Christliche Hausschule 1781/151
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sein Gewissen erforsche nicht obenhim; sondern durchsuche fleißig die zehn gebotten Gottes, und fünf Gebotten der Kirchen, und denke eifrig nach: ob er die Pflichten seines Stands und Amts nach dem Willen Gottes erfüllt: ob er vorhin seinen Nächsten Schaden zugefügt, und auch ersetzt habe: oder ob er noch ungerechtes und fremdes Gut besitze. Manchem wird rathsam seyn zu denken an den Veralteten SSaur-Teich der Sünden seiner Jugend, fremden und verborgenen Sünden; ob er solche auch mit wahrer Reu und ernstlichen Vorsatz gebeicht. Erinnerer sich einsolcher an jene Warnung des weisen Syrach 5, 5. Wegen den Bergebenen Sünden sey nicht ohne Furcht. Vielleicht ist geschehen, daß die Sünden nicht nach der Zahle und erforderlichen Umständen gebeicht, oder gar aus Schamhaftigkeit zum theil verschwiegen worden. Es steht jedem frey einen Beichts-Vatter zu wählen.
O wie viel! wird einem Kankken zu dieser Vorbereitung (woran eine glück- oder unglückselige Ewigkeit hängt, verhelfen; wann er sich bequämet täglich ein oder andere Betrachtung bedachtsam zu lesen, oder sich von andern vorlesen lasset, mit etlichen