Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/3/268

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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nach der Reformation, sondern ferner noch für lange Zeit das Kirchenwesen, wie anderswo, so auch hier zu Lande genommen hat. Es ist zwar nicht zu verkennen, daß in der Reformation die Ideen wirksam waren, welche einen Umschwung auf dem geistigen Gebiete hervorgerufen haben; doch ebenso wenig ist es zu leugnen, daß die völlige Entfaltung der Reformation bei uns sehr bedingt wurde durch die politischen Verhältnisse, und daß von vielen Seiten her auch die Berechnung und der Eigennutz der Umwandlung Vorschub leisteten. Diese Thatsache leuchtet aus den Nachrichten deutlich genug hervor, obwohl dieselben zum Theil sehr unzusammenhängend und im Ganzen unvollständig sind, so daß wir aus dem Reformationszeitalter über die Hergänge im Einzelnen nicht immer ganz befriedigenden Aufschluß zu geben im Stande sind. So viel liegt uns aber klar vor, daß zum Theil das alte Wesen durch die Idee gehalten wurde, es sei kein Heil außer in der bis dahin bestandenen Kirche, so daß es bei dem Austritt aus derselben sich um das ewige Heil der Seelen handele. Es versteht sich daher, daß die von diesem Glauben Durchdrungenen in redlicher und gewissenhafter Ueberzeugung an der alten Kirche festhielten. Wir sehen solche Männer unter der Ritterschaft, noch mehr unter der höheren und niederen Geistlichkeit, und wir zweifeln nicht, daß viele aus dem Volke in ganz einfacher Weise dem beigestimmt haben, was auf dem Landtage einige Edelleute aussprachen: Sie gedächten, selig zu werden, und wollten daher bei dem alten Glauben bleiben. Wie festgewurzelt aber dieser alte Glaube in der Masse der Bevölkerung gewesen, und wie zahlreich die Menge derer, die wirklich mit innerer Ueberzeugung der alten Kirche anhingen, die sich die allein seligmachende nannte, das läßt sich freilich nicht constatiren. Es ist aber sicher, daß auch die Gesammtheit des Volkes längst nicht blind war gegen die offenbaren Mißbräuche im kirchlichen Wesen, und daneben bekannt, daß manche von der Geistlichkeit persönlich unbeliebt waren, und dahin gehörten schon längst namentlich die Bettelmönche. Daß deshalb gegen diese das Volk mit einer gewissen Rücksichtslosigkeit und Härte sich wandte, sobald die reformatorischen Ideen in den Städten Eingang gefunden hatten, das ist leicht erklärlich. Als nun aber vermöge dieser Ideen die Vorstellungen vollends schwanden, auf welchen hauptsächlich die Macht der alten Kirche beruhte, daß an ihr und ihren Gnadenmitteln, den Fürbitten und Cäremonien