Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/147
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mit. Weil ich nun Viehe, Haußrath, Wein, Frucht und dergl. mußte im stich laßen, so verlohre ich gleich deß Morgens in der Plünderung alles. Es ging auch eben in der Plünderung darauf: 1) Ein Chor- oder Priesterrock. 2) Ein schwartz mit Borden besetztes Altartuch. 3) Eine lange gebildete Handquelle bey der Tauff. 4) Ein zinnern Gießkanne und Becher zur Tauff. 5) Zwo schöne zinnerne Altarkannen beym heiligen Abendmahl. 6) Zwey Kelche, davon der eine gantz neugemacht, der ander aber neu verguldet worden. 7) Eine silberne und verguldete Paten. 8) Eine Hostienlade mit roth Sammet überzogen und mit guldenen Borden besetzt. 9) Zu den Kelchen und Hostienlade tüchtige Fuderale. 10) Der kleine Krankenkelch von Kupfer und verguldet mit dem Plättlein. 11) Ein alter zinnerner Kelch ist unß auß der Plünderung blieben.“
Villars zog nun kühn durch das Kinzigthal und die Schwarzwaldpässe und vereinigte sich bei Tutlingen mit dem reichsverräterischen Kurfürsten von Bayern. Immer neue Zuzüge französischer Truppen überschritten bei Kehl den Rhein. Nachdem die hiesigen Bewohner zu Anfang April sich wieder gesammelt hatten und in das Dorf zurückgekehrt waren, mußten sie sich am 16. desselben Monats zum zweitenmale flüchten. „Es continuirte aber von nun an alle Sommer, daß man wegen der Franzosen mußte flüchtig seyn, daher man in den Wörten Hütten gebaut und sich darinnen enthalten.“ Kein Wunder, daß ein großer Teil der Bevölkerung am Fieber erkrankte. Auch der junge Pfarrer Resch litt daran und sollte zeitlebens nicht mehr davon loskommen. Er wohnte nun allein in dem Pfarrhause. Seine Frau hatte sich des Krieges halber nach Buchsweiler geflüchtet, einer der Hauptstädte des Elsaßes, denen von Ludwig dem XIV. Befreiung von Einquartierung zugesichert worden war. Am 3. August wurde ihm daselbst ein Söhnlein getauft. Pathenstelle vertraten der Hochgräfliche Hanauische Regierungsrat Jakob Friedrich Wurmser und die älteste Tochter des Herrn von Gayling, welcher