Wundrose

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Krankheitsbezeichnung

Bedeutung: häufige, örtliche begrenzte, akute Entzündung der Haut; scharf begrenzte ausgeprägte Rötung meist im Gesicht oder an Armen oder Beinen, seltener am Nabel, die flammenförmig rasch fortschreitet.

auch: Rotlauf

lat.: erysipel


Ursache

Ursächlich ist eine eitrige Infektion der Haut durch eine Streptokokken-Art (Streptococcus pyogenes). Die Eintrittspforte ist häufig ein Hautdefekt, eine Wunde, Hautriß oder eine Pilzinfektion in den Finger- oder Zehenzwischenräumen (Interdigitalmykose). In einigen Fällen kann ein solcher Defekt auch vergebens gesucht werden.

Patienten mit Wassereinlagerungen im Gewebe (sog. Ödeme) sind gefährdeter ein Erysipel zu bekommen, insbesondere bei vorbestehendem Lymphgefäßschaden. Grund hierfür ist, dass die Lymphbahnen einen Abtransport von eingedrungenen Bakterien in die Lymphknoten bewirken, dort werden dann die Bakterien durch Abwehrzellen abgetötet. Beim Lymphgefäßschaden funktioniert dieser Transport nur bedingt.

Symptome

Oft tritt Schüttelfrost und ein nachfolgendes hohes Fieber auf, das von einem Spannungsgefühl und Schmerzen begleitet ist. Die gerötete Haut liegt zunächst noch im Niveau der Umgebung, danach tritt eine Schwellung auf. Symptome könne von kleinen roten Punkten ohne Begleiterscheinungen bis zu hochfieberhaftem Infekt mit Schüttelfrost und schwerer Beeinträchtigung reichen, manchmal können sich auch Blasen unter der Haut bilden. Die Haut ist deutlich überwärmt, auch bei schwächeren Verläufen.

Formen

  1. bullöses Erysipel - eine Verlaufsform, bei der meist am 2. oder 3. Tag schlaffe Blasen entstehen.
  2. hämorrhagisches Erysipel - bei Einblutungen in die Verletzung
  3. echymatöses Erysipel - bei kleinflächigen Einblutungen
  4. gangränöses Erysipel - ein Erysipel mit absterbenden Hautpartien
  5. wanderndes Erysipel - (Erysipela migrans) - ein Erysipel, das sich in die Umgebung ausbreitet, während es sich im Zentrum der Verletzung wieder zurückbildet.
  6. phlegmonöses oder abszedierendes Erysipel - ein Erysipel, das in die Tiefe fortschreitet; Der phlegmonöse Rotlauf ist selten und erfordert oft einen chirurgische Eingriff.
  7. glattes oder flaches Erysipel - (Erysipelas glabrum oder Erysipelas laevigatum) - ein Erysipel im Frühstadium mit einer glatten und glänzenden Oberfläche im übrigen Hautniveau.

Verursacht wird sie durch Bakterien (Streptokokken). Besonders leicht haben es die Erreger, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Daher tritt die Erkrankung vorwiegend im höheren Alter auf.

Verlauf

Die Bakterien können über eine bestehende Hautverletzung, z.B. über Hauteinrisse in den Zwischenzehenräumen, Ekzeme am Ohr oder im Gehörgang, in die Lymphspalten der Haut eindringen.

Besonders empfänglich für diese Krankheit sind Personen mit Fußpilz oder mit Wunden und Geschwüren. Dabei ist die normale Abwehrfunktion der Haut beeinträchtigt und eine Wundroseninfektion kann leicht entstehen. Auch Durchblutungsstörungen der Beine sind ein Risiokfaktor. Besonders gefährdet sind Personen mit Diabetes.

Am häufigsten sind Wundrosen an den Unterschenkeln und im Gesicht.

Behandlung

  • Bettruhe
  • die erkrankte Region wird hochgelagert und ruhig gestellt
  • hochdosierte Antibiotikatherapie (z.B. Penicillin)

Komplikationen

Wenn sich die Infektion zur Tiefe hin ausbreitet, kann es zu einer lebensgefährlichen Phlegmone kommen. Unter einer Phlegmone versteht man eine schwere Infektion der tiefen Hautschichten mit diffuser (nicht abgegrenzter) Ausbreitung entlang der Muskeln und Sehnen.

Wird die Eintrittspforte (die Hautverletzung, durch die die Bakterien eingedrungen sind) nicht ausgeheilt und ist die Antibiotikatherapie nicht ausreichend, kann das Erysipel wieder auftreten. Die häufigste Eintrittspforte bei Erysipelen ist eine Fußpilzinfektion zwischen den Zehen (Interdigitalmykose). Wiederholte Entzündungen können ein Lymphödem (Schwellung durch Ansammlung von Lymphflüssigkeit) verursachen.