrieds IV. von Westerburg. Dietrich IV. (1403-1460) entstammte einer Linie der im Lahngau begüterten Herren von Runkel, die sich danach Grafen von Wied nannten.

  • 1460-1521 Johann von Runkel in Braunsberg
  • 1462-1487 Friedrich I., »Herr von Runkel, Graf zu Wied und Herr von Isenburg",
  • 1533-1535 Philipp Graf von Wied
  • 1535-1581 Johann II. Graf von Wied
    • 1581-1591 Hermann I. Graf von Wied
    • 1581-1612 Wilhelm IV. Graf von Wied
  • 1591-1631 Hermann II. Graf von Wied

Erbteilung

1595 wurde das seit dem Erbanfall von 1581 umstrittene Gebiet geteilt. Die obere Grafschaft Wied mit Runkel und der Residenz in Dierdorf blieb nach neuen Erbstreitigkeiten seit 1698 bei der älteren Linie Wied-Runkel. Die untere Grafschaft Wied mit Wied und der Residenz in Neuwied fiel an die jüngere Linie Wied-Neuwied.

Erbe zu Wied-Dierdorf

  • 1631-1664 Johann Ernst Graf von Wied
  • 1664-1709 Ludwig Friederich Graf von Wied

Die obere Grafschaft Wied mit Runkel und der Residenz in Dierdorf blieb nach neuen Erbstreitigkeiten seit 1698 bei der älteren Linie Wied-Runkel.

Regenten zu Wied

Als Hauterbe hatte sich der älteste Sohn und dessen Erblinie durchgesetzt:

  • 1631-1698 Friederich Graf von Wied

Er teilte seinen Erbbesitz zwischen seinem Sohn und seinem Enkel. So entwickelten sich die Linien zu

Reichsfürstenstand

Wied-Neuwied wurde 1784, Wied-Runkel 1791 in den Reichsfürstenstand erhoben. Um 1800 umfaßten die obere und untere Grafschaft, die beide zum wetterauischen Reichsgrafenkollegium und zum niederrheinisch-westfälischen Reichskreis gehörten, zusammen ein Gebiet von 6 Quadratmeilen.

Reichsdeputationshauptschluss

Wied-Runkel erhielt 1803 die kurkölnischen Ämter Altenwied und Neuerburg sowie die trierische Kellerei Villmar.

Erbe

  • 1824 erlosch die Linie Wied-Runkel und wurde von Wied-Neuwied beerbt.

Landesherren

  • 1806 kamen beide Grafschaften Wied an Nassau
  • 1815 kamen beide Grafschaften Wied an die Rheinprovinz Preußens.
  • 1945/6 kam das Gebiet der alten Grafschaften zu Rheinland-Pfalz, Runkel zu Hessen.

Bibliografie

  • Wirtz, L.: Die Grafen von Wied, Nassauische Annalen 48 (1927), 65;
  • Gensicke, H.: Landesgeschichte des Westerwaldes, 1958.

Archiv

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