Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/024
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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jedoch niemals von der lutherischen Kirche lossagen wollen, wie hart er auch viele ihrer Diener angriff. Daß bei einem Manne wie er, dem die damaligen Zustände so wenig zusagten, Hoffnungen des baldigen Anbruches einer besseren Zeit starken Eingang fanden, ist leicht begreiflich. Er gab sich aber auch den damals weitverbreiteten Erwartungen des Eintritts des tausendjährigen Reiches Christi hin, so daß er allerdings von chiliastischen Ideen nicht freizusprechen ist.
Die sehr verschiedenen Urtheile über ihn, so wie das ausführliche Verzeichniß aller seiner Schriften hat der gelehrte Moller mit vielem Fleiße zusammengestellt.[1] Der berühmte Literarhistoriker Johann Moller stand diesem merkwürdigen Manne nahe und war mit ihm verwandt, denn derselbe war ein Bruder seiner Mutter. Es blieb überhaupt manche Verbindung aus der Heimath mit dem vertriebenen Manne, so daß er auch zuweilen Besuche von Landsleuten erhielt. So meldet er unter Anderem, daß ihn zu Amsterdam ein anderer Schwestersohn, Bruder jenes gelehrten Rectors, besucht habe, nämlich Olaus Moller der Jüngere, welcher 1686 Pastor in Eggebek wurde, wie ebenfalls ein Sohn des Flensburgischen Propsten Lysius.
Jedenfalls gab das Auftreten Friedrich Brecklings, wie kurz dasselbe auch hier zu Lande war, und das Verfahren gegen ihn, Manchen eine bestimmtere Richtung wider das durch Klotz und einige seiner Nachfolger vertretene System. Solche Richtung hat sich aber bei den späteren pietistischen Streitigkeiten besonders in der Stadt Flensburg und in der dortigen Umgegend bemerklich gemacht. Auch wandte sich ein und der andere Geistliche allmälig von Klotz ab, wie es namentlich der Fall war mit dem Pastor Kreyenkamp zu Bredstedt, welcher früher als Fiscal in Brecklings Sache agirt hatte. Dieser stand in Verbindung mit der Brecklingischen Familie, indem er eine Tochter des letzten Johann Breckling zu Breklum, des Vaterbruders von Friedrich Breckling, heirathete.[2] Dort in Breklum war die Familie Breckling schon 1637 mit dem eben genannten Johannes Breckling erloschen, der nur das 50. Jahr erreichte, als sein Sohn, der gleichfalls Johannes hieß, und der