Amt Elberfeld (historisch)

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Amt Elberfeld (historisch)

Amtssitz
Elberfeld

Kölnisches Tafelgut

Vorläufer des Amtes Elberfeld war die Burg Elberfeld welche aus einem Tafelgut (1176 Hof „Elvervelde gt.) des Erzbischofs von Köln hervorging.

Verpfändung an die Grafschaft Berg

1176 wurde der „Burghof“ an die Grafen von Berg verpfändet, welche damit die Straße von Köln nach Westfalen, den "Hilinciweg", kontrollierten.

Ab 1366 ist von einer "Burg" die Rede, die formal immer kölnisches Lehen blieb.

1402 ging der „Burghof“ endgültig an die Grafen von Berg über und wurde zum Verwaltungsbezirk Amt Elberfeld in der Grafschaft Berg ausgebaut.

Verkauf der Herrschaft Elberfeld

10.08.1366 Ritter Johan Herr von Elverfelde leistet mittels Stellung von acht Bürgen Gewähr für den Verkauf der Herrschaft Elberfeld mit allem Zubehör an Engelbrecht Zobbe. Mitsiegler: Dietrich von Wickede; Konrad von Eller, Ritter; Dietrich von der Vaeiste; Gumprecht von Eller; Heinrich von Elverfeld; Konrad von Eller, [Gertrud] Hoscheyd; Wilhelm Stail, Knappe.

  • Quelle:Lacomblet, Th. Jos.: Urkundenbuch III, Nr. 699 Anm.

10.08.1395 Evert von Limborgh brkundet seine friedliche Scheidung mit Johan Soppe, dem Sohn des verstorbenen Engelbert Sobbe, seinem Schwager, durch Vermittlung Heinrichs von Gemen, Ludolphus von Altena und Diederichs von Hoirde (Hörde). Mitsiegler: Diederich von der Mark , sein Vetter Diederich van Limborgh, sein Vater Johan van Limborgh u. sein Neffe Wilhelm von Limborgh.

Burgausbau

  • 1443 Gerhard Herzog zu Jülich und Berg ermächtiget den Ritter Willh, v. Nesselrode, an seinem Bollwerk zu Elberfeld fortan zu bauen und erklärt, dass er denselben von Elberfeld nicht entsetzen wolle, bevor ihm die Baukosten nebst der Hauptsumme, wofür ihm Elberfeld verschrieben, zurückerstattet seien.

Amtmänner oder Drosten

Politisch ökonomische Beschreibung 1740

Amt Elverfeld (1740): Die Stadt Elverfeld ist sehr florissant von Fabriquen und Commercium. Selbige ist ziemlich gut bebauet und hat über 1200 Häuser. Die Strassen sind aber nicht regulär und sind keine Mauren umb der Stadt . . . Das Terrain ist schlecht und lebet alles vom Commercio und Fabriques. Zwaren giebt es einige gute Wiese an der Wupper, selbige werden aber zu der Garnbleicherei, welche hier so stark als irgends in Europa im Gange, emploiiret. Das Garn kommt meistentheils aus Hessen und Schlesien, das grobeste wird zu Band und Bettzeuge verarbeitet, das feine aber zu Nähegarn und zu Spitzen aptiret und nach Brabant und Flanderen gesandt. . . .

In dieser Gemeine hat sich ohnlängst eine Separation hervor gethan, welche sich Sionskinder nennen. Sie halten sich bei der reformirten Kirche, lassen ihre Kinder daselbsten taufen und communiciren mit ihnen. Sie haben a la tete eine Kaufmannsfrau welche sie Sionsmutter nennen. Dieselbe fangen an, sich aus der Stadt zu retiriren und auf dem platten Lande Häuser zu bauen; ihr Hauptfundament ist, sich hier die ewige Seeligkeit gewiss zu machen. Die evangelische Prediger Schleyermacher zu Elverfeld, Willifing zu Düsseldorf, Rodenhaus zu Düssel und Jansen zu Homberg gehören mit dazu. Die Sionsmutter giebt und schickt denen Predigern ordinär den Text zu; wan sie in der Woche zusammenkommen, so wird gebetet, gesungen und ein Stück aus Gottes Wort ausgeleget, hernacher aber wird gegessen und getrunken und darf keiner von ihre Wirthschaft etwas offenbaren. Und obschon man von dieser Gesellschaft bis hiezu nichts als lauter Lob und Ehre sprechen kann, so ist dennoch so wenig die Generalsynode als die weltliche Obrigkeit damit zufrieden, und sollen in specie die Predigere dem Verlaut nach über einige Punkten examiniret werden. Diese Gesellschaft nimmt von Tag zu Tage zu, und muss der Prediger Aussage nach man sich über die Geschicklichkeit und Erfahrenheit in der heiligen Schrift der Sionsmutter verwundern.

  • Quelle: Preussischer Kriegs- u. Domänenrat Müntz, Richter in Xanten (1732)
    • Veröffentlichung:Jahrbuch des Düsseldorfer Geschichtsvereins Bd. 15 (1900), S. 171


Ämter und Unterherrschaften im Herzogtum Berg (bis 1806)

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Quelle: Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, Die Karte von 1789 (2. Band), Bonn 1898.