Von der Evidenz in der Genealogie (Gatterer)/06

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Von der Evidenz in der Genealogie (Gatterer)
Digitalisat des Göttinger Digitalisierungszentrums (S. 3-17)
GenWiki E-Book
<<<Vorherige Seite
[05]
Nächste Seite>>>
[07]
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.


dieser Gattung angesehen werden. Dergleichen Werke gehören eigentlich in das kritische Fach der Genealogie, und müssen folglich nach der Evidenz der historischen Kritik, wovon hier nicht die Rede ist, beurtheilet werden.

      Dan nun, wie wir bisher gesehen haben, unbeurkundete Stammtafeln von Natur keiner Evidenz fähig sind, genealogische Erörterungen aber, so wie die historischen Artikel in Geschlechtshistorien zu andern Arten der Evidenz gehören; so bleibt mir hier blos die Evidenz beurkundeter Stammtafeln und der genealogischen Artikel in Geschlechtshistorien zu betrachten übrig. Ich werde aber weiter nicht thun, als die Methode beschreiben, durch die ich Stammtafeln und Geschlechtshistorien bis zur Evidenz bringen zu können glaube: ohne meine Methode denen aufdringen zu wollen, die entweder mit Recht hoffen, oder es sich wenigstens einbilden, auf einem andern Wege zu eben diesem Ziele gelangen zu können.

      Um des Zusammenhangs der Materie und der Vollständigkeit willen muß ich zum voraus mit wenigen von dem Entwurfe der Stammtafeln reden. Erfahrnen Kennern genealogischer Arbeiten verlange ich bey dieser Verrichtung nicht neues zu sagen; aber vielleicht darf ich doch hoffen, für viele andere, die sich mit genealogischen Dingen beschäftigen, oder noch beschäftigen wollen, etwas nützliches zu sagen, besonders in Ansehung der Gradation und des Werths der Quellen, aus denen man schöpfen muß.

      Urkunden und Denkmäler sind bekannter massen die besten Quellen, wie überall in historischen Dingen,