Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/483
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Erft durch einen Wolkenbruch oberhalb Münstereifel so an, daß sie diese Stadt unter Wasser setzte, 200 Menschen und 3000 Stück Vieh darin umkamen. 1659 dagegen trocknete sie ganz aus, so daß die Mahlmühlen stille stehen und die Fische hin und wieder auf dem Trocknen liegen mußten und von den Vögeln aus der Luft fortgeführt wurden. Im J. 1758 stieg das Wasser der Erft bei anhaltendem Regenwetter so hoch, daß es bei Münstereifel 28 Fuß über den gewöhnlichen Stand sich erhoben hatte. – Die Quellen der Erft liegen bei Holzmühlheim, im östlichen Theile des Kreises Schleiden in 1600-1700 Fuß Seehöhe. Auf der kurzen Strecke ihres Quellgebiets bis Münstereifel (800 Fuß über dem Spiegel der Nordsee) hat sie sich ein tiefes und enges Querthal durch den Nordrand des rheinischen Schiefergebirges gebrochen und erhält auf diesem Wege mehrere rechte und linke Zuflüßchen. Unterhalb dieser Stadt verbindet sich links der Eschweiler Bach, welcher von der (1700 Fuß hohen) Zingsheim-Keldenicher Wasserscheide herabrauscht, mit der Erft. Darauf tritt der Fluß in die große und fruchtbare, sanft nach Norden geneigte Erftebene, (die sogenannte Feldgegend), welche bei Euskirchen, Zülpich und Füssenich noch 510-520 Fuß, zwischen Kerpen und Lechenich noch 300-400 Fuß Seehöhe hat; da, wo die rhein. Eisenbahn den Erftfluß schneidet, ist diese Ebene schon auf 240 Fuß, bei Grevenbroich gar auf 170 und bei Neuß endlich bis auf 103 Fuß, Seehöhe herabgesunken. Sämmtliche Zuflüsse der Erft, der Gilbach ausgenommen entspringen am Nord- und Ostrande des Eifelgebirges; weder der hohe Villwald, noch der breite Jülich-Erkelenzer Landrücken entsenden