Schalke (Gelsenkirchen)
Schalke, historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise zur Anlage von Biografien der Vorfahren ....
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Zeitschiene vor 1803
Rittergeschlecht
- 1246 Henricus miles de Scadelece [1]
Historische Verwaltungseinbindung
- Amt Bochum (historisch), Niederamt 1650: Kirchspiel Gelsenkirchen mit den Bauerschaften Gelsenkirchen, Braubauerschaft (z. T. nach Gelsenkirchen, z. T. nach Wattenscheid), Bulmke, Heßler, Schalke, Hüllen.
Zeitschiene nach 1802
Landesherrschaft
- 1609 – 1806 Brandenburg (Preußen), Grafschaft Mark , Amt Bochum (historisch)
- 1807 -1813 Kaiserreich Frankreich, Großherzogtum Berg, Ruhrdepartement , Arrondissement Dortmund, Kanton Bochum, Munizipalität Wattenscheid
- 1813 Preußisches Gouvernement Weser-Rhein
- 1815 Preußen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, 1815-1895 Kreis Bochum, 1895-1896 Kreis Gelsenkirchen, 1896 Stadtkreis Gelsenkirchen
- 01.04.1903 Eingemeindung in Gelsenkirchen, Ortsteil Schalke
Gesamtumfang
Verwaltungsstruktur
- 1895 Schalke, Pfarrdorf / Landgemeinde in Deutschland, Königreich Preussen, Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Arnsberg, Kreis Gelsenkirchen, Amt Schalke
- Zuständigkeit/Einrichtungen: Amtsgericht Gelsenkirchen, Standesamt Schalke, Religion: ev. Kspl Schalke, kath. Kspl Schalke, Krankenhaus, Realgymnasium, ev. u. kath. Kirche, Postbezirk, Telegrafenamt, Eisenbahnstation Linie Ruhrort/Rhein <> Wanne, Essen <> Herne u. Bismarck <> Schalke der Preuss. Staatsbahn.
- Gesamtfläche: 355,5 ha, (1895) 1 Wohnplatz, 903 Gebäude
- Einwohner: 18.327 (davon 8.703 Ev., 9.415 Kath., 171 andere Christen, 37 Juden, 1 Unbestimmt; 1871: 3.763 Seelen)
- Kolonien: Grillo, Funke u. Kompanie (645 Einwohner) u. Sophienau (2.367 Einwohner)
- Gewerbe: Giesserei (Eisen) u. Fabriken (Maschinen; Schalker Hütte), Bergbau (Kohle; mehrere Gruben), Hüttenwerk, Puddelwerke, Drahtwalzwerke, Fabriken (Chemikalien, Säuren, Draht, Spiegel, Glas, Herde, Blechwaren u. Drahtseile); Steinkohlenzechen Graf Bismarck u. Konsolidation. [3]
Bevölkerungsverzeichnisse
Jüngere Einwohnerzahlen
- Schalke 1818: 198 Einwohner (E.), 1845: 247 (E.), 1858: 390 (E.), 1871: 3.763 (E.), 1885: 11.857 (E.), 1895: 18.327 Einwohner [2]
Kirchenwesen
evangelische Gemeinde
Vgl. Hermann Franken: Die evangelische Gemeinde Schalke: Festschr. z. 50 jähr. Jubelfeier 1879 - 1929. Digitalisat der UuLB Düsseldorf
Wohlfahrtspflege
- 1873 Wasserwerk
- 1873 Gaswerk
Literatur
- Schalke, eine Industrielle Schöpfung der Neuzeit. In Stahl und Eisen, Bd. 3, 1883 S. 177.
- Zitat: (...) So finden wir auch die Anfänge von Schalke in der jüngeren Entwicklung des Kohlenbergbaues. Wenn bereits früher manche Zechen in unmittelbarer Nachbarschaft lagen, so wurden diese doch zu Gelsenkirchen gerechnet, das als Station der Köln-Mindener Eisenbahn aus einem kleinen Dorfe eine Stadt von 14 000 Einwohnern geworden ist. Noch vor 25 Jahren gab es kernen Ort Schalke. Die politische Gemeinde bestand im Jahre 1864 aus nicht mehr als 300 Seelen, welche auf wenigen, in dem Gemeindebezirk zerstreut liegenden Bauernhöfen und in unansehnlichen Kötterhäusern wohnten. Weithin sah man nur Wald und Flur, und die Gegend entbehrte damals jeglicher Verkehrswege.
Mit dem ersten Spatenstich (1863) zu dem Schacht I. der Zeche Consolidation waren gleichsam die Vorbedingungen zur Existenz der gesammten jetzt blühenden Industrie geschaffen, und in weniger als einem Jahrzehnt entstanden die sämmtlichen grofsartigen Anlagen Schalkes. Die Werke sind in nachstehender Zeitfolge ins Leben gerufen worden:
1855 die Steinkohlenzeche Wilhelmine Victoria; 1863 die Steinkohlenzeche Consolidation; 1866 das Eisenwerk von Grillo, Funke & Cie.; 1868 die Steinkohlenzeche Bismarck; 1869 die Draht- und Hanfseilerei von Wilh. Heinr. Grillo; 1870 Drahtwalzwerk, Drahtzieherei und Drahtstiftenfabrik von Boecker& Cie.; 1872 die Schalker Eisenhütte, Giesserei und Maschinenfabrik von Grevel & Cie.; 1872 der Schalker Gruben- und Hüttenverein, Hochofenwerk; 1872 die Actiengesellschaft für chemische Industrie; 1873 der Schalker Verein für Kesselfabrication, jetzt Gewerkschaft Orange; 1873 die Glas- und Spiegelmanufactur; 1873 das Gas- und Wasserwerk (...)
- Zitat: (...) So finden wir auch die Anfänge von Schalke in der jüngeren Entwicklung des Kohlenbergbaues. Wenn bereits früher manche Zechen in unmittelbarer Nachbarschaft lagen, so wurden diese doch zu Gelsenkirchen gerechnet, das als Station der Köln-Mindener Eisenbahn aus einem kleinen Dorfe eine Stadt von 14 000 Einwohnern geworden ist. Noch vor 25 Jahren gab es kernen Ort Schalke. Die politische Gemeinde bestand im Jahre 1864 aus nicht mehr als 300 Seelen, welche auf wenigen, in dem Gemeindebezirk zerstreut liegenden Bauernhöfen und in unansehnlichen Kötterhäusern wohnten. Weithin sah man nur Wald und Flur, und die Gegend entbehrte damals jeglicher Verkehrswege.
Periodika
- Schalker Zeitung : unabhängiges Organ für die Bezirke Schalke, Heßler, Bismarck, Gelsenkirchen etc., 1903 - 1918, Digitalisat bei Zeitpunkt
Karten
Fußnoten
- ↑ Quelle der Früherwähnungen: Provinz Westfalen/Gedruckte Quellen zur Geschichte Westfalens: Westf. Urkundsbuch VII Nr.624
- ↑ 2,0 2,1 Quelle: Reekers /Schulz: Die Bevölkerung in den Gemeinden Westfalens 1818-1950 (1952)
- ↑ Quelle: Hic Leones
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