Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/146
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gelangt. Zu gleicher Zeit zog auch ein Baden-Durlachisches Regiment zum Schutze des Rheines in Freistett ein und wurde daselbst einquartiert. Markgraf Friedrich VII., dessen Land durch Melac fürchterlich verwüstet worden worden war, hatte dem Erbprinzen Karl Wilhelm den Oberbefehl übertragen. Das Hauptquartier war zu Bühl. In der Gemeinde Freistett lagen die badischen Hauptleute von Zitzwitz und Schorr. Dazu kamen im folgenden Jahre noch die Württemberger Hauptleute Lambo und Am-Endt aus dem Reischacherischen Regiment, Hauptmann Rotina aus dem Cusanischen Regiment. Ferner sind noch in unser Kirchenbuch eingetragen die Namen vieler Soldaten und Soldatenfrauen, „Feldweibeln und Feldweiblerinnen, Fähndrichen, Furirschützen, Kammerdienern, Kompagnieschustern“ aus genannten Regimentern sowie aus einem Hildesheimischen Bataillon. Mit ähnlichen Truppenteilen des schwäbischen Kreises waren auch Lichtenau und Kehl besetzt. Um die Mitte des Sommers erschienen auch noch Regimenter ans dem fränkischen Kreise. Genannt werden ausdrücklich die Obersten Helmstätter und Brenner; ferner die Hauptleute Hoffmann, Raucheneck, Preuer und Harßdörffer. An dem damals hier herrschenden Fieber starben viele Soldaten und wurden auf den hiesigen Kirchhöfen begraben. Doch fanden auch zwei Soldatentrauungen statt.
Das Hauptheer lag in den Stolhofer Linien. Markgraf Ludwig beobachtete von dort aus die von den Franzosen besetzten Festungen Fort Louis und Philippsburg. Plötzlich aber raffte er alle in der Gegend gelegenen Truppen an sich und fiel in das untere Elsaß ein. Kaum war er abgezogen, da erschienen die Franzosen unter Villars und bestürmten in der ihnen (so lange sie siegreich sind) eigenen ungestümen Weise die Festung Kehl. Hierüber finden wir auf den letzten Seiten unseres Kirchenbuches folgenden Eintrag:
„Anno 1703, den 20. Februar Dienstags Nachts, als die Franzosen würklich die Festung Kail berennt, wurde jedermann flüchtig aus dem Dorff (Freistett), und ich der Pfarrer