Die Grundherrschaft in Nordwestdeutschland/314
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zu berauben drohte, nicht ruhig zusehen. Wir bemerken daher, wie sie um die Wende des 12. Jahrhunderts in unzähligen Einzel-Verträgen eine Neuordnung der Rechtsverhältnisse der villici anstrebten und schließlich erfolgreich durchführten.
Natürlich war diese Veränderung des Rechts der villici nur bei den Villikationen möglich, an denen der Villikus noch nicht in irgend einer Form ein erbliches dingliches Recht erlangt hatte. Aber diese bildeten in Niedersachsen noch die weitaus überwiegende Mehrzahl, in Westfalen einen großen, wenn nicht den größeren Teil der Gesamtheit '.
Mit den noch im reinen Amtsverhältnis stehenden vlllici dieser Villikationen werden nun Verträge folgenden Inhalts abgeschlossen. Der Villikus erhält noch wie früher den Auftrag, „die Villikation zu verwalten‟ ^. Aber dieser Auftrag wird ihm entweder nur auf bestimmte ^ Jahre oder auf Lebenszeit ^ erteilt und erlischt von selbst nach Ablauf der festgesetzten Friste. Von der ganzen Villikation, dem Haupthof und den Laien, muß der Meier bestimmte Abgaben als sogenannte pensio,4
1 Vgl. die Urkunde Heinrichs VII. für Koruey; Westfäl, Uikundenbuch IV,
Nr. 113 (ll. 1223).
2 Der älteste mir bekannte Meiertontrakt bei Kindlinger, Hörigkeit, Nr. 14 (a. 1176), nennt das Recht des Meiers eonunizzia M« 8el>u1tßti. Ebenso Haren berg, Hiktorm Oanäei^nßiin, S. 787 (a, 1207) iurß villieali oominitter«, — Seibertz, Urkundenbuch zur Landes- und Rechtsgeschichte Westfalens I, Nr. 16? (a. 1222), villioationeni man^orum eommittßre. — Osnabr. Urkundenbuch I, Nr. 407 (a. 1190^1205) ntueium cnniinittßr«.
^ Kontraktsdauer: unbestimmte Zeit, Osnabr. Urkundenbuch I, Nr. 407 (»,. 1190-1205). — Seibertz, Urkundenbuch I, Nr. 129 (a, 1206), 155 (a. 1220). — Harenberg, Hiztoria 6anc>ßr8l>ßim. S. 78? («., 1207). — Bei den drei letzteren Vertragen geistliche Anstalten als Meier, — Lebenszeit: Kindlinger Hörigkeit, Nr. 14'<«., 1176), SS (a. 1303), 76 (». 1326), 7? (a. 1328). — Seibertz, Urkunden buch I, Nr. 167 (ll, 1222). — Niesert, Münst. Urkundenbuch II, Nr, 105 (». 1232). — Harenberg, lliztoria 6anäW8kßiin. S. 88? (a. 1268), — Asseburger Urkunden buch «ä. Graf Bocholtz-Asseburg 1876 I, Nr. 189 <a. 1287). — Westfal. Urkunden buch IV, Nr. 1690 (a. 1201). — Bestimmte Jahre: vgl, Westfäl. Urkundenbuch IV, Nr. 121 (a. 1223-1254). — Moser, Osnabr. Geschichte III, Nr. 180 (a. 1237) „äoinuin in Varßnkolt «,ä eßito« anuo» loelllß". — Archiv für westfnl, Geschichte eä. Wigand II, S, 106 (a. 1829). — Wigand, Provinzialrechte von Paderborn und Korvey, II, S, 150, 163, 181-188. — Seibertz, Urkundenbuch I, Nr. 370 (a. 1275-1332): . . et olim (villicus) de anno in annum in die beate Margarete semper, nunc autem in sex annis mutari potest .... —
^ Vgl. Kindlinger, Hörigkeit, Urkunde Nr. 21 sa. 1225), 56a (a. 1303). — Harenberg. llist. Oanäslzn., S. 787 (». 1207). — Westfäl. Urkundenbuch III, Nr. 1690 (a. 1201). — Moser, Osnabr. Geschichte III. Nr. 181 (a. 1238). — Seibertz, Urkundenbuch zur Geschichte Westfalens I, Nr. 129 <>. 1206), Nr. 16? ». 1222). — Nieselt, Münst. Urkundenbuch II, Nr. 103 (a. 1282).