Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/091

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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seiner Mutter, im Jahre 1834, nahmen die Großeltern Spamer den zweijährigen Eduard zur Pflege mit nach Crainfeld und gewannen ihn so lieb, daß sie im Mai 1836, als der Vater ihn zurückwünschte, sich nur mit Leid von ihm trennen konnten. Die in Vorstehendem wiedergegebenen Briefe des Großvaters an seinen Sohn in Hermannstein aus den Jahren 1834 bis 1836 sind voll der Freude an dem lieben Enkel. Doch schon am 4. Juli 1837 wurde, zum großen Schmerze seines Vaters und seiner Großeltern, der an Schönheit des Leibes und der Seele besonders begabte Knabe vom Tode ereilt. Er starb, noch ehe er sein 5. Lebensjahr vollendet hatte, in­folge der häutigen Bräune.

Das 3. Kind von J. H. G. Christian Spamer in Hermannstein, und zwar das einzige Kind aus der 2. Ehe, war Luise Philippine Christiane Katharina Wilhelmine Spamer, geboren in Hermannstein am 26. November 1836, getauft am 15. Dezember eodem. Ihre Paten waren Ludwig Ernst Emmelius, Kreisbürgermeister in Aßlar (Großvater); Philippine, des Vorigen Ehefrau; Christian Spamer, Pfarrer zu Crainfeld (Großvater) und Katharina Barbara, des Vorigen Ehefrau. Einziges Kind ihrer Mutter Wilhelmine, geborenen Emmelius, überlebte sie dieselbe, welche am 11. Dezember infolge ihrer Niederkunft sterben mußte, nur um 7 Monate und 10 Tage. Schon am 22. Juli 1837 hatte der Vater den Verlust dieses Kindes zu betrauern.

Das 4. Kind von J. H. G. Christian Spamer in Hermannstein, und zwar das 1. Kind aus 3. Ehe, ist: Wilhelm Christian Eduard Ludwig Philipp Hermann Spamer, Hüttendirektor in Groß-Ilsede, später Rentner in Gießen, geboren am 3. Juni und getauft am 23. Juni 1839 in Aßlar, im großelterlichen Hause, in welchem seine Mutter Caroline, geborene Emmelius, ihre erste Niederkunft erlebte. Pfarrer Niedermayer vollzog die Taufe und waren Paten: Christian Spamer, Pfarrer in Crainfeld; Katharina Barbara, des Vorigen Ehefrau; Ludwig Ernst Emmelius, Kreisbürgermeister in Aßlar; Philippine, des Vorigen Ehefrau (die 4 Großeltern), und Fräulein Elisabetha Emmelius (Großtante). Nachdem seine gute Mutter leider schon am 12. September 1849 sterben mußte, kam Hermann zu Ostern 1850 nach Gießen, in das Haus seines Onkels Steinberger, in die Obhut seiner guten Tante, die Mutterstelle an ihm vertreten hat — zu seiner dortigen weiteren Ausbildung. Er besuchte bis Ostern 1853 das Steinmetz'sche Institut, von da ab das Gymnasium und wurde am 16. Mai 1853 von den Herren Superintendent Fr. Simon und Kirchenrat Dr. Engel in der Stadtkirche zu Gießen konfirmiert. Zu Ostern 1858 bezog er nach bestandenem Maturitätsexamen die Hochschule in Gießen, wo er zur Vorbereitung für das Berg- und Hüttenfach drei Semester naturwissenschaftliche Vorlesungen hörte. Zugleich trat er in das Korps Teutonia ein. Am 12. Januar 1860 ging Hermann, zu seiner praktischen Ausbildung in dem erwähnten Fache, zuerst nach Burbach bei Siegen, und am 1. Oktober von da nach Müsen, Siegen, Ems, Dortmund, Bochum, Essen und Stolberg bei Aachen. Von Herbst 1861 bis dahin 1863 absolvierte er auf der Bergakademie zu Freiberg und von Dezember 1863 bis Juli 1864 auf der Bergakademie zu Leoben in Steiermark seine hüttenmännischen Fachstudien, legte auch gut zensierte Prüfungen in der allgemeinen Hüttenkunde, sowie der Eisenhütten- und der Probierkunde ab. Hierauf kehrte er ins Vaterhaus zurück und holte sich am 28. Juli, in Begleitung seines Vaters und Bruders, bei Frau Luise Vomhof in Burbach die Einwilligung zu seiner Verlobung mit deren Tochter Hermine. Erst nach dreijährigen Bemühungen um eine Anstellung in seinem Fache, und nach Volontärbeschäftigung auf der Josephshütte bei Rottleberode am Harz, der Neuehoffnungshütte bei Sinn und dem Neubrücker Eisenwerk bei Finnentrop, erhielt er am 10. Dezember 1867 die Stelle des technischen Direktors der Bergbau- und Hütten-Aktiengesellschaft Ilseder Hütte zu Groß-Ilsede in der Provinz Hannover. Am 11. Mai 1868 feierten Hermann Spamer und Hermine Vomhof ihr Hochzeitsfest in Burbach im fröhlichen Kreise vieler