Die Probstei in Wort und Bild/093
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A. 1. Brache, gemergelt und gedüngt. 2. Rapsaat. 3. Weizen, Roggen, auch Mengkorn, Roggen und Weizen gemischt. 4. Gerste, einige Beete mit Flachs. 5. Bohnen, Erbsen, oder Erbsen und Bohnen gemischt. 6. Falghafer, etwas Buchweizen, auch zuweilen Kartoffeln. 7. Hartlandshafer mit Klee. 8. Klee zum Mähen. Zuweilen bleiben einige Stücke vom ersten Schnitt, meistens aber vom zweiten zur Saat stehen. 9. Weide.
B. 1. Dreschhafer. 2. Brache, gemergelt und gedüngt. 3. Rapsaat. 4. Weizen, Roggen. 5. Gerste, Flachs, Buchweizen. 6. Erbsen und Bohnen, auch Wicken und Linsen. 7. Hafer mit Klee. 8. Klee zum Mähen und zur Saat. 9. Weide.
C. 1. Brache. 2. Weizen.3 . Roggen. 4. Gerste, Flachs. 5. Erbsen, Bohnen, auch Buchweizen. 6. Gerste, auch bei vorhandener Düngung Roggen. 7. Hafer mit Klee. 8. Klee zum Mähen und zur Saat. 9. Weide.
Wo nur acht Schläge sind, fällt bei der Hartlandshafer, bei B der Dreschhafer, bei C die sechste Saat weg.
Ueberhaupt ist der Hartlandshafer von mehreren Wirten seit verschiedenen Jahren abgeschafft.
Wo mehrere Schläge sind, bleibt entweder ein Schlag mehr zur Weide liegen, oder man nimmt eine Wintersaat mehr, auch eine Gerstesaat, die entweder auf Gerste oder auf Erbsen folgt.
Der Anbau der Rapsaat hat sich in den letzten Jahren vermindert. - Sie mißlang zuweilen, auch war man in Hinsicht des Absatzes zu beschränkt.
Die Versuche mit der Wintergerste haben bald wieder aufgehört. Sie war bei unseren Einhägungen durch grüne Hecken den Verheerungen der Vögel zu sehr ausgesetzt, da sie zuerst von allem Getreide reifte.
Die alten Koppeln werden größtenteils als Beischläge genutzt, gewöhnlich mit einem Kleineren Schlage zugleich aufgebrochen, und in den späteren Saaten meistens zum Kleebau, zum Flachs, zu Kartoffeln, auch mitunter zum Kohl gebraucht.
Einzelne Hufner, welche Gelegenheit hatten, mehrere Koppeln zu ihren Hufen zuzupachten, führten die Wirtschaft mit doppelten Schlägen ein, und mit Erfolg, wenn sie ihren Viehstand verehrten, und doppelte Schläge zur Weide liegen ließen.
Der sogenannte magere Roggen, Roggen nach Gerste, ist fast durchgehend abgeschafft. Und mit Recht: er gedeiht selten, besser nach Erbsen.
Der Kartoffelbau wird noch nicht mit Ernst betrieben. Man baut sie zum Gebrauch der Haushaltung, zum Verkauf, und nutzt sie höchstens als Schweinefutter. Wintergetreide gedeiht hier nach ihnen selten, besser Sommerkorn, daher man sie auf der Gerste- oder Haferkoppel pflanzt.
Aus den lokalen Verhältnissen ergiebt es sich sehr begreiflich, daß hier vielfache Abweichungen bei den einzelnen Wirten angetroffen werden müssen, welche entweder zweckmäßig sind, wenn eine Zwischendüngung, oder eine frühe Kleesaat, oder ein früherer Anbau der Hülsenfrüchte dem Boden Ausdauer der Fruchtbarkeit sichern, oder unzweckmäßig, wenn, wie das zuweilen der Fall war, drei Wintersaaten aufeinander nach einer Düngung, und darauf unmittelbar zwei Gerstesaaten ihm zu viele Kräfte entziehen. Auch ergiebt es sich aus den bisherigen Darstellungen, daß das ganze Beackerungssstem der Probsteier nur auf hohe Getreidepreise berechnet ist, und daß nur die fältige Bearbeitung der Brache, wie die verbessernde Zwischensaat der Hülsenfrüchte, welche, wenn sie gedeihen, dem Boden das Meiste von dem wiedergeben, was die früheren Getreidefrüchte ihm entzogen haben, diesem Fruchtwechsel auf die Dauer Haltbarkeit zu geben vermögen.
Die Probsteier säen in der Regel dünn, auf 300 Quadratruten eine Tonne Roggen, doch richtet sich der umsichtige Wirt auch hier nach der Beschaffenheit des Landes, wie nach der