Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/139
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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nach Halle zum Pastor auf dem Neumarkt. Bald darauf wurde er Pastor an der St. Moritz-Kirche daselbst, dann 1739 Pastor an der St. Ulrichs-Kirche, demnächst auch Professor der Theologie an der dortigen Universität, und 1747 Pastor zu Unserer Lieben Frauen. Von Halle wurde er nach Altona berufen als Pastor und Propst mit dem Titel eines Consistorialraths. Als er Halle verließ, ertheilte die Theologische Facultät ihm die Doctorwürde, und er trat am 17. Sonntag nach Trinitatis 1757 sein Amt zu Altona an. Nachdem die Generalsuperintendentur nach dem Abzuge von Dr. Reuß zwei Jahre lang vacant geblieben war, wurde Struensee dazu ausersehen. Er erhielt diesen Ruf, so wie zu der Propstei über Rendsburg und die Aemter Gottorf, Hütten, Husum und Schwabstedt, den 10. September 1759, mit dem Prädicat eines Ober-Consistorialraths. In Altona dankte er Ostern 1760 ab und trat seine neuen Aemter an, welche er bis an seinen Tod den 20. Juni 1791 verwaltet hat. Ein überaus harter Schlag war für ihn der Sturz und das tragische Ende seines so rasch hochgestiegenen Sohnes Johann Friederich Struensee.
Der Generalsuperintendentur nicht untergeben blieben fortwährend die Propsteien Ranzau, Pinneberg und Altona, indem aus Politik darauf gehalten ward, diese Landestheile als abgesondert von dem übrigen Holstein anzusehen. Daher behielten auch die dortigen Pröpste das übrigens allmälig, so wie die Pröpste ausstarben, an die Generalsuperintendentur gefallene Ordinationsrecht.
IV.
Von den Synoden.
Eine nicht unwichtige Stelle bei dem Kirchenregiment nahmen in diesem Zeitraume die Synoden[1] ein. Um dieselben in ihrer Stellung und Wirksamkeit richtig verstehen und würdigen zu können,
- ↑ S. Ch. Burchardi (Pastor in Olderup), Ueber Synoden, besonders über die im 17. und 18. Jahrhundert gehaltenen Schleswig-Holsteinischen, Königlichen Antheils, aus handschriftlichen Nachrichten. Oldenburg in Holstein, 1837. Diese lehrreiche Abhandlung ist vornehmlich ein Referat aus handschriftlichen Nachrichten, welche der Verfasser als Candidat der Theologie zusammengestellt hat, aus den hinterlassenen Papieren seiner Vorfahren, würdiger Mitglieder der Geistlichkeit unseres Landes. M. Georg Heinrich Burchardi hat diese Collectaneen zuerst in der Mitte des 17. Jahrhunderts zu sammeln begonnen. Er war ein Sohn des Hauptpastors in Kiel, M. Anton Burchardi, seit 1684 Propst über Segeberg und Hauptpastor in Heiligenhafen. Darauf sein Sohn Peter Anton Burchardi und dann dessen Sohn, der Consistorialrath Heinrich Anton Burchardi, Propst und Hauptpastor zu Heiligenhafen, darauf in Segeberg, seit 1751 Propst und Hauptpastor in Sonderburg, gest. 1772. Er erlebte zu seinem Schmerze die Auflösung der Synoden und war der Großvater des Verfassers, der Schwiegersohn des hervorragenden Oberhofpredigers Joh. Bartholomäus Bluhme.