Topographie Holstein 1841/I-Z/386
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- demselben Jahre verlieh der Rath dieses Gut wieder an die Wittwe des Tidemann Vorrath, Gesche, zum lebenslänglichen Gebrauche. Im Jahre 1470 gehörte es dem Heinrich von Kalven, und das Gut blieb wahrscheinlich lange im Besitze dieser Familie. Am Ende des 17. Jahrhunderts erhielt es Dietrich v. Brömbsen zu Klein-Steinrade, welcher 1600 starb, darauf dessen Sohn, Heinrich v. Brömbsen zu Crummesse, starb den 3. April 1632; nach ihm folgte Dietrich v. Brömbsen zu Steinrade; 1654 Heinrich v. Brömbsen; 1666 Hans v. Brömbsen; 1690 der Etatsrath Gotthard v. Hövelen, starb 1697; das Gut blieb noch in der Familie und kam erst um die Mitte des 18. Jahrhunderts an den Obersten Kirchering; der Forstmeister Ludwig v. Höveln verkaufte es 1757 an den Kanzeleirath Ludwig Klippe, der es 1761 an den Etatsrath Georg Nicolaus Lübbers wieder verkaufte. Im Jahre 1791 war dessen Frau im Besitze, welche 1824 starb, worauf es an deren Enkelin, Henriette Blohm, geb. Kuhlmann kam, welche mit Johann Christian Blohm verheirathet ist. Dieses Gut, welches für 12 1/4 Pfl. contribuirt, besteht aus dem Dorfe Stockelsdorf mit Bargerbrücke, Barneck, Bohnrade und Marienthal. - Es hat im Ganzen ein Areal von 1230 Ton., die Tonne zu 260 Q. R., worunter etwa 130 Ton. Moor, (1095 Steuert.; 109,500 Steuerw.). - Fast alle Ländereien im Gute sind vererbpachtet, und der Haupthof selbst besteht nur aus dem herrschaftlichen Wohnhause, welches im Jahre 1761 von dem Etatsrath von Lübbers neu und massiv erbauet ist, aus einem Gerichtshause, einem neu erbaueten Gefängnisse gemeinschaftlich mit den übrigen sogenannten lübschen Gütern, einigen gutsherrschaftlichen Häusern, wozu unter andern eine Bierbrauerei und Brannteweinbrennerei, und die Gebäude einer ehemaligen Fayance-Fabrik gehören. Das Areal des Haupthofes beträgt mit den Gärten nur 30 Steuertonnen Landes. Einige Teiche im Gute sind der Gutsherrschaft reservirt. - Zahl der Einwohner im ganzen Gute 935. - Seit dem Anfange des Jahres 1839 ist hier, an der Lübeker Gränze, eine Königliche Zollstätte. - Zufolge der, mehrere Jahrhunderte hindurch bestätigten Privilegien, war dasselbe außer einer auf 100 dän. Kr. festgesetzten jährlichen Recognition, von allen öffentlichen Abgaben, Steuern und Lasten gänzlich befreit. Seit dem Anfange dieses Jahrhunderts hat das Gut aber, mit Ausnahme der ordinairen Contribution und der Kopfsteuer, an allen Steuern und Leistungen Theil nehmen müssen, und die Confirmation der Gutsprivilegien, welche zuletzt von dem Könige Christian VII. erfolgte, ward vergebens nachgesucht. - Am 18. Novbr. 1534 ward hier der Friede zwischen Holstein und Lübek abgeschlossen, und im Novbr. 1806 fand hier, während der General v. Ewald sein Hauptquartier in Stockelsdorf nahm, ein heftiges Gefecht der Dänen mit den französischen Vorposten, die das dänische Gebiet überschritten Statt, wobei Mehrere von beiden Seiten getödtet und verwundet wurden.
- Stockelsdorf
- Dorf ebendaselbst, im Gute gleiches Namens; Ksp. Rensefeld. - Zu diesem Dorfe gehört die südlich belegene Häuserreihe, Marienthal genannt, und die oben beim Gute bemerkten Parcelenstellen. - Eigentliche Hufenstellen sind hier nicht vorhanden, und dieser ganze District enthält 26 Erbpachtparcelen von 8 bis 94 Steuertonnen, 15 Wohnhäuser mit