Gliesmarode Nr. 2

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Karl-Hintze-Weg 74.jpg
Karl-Hintze-Weg 74
Brandversicherungsnummer: Nr. ass. 2
erste Erwähnung: 1539
Status: Kothof
Lage: Karte

erste Erwähnung 1539

Dieser kleine Kothof wird erstmals indirekt im Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539 erwähnt, in dem in Gliesmarode von 10 Männern bzw. Bauern die Rede ist.

Lüdeke Bossen 1564

Der erste nachweisbare Hauswirt erscheint aber erst im Scheffelschatzregister von 1564:

Lüdeke Bossenn Hadt 4 Morgen Landes vom closter zu Rittershausenn, zinst
2 R.
Jdem zinst dem closter vom Hopffenngartenn
5 g.
Jdem zinst dem closter haustins
10 g.
Jdem von 2 wieschen dem closter zinst
12 ß nie

Lüdeke Bossen starb am 8. November 1576 und seine Witwe Barbara heiratete am 24. Februar 1579 Tile Helmoldt, den Opfermann in Hondelage.

Lüddeke Bossen 1579

Kurz darauf, am 17. Mai 1579, heiratete der Sohn Lüddeke Bossen die Tochter seines Stiefvaters, nämlich Anna Helmoldes aus Hondelage, und übernahm den Hof. Im Kirchenbuch von Hondelage findet sich die Ehestiftung vom 15. Februar 1579 mit folgendem Wortlaut:[1]

Eheberedunge twischen Lüddeken Bossen von Glismerode, Lüddeken Bossen seligern nachgelassenen söne, vnd Junckfrouwen Annen Helmoldes, Tilen Helmoldes geliepten tochter. Am sontage Septuagesimae Anno 1.5.79 verhandelet:

für das Erste Lüddeke Bossen von Glismerode der Breutgam begeret zum ehren der ehrlichen vnd thugentsamen Junckfrouwen Annen Helmoldes von Honlage, derselbigen hat ihr vater Tile Helmoldt zum Brautschatz zu gebend mitgelobet alse fünf vnd viertzig gulden An gelde, zwey schweyne vf die deele, 2 specksiden, ein veist schweyn wens im holtze veist wirt, vier heupte rinthvihe, eynen scheffel rogken.

Hiegegen ist der Braut versprochen vnd zugesaget, ihr Lebtage bey der behausinge zu pleiben, Auch nach Ansterbunge des Breutgams, ihr Lebtage dar wider vf zu freyen, Auch wen sie ohne Leibs erben versterben wörde, so sol es wider an die Bossen alse an die rechten erben gelangen. Zu deme sollen auch alle erben sie sein menlich odder frauwlichs geslechtes, so sie von Lüddeken Bossen haben wirt, bey der gewere pleiben vnnd an hauß vnd hoffe erben, Jm fal sie sich aber nach absterben Lüddeken Bossen mit eynem Andern ehrlich versamlen wörde, vnd erben von demselbigen haben, die selbigen sollen nicht an dem hoffe, sondern an den guitern erben.

Diß ist nach gebrauche dieses ort landes bey dreissig gulden verbörgett worden, offt gemant vnder ihnen wedder krieg wörde: Anno & die vt supra:

Wilhelm Eggeling 1915, 1920

  • Adreßbuch des Kreises Braunschweig 1915: Kotsaß Wilhelm Eggeling
  • Landwirtschaftliches Adreßbuch 1920: Kotsaß Wilhelm Eggeling mit 10 ha Land

Willi Eggeling 1935

  • Adreßbuch der Stadt Braunschweig 1935: Bauer Willi Eggeling und Altvater Wilhelm Eggeling

Maße und Abkürzungen

1 Hufe = ca. 24 Morgen
1 Morgen = 120 Ruthen = ¼ Hektar
1 Scheffel (slll) = 10 Himten (h) = ca. 250 kg
1 Reichstaler (R) = 24 Groschen (g)
1 Groschen (g) = 12 Pfennige (₰)
1 ß nie/oldt = 1 neuer/alter Schilling

Quellen

  • Schepffelschatz Register beschriebenn alhir im Ampt Wülffenbuttel heute mandags nach matei apostoli anngefangenn vnnd in genommenn aüf omnium sanctorum vberantwortedt anno domini 1564 (Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 24 Alt 6)
  • Kirchenbücher des Klosters Riddagshausen 1569 - 1814 (ebenda, Signatur 1 Kb 946 - 949)
  • Landwirtschaftliches Adreßbuch der Güter und größeren Höfe im Freistaat Braunschweig, Niekammer's Güter-Adressbücher Band XIV, Reichenbach'sche Buchhandlung, Leipzig 1920
  • Braunschweigisches Adreßbuch 1935

Weblinks

Fußnoten

  1. NStWF 1 Kb 673, Seite 9


unbekannt.png Kloster Riddagshausen

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