Die Deutschen Personennamen/026
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Heinzmann, Heinzelmann (Heinrich), Karlmann, Kühnemann (S. 23), Klußmann (Klaus, Nikolaus), Theilmann (Dietrich), Ullmann (Ulrich). Als Familiennamen sind solche Namen häufig: die Gründer des Ostmarkenvereins heißen Hansemann, Kennemann, Tiedemann. In ähnlicher Weise fügen wir noch heute scherzhaft -mann an die Namen der Kinder. So nennt Storm in seinen Briefen seine kleinen Söhne Karl und Ernst Karlemann und Ernemann.
Neben diesen gibt es aber auch alte Namen, die mit Mann zusammengesetzt sind wie Hermann, Hartmann. Welcher von beiden Klassen ein Name zugehört, ist oft schwer zu entscheiden.[1]
So ist denn schließlich die Zahl der Formen, die von einem Namen herkommen können, außerordentlich groß. Pauli (bei Heintze) stellt allein von Gode-berht (Göppert) 120 Formen zusammen, die wirklich vorkommen. Wollte man aber alle Möglichkeiten erschöpfen, so käme man nach seiner Meinung auf 6000. Mehr als 100 Formen kommen von dem beliebtesten biblischen Namen Johannes her. Vgl. auch unten die große Zahl der auf -bald, -olf usw. endigenden Namen.
Diese Ableitungen sind zum Teil so verändert, daß der ursprüngliche Name kaum oder gar nicht mehr zu erkennen ist. Ein sehr großer Teil unserer heutigen Familiennamen geht auf diese alten Einzelnamen (Vor- oder Taufnamen) zurück.[2] Unter den vier oben aufgestellten Klassen von Familiennamen gehören diese zu den zahlreichsten, nur die von der Herkunft hergeleiteten halten ihnen ungefähr das Gleichgewicht. So ist es auch erklärlich, daß dem nicht sprachwissenschaftlich Geschulten sehr viele Familiennamen unklar bleiben müssen, weil diese Namen mit ihren Anfängen zu tief in die altdeutsche Zeit hineinreichen und die ursprüngliche Form sich Zu stark verändert hat.
Aber das Gebiet dieser Namen greift sogar noch über Deutschland
- ↑ Im ganzen können die Namen auf mann fünffacher Art sein: 1. alte Namen: Hermann; 2. Kosenamen: Karlmann; 3. hergenommen von einer Ortsbezeichnung: Teichmann; 4. Bezeichnungen von Stand oder Gewerbe: Zimmermann; 5. Verbindungen mit Eigenschaftswörtern: Biedermann, (Reichert 126).
- ↑ In viel zu weitgehender Weise führt jedoch Steub, Die oberdeutschen Familiennamen, München 1870, fast jeden Namen auf Namen dieser Art zurück, auch solche, bei denen eine andere Deutung ganz augenfällig ist.