Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/090

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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Korpsbruder und Studiengenosse Wilhelm Pauli, später Pfarrer und Dekan in Alsheim, widmete ihm folgenden poetischen Nachruf:

„Es ist mir leid um Dich, mein Bruder Jonathan; ich habe große Freude und Wonne an Dir gehabt; Deine Liebe ist mir sonderlicher gewesen, denn Frauenliebe ist. 2. Samuel 1, 26.

So klagte einst ein königlicher Sänger
Als seines Freundes Aug' im Tode brach;
So klag' auch ich, so klag' ich immer länger,
Denk' ich dem Schicksal meines Spamer nach,
Denn er erlag dem Tod in seinen schönsten Tagen,
In früher Jugend wurde er zu Grab getragen.
Von gleichem Streben waren wir durchdrungen,
Nach einem Ziele eilten wir hinan;
In trautem Kreise ward das Band geschlungen,
Und manche Freude teilten wir auf uns'rer Bahn,
Die wir, ach! nur zu kurz zusammen wallten,
Denn Dich begrüßen jetzo edlere Gestalten.
Was Du mir warst, Genosse froher Stunden,
In jener Tage wechselvollem Glück,
Die wir, durch Brudertreue eng verbunden
Zusammen lebten, o denk ich daran zurück:
So netzen Wehmutszähren meine Wangen,
Daß Dich der Tod so frühe mußt umpfangen.
Dein treues Auge glühte stets für Wahrheit,
Es sah sein Glück in seiner Freunde Heil,
Es sprühte Feuer, leuchtete in Klarheit
Und nun ist jäher Tod sein früher Teil.
O, Freund, mit Wehmut denk ich Dein und Trauern,
Daß Dich der Tod so jäh ereilt mit seinen Schauern.
So leb' denn wohl, Du liebe, treue Seele,
So lebe wohl, die Erde sei Dir leicht.
Ich sehe Dich, wenn auf des Herrn Befehle
Die letzte meiner Stunden ist erreicht.
Erinnerung soll Dein Gedächtnis ehren,
Wenn auch vermischt mit herben Abschiedszähren.“

Seit dem 19. August 1856 zeigt ein Marmorkreuz die letzte Ruhestätte Karl Spamers. Sein Leben währte nur 25 Jahre, 7 Monate und 2 Tage.

Das 2. Kind von J. H. G. Christian Spamer in Hermannstein (aus 1. Ehe) war Wilhelm Christian Eduard Spamer, geboren zu Hermannstein am 11. August 1832 und getauft am 26. August daselbst. Seine Taufzeugen waren: Joh. Karl Wilhelm Friedrich Spamer, stud. theologiae, aus Crainfeld (Oheim) und Christiane Elisabetha Dornemann, des Papierfabrikanten Friedr. Jakob Dornemann in Kesselbach Tochter (Tante). Nach dem frühen Tode