Wiedenbrück

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Wiedenbrück: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Gütersloh > Rheda-Wiedenbrück > Wiedenbrück

Wiedenbrück auf einer Karte von 1790
St. Aegidiuskirche
Standesamt, Markt 1


Früherwähnung

Name

„Vuitunbruca" 952; „Widetbrugga" 985; „Widenbrukke" 1189; „Widenbrugge" 1198; „Widenbruge" 1201; .,Widenbrugke" 1205; „Widenbruke" 1221; „Widenbrugensis"4 1231; „Widenbruche" 1254; .,Widenburg et Widebruggen" 1256; „Widenbrugen" 1284. 1954 mundartlich: Wienbrügge. Bedeutung: (Ems-) Brücke beim Pfarrhofe (wittum, wedem).

Grundherrschaft

952 verlieh Otto I. der bischöflichen Kirche zu Osnabrück das Markt-und Münzrecht in Wiedenbrück.

  • 1198 bestätigte Papst Innocenz III. dem Koster Marienfeld den Besitz in Wiedenbrück:

Stadtrecht

  • 1201 in einer Urkunde werden bereits Bürger in Wiedenbrück erwähnt
  • 1221 erklären der Kölner Erzbischof Engelbert und der Osnabrücker Bischof Adolf die dem Zisterzienserkloster von Marienfeld gehörigen Liten frei von den der Stadt Wiedenbrück gegebenen Pflichten und Lasten. Sie dienen, falls sie nicht dauernden Wohnsitz in der Stadt nehmen, dem Kloster mit ihrem gewöhnlichen Zins weiter und können nicht zur Befestigung der Stadt oder zur Steuer herangezogen werden.
  • 1285 machte der Kölner Erzbischof Siegfried Anspruch auf die Hälfte der Osnabrückschen Stadt Wiedenbrück.

Mühle in Wiedenbrück

  • 1268 gab der Osnabr. Bischof Widekind seinem Ministerialen Wilhelm v. Limberg die Mühle in Wiedenbrück neben der langen Brücke als Reckenberger Burglehen mit dem Vorbehalt der Ablösung der auf den Wiederaufbau der Mühle verwendeten Kosten.

Kirche

  • 1201 Daniel decanus in Wiedenbrück, Andreas capellanus in Wiedenbrück
  • 1259 gründete der Osnabrücker Bischof Baldwin ein Kollegiatsstift in Wiedenbrück; er inkorporierte dem Stift die Kirchen zu Wiedenbrück. St. Vit, Rheda, Gütersloh, Neuenkirchen und Langenberg und übertrug dem Propst das Archidiakonat über die genannten Kirchen.

Kirchspiel Wiedenbrück

  • 1244 wird das Kirchspiel Wiedenbrück genannt.

Landschaftslage

Wiedenbrück liegt in der östl. Westfälischen (Münsterschen) Tieflandsbucht am Westrand der Senneabdachung in der sandigen Niederung der oberen Ems; Höhe 74 m. Die Altstadt ursprünglich von zwei natürlichen Armen der oberen Ems umflossen, von denen der östliche später zugeschüttet, dafür aber eine künstliche Umflut der Neustadt geschaffen wurde.

Ortsursprung

Locus“ Wiedenbrück schon seit 952 Münz- und Marktstätte des Bischofs von Osnabrück. Feste Reckenberg zuerst genannt 1250.

Stadtgründung

Stadtherr Fürstbischof von Osnabrück. Altstadt gegründet gegen 1200, Neustadt 1249 begonnen. Stadtverfassung nach Osnabrücker Muster.

Stadtsiedlung

Bauliche Entwicklung

Planmäßige Neugründung, Doppelstadt früh zurückgebildet. Länglicher Grundriß, unregelmäßiges gitterförmiges Straßennetz, abhängig von der im Westen durchlaufenden langen Straße (longa strata 1298), dem ursprünglichen Hellweg von Soest nach Minden. Rechteckiger Marktplatz. Liebfrauenmarkt der Neustadt klein. 4 Stadtbereiche (Höfe) nach den 4 Stadttoren benannt: Langebrückenpforte im Südwesten, Rinderpforte im Norden, Ostenpforte und Neue Pforte. Schleifung der Festung 1647, Neubefestigung 1664, davon Rest der Stadtmauer im Westen und 1 Stadtturm.

Gebäude

Stand 1954: Altstadt-Pfarrkirche St. Aegidii als nördlicher Abschluß des Marktplatzes, seit etwa 785, Kollegiatkirche seit 1259, Querschiff im Übergangsstil um 1280, spätgotische Hallen 1502, Turm und Chor 19. Jh. Marienkirche (Liebfrauenwallfahrtskirche) am Liebfrauenmarkt, Pfarrkirche der Neustadt, zur Altstadt inkorporiert 1327, nach früherem frühgotischen Bau. Neubau spätgotisch errichtet 1470, Turm 1781, als Kirche des Franziskanerklosters ab 1644. Spätgotische Vitus-Pfarrkirche der Gemeinde St. Vit vor dem Langenbrückentor, zur Horst verlegt 1552. Georgskapelle auf Burg Reckenberg, Georgskapelle am Siechenhause und die Antoniuskapelle vor dem Ostentor wurden im 18. Jh. abgebrochen. Kollegiatstift Aegidii et Caroli m., an der alten Pfarrkirche durch Bischof Baldwin von Osnabrück eingerichtet 1259, aufgehoben 1810. Observantenkloster von 1667. Augustinerinnen seit 1458, dafür Annuntiaten seit 1669, vom einstigen Kloster 2 Flügel (1713/23) erhalten, darin Krankenhaus seit 1849. Rathaus freistehend auf dem Marktplatz erbaut 1619. Zahlreiche Fachwerkhäuser aus Renaissance und Barock mit Inschriften und sonstiger Schnitzerei, 1549 anhebend. Osnabrücker Amtshaus Reckenberg auf einer Insel 1726, kleinere Nachbildung des Osnabrücker Schlosses von 1675, 1954 Landratsamt. Ev. Kirche 1859-60.

Brände

1685 großer Brand am Markt und Umgebung.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

1722: 1.588 Einwohner.

Seuchen

Pest 1348.

Bevölkerungsverzeichnisse

Kirchenbücher

  • Kirchenbücher: Kath. Taufbuch 1625 bis 1632, Kb.: kath. vollständig seit 1646-47
  • Wiedenbrück, St. Aegidius, kath., 1625 - 1953, Digitalisate bei Matricula
  • Kirchenbücher: ev. seit 1866.

Bürgerechtsquelle-Bürgerbuch

  • Wiedenbrück (um 1200), Stadtbuch 1480-1541 (Staatsarchiv Münster, Dep. Stadt Wiedenbrück F 1 b). Dieses über 100 Jahre im Stadtarchiv Wiedenbrück vermißte älteste Wiedenbrücker Bürgerbuch fand P. Tecklenborg OFM 1925 auf dem Boden des Pfarrhauses zu Harsewinkel wieder (vgl. Franz Flaskamp, Die Bürgerlisten der Stadt Wiedenbrück, 1. Teil. In: Quellen und Forschungen zur Natur und Geschichte des Kreises Wiedenbrück, Heft 37 (Rheda 1938). Bürgerbuch 1549-1730 (Staatsarchiv Münster, Dep. Stadt Wiedenbrück F 2 a).
  • Veröffentlichungen:
    • Schmitz, Paul: Das Bürgerbuch der Stadt, beginnend 1549, endigend 1818. In: Aufzeichnungen über die Stadt Wiedenbrück und ihre Bewohner. Band 4: Münster (Regensberg) 1919, S. 73-124. Digitalisat der ULB Münster
    • Schmitz, Paul: Die frühere innere Verfassung. Der älteste Haushaltsplan von 1496. Ämter (Gilden). In: Aufzeichnungen über die Stadt Wiedenbrück und ihre Bewohner. Band 2: Münster (Regensberg) 1919, S. 33-72. Digitalisat der ULB Münster
    • Schmitz, Paul: Bürgeraufnahmen zu Wiedenbrück 1630-1818 (Auszug aus den Wiedenbrücker Ratsprotokollen (Staatsarchiv Münster, Stadt Wiedenbrück, Dep.), ebd. S. 126-150. —
    • P. Walter Tecklenborg OFM, Das mittelalterliche Stadtbuch von Wiedenbrück. Münster (Regensberg) 1947. Darin S.'61 ff.: Liste Wiedenbrücker Bürger aus den Jahren 1485-1540. —
    • Franz Flaskamp, Die Bürgerlisten der Stadt Wiedenbrück.
      • 1. Teil: Stadtbuch 1480-1541, Bürgerbuch 1549-1730. In: Quellen und Forschungen zur Natur und Geschichte des Kreises Wiedenbrück, Heft 37. Rheda 1938;Digitalisat der ULB Münster
      • 2. Teil: Die Bürgerlisten der Stadt Wiedenbrück 1730-1818 (zusammengestellt nach den Ratsprotokollen), ebd. Heft 50. Gütersloh 1938; Digitalisat der ULB Münster
      • 3. Teil: Einbürgerungen 1816-1866 zusammengestellt nach den Magistratsakten). In: Quellen und Forschungen zur westfälischen Geschichte, Heft 77. Wiedenbrück 1952.

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • 1808-1812 (Zivilstandsregister, kath.) Geburten, Aufgebote, Heiraten, Tote
  • 1866-1874 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1815-1854 (Gerichtsbezirk Wiedenbrück, rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1822-1854 (Gerichtsbezirk Rietberg, rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1850-1854 (Gerichtsbezirk Rheda, rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1855-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1872-1873 (Militär, ev.) Geburten, Heiraten
  • 1812 (Zivilstandsregister, Juden.) Aufgebote, Heiraten
  • 1822-1847 (Landrat, Juden.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1848-1874 (Gerichtsbezirk, Juden.) Geburten, Heiraten, Tote

Totenzettel

GEDBAS

Berühmte Personen

  • Florenz Karl Joseph Harsewinkel, Geschichtsschreiber, * 18.05.1738 Wiedenbrück, + 01.03.1818 Wiedenbrück
  • Luise Hensel, religiöse Dichterin, * 1798 Linum, + 1876 Paderborn, lebte in Wiedenbrück 1823-25 und 1853-72
  • Alfred Hüffer, Schriftsteller, * 1818 Münster, + 1899 Paderborn.

Jüngere Einwohnerzahlen

1818: 1.833 Einwohner (E.), 1843: 2.686 E. und 470 Häuser, 1858: 2.838 E., 1871: 2.898 E., 1885: 2.859 E., 1895: 3.265 E., 1905: 3.950 E., 1910: 4.180 E., 1919: 4.705 E., 1925: 4.957 E., 1933: 6.435 E., 1939: 8.051 E., 1946: 11.016 E., 1950: 12.216 Einwohner.

Sprache

Die niederdeutschen Mundart von Wiedenbrück liegt im östlichen Westfälischen (Arnsberg-Paderborn-Herford). Kennzeichen: jou 'euch', boggen 'bauen', möi 'mir' und 'mich', sin `(ich) bin', mägget `(sie) mähen'. Sprachspott der Herzfelder gegen Wiedenbrück: „Haggen, maggen, Slejpstäin gradden", wo Herzfeld „höggen, meggen, dreggen" spricht. - Die Mundart ist bei der älteren Generation Umgangssprache bis etwa 1954, nicht mehr jedoch bei der Jugend.

Wirtschaft

Handel u. Gewerbe

Ende des 18. Jhdts. 7 Zünfte, zugleich kirchliche Bruderschaften (bis um 1954 erhalten). Im 19. Jh. Wandlung von der Ackerbürgerschaft mit Spinnereien, Hauswebereien, Brennereien und Brauereien zur Gewerbestadt. Neben der Lohgerberei (1954 Lederfabrik gegr. 1825) gab es um 1845: Wollstrumpfmanufaktur, Garnspinnerei, Garnhandel, Tabakverarbeitung und 3 Jahrmärkte.
Stand 1954: Kornbranntweinbrennerei (1870). Zementwarenfabriken (u.a. 1878). Glas- und Marmorschleiferei (1895). Holzverarbeitung (Sperrholz, Möbel usw.) seit 1903, 1920, 1926, 1927. Hanf- und Sisalspinnereien. Fahrzeugfabriken (1945 usw). Ferner Autoschlosserei, Eisengießerei, Kunstwerkstätten für Malerei, Bildhauerei, Altarbau.

Verkehr

Stand 1954: Wiedenbrück lag am Schnittpunkt der frühmittelalterlichen Handelsstraßen Dortmund-Hamm -Wiedenbrück -Bielefeld-Lüneburg und Lippstadt- Wiedenbrück - Bielefeld. 1954 entsprechende Bundesstraßen Harnm- Wiedenbrück -Bielefeld und Köln-Lippstadt - Wiedenbrück, ferner die Autobahn Köln-Hannover (1939), die Wiedenbrück am Nordrand schneidet. Weitere Bundesstraße Münster- Wiedenbrück -Paderborn. Bahnstrecke Münster-Rheda- Wiedenbrück -Lippstadt (1887) und Nebenstrecke der Westfälischen Landeseisenbahn zum Sennelager (1902).

Umgebungsbedeutung

Stand 1954: Wiedenbrück ist 1954 verwaltungsmäßiger, wirtschaftlicher und kultureller Anziehungspunkt für die Streusiedlungen seines engeren Umlandes, sweit sie nicht im Bereich von Gütersloh liegen; Hauptbedeutung von Wiedenbrück durch Industrie und als Verkehrsknotenpunkt im Straßenverkehr.

Verwaltung

Rat

Im Mittelalter 2 Bürgermeister (consules) und 10 Ratsherren (senatores), alle jährlich am 1. Januar durch je 3 Kürgenossen aus den 4 Stadtbereichen (Höfen) gewählt. Stadtverfassung 1462 festgelegt, geändert 1628 durch Fürstbischof Franz Wilhelm von Wartenberg, unter Einschränkung der Befugnisse des (fortan rein kath.) Rates. Nach Neuordnung von 1774 nur noch 1 Bürgermeister, 2 Lohnherren (camerarii), 1 Stadtsekretär mit juristischer Vorbildung, 1 Stadtrichter (judex).

Gerichtswesen

  • Fürstbischöflicher Gograf (seit 1225) auf dem Reckenberg. Ein Stadtrichter für Privatrecht und für Strafrecht vorwiegend persönlichen Interesses (Beleidigung, Hausfriedensbruch).
  • Drost und Rentmeister des Amtes Reckenberg in Wiedenbrück bis 1803.
  • Landratsamt 1816.
  • Land-und Stadtgericht 1815. Gerichtskommission 1848. Amtsgericht seit 1879.

Landesherrschaft

Landesherren

Wiedenbrück gehörte bis 1803 zur dritten Kurie des Fürstbistums Osnabrück.

Wappen des Fürstbistum Osnabrück Landstände im Fürstbistum Osnabrück (Portal:Fürstbistum Osnabrück)

Domkapitel || Ritterschaft || Städte: Osnabrück | Fürstenau | Iburg | Melle | Quakenbrück | Vörden | Wiedenbrück


Kriegerische Ereignisse

1626 besetzt. 1647 durch den schwedischen Feldmarschall Hans Christoffer von Königsmarck erobert und geschleift. 1757 von Franzosen unter Estrėe eingenommen.


Kriegswesen

Schützengilden

Schützenbruderschaft von 1492 erhalten.

Garnison

Standort einer Husaren-Eskadron 1860-77.

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen-wiedenbrueck.png Beschreibung:

Wappen 1912: In Silber ein roter Balken, mit 2 goldenen, ein goldenes sechsspeichiges Rad haltenden Löwen belegt. Es wurde der Stadt als neues, völlig ungeschichtliches Wappen vom Heroldsamt aufgezwungen.

Siegel (seit 1219): Das achtspeichige Rad des Bistums Osnabrück unter einem Halbbogen, an den sich beiderseits eine getürmte Stadtmauer anschließt; darüber ein Schlüssel. Die Sekrete (seit 1317) zeigen nur das Rad, seit dem 16. Jhdt. sechsspeichig. Wappen, seit dem 16. Jh. überliefert: In Silber ein rotes Sechsspeichenrad; auf einer farbigen Darstellung (Glasfenster) von 1721 wird der Schild von Löwen gehalten.

Finanzwesen

Münzwesen

  • 1. Münzstätte der Bischöfe von Osnabrück, die 952 von Otto dem Großen für Wiedenbrück das Münzrecht erhielten. Wiedenbrücker Prägungen lassen sich jedoch erst seit etwa 1230 nachweisen. Von dieser Zeit an bis zum Ende des 14. Jh. haben fast alle Osnabrücker Bischöfe in Wiedenbrück geprägt. Es handelt sich um Pfennige und deren Teilstücke, anfangs nach englischem Muster (Sterlinge), später meistens mit Heiligenkopf, bzw. Bischofsbildnis auf der Vs. und Wappen auf der Rs. Unter Engelbert III. (1309-20) wurden auch Köpfchen nach holländischem Vorbild geschlagen. Die letzten bischöflichen Münzen entstanden hier unter Bischof Erich (1508-32): Gulden und Viertelschillinge nach rheinischem Vorbild.
  • 2. Um 1530 schlug das Kollegiatstift Kupferstücke zu 6 und 3 Pfg. (Präsenzzeichen).
  • 3. Kupfermünzen der Stadt. Diese hat von 1596 bis 1716 in zahlreichen Jahren Kupfermünzen geschlagen. Landesherrliche Genehmigungen aus besonderem Anlaß (Rathausbau 1619 usw.) liegen vor für die Jahre 1596, 1615, 1619, 1707, 1716 und 1722. Die letzte Genehmigung ist aus unbekannten Gründen nicht ausgenutzt. 1684 verbot der Bischof von Osnabrück weitere Ausprägungen, doch scheint das Verbot im nächsten Jahre schon wieder aufgehoben zu sein. Folgende Werte sind bisher bekanntgeworden: 6, 4, 3, 112, 1 Pfg., Heller. Alle Stücke tragen auf der Vs. das Wappen, auf der Rs. die Wertzahl.
  • 4. Notgeld; ausschließlich Papier.
    • a) Stadt. 1921: 25, 50 Pfg., 1, 2, 5 M. - 1923: 7 Werte von 10 Md. bis 10 Bill.
    • b) Kreis. 1918: 10, 25, 50 Pfg. - 1923: 10, 50, 100 Mill., 10, 20 Bill.

Stadtgebiet

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Bistum Osnabrück, ab 1821 Erzbistum Paderborn. Ägidienpfarrei seit etwa 785, eine der 4 „Kaplaneien" des Osnabrücker Sprengels. Marienpfarrei der Neustadt seit 13. Jh., bereits 1327 zur Altstadt inkorporiert. Kollegiatstift Aegidii et Caroli m., gegründet an der alten Pfarrkirche durch Bischof Baldwin von Osnabrück 1259. Kollation in Wiedenbrück, Rheda, Gütersloh, St. Vit, Neuenkirchen und Langenberg, aufgehoben 1810. Augustinerinnenkloster St. Agnes 1458, aufgehoben 1810. Augustinerresidenz vor der Reformation. Franziskaner seit 1644, sie pflegten seit 1662 die „Kreuztracht", aufgehoben 1875-87. Jesuiten vorübergehend 1628ff. Annuntiaten 1669-1810. Kalandsbruderschaft gegründet 1343.

Reformation

Reformation durch Bischof Franz von Waldeck (Hermann Bonnus) 1543, 1547. Um 1550 mehrere lutherische Geistliche. 1624 war Wiedenbrück stark lutherisch. Gegenreform. unter Eitel Friedrich von Hohenzollern (Albert Lucenius) seit 1625, vollendet unter Franz Wilhelm von Wartenberg. Ev. Gem. im 19. Jh. angebahnt, ev. Schule 1836, selbständige Gern. gegr. 1874, Kirchenkr. Bielefeld, 1954 Gütersloh.

Bekenntnisse

1880: 5% Ev., 1925: 7 ½ % Ev., 1946: 82 % Kath.

Juden

Juden 1348 vertrieben (Pest), 1642 erneut und wirksam abgelehnt, erst im Kgr. Westfalen (1807-13) wieder seßhaft geworden, aber stets geringe Anzahl. 1895: 19 Juden.

Wohlfahrtspflege

Im Mittelalter Siechenhaus (Leprosenheim). Krankenhaus 1849. Wasserleitung gemeinsam mit Rheda 1901. Städtisches Gaswerk 1901. Elektrizität seit 1914.

Bildungswesen

Schulen

Stand 1954: Im Mittelalter übliche städtische Trivialschule. Daneben Gymnasium Marianum (Quadrivialschule) seit 1637, eingegangen 1832, erneuert als Selekta 1837, Rektoratschule seit 1857, ausgebaut zur Oberschule seit 1939, Gymnasium 1950. Lyzeum seit 1888 angestrebt, als Abteilung der Oberschule seit 1939. Spinnschule vorübergehend 1836-44. Zeichenschule 1908. Kreisbauerschule seit 1911. Handelsschule seit 1948. Kreisberufsschule. Ev. Volksschule 1836. 1954 3 Volksschulen.

Bibliografie

  • Volltextsuche nach Wiedenbrueck in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
  • Bau- u. Kunstdenkmäler des Kreises Wiedenbrück (1901).
  • Becker, D.: Das Wiedenbrücker Franziskanerkloster und der Kulturkampf (1921).
  • Becker, D.: Ordenspriester aus der Pfarrei Wiedenbrück (1951).
  • Brill, J.: Gesch. der Stadt Wiedenbrück. (1913).
  • Büld, H.: Volk und Sprache im nördl. Westfalen (1939).
  • Eickhoff, H.: Zur Geschichte der Stadt Gütersloh und der Nachbarstädte des Kreises Wiedenbrück, im Einwohnerbuch des Kreises Wiedenbrück, 5. Auflage, Gütersloh 1925.
  • Eickhoff: Der 30jährige Krieg im Amte Reckenberg (1882).
  • Eickhoff, H., Der Kreis Wiedenbrück in Vergangenheit und Gegenwart, Wiedenbrück 1921.
  • Flaskamp, F.: Die Gesamtbilder der Fürstbischöflich Osnabrücker Landstadt Wiedenbrück, in: Qu. und Forsch. ... 3. Heft (1951)
  • Flaskamp, F.: Neuere Kunstgesch. der Stadt Wiedenbrüch, in: Qu. und Forsch. ... 8. Heft (1934).
  • Flaskamp, Franz: Untersuchungen zur älteren Kunstgesch. der Stadt Wiedenbrück (1934).
  • Flaskamp, Franz: Führer durch Wiedenbrück (1935)
  • Flaskamp, Franz: Wiedenbrück 952-1952 (1952).
  • Flaskamp, F.: Die Bürgerlisten der Stadt Wiedenbrück, in: Qu. und Forsch. ...Forsch. 77 (1952).
  • Flaskamp, F.: Untersuchungen zur Gesch. der Kreisstadt W. (1934).
  • Flaskamp, F.: Kreuztracht und Osterwecken in Wiedenbrück, mit Anhang, in: Qu. und Forsch. zur Natur und Gesch. des Kreises Wiedenbrück, 9. Heft (1934).
  • Flaskamp, F.: Die Kirchenvisitation des Albert Lucenius im Archidiakonat Wiedenbrück 1625, in: Qu. und Forsch. zur Natur und Gesch. des Kreises Wiedenbrück, Heft 76 (1952).
  • Haase, C.: Recht und Verfassung der Stadt Osnabrück im 15. Jh. im Spiegel Osnabrücker Rechtsbelehrungen für Wiedenbrück, in: Osnabrücker Mitt. 65 (1952).
  • Hartmann, Beitr. zur Gesch. von Wiedenbrück, in : Osnabrücker Mitt. 24 (1899).
  • Heierweier, B.: Die landwirtschaftlichen Fachausdrücke Westfalens auf Grund der Mundart des Kreises Wiedenbrück, in: 28. Jb. des Hist. Ver. für die Grafschaft Ravensberg, S. 39 ff. (1914).
  • Kennepohl, K.: Münzen von Osnabrück (1938).
  • Kennepohl, K.: 3 unbekannte westfälische Mittelaltermünzen, in: Hermann Grote, Festschrift (1952).
  • König, J.: Das fürstbischöflich osnabrückische Amt Reckenberg in seiner territorialen Entwicklung und inneren Gestaltung (1939).
  • Mangelsdorf, E.: Die Entwicklung des Kr. Wiedenbrück (1910).
  • Mellage, J.: Wiedenbrück als Garnisonstadt (1933).
  • Schmitz, Paul: Geschichte des St.- Sebastian- Schützenvereins in Wiedenbrück. (1930). Digitalisat der ULB Münster
  • Schmitz, L.: Gesch. des St. Agnetenklosters in Wiedenbrück (1909).
  • Schmitz, Aufzeichnungen über die Stadt Wiedenbrück und ihre Bewohner (1918/19).
  • Statistische Darstellung des Kreises Wiedenbrück, Regierungs-Bezirk Minden Wiedenbrück, 1859/61(1863) - 1867/71(1872), Online
  • Tecklenborg-Nauseter, 0.: Das alte Wiedenbrück. Wiedenbrück (1924).
  • Tecklenborg: Das mittelalterliche Stadtbuch von Wiedenbrück (1947).
  • Richter, J.: Qu. und Bücherkunde zur Gesch. des Kr. Wiedenbrück, in: Wiedenbrücker Heimatbll. (1927).
  • N.N.: Die Namen der Bürgermeister und Richter der Stadt Wiedenbrück nach Feststellungen und Aufzeichnungen des verstorbenen Oberstabsarztes Druffel, Druffel, Münster, Aschendorff, (1917), Digitalisat der ULB Münster

Genealogische Bibliografie

  • Kleine Geschichte der Familie Druffel
    von Dr. Clemens Becker, Bocholt und Josef Mellage, Wiedenbrück, 1953

Historische Bibliografie

  • MONOGRAPHIE des Landkreises Wiedenbrück - Siedlungskundliche Entwicklung - Die Gemeinden Bokel und Druffel
    Herausgeber: Der Oberkreisdirektor des Landkreises Wiedenbrück, 1968
  • MONOGRAPHIE des Kreises Wiedenbrück - Männer der Verwaltung - von Schele bis Scheele
    Herausgeber: Der Oberkreisdirektor des Kreises Wiedenbrück, 1972

Periodika

  • Volks-Blatt : Wiedenbrücker Volksblatt, 1849, Digitalisat
  • Die Glocke - Beckumer Zeitung, weitere Titel: Beckumer Volkszeitung, Warendorfer Tageblatt, Wiedenbrücker Zeitung, Beckumer Zeitung, Beckumer Volkszeitung, Warendorfer Tageblatt, Wiedenbrücker Zeitung, Gütersloher Volkszeitung, 1927 - 1935, Digitalisat
  • St. IDA-Blatt - Wochenbeilage zu den Zeitungen des E. Holterdorf'schen Verlages und der Beckumer Zeitung, weitere Titel: Beilage zur Glocke : Beckumer Volkszeitung, Gütersloher Volkszeitung, Wiedenbrücker Zeitung, 1927 - 1930, Digitalisat
  • Die Frau und ihre Welt - Beilage zu den Zeitungen des E. Holterdorf'schen Verlages und der Beckumer Zeitung, 1930, Digitalisat
  • Praktischer Ratgeber - Beilage zu den Zeitungen des E. Holterdorf'schen Verlages und der Beckumer Zeitung, 1930, Digitalisat
  • Unterhaltungsbaltt : Beilage zu den Zeitungen des E. Holterdorf'schen Verlages und der Beckumer Zeitung, 1927 - 1932, Digitalisat
  • Amtliches Nachrichtenblatt für den Kreis Wiedenbrück / Herausgegeben im Auftrag des Kreises Wiedenbrück, 1945 - 1946, Digitalisat
  • F. Flaskamp, Qu. und Forschungen zur Natur und Gesch. des Kr. W. (ab 1929), 79 Hefte (1954).
  • Bote an der Ems, Wochenztg. seit 1841, verschmolzen mit der Wiedenbrücker Ztg. 1919.
  • Wiedenbrücker Zeitung. Kopfblatt der „Glocke" (Oelde), seit 1884.
  • Kreis Wiedenbrück: Bericht des Kreis-Ausschusses über die Verwaltung und den Stand der Kreiskommunal-Angelegenheiten des Kreises Wiedenbrück im Jahre ..., Wiedenbrück, 1887 -1932, Digitalisate
  • Kreis Wiedenbrück: Haushalts-Voranschlag der Kreiskommunalkasse Wiedenbrück für das Rechnungsjahr ... Wiedenbrück, 1917 -1922, Digitalisate
  • Kreis Wiedenbrück: Bericht über die Verwaltung und den Stand der Kreiskommunalangelegenheiten des Kreises Wiedenbrück im Jahre ... Wiedenbrück, 1933, Digitalisat
  • Kreis Wiedenbrück: Haushaltssatzung des Kreises Wiedenbrück für das Rechnungsjahr ... Wiedenbrück, 1934-1940, Digitalisat
  • Kreis Wiedenbrück: Haushaltsplan des Kreises Wiedenbrück für das Rechnungsjahr ... Wiedenbrück, 1941-1942, Digitalisat
  • Allgemeiner Anzeiger : amtliches Kreisblatt für die drei Kreise Bielefeld, Halle und Wiedenbrück, weitere Titel: amtliches Kreisblatt für die drei Kreise Bielefeld, Halle und Wiedenbrück, 1865 - 1870, Digitalisat
  • Wiedenbrücker Zeitung : der Bote an der Ems : verbunden mit der "Glocke" : amtliches Kreisblatt für den Kreis Wiedenbrück : im Kreise Wiedenbrück und in den angrenzenden Bezirken die verbreitetste Zeitung, 1929, Digitalisat
  • Die Glocke : Gütersloher Volkszeitung - der Bote an der Ems (gegründet im Jahr 1841) : Wiedenbrücker Zeitung : Beckumer Zeitung : Warendorfer Tageblatt : amtliches Kreisblatt : amtliches Mitteilungsblatt des Gaues Westfalen-Nord der NSDAP. für die Kreise Beckum, Warendorf und Wiedenbrück / Ausgabe C, weitere Titel: Gütersloher Volkszeitung : der Bote an der Ems : Wiedenbrücker Zeitung : Warendorfer Tageblatt : Beckumer Zeitung, 1934 - 1945, Digitalisat
  • Die Glocke : Wiedenbrücker Zeitung (als Bote an der Ems gegründet 1841) : Gutersloher Volkszeitung : Beckumer Zeitung : Warendorfer Tageblatt : amtliches Kreisblatt : amtliches Mitteilungsblatt des Gaues Westfalen-Nord der NSDAP. für die Kreise Beckum, Warendorf und Wiedenbrück / Ausgabe E, weitere Titel: Wiedenbrücker Zeitung : der Bote an der Ems gegründet 1841 : Kreisblatt für den Kreis Wiedenbrück : Gutersloher Volkszeitung : Beckumer Zeitung : Warendorfer Tageblatt, 1934 - 1945, Digitalisat
  • Warendorfer Tageblatt : als Warendorfer Wochenblatt" gegründet im Jahre 1833 : seit 1896 verbunden mit der "Glocke", weitere Titel: die Glocke, 1928 - 1932, Digitalisat
  • Der Bote an der Ems : Wochenblatt für den Kreis Wiedenbrück, 1867, Digitalisat
  • Menschenfreund : ein Blatt für wahre Bildung und allgemeines Wohl : Beiblatt zu der Zeitung Der Bote an der Ems, weitere Titel: Monats-Beiblatt zu der Zeitung Der Bote an der Ems, 1888 - 1889, Digitalisat
  • Neue Westfälische Zeitung / Heraugegeben von den britischen Militärbehörden; weitere Titel: Nachrichtenblatt der allierten Militärbehörden, Ausgabe B, Kreis Warendorf, Beckum und Wiedenbrück, 1945 - 1946, Digitalisat

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Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Wiedenbrück/Zufallsfunde


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