Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/023

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Evangelicos et Lutheranos et eorum Antesignanum Dr. Stephan Klotzium; die bittere, aber doch heilsame Wahrheit zu Wiederaufrichtung und Genesung des Reiches Dennemarck, und anderer Fürstenthümer, Länder und Städte von dem verzweifelt bösen Schaden und den fast unheilbaren Wunden, Striemen und Eiterbeulen, darin sie bißher durch die Heuchler, Miedlinge und Bauchdiener, süße und prächtige Worte, Heucheley und Lügen, als eine genug bißher geprüfete falsche, schädliche unnütze und vergebliche Cur gestürtzet: zu Rettung seiner Unschuld und Offenbahrung des Beginnens eines frembden und stoltzen Hamans an ihre Königl. Majestät zu Dennemarck als Vatern des Vaterlandes übergeben.“ – In dieser Schrift legte er das wider ihn beobachtete Verfahren dar und theilte die Aktenstücke mit. Er fügte aber auch noch einige Abhandlungen hinzu, z. B. „Kurze Delineation der Greuel und Mißbräuche der gottlosen Prediger und Superintendenten“; ferner „Spiegel und Politika der weltförmigen Superintendenten, insonderheit Dr. Stephani Klotzii“. Es ging aber das Jahr nicht zu Ende, ehe er schon wieder eine Anstellung gefunden hatte als Prediger an der lutherischen Gemeinde zu Zwoll. Allein nach wenigen Jahren wurde er hier wegen seiner Hinneigung zum Chiliasmus und wegen zu starken Gebrauchs des Strafamts entlassen. Darauf lebte er noch etwa 45 Jahre als Privatmann zu Amsterdam, wo er in einer Buchdruckerei als Corrector beschäftigt war, dann im Haag, wo er sich 1700 aufhielt, und ist erst 1711 im Alter von 82 Jahren gestorben.

Uebrigens hat es ihm an Unterstützung in seinem Exil nicht gefehlt; seine Angehörigen und Freunde hier zu Lande, auch viele im übrigen Deutschland und in Holland nahmen sich seiner an. Er fuhr fort, eine Menge Schriften herauszugeben, stand in Briefwechsel mit Vielen, die wie er die Gebrechen und Mängel des Kirchenwesens beklagten und darin Wandel zu schaffen suchten. So ist er auch von Einfluß auf Spener gewesen, der das, was Breckling zu früh und in zu heftiger Weise anregte, in späterer Zeit milder als „fromme Wünsche“ darlegte, auch Hand ans Werk legte, wobei es ihm gleichfalls an Widersachern nicht gefehlt hat.

Bemerkenswerth ist es, daß Breckling auch dem Missionswerke unter den Heiden das Wort geredet und mit Eifer dazu ermahnt hat.

Er neigte sich übrigens einer mystischen Theologie zu, hat sich