Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/3/071
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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Kirchen gleich den benachbarten Holsteinischen der geistlichen Aufsicht des Hamburger Dompropsten untergeben. Es kam demnach, wenn von oben her die Reformation eingeführt werden sollte, Alles auf den Grafen an; der damalige Graf Jodocus I. aber war eifrig der Römischen Kirche zugethan. Er nahm 1528 einen vom Dom in Hamburg vertriebenen katholischen Geistlichen als Schloßprediger zu Pinneberg an, wovon sich folgende Nachricht findet. „Mester Fridrich Vullgreve ock Prediger in dem Dom is ock gewecken wente he wulde ock nicht wedderropen. Düsse is gereiset na Pinnenberge, des Drosten Predicant geworden, vth Verschryving des Graven vom Schauenborg, darna uth Gnade des Ertzbischofes und enes Domherrn tho Bremen erlanget ene Vicarie tho Verden unde darsülvest vor enen Pastoren und Prediger angenamen.“ —
Es konnte indessen bei der Nähe von Hamburg, wo bald die Reformation völlig zu Stande kam, nicht fehlen, daß das Licht des Evangeliums auch hieher drang. Es mangeln uns übrigens genauere Nachrichten über die Anfänge der Reformation in den hier in Betracht kommenden Kirchspielen. Erst 1558 nahm Graf Otto V. von Schauenburg die evangelische Lehre an und führte die Reformation in seinem Lande an der Weser ein. Doch hat es hier an der Elbe so lange nicht gedauert, ehe die Reformation auch ohne Zuthun des Landesherrn sich wenigstens bei einigen Kirchen Bahn brach. Da Uetersen, wie vorhin bemerkt, als Kloster mit Holstein in Verbindung stand, so war König Christian III. als ein eifriger Beförderer der Reformation darauf bedacht, einen evangelischen Geistlichen dahin zu setzen. Dieser hieß Balthasar Schröder und ward vom Könige selbst in eigener Person eingeführt 1541 ungeachtet der Protestation der Schauenburgischen Grafen. Der Widerstand gegen die evangelische Lehre war aber groß im Kloster, und nach sieben Jahren mußte Schröder weichen, worauf die Nonnen wieder einen katholischen Geistlichen annahmen. Als aber der König das Kloster besuchte, verjagte er diesen und verordnete abermals einen evangelischen Prediger Johann Plate 1555. Zu Ottensen ist wenigstens schon 1556 ein evangelischer Prediger gewesen, Rumond Walther, der in diesem Jahre den 13. Juli zum Pastoren an der Marien-Magdalenen-Kirche zu Hamburg erwählt ward. Wie lange vorher er aber zu Ottensen gestanden, findet sich nicht bezeugt. Etwa im Jahre 1546 ist Johannes Sina, der erst zu Wilster die Reformation betrieben