Topographie Holstein 1841/I-Z/387

GenWiki - Digitale Bibliothek
Topographie Holstein 1841
Teil 1: A B C D E F G H
Teil 2: J K L M N O P Q R S T U V W Y Z
<<<Vorherige Seite [386]	Nächste Seite>>> [388]
unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.

2 bis 7 Steuertonnen Landes und 48 andere bewohnte Gebäude mit ¹/₂ bis 1 Tonne Landes. - Hier ist eine Schule in 2 Classen (200 K.), welche auf der sogenannten Lohe liegt. Die Oberstin v. Kirchenring dotirte diese Schule mit einem Capitale von 1000 , deren Zinsen sie zur Besoldung des Schullehrers bestimmte. Das Capital steht in dem Gute Dunkelsdorf radicirt. - Auch ist hier ein für 12 Familien eingerichtetes Armenhaus. Eine Erbpachts-Windmühle liegt am Mühlenwege; und alle Guts-Eingesessenen sind dazu zwangspflichtig. Im Dorfe sind mehrere Wirthshäuser. - Zahl der Einwohner: (s. Stockelsdorf), worunter 1 practisirender Arzt, 1 Advocat, mehrere Krämer und Höker, und etwa 50 Handwerker, als Schmiede, Maurer, Tischler, Maler, Schuster, Schneider, Rademacher, Tapezierer, Reifschläger, Zimmerleute, Sattler, Hutmacher, Goldschmiede, Korbmacher, Bandagenmacher, Färber, Kammmacher und Bäcker. Eine Kratzenfabrike und eine Wollenspinnerei ist hier schon seit mehreren Jahren. - Die eine Hälfte des Bodens ist schwerer, die andere Hälfte mittlerer Art; die Wiesen werden von der durchfließenden Aue bewässert. - Auf den Mören findet man bisweilen seltene Hörnerarten, und auch Versteinerungen.

Stocksee

(Stockseehof); ein ehemaliges Fürstlich Plönisches Kammergut, unweit eines Sees gleiches Namens, 1 ¹/₂ M. südwestlich von Plön; Amt Plön; Ksp. Bornhöved. - Die bekannten Besitzer dieses Gutes, wozu die Dörfer Stocksee und Damsdorf gehörten, waren: 1543 Iven Reventlov zu Rixdorf; 1564 Jürgen Seestede; 1578 Otto Reventlov zu Lammershagen; 1640 Joachim Brockdorff, der es im Jahre 1649 an den Herzog von Plön, Joachim Ernst, verkaufte, welcher Stocksee in einen Meierhof verwandelte und dem Amte Plön einverleibte. Stocksee ward im Jahre 1777 niedergelegt, und enthielt damals 559 Ton., 5 ¹/₂ Sch., die Tonne zu 320 Q. R., und davon wurden, nach Abzug der Hölzungen, 497 Ton., 4 ¹/₄ Sch., zu 3 Parcelen eingerichtet, deren Größe 161 Ton., 3 Sch. und 171 Ton., 2 Sch. betrugen. Diese jetzt vereinigten Parcelen enthalten 406 Steuert., (4 ⁵/₈ Pfl.). - Zum Hofe gehören 4 Kathen, von denen 2 Tannenkathe und Moorkathe heißen und ein ehemaliges Holländereigebäude, welches der jetzige Besitzer zu Käthnerwohnungen hat einrichten lassen. Die Schäferei, Saaren genannt, brannte vor einigen Jahren ab, und ist nicht wieder aufgebauet. - Der Boden ist sandigt, aber gut; die Hölzung ist etwa 20 Tonnen groß, und besteht theils aus Tannen, theils aus Buchen; Wiesen sind gar nicht vorhanden, und das Torfmoor liegt beim Dorfe Tensfeld. Nahe beim Hofe liegt ein Fischteich. - Zahl der Einwohner: s. Stocksee. - Schuldistrict Stocksee.

Stocksee

Dorf östlich von Stockseehof; Amt Plön; Ksp. Bornhöved; - Dieses Dorf, dessen Häuser kreisförmig liegen, enthält 6 Vollh., 3 Halbh., 7 Kathen, 4 Instenstellen und eine Holzvogtswohnung (8 ³⁵/₁₀₀ Pfl.). - Hier ist eine Schule (80 K.) und ein Wirthshaus. - Zahl der Einwohner mit Stockseehof: 338, worunter 1 Schmied, 1 Rademacher, 3 Schneider, 2 Tischler, 1 Zimmermann, 1 Maurer, 4 Weber und 1 Fischer. - Areal: 957 Steuert. - Der Boden ist sandigt und nicht sehr fruchtbar, aber in den letzten Jahren durch Mergel sehr verbessert; Wiesen sind fast gar nicht da und Torf wird auf dem Königl. Moore bei Tensfeld gegraben. - Der Stock-See liegt in einer ganz flachen Gegend, ist 680 Ruthen lang, 220 Ruthen breit, und hat mit seinen 4 kleinen Inseln ein Areal von 280 Ton., 70 R., die Tonne zu 260 Q. R. Durch das Abgraben dieses Sees ist das Wasser 10 Fuß gefallen; die jetzt in Erbpacht gegebene Fischerei gehörte vormals zum Gute Nehmten,