Die Probstei in Wort und Bild/038

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Die Probstei in Wort und Bild
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[037]
Nächste Seite>>>
[039]
Probstei in Wort und Bild.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


Waldung und Wiesen, ward wahrscheinlich erst im 17. Jahrhundert an die Hufner in Krokau aufgeteilt, und bis dahin entweder als ein Ganzes verpachtet oder vom Kloster selbst bewirtschaftet.

c) den Koldenhof, von welchem wir keine Spur mehr finden. Wenn, wie die Sage geht, bei Krokau ein Hof gestanden hat, so dürfen wir vielleicht hier den Koldenhof suchen.

d) den Rugghe, wahrscheinlich gleichbedeutend mit Rögen, d.h. Hölzung, kennen wir gleichfalls nicht. Der Wortbedeutung nach lag er vielleicht im Barsbeker Holze.

e) die Bramhorst, eine Burg zwischen Wisch und dem Barsbeker Binnensee, von deren Walle noch Spuren vorhanden sind und von welcher ein Acker mit einer darin befindlichen Anhöhe noch jetzt die Bramhorst heißt. Sie gehörte um 1362 dem Otto von Walstorp, vorher aber dem Landesfürsten: Graf Johann II. wohnte hier, stellte von hier aus im Jahre 1315 eine Urkunde aus.

Die Frage nach dem für alle diese Güter vom Kloster bezahlten Kaufpreise bleibt unerledigt, vielleicht hat Eler Kale .jenem alles geschenkt; denn weder der Kaufbrief, noch des Grafen Konfirmation nennt eine Kaufsumme, sondern sagt nur im allgemeinen, daß diese zur Genüge bezahlt sei. Sogleich nach abgeschlossenem Handel überließ das Kloster dem Verkäufer die Bramhorst mit Zubehör als Leibgedinge auf seine Lebenszeit (Palm. 1384), ohne daß E. Kale dafür etwas an das Kloster zu entrichten hätte, und 27 Jahre später schenkte derselbe seinen Hof nebst Mühle in Lutterbek auf seinen Todesfall ebenfalls den Nonnen. Hierdurch erweist er sich als der letzteren großer Freund und Gönner, dem das Glück, auf dem Klosterkirchhofe beerdigt zu werden, mehr galt als sein Besitz in Lutterbek, und der daher auch wohl die früher erwähnten Güter demselben Kloster geschenkt haben könnte, zumal da niemand uns belehrt, woher dieses in seiner damaligen großen Armut den Kaufpreis genommen habe.

Dem Vorstehenden zufolge kam der Konvent erst nach dem Jahre 1411 in den wirklichen Genuß der Bramhorst. Möglich bleibt es jedoch, daß Eler Kale, als des Klosters Freund, schon vor seinem Tode das Leibgedinge zurückgab und seine letzten Tage auf seinem Hofe zu Lutterbek verlebte. Wie dem aber auch sei, durch seinen Verkauf oder durch seine Schenkung gewann das Kloster den vollen Besitz des ganzen, zwischen Krokau, Lutterbek, Wendtorf und Wisch belegenen Küstenlandes.

6. Derselbe Probst Joh. Eghardi und die Priörin Alheydis kauften um Epiph. 1388 von Godskalk Barsbeke das Dorf Fahren (Varne) mit dem See und Gerichte für 360 Waehrungszeichen.svg Pf. Dem Kaufbrief folgte keine landesfürstliche Konfirmation, und so scheint Verkäufer der erbliche Besitzer des Dorfes gewesen zu sein, welches auch seinen Zehnten an den Lüb. Bischof bezahlte und daher nicht zu dem von Adolf IV. an das Kloster verschenkten Walde gehört zu haben scheint. Zur Bezahlung dieses Dorfes schenkte die Schönberger St. Lorenz-Gilde dem Kloster 300 Waehrungszeichen.svg Pf., wofür letzteres an dieses Heiligen Altare in der Schönberger Kirche eine ewige Messe sollte lesen lassen für alle verstorbenen Gildebrüder. Doch sollte der gewesene Probst Joh. Krome und nach seinem Tode Joh. Erhardi, die ersten 26 Waehrungszeichen.svg aus den Einkünften des Dorfes zu genießen haben und hierfür die Messe besorgen. Nach Eghardi's Ableben aber will das Kloster die Messe durch einen beweibten Priester besorgen lassen und diesen aus den Einkünften von Fahren notdürftig unterhalten.

7. Am 8. Dezember 1418 erwarb der Konvent das Dorf Ratjendorf im Kirchspiele Gikau, indem Probst Luder Ruge und Priörin Eibe (richtiger Tyburgis oder Tebbe Myles, die sowohl 1411 als 1420 Priörin war) selbiges für 250 Waehrungszeichen.svg Pf. von dem Knappen Eler Rantzow kauften, dessen Lehnsherr Graf Hinrich diesen Handel an demselben Tage bestätigte und zugleich das volle Eigentumsrecht über das Dorf dem Kloster schenkte. Damals umfaßte Ratjendorf 10 Hufen, die aber schon im 16. Jahrhundert in fünf verwandelt waren, indem der Bauervogt allein drei alte Hufen erhielt.