Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/080
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Karl der Große hatte Vorliebe für Aachen, wo er wahrscheinlich geboren war; hier wohnte er gewöhnlich. Seit 778 ließ er die Pfalz neu und groß, und um 796 das Münster bauen, wobei er ein Kloster stiftete. Er stellte die Bäder wieder her und ließ das Ganze mit einer Mauer einfassen. Er gab den Aachenern Markt, Rechte und Gerichte und dem Münsterstift Immunität.[1] Eine hohe Schule und Bibliothek errichtete er in der Pfalz, welcher Alkuin vorstand. Düren war damals eine königliche Pfalz; Eschweiler und Gangelt kommen als königliche Güter vor; Jülich wird ein Municipium[2] genannt.
Den 25. Dezember 800 wurde Karl zu Rom zum Kaiser gekrönt. Zu Aachen hielt er (802) ein Konzilium und die salischen und ripuarischen Gesetze ließ er (803) verbessern. Die Geistlichen wurden persönlich vom Kriegsdienst, welcher ihnen von den verliehenen Königsgütern oblag, befreit
- ↑ Immunis, frei von Verpflichtungen gegen den Staat, besonders von Abgaben und Kriegsdiensten. Immunität, in der ältesten Verfassung Deutschlands das Privilegium der dem König und andern Edeln gehörigen Güter, daß hier kein öffentlicher Beamter seine Gewalt ausüben durfte, so lange der Herr des Gutes für die darin gesessenen Unfreien zu Recht zu stehen versprach. Besaß nun eine Kirche, ein Stift oder Kloster Immunität, so waren ihre Diener und Güter von dinglichen und persönlichen Staatsdiensten und Leistungen befreit und von dem gewöhnlichen Gerichtsstande eximirt.
- ↑ Zu Jul. Cäsar's Zeit und später hießen alle Städte außer Rom, deren römische Unterthanen das Bürgerrecht erhalten hatten, Municipia.